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Dritter Abschnitt.
goriseheu Figuren, die Oeffnuugen reick verzierte gusseiserne Geländer, die
Pfeilerköpfe Geländer mit Traillen von gebranntem Thon, erhalten. Der Baugrund
des Bauwerkes ist in geringer Tiefe scharfer Sand; sämmtliche Pfeiler wurden
mit Spundwänden umschlossen, nach dem Auspumpen und Ausschachten wurde
die Sohle mit Ziegelbrueli ausgeschlagen und darauf gemauert. — Die dekorative
Ausstattung der Brücke ist nach Angaben von Stiller entworfen, während der Bau
im Uebrigen nach den Entwürfen und unter der Leitung der Königl. Direktion
der Niederschlesisch - Märkischen Eisenbahn ausgeführt wurde. — Die Eisen
konstruktionen der Brücke, deren Gesammtkosten 420000 Mk. betrugen, sind von
der Wöhlert’schen Maschinenbauanstalt geliefert worden. —
(Maasstab 1:300.)
Als letzte .Spreebrücke im städtischen Weichbilde von Berlin folgt endlich
wiederum eine Holzbrücke mit Pfahljochen und Dürchlassklappeu, die Moabiter
Brücke.
2. Brücken über den Kupfergraben.
Die Länge des Kupfergrabens von seiner Abzweigung an der Insel-Brücke
bis zur Schleuse beträgt etwa 1100 m bei 35 m durchschnittlicher Breite; von der
Schleuse bis zu seiner Wiedervereinigung mit der Spree unterhalb der Mehl-Brücke
ist dieser Spreearm etwa 800 111 lang und 33,3 m im Durchschnitt breit, so dass
seine Gesammtlänge 1900“ und seine Wasserfläche 6,5 HA beträgt. Die engsten
Profile befinden sich: an der Jungferu-Brücke (18,28 m Lichtweite), an der sogen.
„Eisernen Brücke“ (20 111 Lichtw.) und an der Gertrauden-Brücke (21,5 m Lichtw.);
die geringste Breite des offenen Fahrwassers, am Packhofe, misst 25,8 m .
Von den 9 Brücken über den Kupfergraben, welche ausnahmlos mit Klappen
versehen sind und daher den Verkehr auf dieser stark benutzten Wasserstrasse
wesentlich behindern, sind die 4 oberhalb gelegenen — die Insel-Brücke, die
Eosstrassen-Brücke, die Grünstrassen - Brücke und die Gertrauden-
Brücke — simple Pfahljochbrücken älterer Konstruktion. Es folgt in der Ver
längerung der Alten Leipziger Strasse:
Die Jungfern-Brücke, ein wahrscheinlich aus dem Anfänge des 18. Jahr
hunderts stammendes Bauwerk mit 3 Oeflhungen, das wegen der Konstruktion