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Full text: Berlin und seine Bauten (Public Domain)

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Zweiter Abschnitt. 
1864—65 Find an der Strasse zwei Gebäude für Pfarre und Schule hinzu 
gefügt worden. Baukosten: 58,500 Mk. 
18. Die St. Lukaskirche in der Bernburger Strasse,*) durch Möller nach eige 
nen Entwürfen von 1859 —Gl erbaut. Einschiffige Kreuzkirche mit Emporen und 
Holzdecken, mit einer inneren und äusseren Vorhalle, gewölbter Absis nebst an 
schliessenden gewölbten Sakristei- und Taufkapellen. An der Eiugangseite ist 
eine Doppelempore angeordnet, in den Kreuzflügeln einfache, die sowohl von der 
Hinterfront durch Treppenthürme, als von der Orgelempore aus durch schmale 
von Holzkonsolen getragene Gänge erreichbar sind. Der durchweg quadratische, 
oben mit geöffneten Klangarkaden, Giebeln und Eckpfeilern und mit einer schlan 
ken Schieferspitze ausgestattetc Glockenthurm steht seitwärts neben dem Lang 
hause. Er verleiht dem hart an der Strasse belegeneu, aber sehr glücklich grup- 
pirton Aufbau, bestehend aus der fünfbogigen offenen Vorhalle, dem von drei 
Fenstern durchbrochenen Kirchengiebel und zwei kleinen, für Kirchenbeamte erbau 
ten Wohnhäusern, einen wirkungsvollen Abschluss. 
Rundbogiger Backsteiubau mit zweitheiligen Fenstern, Lesiuen und Bogen 
friesen in antikisirender Formcnbehandluug. Marmoraltar und desgl. Taufstein. 
Kanzel von gebranntem Thon. Gasbeleuchtung. Heizung durch 4 Oefeu mit 
eisernen Einsatzkästen. 1200 Sitzplätze. Maasse: 34,20“ zu 12,24“' im.Langhause, 
zu 22,59 m in den Kreuzschiffen; Thurmhöhe 47,07“. — Baukosten; 192000 Mk. 
19. Die Christ uskirche**) in der Königgrätzer Strasse Ko. 96 auf speziellen 
Wunsch des Bauherren, des englischen Missions-Vereins unter Israel, in gothischen 
Stilformen 1863—64 von Adler erbaut. Die von der Strasse durch ein Gärtchen 
getrennte, sehr einfache Bauanlage bildet ein Oblong von 24,79“ zu 17,26“, dem 
sich vom eine kleine offene Vorhalle, hinten der oblonge plattgeschlossene Chor 
nebst Sakristei und Konferenzzimmer auschliesst. Das Innere ist an drei Seiten 
mit Emporen auf eisernen Säulen ausgestattet und mit bemalter, geneigter Holz 
decke auf Bindern von Holz und Eisen bedeckt. Die zwei-, drei- und viertheiligen 
Spitzbogenfenster liegen, da die Kachbargrenzen vollständig bebaut sind, in der 
Vorder- und Hintermauer. Nur die Front ist etwas reicher durchgebildet worden 
mittels des hohen durch halbachteckige Strebepfeiler und Spitzbogeublenden ge 
gliederten Giebels, in dessen Mittelaxe sich ein erkerartig vorgekragtes, oben durch 
brochenes Glockenthürmchen mit Fialen und Steinhelm erhebt; die Hinterfront 
ist schmucklos behandelt. Die für 1000 Sitzplätze angelegte Kirche besitzt Gas 
beleuchtung und Heisswasserheizung. Die Baukosten haben 105000 Mk. betragen. 
20. Die Golgatha-Kapelle***) in der Borsigstrasse Ko. 5 und 6 ist 1867—68 
für den Kirchbauverein durch Erbkam nach eigenen Entwürfen hergestellt worden. 
Kleine an der Strasse belegene Bauanlage, bestehend aus der Predigerwohnuug 
und einem Versammlungssaale im unteren Geschosse; darüber der einschiffige mit 
einer kleinen Absis ausgestattete Betsaal, der durch schlanke rundbogige Fenster 
sowohl von der Frontseite wie von den Langseiten her beleuchtet wird und mit 
einer geneigten Holzdeckc bedeckt ist. An der Front befindet sieh die Vorhalle 
mit den Treppen zum oberen Gotteshause. Heber dem Frontgiebel erhebt sich 
*) Abbild, in Hft. C9 d. „Architekten. Skizzeubuches.“ 
**) Abbild, u. Besohr. in d. Zeitschrift f. Bauwesen 18GG, 159 ff. u. Bl. 19, 20 u. 21. 
***) Abbild, u. Beschr. im Christi. Kunstblatt. 18G9, Kr. 5. ff.
	        
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