Die Ingenieurbauten.
79
Bruttoeinnahmen oder 26203,61 Mk. pro Kilom. Bahnlänge. Von dem Reinerträge
von 15.503263,5 51k. wurden 2.639200,5 Mk. zur Verzinsung und Amortisation des
Anlagekapitals verwendet und der Rest mit 12.686940 Mk. au die Generalstaat-
kasse abgeflihrt.
Mit Ausnahme von 5552 m Schuppen- und Neben-Gleiseu, die grösstentheils
aus Brückschienen bestehen, sind breitbasige Schienen in 5 verschiedenen Profilen
auf Querschwellen, theils mit schwebendem, theils mit unterstütztem Stoss, und
Laschenverhindung zur Anwendung gekommen; ausserdem noch 262 m Gleise
mit eisernem Oberbau nach Hilfsehem System eingelegt. — Die seit 1867 in
Benutzung genommenen Schienen sind 131 mra hoch und wiegen pro lfd. m. die
Eisenschienen 36,96 k , die Gussstahlschienen 37,68 k . Die Schwellen sind theils
nicht imprägnirte von Eichen- oder (fast zur Hälfte) imprägnirte von Kiefernholz
— Das Signalwesen besteht aus elektromagnetischen und optischen Telegraphen.
Der Bahnhof Berlin ist im Zusammenhänge mit dem der Ostbahu weiter
unten Seite 81 u. f. besprochen.
VI. Die Königliche Ostbahn.
Diese Bahn ist als erste reine Staatbahn Preussens ganz aus Staatmittelu
erbaut. Nachdem der Bau bereits im Jahre 1846 begonnen war, wurde er jedoch erst
1848 energisch aufgenommen und von diesem Zeitpunkte ab ununterbrochen
fortgeführt, und zwar laut Gesetz vom 7 Dezbr. 1849 zunächst für die Strecken
Kreuz-Bromherg-Dirschau-Königsberg und Dirschau-Danzig. — In Betrieb ge
nommen wurden die Strecken: Kreuz-Bromberg mit 145,15 Km am 27. Juli 1851;
Bromberg-Dirschau-Danzig mit 158,56 Km am 6. Aug. 1852; Marienburg-Braunsberg
mit 83,76 Km am 19. Oktbr. 1852 und Braunsberg-Köuigsberg mit 61,91 Km am
2. Aug. 1853. Die Strecke Dirschau-Marienburg mit 17,47 Km , — einschliesslich
der unter Leitung einer besonderen „Königlichen Komission“ erbauten Weicbsel-
und Nogat-Brückeu, deren Bau bereits 1845 begonnen und, nach einer Sistiruug
im Jahre 1847, seit 1850 wieder aufgenommen und bis zum Jahre 1857 vollendet
war, — wurde gleichzeitig mit der inzwischen durch Gesetz vom 7. Mai 1856
genehmigten und von einer besonderen „Königlichen Komission“ in den Jahren
1856 — 1857 erbauten Bahnstrecke von Frankfurt a/O. über Küstrin-Landsberg bis
Kreuz mit 134,98 Km am 12. Oktbr. 1857 dem Betriebe übergeben.
Das verwendete Anlagekapital für die ganze Strecke von Frankfurt bis
Königsberg mit zusammen 601,83 Km , jedoch ausschliesslich der Weichsel- und
Nogat-Brückeu, betrug am Ende des Jahres 1868 pro Kilom. Bahnlänge 141562,9 Mk.
Die Kosten der beiden Brücken hei Dirschau und Marienburg betrugen 15.242844Mk.,
denen noch 11.760198 Mk. für die zur Sicherung der Brücken vorgenommenen
Strom- und Deichregulirungen hinzutreten, so dass das Gesammt-Anlagekapital
für die ganze Bahnstrecke 106.181577 Mk. oder pro Kilom. Bahn 176431,2 Mk. beträgt.
Im Frühjahr 1858 wurde der Bau der Strecke Königsberg-Eydtkuhneu begonnen
und bis zur russischen Grenze mit 153,14 Km am 15. Aug. 1860 und die 1859
begonnene Zweigbahn von Bromberg über Thoru bis Otloczyn mit 62,9 Km am
4. Dezbr. 1862 dem Betriebe übergeben. Nachdem daun 1865 der Bau der 82,4 Km
1. Strecke Berlin-Küstrin, sogleich in 2gleisiger Anlage, und die 10,22 K,n 1. Zweig
bahn Danzig-Neufahrwasser in Angriff genommen war, wurde mit der Eröfihung