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Full text: Berlin und seine Bauten (Public Domain) Issue1896,1 Einleitendes - Ingenieurwesen (Public Domain)

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VII. Die Locomotiveisenbahnen. 
VI. 
Uebersicht über den Empfang und Versand von Grofs- und Kleinvieh auf der Station 
Berlin, Städtischer Centralviehof. 
E ra p f a n g 
V ersand 
Rechnungsjahr 
Grolsvieh 
Stück 
Kleinvieh 
Stück 
Zusammen 
Stück 
Grofsvieh 
Stück 
Kleinvieh 
Stück 
Zusammen 
Stück 
l88l/82 
{13 Mon.) 
136 217 
1232 754 
■ 368 971 
26 663 
516599 
543 262 
1882/83 
150978 
1159 380 
1310358 
47 961 
556670 
604 631 
1883/84 
1884/85 
150450 
1216 850 
1367 300 
49 600 
565 100 
614 700 
147 429 
1214198 
1361627 
41754 
475 645 
517 399 
1883/80 
155 iw 
1 268 733 
1424 404 
43 717 
477 233 
520 950 
issü/s? 
178 623 
1385 429 
1564 052 
5131h 
500 081 
55' 397 
1887/88 
190 566 
1 431 938 
1622 504 
50093 
470565 
520 658 
1888/89 
201462 
1 513 953 
1715 415 
60 144 
580 23s 
640 382 
1889/90 
233 392 
• 545471 
1 778 863 
79174 
556989 
636 163 
1890/91 
172 709 
1433 281 
1 605 990 
48 n6 
473 183 
521 299 
1891/92 
174 <123 
1507 622 
1682 245 
38 255 
502 662 
540 9U 
1892/93 
282 393 
1056 080 
1338473 
32 920 
19' 137 
224 057 
1893/94 
36I 869 
1188 879 
■ 550 748 
57 874 
213 09O 
270 964 
1894/95 
455 ho 
1392 048 
1847158 
71 562 
273 347 
344 909 
Anmerkung: Der auffallende Rückgang im Versand und Empfang von Kleinvieh im Rechnungs 
jahr 1892/93 gegen 1891/92 ist hinsichtlich des Empfanges auf die im Jahre 1892 angeordnete öster 
reichische Grenzsperre zurückzuführen, denn es sind infolge dessen die ungarischen Schweine als 
geschlachtetes Fleisch nach Deutschland cingeführt worden, wodurch der Eingang von Kleinvieh 
bedeutend herabgemindert wurde. Ferner trug die seiner Zeit herrschende Cholera dazu bei, dafs der 
Versand erheblich gesunken ist, sowie auch der Umstand, dafs Frankreich die Zollgebühren pro Kopf 
von 3 JL auf 6 Jl. erhöhte. 
C. Der Berliner Vorortverkehr. 1 ) 
Die in den Tabellen durchgeführte Gliederung des Personenverkehrs in Fern-, Vor 
ort- und Orts-(Stadt- und Ringbahn-) Verkehr hat sich erst mit der Eröffnung der Stadt 
bahn (1882) herausgebildet. Von der letzten der drei Verkehrsarten ist dies selbstverständ 
lich. Aber auch die Scheidung der ersten und zweiten ist damals erst hervorgetreten. Man 
reiste zwar schon früher nach Potsdam, Bernau, Spandau usw., nach einzelnen der Vororte, 
z. B. Potsdam, fand an schönen Sonntagen ein gewaltiger Vergnügungsverkehr statt, man 
sprach aber nicht von „Vorortverkehr“. 
Unter „Vororten“ verstehen wir jetzt diejenigen bis zu einer gewissen Entfernung von 
Berlin liegenden kleinen Städte und Dörfer, deren Bewohner zum Theil in täglichem Ver 
kehr mit der Hauptstadt stehen. Diese Leute sind und bleiben Berliner, obwohl sie ihren 
Wohnsitz nach aufserhalb des Weichbildes verlegt haben. Sie bilden die Stammgäste des 
Vorortverkchrs. In zweiter Linie ziehen die Bewohner der Hauptstadt Nutzen aus demselben, 
indem er ihnen ihre Ausflüge erleichtert. Billige Fahrpreise und häufige Züge in möglichst 
regelmäfsigem, starrem Fahrplan sind die Grundbedingungen des Vorortverkehrs. 
Vor etwa 25 Jahren waren die Stationen der Ringbahn noch so weit von Berlin 
entfernt, dafs man sie „Vororte“ hätte nennen können. Der Eisenbahnverkehr mit ihnen 
bildete sich schüchtern heraus. Es muthet uns kaum glaublich an, wenn wir lesen: „Am 
1. Januar 1872 ist der Personenverkehr auf der Berliner Ringbahn vorläufig mit zwei Zügen 
in jeder Richtung eröffnet worden. Um der Wohnungsnoth der Arbeiter abzuhelfen, werden 
die Züge Morgens vor Beginn und Abends nach Schlufs der Arbeit circuliren.“ 1 2 ) 
Schon vorher, am 20. September 1868, war die Station Lichterfelde der Anhalter 
Bahn eröffnet worden. Dort war zum erstenmal die Gründung eines „Vororts“ im gröfseren 
Mafsstabe unternommen. Der Verkehr aber entwickelte sich nur langsam. 
1) Bearbeitet vom Geheimen Baurath Housselle. 
2) Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verw. 1872, S. 3.
	        
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