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Erster Theil Zweiter Abschnitt Die Hochbauten Fig. 310 u. 311. Villa Hänel

Full text: Berlin und seine Bauten (Public Domain)

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Zweiter Abschnitt. 
der Potsdamer Landstrasse und in Charlottenburg entstanden und die zumeist 
schon für eine ständige Benutzung während des Sommers und Winters einge 
richtet wurden, bietet die im Jahre 1823 von Schinkel erbaute Villa Behreud*) 
am Louisenplatz in Charlottenburg wohl das älteste Beispiel; sie zeigt einen streng 
symmetrischen, eingeschossigen Putzhau in hellenischen Formen mit einem giebel- 
gekrönten Aufbau über dem Mitteltheil. 
Beicher, obwohl gleichfalls in geschlossener Regelmässigkeit entwickelt, ist 
die in den Jahren 1839 und 1840 
von Ed. Knoblauch erbaute 
Villa Hänel,**) Potsdamerstr. 
No. 118. Das auf hohem Unterbau 
belegene, durch Perrons und Frei- 
treppen-Aulagen mit dem Garten 
verbundene Erdgeschoss enthält in 
klarer Disposition die Wohn- und 
Gesellschafträume. Dem symme 
trisch gruppirten Aufbau liegen 
italienische Vorbilder zu Grunde. 
Die in Putz ausgeführten Fagaden 
zeigen edle Verhältnisse und eine 
äusserst zarte und knappe Detai- 
lirung. 
Die Villa Wegener in der 
Thiergartenstr., ein aus derselben 
Zeit stammendes Erstlingswerk von 
Strack, bis 1870 pietätvoll er 
halten, hat 1871 leider einem Neu 
bau weichen müssen. Die auf 
Papier gemalten inneren Dekora 
tionen derselben, von äusserst poe 
tischer Farbenstimmuug und au- 
muthigster Erfindung, sind zum 
grösseren Theile gerettet worden, 
haben aber bisher noch keine 
Wiederverwendung gefunden. — 
In der durch die ältesten Bauten 
ungebahnten Richtung, jedoch mit 
einer allmälichen Steigerung der 
Ansprüche nahm im Laufe der 
40er und 50er Jahre der Bau von 
Villen in den Gartengrundstücken der westlichen Vorstädte seinen Fortgang. 
Die Lenuee- und Thiergartenstrasse, die vom Kanal nach dem Thiergarten 
durchgelegte Bendlerstrasse u. a. gewannen im Wesentlichen schon damals ihre 
heutige Gestalt. Wenn der Umfang der bezüglichen Anlagen auch noch mässig 
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Erdgeschoss: 1. Entree. 2. Wohnzimmer der Frau. 
II. Zimmer des Herrn. 4. Saal. 5. Hesuchzimmor. G. 
Schlaf* und Kinderzimmer. 7. Flur. 8. Perron. 
big. 310 u. 311. Villa Hänel. 
(Archit. Ed. Knoblauch.) 
*) Publizirt in Scbinkel’s Entwürfen. 
**) Publizirt in Jalirg. 1844 der Förster’scben Allgemeinen Bauzeitung.
	        
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