VII. Die Locomotiveisenbahnen.
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Alexanderplatz, auf welchen sich die Abb. 295 — 298 beziehen, konnte mit
Hülfe der gerade dort günstig gelegenen Königsgrabenfläche eine reichliche räumliche
Ausdehnung erhalten. Seine Länge beträgt ungefähr 190 m, die Breite 40 m. Aufserdem
konnte noch für die Wartesäle I., II. und III. Klasse ein freistehender Anbau neben den
Viaduct gelegt werden. Wie aus dem Grundrifs Abb. 296 ersichtlich, grenzt der Bahnhof
links an die Königstrafse, welche den Hauptzugang namentlich für den Stadt- und Vorort
verkehr bildet. In dem Vorraume (8) liegt der Stadtschalter und die Haupttreppe zum Stadt
bahnsteig. Zwei andere Zugänge zu diesem Bahnsteig bilden noch die Treppen 23 und 27.
Die Vorfahrt der Droschken der Fernreisenden findet vor den mit 16 bezeichneten Räumen
statt. Daneben liegen die Fernschalter, gegenüber (15) die Gepäckabfertigungsräume und
dahinter (14) der Raum für das Gepäck. Ein Wartesaal IV. Klasse (10) findet sich nahe
Abb. 297. Bahnhof Alexanderplatz, Innenansicht.
der Königstrafse, die Wartesäle III. Klasse (18), II. Klasse (19) und I. Klasse (20) zum
Theil in dem erwähnten Anbau. Die zwei Ferntreppen sind mit 3 bezeichnet. Eine
dritte Ferntreppe (27) ist aufser Gebrauch. Nr. 28-—32 des Grundrisses sind die Stations
und Telegraphenbureaus, Nr. 17 der Polizeiraum. Nr. 7 -enthält die Gasmaschinen für die
elektrische Beleuchtung der Bahnsteige und für die Druckpumpen, welche die hydrau
lischen Gepäckaufzüge (1) in Bewegung setzen. Nr. 12 ist ein Postraum. Ein grofscr
Theil der unteren Bahnhofsfläche (in Abb. 296 rechts oben) ist zu Markthallenzwecken
vermiethet, aufserdem noch verschiedene Viaducträume an den Aufsenseitcn an private Ge
schäftsleute. Die Bahnsteighalle, mit dreigelenkigen Bogenbindern, ist mit verzinktem Eisen
wellblech, der mittlere Theil mit Glas gedeckt. Ihre Innenansicht tritt in Abb. 297 in die
Erscheinung, während Abb. 295 ein Schaubild der äufseren Architektur des Bahnhofes
giebt. Abb. 298 zeigt das Innere des Wartesaals I. und II. Klasse.
Der Bahnhof Friedrichstrafse (Abb. 299) ist im Mittel nur 163 m lang bei
40 m gröfster Breite. Die maschinellen Anlagen für die Dampfheizung und die hydrau