VII. Die Locomotiveisenbahnen.
fahrt ein Theil schon jetzt bis Stralau-Rummels
burg, ein anderer bis Niederschöne weide-Johannis
thal oder Grünau (Görlitzer Bahn). Demnächst
soll der Schlesische Bahnhof als Endbahnhof
für Stadtzüge ganz eingehen und der Bahnhof
Lichtcnberg-Friedrichsfelde an seine Stelle treten.
Von eigentlichen „Stadtzügen“ wird in Zukunft
kaum mehr die Rede sein, da aufser den er
wähnten verlängerten Stadtzügen noch die „Stadt
ringzüge“, d. h. die von der Stadtbahn auf den
Nord- und Südring übergehenden über die Stadt
bahn geführt werden müssen, und da es in ab
sehbarer Zeit nicht möglich sein wird, mehr als
18 Züge in einer Stunde nach jeder Richtung auf
der Stadtbahn zu befördern.
Schon hat, um diese Leistung zu ermög
lichen, die gesonderte Verlängerung der Stadt
gleise bis Grunewald und ein erheblicher Umbau
der Gleise des Bahnhofes Charlottenburg ausge-
führt werden müssen. Auf unserem Uebersichts-
plan ist er dargestellt. Wir verweisen diescrhalb
auf den weiter unten folgenden Abschnitt „Die
Herstellung besonderer Personengleise von Char
lottenburg nach Grunewald“ und kehren hier zu
den baulichen Einrichtungen der Stadtbahn zurück:
Der Schlesische Bahnhof ist durch Er
weiterung des alten Bahnhofes der Niederschlesisch -
Märkischen Bahn entstanden. Von dem Grundrifs
des Empfangsgebäudes giebt Abb. 293 eine un
gefähre Vorstellung. Die Abb. 294 zeigt den
Schnitt durch die beiden Hallen, rechts die alte,
links die angebaute. Ganz rechts geht der Schnitt
durch die Wartesäle, welche unverändert geblieben
sind. Man sieht also, um wieviel (rd. 5 m) die
Gleise gehoben werden mufsten, um die angren
zenden Strafsen unterführen zu können. Die alte
Halle hat eine Lichtweite von 37,36 m, die neue
eine Spannweite von 54,35 m.
Das alte Empfangsgebäude hatte neben der
Halle zwei Längsgebäude, von denen das eine,
südliche, im grofsen ganzen erhalten geblieben
ist. Die Räume in dem erhaltenen Gebäudetheil
sind anders als früher gruppirt. Die Königs
zimmer (3) (Abb. 293) sind hinter die Warte
säle (2) geschoben. An ihre Stelle ist der Vor
raum (1) für den Fern- und Vorortverkehr nebst
Fahrkartenausgabe getreten. Hieran schliefsen
sich rechts die Wartesäle, links die Gepäckab
fertigung (4) und geradeaus der Haupt-Personen
tunnel, von welchem Treppen nach den vier Bahn
steigen hinaufführen, und an dessen nördlichem
Ende der Vorraum nebst Fahrkartenverkauf für
den Stadtringverkehr (6) liegt. Ein zweiter Tunnel
durchquert den Bahnhof ungefähr in der Mitte