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Full text: Berlin und seine Bauten (Public Domain) Issue1896,1 Einleitendes - Ingenieurwesen (Public Domain)

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V. Die Strafsenbrücken. 
Ladestrafse ist der mittlere Theil als Hubbrücke in Eisen construirt. Sie besteht in zwei 
gleichen, neben einander liegenden Hälften, die durch Druckwasser .bewegt werden. Unter 
jeder Ecke der beiden Brückenhälften steht ein Hebecylinder mit Taucherkolben von 
300 mm Durchmesser. Letztere drücken gegen kugelförmige Ansätze der unter dem End 
kastenträger befestigten Druckplatten. Der Taucherkolben hat am unteren Ende einen 
länglichen Schlitz, durch welchen, wenn die Brücke um 2,50 m hochgehoben ist, ein 
Riegel geschoben werden kann, der das Gewicht der Brücke abfängt. Sowohl das Heben 
der Brücke, als auch das Bewegen der Riegel geschieht durch Druckwasser von 50 Atmo 
sphären Ueberdruck. Das parallele Heben wird durch eine Steuerung (D. R. P. C. Hoppe) 
erzielt, welche derartig wirkt, dafs eine mit der Brücke hochgehende Gelenkkette die an 
jedem Cylinder befindlichen Steuerungsorgane derartig beeinflufst, dafs sich die einzelnen 
Kolben genau gleichmäfsig bewegen. Für das Heben und Senken und für das Ver- und 
Entriegeln sind in die Rohrleitung entlastete Steuerhähne (D. R. P. C. Hoppe) eingeschaltet, 
die vom Trottoir der Landseite aus durch Hebel bethätigt werden (Abb. 196 u. 197). 
43. Die im Zuge der Prinzenstrafse liegende Bärwaldbrücke, früher Gasanstalts 
brücke, 1876—1878 umgebaut, bildet den ersten bedeutenden Brückenbau der Stadt 
Berlin nach der Uebernahme der fiskalischen Brücken im Jahre 1876. Die Brücke über 
schreitet den Canal unter einem Winkel von rd. 71 °; sie ist massiv in Klinkern gewölbt 
und hat eine Verkleidung der Stirnen aus Obernkirchener Sandstein erhalten. 
Abb, 198, Watcrloobrücke. 
44. Die Watcrloobrücke, im Zuge der Alexandrinenstrafse, 1890—1891 neu 
erbaut, ist ebenfalls massiv in Klinkern mit Sandstein Verkleidung gewölbt. Sie schliefst 
sich in ihrem Charakter den bis jetzt besprochenen gewölbten Canalbrücken an. 
45. Die Belle-Alliance-Brücke, welche die Hauptverbindung zwischen der süd 
lichen Friedrichstadt und der Tempelhofer Vorstadt bildet, ist vom Fiskus in den 
Jahren 1874—1876 in der Architektur nach Strack’schen Entwürfen an Stelle der älteren 
hölzernen Klappbrücke als massiv gewölbte Brücke erbaut worden. Das nach einer Korb- 
bogenlinic geformte Gewölbe besteht aus Klinkern. Sämtliche Stirnen haben eine Ver 
blendung aus Obernkirchener Sandstein erhalten, während das Geländer in Granit und die
	        
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