Die Ingenieurbauten.
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lieiehthum von exotischen Gehölzen dar, welche mit Rücksicht darauf, dass A. von
Humboldt der Begründer der Pflanzengeographie und einer wissenschaftlichen
Betrachtung der Pflanzenphysiognomie war, pflanzengeographisch angeordnet und
botanisch bezeichnet worden, so dass dieser Park neben der Annehmlichkeit
schöner Gartenpromenaden dem Publikum zugleich ein reiches Material belehrender
Unterhaltung darbietet, während eine besondere botanische Abtheiluug zur Kultur
derjenigen Gewächse bestimmt ist, welche zu den botanischen Demonstrationen
in den Gemcindeschulen erforderlich werden.
Als Promenaden und Spielplätze, hauptsächlich für die Jugend der betreuen
den Stadttheile wurden in den Jahren 1869—1873 unter möglichster Benutzung
einzelner alter Baumbestände noch .eingerichtet: Der Platz au der Wallstrasse.
1,6 IU gross, der alte Jaeobs-Kircbbof, U,6 1IA gross und der Platz vor dem
Frankfurter Thore, 2,2" A gross.
e) Friedhöfe.
Berlin beerdigt seine Todten, deren Zahl im Jahre 1872 27800 und im Jahre
1871 sogar 31816 betrug, auf 49 grösseren und kleineren Begräbnissplätzen,
welche im Ganzen eine Fläche von 135,2 nA einnehmen. Ein kleiner Theil dieser
Plätze (5,0 nA ) liegt innerhalb der alten Eingmauergrenzen, im alten Weichbilde
der Stadt, der grössere Theil (115,7 HA ) liegt ausserhalb dieser Grenzen, etwa inner
halb der bebauten Stadtheile und zwar vornehmlich im Korden (57,9 1IA ) und im
Süden (32,4 HA ) Berlins; ganz ausserhalb der bebauten Stadttheile und zwar am
Plötzeusee, an der Britzer Chaussee und bei Alt-Schöueberg — liegen 14,5 1IA ;
4 Kirchhöfe von im Ganzen 3,6 11A Grösse sind gänzlich geschlossen und linden
auf ihnen Beerdigungen nicht mehr statt.
Meistens gruppiren sich die Begräbnissplätze meiner Gemeinden an einer
Stelle und bilden in dieser Weise rings um die Stadt vertheilte Todtenfelder
grösserer Ausdehnung. Hierunter können angeführt werden: die Kirchhöfe an
der Bergmannstrasse neben der Hasenhaide 20,68 11A ; die Friedhöfe zwischen dem
Landsberger und Frankfurter Thore 20,08 IIA gross; die Begräbnissplätze vor dem
Königsthore 13,63 1IA gross. Ferner die, schon mitten im bebauten Stadtterrain
gelegenen vereinigten Kirchhöfe vor dem Hallescheu Thore von 5,14 ,,A Grösse;
die vor dem Orauieuburgerthore 7,31 lIA gross; die Friedhöfe an der Ackerstrasse
9,33 TIA mul an der Liesenstrasse 7,77 HA gross. Die Zukunft wird in diesen Be-
gräbnissslättcn ein Mittel besitzen, um dem immer steigenden Bedürfnisse nach
parkartigen Erholuugsplätzcn, das bei Feststellung des Bebauungsplanes für die
filteren Stadttheile nicht genügend beachtet worden ist, Abhttlfe schaffen zu können.
Dienen doch schon jetzt die meisten derselben gleichzeitig als öffentliche Gärten.
Es ist nur zu bedauern, dass bei Anlage der Berliner Friedhöfe einer der
artigen Benutzung fast gar nicht Rechnung getragen worden ist. Wer die gross
artigen Friedhöfe im Süden Europas kennt, die nach ihrer Gesammt-Disposition
und ihrer Ausstattung durch. Beiwerke wesentlich dazu bestimmt sind, auch
aussorlich Anziehungspunkte für die lebende Bevölkerung zu bilden, wird die
Anordnung der Berliner Begräbuissstätteu, bei denen die Aufnahme einer mög-