Jahresbericht
2019
Jahresbericht 2019
Liebe Leserinnen
und Leser,
Seite 16
30 Jahre Grünes Band
Übersicht unserer Strukturen
Landesverbände
Der BUND ist föderativ
organisiert. In jedem
Bundesland engagiert sich
ein BUND-Landesverband für
Natur- und Umweltschutz.
Delegiertenversammlung
Die Bundesdelegiertenversammlung ist das oberste beschlussfassende Gremium des BUND. Sie tagt in der Regel einmal im Jahr, beschließt den Haushalt,
legt die Schwerpunkte und Grundsatz-Positionen fest und wählt die ehrenamtlichen Verbandsfunktionär*innen. Für Entscheidungsbedarf zwischen zwei
Delegiertenversammlungen trifft sich der Gesamtrat, der aus den Mitgliedern
des Bundesvorstands, des Verbandsrates und dem Vorstand des Wissenschaftlichen Beirats besteht.
Die Gremien
Verbandsrat
Der Verbandsrat ist das Ländergremium des BUND. Er fungiert in erster Linie
als Bindeglied zwischen dem Bundesverband und den Landesverbänden. Dem
Verbandsrat gehören je eine*n Vertreter*in der 16 BUND- Landesverbände, ein*e
Vertreter*in der BUNDjugend und der*die
Bundesvorsitzende an.
18 Personen
Verbandsrat
16
SchleswigHolstein
Landesverbände
Hamburg
125
MecklenburgVorpommern
Delegierte
Delegiertenversammlung
Bremen
Berlin
Niedersachsen
BUND-Gruppen
Der BUND ist vor
Ort, um die Natur
zu schützen. In
2.000 Gruppen und
Initiativen setzen
engagierte und
kompetente Menschen
Zeichen für den Schutz
unserer natürlichen
Lebensgrundlagen.
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
NordrheinWestfalen
10
Personen
Bundesvorstand
Sachsen
Thüringen
RheinlandPfalz
Bayern
Saarland
S
2.000
ca.
Orts-, Kreis- und
Jugendgruppen
Die Mitglieder
Hessen
BadenWürttemberg
20
22
Personen
Wissenschaftlicher
Beirat
Wissenschaftlicher Beirat
Zahlreiche Fachleute arbeiten in ihrer
Freizeit in den 20 Bundesarbeitskreisen des
BUND mit. Die Sprecher*innen der Arbeitskreise werden von
der Delegiertenversammlung für drei Jahre gewählt. Sie bilden
den Wissenschaftlichen Beirat des BUND (zusammen mit der Vertretung der BUNDjugend sowie dem*der Beiratsvorsitzenden).
Mitglieder unter
651.263
Mitglieder
und Spender*innen
Übersicht unserer Strukturen
27 Jahren bilden die
BUNDjugend
Arbeitskreise
Bundesvorstand
Der Bundesvorstand bestimmt die
Richtlinien der Verbandsarbeit
und ihrer Umsetzung, er vertritt den BUND nach außen und
kümmert sich um die Umsetzung
der Beschlüsse der Delegiertenversammlung und des Gesamtrates.
Seine Mitglieder werden von der
Delegiertenversammlung für drei
Jahre gewählt (mit Ausnahme der
Vertreter*innen von Verbandsrat,
Wissenschaftlichem Beirat und
BUNDjugend).
Die BUNDjugend
Die BUNDjugend ist der unabhängige Jugendverband
des BUND und als Teil des internationalen Netzwerks
Young Friends of the Earth mit Jugendlichen aus der
ganzen Welt verbunden. Der ehrenamtliche Bundesvorstand, der von der Delegiertenversammlung der
BUNDjugend gewählt wird, leitet den Jugendverband,
trifft strategische Entscheidungen und vertritt die Organisation nach außen. Der Bundesjugendrat fungiert als
Schnittstelle zwischen Bundes- und Landesjugenden.
Seite 30
oft brauchen wir im Natur- und Umweltschutz einen langen
Atem. Veränderungen geschehen selten über Nacht und wir
müssen beharrlich viele kleine Schritte gehen, ohne das Ziel
aus den Augen zu verlieren. Doch mitunter gilt es auch,
zurückzublicken und sich der erreichten Fortschritte bewusst
zu werden. Das Jahr 2019 hat dem BUND dafür zwei bedeutende
Anlässe gegeben. Gemeinsam mit unseren Unterstützerinnen
und Unterstützern feierten wir Jubiläen in unseren größten
Naturschutzprojekten: 30 Jahre Grünes Band und 15 Jahre
Rettungsnetz Wildkatze. Wir durften uns über Erstnachweise
der seltenen Wildkatze in Brandenburg, im niedersächsischen
Wendland und im östlichen Sachsen-Anhalt freuen. Und an
der ehemaligen innerdeutschen Grenze hat der BUND seit
dem Fall der Mauer ein einzigartiges Refugium für mehr als
1.200 bedrohte Tier- und Pflanzenarten geschaffen.
Doch das Jahr 2019 hat uns auch vor Augen geführt, dass wir
gesamtgesellschaftlich vor Herausforderungen stehen, die mit
kleinen Schritten nicht mehr zu meistern sind. In der globalen
Klimakrise brauchen wir dringend große Entscheidungen statt
kleiner Klimapäckchen. Die Forderung nach umfassendem
Klimaschutz zog sich für den BUND auch 2019 wie ein roter
Faden durch unsere Projekte, denn die Politik reagiert nach
wie vor zu zögerlich. Der Kohleausstieg muss rasch erfolgen
und eine nachhaltige Verkehrswende muss endlich eingeleitet
und umgesetzt werden.
Die Umweltbewegung hat 2019 großen Zulauf erfahren und
ich bin dankbar, wie eindrücklich, kreativ und friedlich der
Protest auf die Straße getragen wurde und unseren gemeinsamen
Forderungen Nachdruck verliehen hat. Als starker Umweltverband
nehmen wir unsere Verantwortung ernst, wir setzen wissenschaftlich fundierte Maßstäbe für ein nachhaltiges, soziales
und ökologisches Deutschland. Ich danke Ihnen sehr, dass wir
Sie dabei an unserer Seite haben.
Aktive Mitglieder
2
Seite 36
Inhalt
Als ich im November die Nachfolge von Prof. Dr. Hubert
Weiger als Vorsitzender des BUND antrat, tat ich dieses im
Bewusstsein, dass der BUND vom Engagement Tausender für
Natur- und Umweltschutz lebt. Zusammen mit Ihnen allen,
die uns mit ihren Mitgliedsbeiträgen und Spenden die Arbeit
ermöglichen, die ehrenamtlich in Schulen gehen oder Streuobstwiesen pflegen, die Fachwissen in unsere Arbeitskreise
einbringen, stelle ich mich mit Zuversicht den nächsten
Schritten. Für Ihre Unterstützung danke ich Ihnen von Herzen.
Und ich versichere Ihnen: wir verfolgen die kleinen und großen
Ziele im Naturschutz weiter konsequent, um auch unseren
Kindern und Enkelkindern eine lebenswerte Umwelt zu bewahren.
Herzlich
Ihr
© Simone Neumann
Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender
Unsere Höhepunkte 2019
BUND-Spitze:
Der Staffelstab wird weitergereicht
Grundpfeiler für eine zukunftsfähige
Wirtschaft und Gesellschaft
4
Der Klimawandel ist da!
8
6
7
Viel Druck für mehr Klimaschutz!
Aussteigen Proteste zur IAA –
„Verkehrswende jetzt!“
10
Lass Brummen. Eine Zukunft für Insekten!
12
Gentechnik: Lobby stoppen
30 Jahre grenzenlose Liebe zur Natur –
Grünes Band Vom Todesstreifen
zum Nationalen Naturmonument
Herzensprojekt Grünes Band:
Der BUND-Sommerabend 2019
Rettungsnetz Wildkatze
Die Geschichte einer Heimkehrerin
Spurensuche Gartenschläfer
„… von der Resonanz überwältigt“
Hohe Garbe an der Elbe:
Die Auenwildnis kehrt zurück
14
Fit zum Schutz des Wassers
24
Der ToxFox erobert Europa
Der Plastikatlas –
Hintergründe und Ursachen der Plastikkrise
25
Für eine ökologische und soziale Weltwirtschaft
28
Atomkraft: Gefährliches Relikt
29
Übersicht unserer Strukturen
30
Höhepunkte unserer Landesverbände 2019
32
BUND international: Globaler Zusammenhalt
Die BUNDjugend schickt das Klimapaket baden
Unsere Ehrenamtlichen und Aktiven:
Die starke Kraft des BUND
34
Schönes kaufen – Gutes tun!
38
Gemeinsam für Natur- und Umweltschutz
39
Der BUND in Zahlen
40
Bilanz
42
Gewinn- und Verlustrechnung
43
Wir sagen Danke
44
Gemeinsam vernetzt – der BUND online
45
Dankbares Erinnern
46
11
16
18
19
20
22
26
35
36
3
Januar
Februar
März
Wir haben es satt! Zum neunten Mal organisiert der BUND mit vielen Verbündeten
eine Großdemonstration zum Auftakt der
Grünen Woche in Berlin. Für eine umweltund tiergerechte bäuerliche Landwirtschaft
protestieren am 19. Januar Zehntausende
Bäuerinnen, Imker und Verbraucher*innen
– und ein bunt kostümierter Block der
BUNDjugend.
Fridays for Future. BUND und BUNDjugend erklären sich solidarisch mit den
Schülerstreiks der Bewegung Fridays for
Future. Die junge Generation habe ein
Recht auf eine intakte Umwelt, ihre Streiks
seien ein Zeichen lebendiger Demokratie.
Seit einigen Wochen demonstrieren immer
mehr Schüler*innen freitags während der
Schulzeit für einen besseren Klimaschutz.
Lass brummen! Auf das Insektensterben
reagiert der BUND mit einer Kampagne
zum Schutz von Biene, Käfer, Schmetterling und Co. Zu unseren Forderungen zählt,
Pestizide strenger zu kontrollieren und den
Einsatz von Glyphosat bis 2021 zu verbieten. Kurz zuvor war das bayerische Volksbegehren „Rettet die Bienen“ erfolgreich
gewesen – mit Unterstützung des BUND.
April
Mai
Juni
Auf Spurensuche. Mit der Uni Gießen und
der Senckenberg Gesellschaft startet der
BUND ein Forschungsprojekt zugunsten des
Gartenschläfers. Dieses kleine Säugetier ist
in Deutschland selten geworden. Warum ist
der Gartenschläfer aus vielen Regionen
verschwunden? Wie könnte man ihm wirksam helfen? Sechs Jahre lang soll unsere
Spurensuche darauf Antworten finden.
Europa wählt. Zur Europawahl am
26. Mai ruft der BUND dazu auf, wählen
zu gehen. Für einen besseren Klimaschutz
und Naturschutz sowie eine entschiedene
Agrar- und Verkehrswende braucht es eine
starke Europäische Union. Mit elf Eckpunkte zeigen wir, wie Europa nachhaltiger werden kann. Mensch und Natur
müssen ins Zentrum der EU-Politik rücken!
Sommerabend. Am 5. Juni ist es in Berlin
35 Grad heiß – wie gut, dass der Sommerabend des BUND direkt am Spreeufer
stattfindet. 350 Gäste blicken von einer
Terrasse auf die nahe Oberbaumbrücke, die
einst über die innerdeutsche Grenze Ostund Westberlin verband. All das passt bestens zum Motto des festlichen Abends:
„30 Jahre Grünes Band“.
4
Jan., Mai, Jun., Sep.: Jörg Farys; Feb., März, Juli, Okt., Dez.: BUND; April: Rudi Leitl; Aug.: Martin Jehnichen; Nov.: Toni Mader
Jahresbericht 2019
Unsere Höhepunkte 2019
Juli
August
September
Erschöpfte Erde. 2019 fällt der globale
„Erderschöpfungstag“ bereits auf den
29. Juli. Ab diesem Tag hat die Menschheit
laut „Global Footprint Network“ sämtliche
natürliche Ressourcen verbraucht, die
unser Planet in einem Jahr erzeugen und
regenerieren kann. Die BUNDjugend reagiert mit einer Aktion vor dem Bundestag.
Ihr Motto: Hände weg von unserer Erde!
15 Jahre Rettungsnetz. Der 8. August ist
Weltkatzentag und ein wichtiges Datum,
um auf die Gefährdung der Europäischen
Wildkatze aufmerksam zu machen. Nach
15 Jahren Engagement mit seinem „Rettungsnetz Wildkatze“ zieht der BUND eine
positive Zwischenbilanz: Seit 2004 haben
wir 25 Waldverbindungen aus Büschen
und Bäumen für Wildkatze & Co. gepflanzt.
Klimaschutz jetzt! Am 20. September
erreicht der Protest gegen die schwache
Klimapolitik der Bundesregierung einen
neuen Höhepunkt. Beim bundesweiten Klimastreik gehen 1,4 Millionen Menschen
auf die Straße, darunter Zehntausende
BUND-Aktive. Das am gleichen Tag verabschiedete Klimapaket der Regierung bleibt
weit hinter den Erwartungen zurück.
Oktober
November
Dezember
Jubiläum am Grünen Band. Ende
September feiert der BUND auf Burg Lenzen „30 Jahre Grünes Band“. Im Oktober
dann die frohe Botschaft: Die Lebenslinie
ist bald zu über drei Vierteln als Nationales
Naturmonument geschützt. Nach Thüringen würdigt auch Sachsen-Anhalt seinen
Abschnitt des Grünen Bandes als Symbiose
von Naturschutz und Erinnerungskultur.
Neuer Vorstand. Auf der Bundesdelegiertenversammlung verabschiedet der
BUND seinen langjährigen Vorsitzenden
(und künftigen Ehrenvorsitzenden) Hubert Weiger. Zu seinem Nachfolger wählen die Delegierten Olaf Bandt, bisher
Bundesgeschäftsführer in Berlin. Flankiert
wird er von seinen Stellvertreterinnen Johanna Baehr (re) und Verena Graichen (li).
Aus für Philippsburg. Ende Dezember
geht mit dem AKW Philippsburg bei Karlsruhe eines der störanfälligsten deutschen
Atomkraftwerke vom Netz – eine weitere
Etappe auf dem Weg zum kompletten
Atomausstieg. Wie dringlich der ist, hat
der BUND kurz zuvor mit einem Uranatlas
dokumentiert: ein umfangreiches Faktenbuch zu den Gefahren der Atomenergie.
5
BUND-Spitze:
Der Staffelstab wird weitergereicht
Es war ein bewegender Moment, als auf der Bundesdelegiertenversammlung 2019 eine Ära im BUND zu Ende ging: Nach
zwölf Jahren als Vorsitzender gab Prof. Dr. Hubert Weiger das
Amt ab und trat nicht mehr zur Wahl an. Hubert Weiger, Gründungsmitglied des BUND, wurde als Ehrenvorsitzender ausgezeichnet: „Ohne das Engagement der vielen Menschen im und
für den BUND stünde es um den Naturschutz und den Umweltschutz in Deutschland schlechter. Dafür und für all die Unterstützung, die ich erfahren habe, bedanke ich mich. Und ich
hoffe, dass der Rückenwind der neuen, erstarkten Umweltbewegung auch die Politik beflügelt. Wir haben nur diesen einen
Planeten. Ihn müssen wir schützen und erhalten. Dafür werde
ich mich auch weiterhin einsetzen.“
Auch den scheidenden Vorstandsmitgliedern galt der Dank der
Delegierten – Jörg Nitsch und Ernst-Christoph Stolper als stellvertretende Vorsitzende sowie Dagmar Becker und Klaus Brunsmeier als Beisitzende.
Für die langjährige Leitung des Wissenschaftlichen Beirates bedanken wir uns bei Prof. Dr. Wilfried Kühling. Dr. Joachim Spangenberg folgt ihm als neuer Vorsitzender.
6
Für die nächsten drei Jahre hat sich der BUND jünger und weiblicher aufgestellt. Mit großer Mehrheit wählten die Delegierten
in Nürnberg den bisherigen Bundesgeschäftsführer Olaf Bandt
zum neuen Vorsitzenden sowie Verena Graichen und Prof. Dr.
Johanna Baehr zu seinen Stellvertreterinnen. Im Amt bestätigt
wurden der Schatzmeister Andreas Faensen-Thiebes und die
Beisitzerin Julia Römer. Als neue Beisitzer*innen geben Doris
Tropper/Bayern und Armin Gabler/Baden-Württemberg ihren
Landesverbänden eine Stimme.
Mit der Wahl Olaf Bandts zum neuen BUND-Vorsitzenden folgte
auch eine neue Besetzung der Geschäftsführung in der Bundesgeschäftsstelle des BUND. Die bisherige Stellvertreterin, Antje
von Broock wurde als neue Geschäftsführerin Politik und Kommunikation berufen. Sie teilt sich die Führung der Bundesgeschäftsstelle mit Eva Nolte, die seit 2008 den kaufmännischen
Geschäftsbereich verantwortet.
Kontinuität und Neubeginn – mit vereinten Kräften nimmt der
BUND so eine gestaltende Rolle für Klima- und Artenschutz ein.
© Toni Mader
Jahresbericht 2019
© Toni Mader
Grundpfeiler für eine zukunftsfähige
Wirtschaft und Gesellschaft
Wir leben und wirtschaften auf Kosten von Umwelt und Natur.
Unsere Art zu wirtschaften ist krisenanfällig und die am
wenigsten privilegierten sind davon am stärksten betroffen. Die
Bundesregierung schafft es nicht, entschlossen auf Klimakrise,
den dauerhaften Verlust von Ökosystemen und die Ressourcenkrise
zu reagieren. Um diesen Entwicklungen etwas entgegenzusetzen,
reicht es nicht mehr, nur immer mehr Umwelt- und Naturschutzpolitik zu betreiben. Wir versuchen, einen Stein den Berg
hochzurollen, der uns dann doch wieder entgegenkommt. Wir
müssen an die Wurzel gehen, um unsere zentralen Anliegen voranzubringen. Als BUND haben wir uns viel vorgenommen:
Die Gegner von Umwelt und Naturschutz
Global verändern wir Menschen Lebensräume wie niemals zuvor.
Wir bringen unsere Natur aus dem Gleichgewicht und bringen
uns selbst in Gefahr. Im Zentrum: Geschäftsmodelle, die auf der
Ausbeutung von Mensch und Natur beruhen. Als BUND wollen
wir diese klarer benennen und Konzepte zur Begrenzung ihrer
gesellschaftlichen Macht entwickeln.
wachstumsunabhängige Gemeinwirtschaft identifizieren. Denn,
was für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und eine
Wiederbelebung des Gemeinwohls nötig ist, wird nur gelingen,
wenn viele mittun. Dazu wollen wir mit anderen laut denken,
zum Beispiel in innovativen Formaten wie der Schreib- und
Denkwerkstatt.
Eine Vision für alle denken – mit allen
Aufbauend auf den BUND-Studien zum zukunftsfähigen Deutschland und unserer Suffizienzarbeit, wollen wir eigene Visionen
für ein weltweit gerechtes gutes Leben und gute Arbeit entwickeln
und mit Leben füllen: vor Ort, sozial, ökologisch und demokratisch.
Gemeinsam laut denken
Mit Bündnispartnern wollen wir Rahmenbedingungen für eine
7
Jahresbericht 2019
Der Klimawandel ist da!
Die Klimakrise ist auch bei uns angekommen. Das Jahr 2019
war das wärmste Jahr in Europa seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch in Deutschland kratzte die Temperatur im
Juli vielerorts an der 40 Grad Marke, Lingen an der Ems erreichte
sogar 42,6 Grad. Und das ist leider erst der Anfang, der
Klimawandel verändert unsere Welt schneller und offensichtlicher,
als uns das lieb wäre.
Klimaschutz ist Waldschutz: Die Wälder in Deutschland sind
stark von der Klimakrise betroffen, es droht ein „Waldsterben
2.0“. Viele Fichten- und Kiefernmonokulturen brachen bereits
zusammen, ihnen setzen Hitze und Trockenheit, aber auch
Schadstoffe besonders zu. Borkenkäfer und Nonnenfalter haben
in diesen künstlichen Monokulturen ein leichtes Spiel. Hinzu
kommen Waldbrände und schwere Stürme, die die labilen
Nadelforste in ganzen Landstrichen vernichten. Aber auch Laubmischwälder sind durch Hitze, anhaltende Trockenheit und eine
zu intensive Forstwirtschaft deutlich geschwächt. Der BUND
fordert daher: Eine ökologische Wende in der deutschen
Waldpolitik ist überfällig! Der BUND war mit seinen Forderungen
zur Waldkrise medial wie politisch in 2019 sehr gut präsent.
Angesichts der deutlichen Signale unserer Umwelt und der Diskussion um die Umsetzung der Pariser Klimaverträge wurde das
Jahr 2019 in gewisser Weise ein Schicksalsjahr der Klimapolitik
in Deutschland. Angetrieben durch die Klimastreiks von Fridays
for Future gingen so viele Menschen für Klimaschutz auf die
Straßen wie noch nie. Auch der BUND mobilisierte in diesem
8
Jahr zu so vielen Klimaprotesten wie noch nie in seiner
Geschichte. Unter anderem beendete das durch den BUND mitgetragene Bündnis #aussteigen mit dem Protest im September
die Automobilmesse IAA in Frankfurt in ihrer damaligen Form.
Die Politik war deutlich unter Zugzwang und die Bundesregierung
musste in diesem Jahr ein Klimapaket erstellen, um seine selbstgesteckten Klimaziele für 2030 zu erreichen. Der BUND kämpfte
hart dafür, dass am Ende ein Ergebnis erzielt werden würde im
Sinne des Klimas und unserer Umwelt. Dazu braucht es aus
unserer Sicht einen ambitionierten Kohleausstieg ohne Datteln 4,
einen deutlichen, aber naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren
Energien, deutlich mehr Anstrengungen bei der De-Karbonisierung
der Wirtschaft sowie eine Wärme- und eine Verkehrswende.
Im Dezember 2019 wurde das Klimapaket beschlossen. Und es
war klar, Deutschland ist immer noch nicht auf Linie der Pariser
Klimaverträge. Und für den BUND heißt das, der Kampf für das
Klima wird auch Ende dieses Jahrzehnts nicht zuende sein,
sondern weiter mit großer Motivation und Einsatz von uns
geführt werden müssen. So wie wir uns auch für den Erhalt
unserer Natur und gegen Artsterben einsetzen.
www.bund.net/klima
Hitzerekord
42,6 °C
in Niedersachsen
1,4 Millionen
© Jörg Farys
Menschen auf der Straße
beim großen Klimastreik am
20. September
9
Jahresbericht 2019
3.000
Viel Druck für mehr Klimaschutz!
Der BUND hat sich mit seiner Kampagne „Das Klima kippt!“ für
mehr Klimaschutz eingesetzt. Wir sind zusammen mit den
Schüler*innen von Fridays for Future bei den großen KlimaStreiks auf die Straße gegangen. Wir haben in einem breiten
Bündnis über 360.000 Stimmen dafür gesammelt, dass die
Bundesregierung ein wirksames Klimapaket verabschiedet.
Beim Treffen der Ministerpräsident*innen auf der Zugspitze
und beim CDU-Parteitag waren wir vor Ort und haben Druck
für mehr Klimaschutz gemacht. Auf dem SPD-Parteitag haben
wir über 3.000 persönliche Botschaften von BUNDUnterstützer*innen überreicht.
Das Klimapaket wurde zwar beschlossen, doch es reicht nicht
aus, um die Klimaziele zu erreichen und die Trendwende beim
Klimaschutz einzuleiten. Weder die nationalen Klimaziele noch
das Pariser Klimaabkommen können mit dem Klimapaket
erreicht werden.
Aber es gab auch politische Erfolge der Kampagne:
Endlich ein Klimaschutzgesetz
Der BUND fordert seit vielen Jahren ein Klimaschutzgesetz für
Deutschland. Das Gesetz bleibt zwar weit hinter unseren Erwartungen zurück, doch es ist ein Erfolg, dass Klimaschutz in
Deutschland gesetzlich geregelt wird. Das Gesetz muss aber an
Schärfe gewinnen: Es braucht eine jährliche unabhängige Überprüfung der Klimaschutzmaßnahmen aller Ministerien.
Nachbesserungen durch den Bundesrat
Der Druck der Straße und die Entschlossenheit einiger Bundesländer
haben zumindest zu kleinen Veränderungen geführt. Der CO2Preis wird etwas höher ausfallen als von der Bundesregierung
geplant: Der Einstiegspreis von 25 Euro, der bis 2025 auf
55 Euro steigen soll, wird nun nicht vollständig wirkungslos
bleiben, reicht aber bei weitem nicht aus.
www.bund.net/klimawandel
10
© Jörg Farys
persönliche Botschaften von
BUND-Aktiven an die neue
SPD-Spitze
Messe nicht mehr zeitgemäß:
372.000
© Georg Wendt
weniger Menschen auf der IAA als noch 2015
Aussteigen Proteste zur IAA –
„Verkehrswende jetzt!“
Mit unverminderten CO2-Emissionen ist der Verkehr noch immer
das Sorgenkind beim Klimaschutz. Auch verbraucht der Straßenverkehr immer mehr Fläche, führt zu Naturzerstörungen und
emittiert Unmengen an Schadstoffen. Die Zahl der Pkw in
Deutschland steigt, gleichsam auch ihre Größe, Gewicht und
Motorleistung. Der BUND kämpft für strengere CO2- und AbgasGrenzwerte, damit Hersteller klimafreundlichere Produkte entwickeln.
Am 14. September 2019 kamen bei einer Fahrrad-Sternfahrt
und einer Demonstration in Frankfurt 25.000 Menschen zusammen, um gemeinsam Ihre Stimme für eine Verkehrswende
und mehr Klimaschutz zu erheben: Wir müssen nachhaltige
Verkehrsträger stärken. Wir müssen Anreize für Verkehrsminderung
setzen, müssen weg von klimaschädlichem Benzin und Diesel
und brauchen eine klimakompatible Infrastruktur.
Doch wir wissen nicht erst seit dem Diesel-Abgasskandal, dass
die Bereitschaft der deutschen Automobilhersteller fehlt, von
sich aus Teil der Lösung zur Bewältigung der massiven Probleme
zu sein. Ihre noch immer zu sehr auf große, schwere SUV mit
Verbrennungsmotoren setzende Strategie ist eine klimapolitische,
aber langfristig auch volkswirtschaftliche Sackgasse.
Eines haben wir erreicht: Die IAA gibt es in ihrer damaligen
Form nach den Protesten nicht mehr. Doch der BUND kämpft
weiter für eine menschen- und umweltgerechte Mobilität. Gemeinsam mit dem BUND Naturschutz in Bayern bereiten wir
schon jetzt die Proteste gegen die IAA 2021 in München vor!
www.bund.net/mobilitaet
Wie keine andere Messe hierzulande stand die Internationale
Automobilausstellung (IAA) 2019 für die alte Welt der PSProtzerei. Diese Messe passt so nicht mehr in die Zeit. Und so
haben BUND und BUNDjugend mit anderen Verbänden im
Bündnis #aussteigen zum Protest gegen die IAA aufgerufen.
11
Jahresbericht 2019
Lass Brummen.
Eine Zukunft für Insekten!
Weltweit gibt es etwa 5,5 Millionen unterschiedliche Insektenarten
und sie sind in fast jedem Ökosystem der Welt zu Hause. Trotz
dieser Vielfalt sind sie bedroht. Daten belegen das erschreckende
Ausmaß: Mehr als 75 Prozent der Insekten sind in einigen
Regionen Deutschlands bereits verschwunden. Die industrielle
Landwirtschaft mit ihren immer größeren Feldern, Pestiziden
und monotonen Landschaftsstrukturen stellt eine der größten
Bedrohungen dar. Insbesondere das weltweit am meisten eingesetzte Totalherbizid Glyphosat vernichtet Nahrungsgrundlagen
und Lebensräume der Insekten. Für den Insektenschutz müssen
die Pestizide reduziert werden. Die Landwirtschaft muss Teil der
Lösung werden!
Weil die Politik jedoch nicht schnell genug gehandelt hat, hat
der der BUND 2019 die Kampagne „Lass Brummen“ initiiert –
unterstützt von tausenden von Menschen. Gemeinsam haben
wir uns dafür eingesetzt, dass die Bundesregierung ein Aktionsprogramm Insektenschutz verabschiedet.
Dabei waren die wichtigsten Kampagnenziele:
· Schaffung von Lebensräumen für Insekten auf zehn Prozent
der Agrarflächen: Hecken, Blühstreifen, artenreiche Wiesen
· ein Pestizidverbot in Schutzgebieten, denn bislang gibt es in
Deutschland flächendeckende Ausnahmen
· Berücksichtigung von Umweltauswirkungen im Pestizid-Zulassungsverfahren, insbesondere die Auswirkungen auf Insekten
· ein sofortiges Verbot von Glyphosat in Klein- und Hausgärten
und auf öffentlich genutzten Flächen und ein schrittweiser
Glyphosat-Ausstieg bis 2021
12
Im Herbst 2019 verabschiedete die Bundesregierung endlich
einen Insektenschutzplan. Doch leider fehlen konkrete Maßnahmen
mit klaren Zielsetzungen, Vorgaben und Zeithorizonten. Dafür
setzt sich der BUND weiter ein.
Immerhin: Einige der Forderungen des BUND finden sich im
Aktionsprogramm Insektenschutz wieder. Mindestabstände von
landwirtschaftlichen Flächen zu Gewässern von 5 bis 10 Metern
müssen eingehalten werden. Der Glyphosat-Ausstieg wurde angekündigt, wenn auch erst für 2023. Doch immerhin wurde
Glyphosatverbot in Haus- und Kleingärten für 2020 in Aussicht
gestellt – ein erster kleiner Schritt. Die Bundesregierung hat zugesagt, alle zwei Jahre einen Rechenschaftsbericht vorzulegen,
dafür wurde ein Runder Tisch als Begleitgremium geschaffen.
Währenddessen bringt der BUND mit den Kommunen den Pestizidausstieg selbst voran: Die 500. Kommune macht mit bei
unserem Projekt „Pestizidfreie Kommune“. In Deutschland haben
sich viele Städte und Gemeinden entschieden, ihre Grünflächen,
Wege, Sport- und Spielplätze ohne Glyphosat und andere chemisch-synthetische Pestizide zu bewirtschaften und ihre Flächen
stattdessen insektenfreundlich zu pflegen.
Wir danken allen, die sich mit uns für den Schutz unserer
Insekten und der Artenvielfalt stark gemacht haben. Wir setzen
uns weiter für die Insekten ein.
www.bund.net/insekten
Mehr als
150.000
Menschen schickten in der
Kampagne „Lass brummen“ E-Mails
an die politisch Verantwortlichen
500
© Jörg Farys
pestizidfreie Kommunen in Deutschland
13
Jahresbericht 2019
Nur auf
0,13 %
der Ackerfläche der EU wachsen Gentech-Pflanzen
Schon über
100
Gentechnik: Lobby stoppen
Hubert Weiger bezeichnet es als einen der Erfolge seiner
Amtszeit: dem BUND ist es, gemeinsam mit vielen Mitstreiter*innen,
gelungen, Europas Landwirtschaft weitgehend gentechnikfrei
zu halten. Mit Fachexpertise und öffentlichem Druck hat der
BUND immer wieder vor Gefahren für unsere Ökosysteme
gewarnt und in einem breiten Bündnis von Landwirtschaft bis
Naturschutz, von Verbraucher*innen bis Züchter*innen einen
gesetzlichen Rahmen erkämpft, der Zulassungsverfahren, verpflichtende Kennzeichnung, Transparenz und Rückverfolgbarkeit
von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) garantiert.
Der BUND hat diese Forderung 2019 in Gesetzgebungsverfahren
und Stellungnahmen, in Ministerien-Briefen und -Gesprächen
und in Kommentaren zu Wahl- und Parteiprogrammen deutlich
gemacht. Mit internen und externen Veranstaltungen und im
strategischen Austausch mit anderen Verbänden kämpft der BUND
weiter dafür, dass die Wahlfreiheit für Bäuerinnen und Bauern,
Lebensmittelunternehmen und Konsument*innen gesichert bleibt.
So stand 2019 die Arbeit des BUND zu Gentechnik ganz im
Zeichen der Erhaltung des gesetzlichen Rahmens auch für neue
14
Gentechnik. Denn Gentech-Forschung, Agrarchemiekonzerne
und Teile der Politik drängen massiv darauf, europäische Freisetzungsrichtlinien für mit neuen Verfahren erzeugte GVO zu
lockern. Ähnlich wie bei der alten Gentechnik sind dabei die
Versprechen oft hehr, in der Realität sichern aber Patente und
herbizidresistente Gentech-Pflanzen die industrielle Verwertung
und tragen eben nicht zu einem nachhaltigen Umbau der Landwirtschaft bei.
Der BUND hat sich dazu 2019 auch vor Gericht durchgesetzt. Er
war gleich doppelt erfolgreich in der Klage gegen einen herbizidresistenten Raps der Firma CIBUS – vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit erteilte Zulassung
musste zurückgenommen werden. Ebenso wurde bestätigt, dass
der BUND klageberechtigt ist.
www.bund.net/gentechnik
© Pixabay
Patente auf Pflanzen und Verfahren aus neuer
Gentechnik bei nur 3 Unternehmen
Über
100
© Jörg Farys
Organisationen mobilisierten
gemeinsam mit dem BUND für die Demo
Agrarpolitik: Wir haben es satt!
Anfang 2019 gingen in Berlin 35.000 Menschen für die
Agrarwende auf die Straße. Die 9. „Wir haben es satt“-Demo
war erneut ein voller Erfolg. Die Kundgebung setzt sich kritisch
mit der Agrarindustrie auseinander und fordert den Erhalt und
die Förderung der bäuerlichen und ökologischen Landwirtschaft,
mehr Tier- und Umweltschutz sowie eine nachhaltige Ernährungspolitik. Das Besondere ist, dass mit der jährlich stattfindenden
„Wir haben es satt!“-Demo erstmalig Verbraucherinnen und
Verbraucher gemeinsam mit Bäuerinnen und Bauern in großer
Zahl für eine andere Agrarpolitik auf die Straße gehen. Für
BUND-Gruppen und Aktive der BUNDjugend ist die Demo jedes
Jahr ein wichtiger Jahresauftakt und fester Bestandteil des
politischen Engagements.
Kaum eine andere Demonstration ist so farbenfroh. Menschen
aller Altersgruppen mit unterschiedlichen Anliegen laufen mit:
Imkerinnen und Imker protestieren gegen das Bienensterben
neben Jungbäuerinnen und -bauern, die einen verbesserten
Zugang zu Land fordern, sowie Konsumentinnen und Konsumenten,
die die agrarindustrielle Produktion aus den verschiedensten
Gründen ablehnen. Der bunte Protestzug wird von über hundert
Traktoren angeführt, die aus ganz Deutschland anreisen. Auch
Mitwirkende des BUND kommen aus allen Regionen des Landes
in die Hauptstadt. Angesichts der Herausforderungen wie Insektensterben, Nitraten im Grundwasser und dem ungebremsten
Höfesterben verliert die Großdemo nicht an Bedeutung.
www.bund.net/landwirtschaft
Hubert Weiger, Ehren-Vorsitzender des BUND, auf der Demo:
„Die europäische Agrarpolitik muss geändert werden. Nur wer
Tiere artgerecht hält und unsere Umwelt schützt, soll in Zukunft
Geld aus Brüssel bekommen. Wir brauchen ein starkes Europa,
das aber ökologisch und sozial gerechter ist.“
15
Jahresbericht 2019
1.106
Kilometer Grünes Band sind
Nationales Naturmonument
1.000
© Links: Klaus Leydorf; rechts: BUND, Dieter Damschen, Jörg Farys
Hektar durch BUND-Ankauf
gesichert
16
30 Jahre grenzenlose Liebe zur Natur –
Grünes Band
Vom Todesstreifen
zum Nationalen Naturmonument
Orchideenwiesen, Heiden, Moore, naturnahe Wälder und Bäche:
Während der jahrzehntelangen Teilung Deutschlands konnten
sich im Schatten der unmenschlichen Grenzanlagen einmalige
Naturrefugien erhalten und entwickeln. Wenige Wochen nach
dem Mauerfall, am 9. Dezember 1989, schlug die Geburtsstunde
des Grünen Bandes. Seitdem hat der BUND entlang des
ehemaligen Todesstreifens eines der größten und bedeutendsten
Naturschutzprojekte Deutschlands und Europas geschaffen. So
vernetzt das Grüne Band nicht nur vielfältige Biotope miteinander,
sondern steht als einzigartige Erinnerungslandschaft auch für
die friedliche Überwindung des Eisernen Vorhangs und verbindet
Menschen aus Ost und West. 2019 feierten wir mit über 100
großen und kleinen Veranstaltungen und Erlebnisangeboten
das 30-jährige Jubiläum. Das Wichtigste aber ist: Wir sind
unserem Ziel, diese rund 1.400 Kilometer lange Lebenslinie
durchgängig unter Schutz zu stellen, im Jubiläumsjahr einen
riesigen Schritt nähergekommen. Wir konnten erreichen, dass
nach Thüringen auch Sachsen-Anhalt seinen Anteil am Grünen
Band als Nationales Naturmonument ausweist, weitere beteiligte
Bundesländer wollen folgen. Zudem haben wir eine wichtige
Zielmarke erreicht: Über 1.000 Hektar im und am Grünen Band
sind nun durch Ankauf Naturschutzflächen des BUND – Dank
unserer Spender*innen und Unterstützer*innen.
arbeiteten wir u.a. zusammen mit unseren tschechischen Partnerorganisationen daran, die europäischen Schutzgebiete grenzübergreifend besser zu verknüpfen sowie Moore und Feuchtgebiete
zu renaturieren und wiederzuvernässen. Unser großes Ziel ist
die Nominierung des Grünen Bandes Europa als UNESCOWeltnatur- und -Kulturerbe.
Im Oktober begann im Rahmen des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt unser neues Projekt zur Quervernetzung: In fünf
Regionen von Schleswig-Holstein über Thüringen bis zum Bayerischen Wald, arbeiten wir daran, das Grüne Band mit ökologisch
wertvollen Lebensräumen beidseits des bestehenden Verbundes
zu vernetzen. Wir werden zum Beispiel weitere Areale ankaufen,
Flächen ökologisch aufwerten und Teiche, Steinriegel oder
Hecken anlegen, um Verbundkorridore zu schaffen. In enger
Zusammenarbeit mit örtlichen Nutzer*innen der Flächen, insbesondere Landwirt*innen, soll aus dem Band ein Netz werden,
das es vielen seltenen und geschützten Arten ermöglicht, sich
weiter auszubreiten. Darunter sind z. B. Arnika, Violetter
Feuerfalter, Laub- und Moorfrosch, Kranich, Braunkehlchen,
Kreuzotter oder Waldbirkenmaus.
www.bund.net/gruenes-band
Auch am Grünen Band Europa, das über 12.500 Kilometer vom
Eismeer bis ans Schwarze Meer verläuft und 24 Staaten
verbindet, war der BUND im vergangenen Jahr aktiv: So
17
Jahresbericht 2019
30
Herzensprojekt Grünes Band:
Der BUND-Sommerabend 2019
Gemeinsam würdigten Bundesumweltministerin Svenja Schulze
(SPD), CDU-Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (B.90/Grüne) und
der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger die hohe Bedeutung des
Grünen Bandes für den Naturschutz und als Mahnmal der
deutschen Teilung.
Ministerin Schulze sagte zu, den Lückenschluss des insgesamt
etwa 1.400 Kilometer langen Lebensraumes auch weiterhin
mitzufinanzieren und sich in der EU für das Grüne Band Europa
stark zu machen.
Annegret Kramp-Karrenbauer verwies auf die Initiativen in den
CDU-geführten Landesregierungen in Sachsen-Anhalt und
Hessen. Interessenkonflikte zwischen Landnutzer*innen und Naturschützer*innen müssten möglichst einvernehmlich gelöst
werden, damit das Grüne Band auch weiterhin verbinde und
nicht wieder trenne.
Nationales Naturmonument geschützt. Ein großer Teil des ehemaligen Todesstreifens wird als Lebenslinie dort auf Dauer
bewahrt. In einer Zeit, in der wieder Mauern errichtet werden,
kann das Grüne Band nicht nur in Deutschland, sondern
europaweit verdeutlichen, dass ein Zusammenwachsen möglich
ist. Die Bundesregierung müsse während der EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 2020 das Grüne Band zu einem europäischen
Projekt machen.
Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger verwies darauf, dass das
Grüne Band zur Erfolgsgeschichte werden konnte, weil zahlreiche
Menschen es zu ihrem gemeinsamen Projekt gemacht haben
und sich dauerhaft engagierten.
Gemeinsam mit Slamerin Jessy James LaFleur, Moderator Max
Moor und 350 politischen Gästen feierten wir den BUNDSommerabend 2019.
www.bund.net/veranstaltungen
Das Grüne Band sei ihr „Herzensprojekt“, bekräftigte Anja
Siegesmund. In Thüringen wird das Grüne Band jetzt als
18
© Jörg Farys
Jahre Grünes Band feierte der
BUND mit dem politischen
Sommerabend
1.
Wildkatze in Brandenburg
nachgewiesen
26
© Stefan Eschweiler
Waldverbindungen
geschaffen
Rettungsnetz Wildkatze
Die Geschichte einer Heimkehrerin
2019 gab es besonderen Grund zu feiern: Das BUND-Projekt
„Rettungsnetz Wildkatze“ wurde 15 Jahre alt und zog eine
stolze Bilanz: Mehr als 4.800 Wildkatzen-Haarproben von über
1.300 Tieren wurden durch Freiwillige und BUND-Mitarbeiter*innen
gesammelt und von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung genetisch analysiert. Damit konnten wir die Verbreitung
der Wildkatze sehr genau erfassen und auch Erfreuliches
vermelden: Das Saarland gilt seit 2019 als erstes Bundesland
wieder als flächendeckend mit Wildkatzen besiedelt.
Auch unser Wildkatzen-Korridornetz wächst weiter: So erfolgte
in Niedersachsen der Spatenstich für die insgesamt 26. Waldverbindung: ein besonders langer Gehölzstreifen von über 1,2 Kilometer Länge. Dieser Korridor wird helfen, den Höhenzug Elm in
Zukunft mit dem Harz zu verbinden.
www.bund.net/wildkatze
Doch vielerorts ist die Wildkatze noch immer sehr selten oder
ausgestorben: Der äußerste Norden und der Nordosten Deutschlands
sind noch immer komplett wildkatzenfrei, in Sachsen, BadenWürttemberg und Bayern ist die Verbreitung noch sehr lückenhaft.
Hoffnung geben neue BUND-Nachweise im niedersächsischen
Wendland, im östlichen Sachsen-Anhalt und südlichen Brandenburg – sie deuten stark auf eine Wiederausbreitung auch nach
Nordosten hin. Ein Highlight war dabei unser genetischer Wildkatzennachweis im südlichen Brandenburg – der erste im
gesamten Bundesland seit vielen Jahrzehnten. Ab 2020 suchen
hier Freiwillige mit Lockstöcken nach weiteren Wildkatzen.
19
Jahresbericht 2019
Spurensuche Gartenschläfer
„… von der Resonanz überwältigt“
Der Gartenschläfer ist nur wenige Monate im Jahr munter – und
doch hat er 2019 den BUND und seine Projektpartner in der
„Spurensuche Gartenschläfer“ unermüdlich in Atem gehalten.
Die kleine Schlafmaus mit der „Zorro-Maske“ gibt uns Naturschützer*innen und den Wissenschaftler*innen der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für
Naturforschung Rätsel auf. Obwohl sie scheinbar sehr anpassungsfähig ist, sind ihre Bestände in kürzester Zeit drastisch
eingebrochen. Warum, ist noch unklar.
Im Frühjahr 2019 nahmen wir die Spur der Gartenschläfer auf.
Obwohl es eine heimische Tierart ist, ist nur wenig über sie
bekannt – auch ihre aktuelle Verbreitung nicht. Deshalb baten
wir die Öffentlichkeit um Hilfe: Wer Hinweise auf den Gartenschläfer geben kann, sollte diese auf www.gartenschlaefer.de
melden. Mehr als 1.100 Meldungen kamen in den folgenden
Monaten zusammen.
Um das dramatische Verschwinden des Gartenschläfers erklären
und aufhalten zu können, muss jedoch in alle Richtungen
geforscht werden: Nahrungsgewohnheiten und -angebote,
Lebensraumansprüche und Klima, genetische Strukturen, Krankheiten, Parasiten und Fressfeinde u.v.m. Unterstützung bekamen
wir 2019 durch mehr als 260 Freiwillige, die als „Citizen
Scientists“ 56 Wildtierkameras auslasen, Kotproben in 275 Nistkästen einsammelten und 850 Spurtunnel auf GartenschläferFußabdrücke kontrollierten. Sie sind ein unersetzlicher Bestandteil
der „Spurensuche Gartenschläfer“.
20
Bei der Auftakt-Tagung des Projekts, die im Herbst 2019 in
Wiesbaden stattfand, luden wir deshalb Freiwillige ebenso wie
Vertreter*innen von Behörden, Verbänden und Wissenschaft
ein. Mit Fachvorträgen, Naturfilmen, Poesie und einer Erlebnisausstellung weckten wir Interesse und Begeisterung für die
Tierart, das Projekt und die übergreifende Zusammenarbeit.
Nach dem ersten Forschungsjahr konnten wir bereits erste Geheimnisse des Gartenschläfers lüften: Im Südwesten Deutschlands
gibt es offenbar noch stabile Bestände der Tierart. Aus den bekannten Verbreitungsgebieten in den Mittelgebirgen dagegen
erreichten uns kaum Hinweise. Die Unterschiede sind in ihrer
Deutlichkeit beunruhigend, denn es scheint, dass die Bestände
in vielen Regionen schwächer sind als erwartet.
Bis 2021 soll weiter nach den Ursachen für das Verschwinden
geforscht werden. Die Ergebnisse werden in ein Schutzkonzept
einfließen, dass direkt umgesetzt wird. Die „Spurensuche Gartenschläfer“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert. Unser Ziel: Den Gartenschläfer als Teil unserer Artenvielfalt
vor dem Aussterben zu bewahren.
www.gartenschlaefer.de
www.bund.net/gartenschlaefer
> 250
© Links: Andrea Krug, Klaus Mayhack, Rolf K. Wegst; rechts: Jiri Bohdal
aktive Citizen Scientists
1.173
Hinweise auf Gartenschläfer
aus der Bevölkerung im ersten Projektjahr
21
Über
10.000
Bäume und Sträucher
gepflanzt
2
wichtige Auszeichnungen
für das Projekt
22
© Links: Dieter Damschen; rechts: Dieter Damschen, M. Gebel
Jahresbericht 2019
Hohe Garbe an der Elbe:
Die Auenwildnis kehrt zurück
Anfang September 2019 war es so weit: Mit einem feierlichen
Spatenstich begann die Wiederanbindung eines der wertvollsten
Auwaldgebiete der Unteren Mittelelbe – der Hohen Garbe – an
die Elbe.
Nachdem das BUND-Auenzentrum weitere wichtige Flächen
erwerben und für den Naturschutz sichern konnte, haben wir
nach und nach einen ehemaligen Deich geschlitzt, Verwallungen
abgetragen und alte Flutrinnen ausgehoben. Zudem legten wir
Tümpel, Brutinseln und Steilwände an. Die Elbe durchströmt
nun auch bei kleineren Hochwasser-Ereignissen das Gebiet
regelmäßig und füllt die Senken mit Wasser. So kann sich
wieder eine naturnahe, intakte Auenlandschaft entwickeln,
die vielen seltenen Tieren und Pflanzen einen wichtigen Lebensraum bietet. Uferschwalben, Kiebitze, Moorfrösche und
Rotbauchunken haben sogleich die neu geschaffenen Habitate
besiedelt. Auch Seeadler, Fischotter und Schwarzstorch sowie
viele Fischarten und unzählige Insekten profitieren von den
vielfältigen Maßnahmen.
und reinigen sie das Wasser, sichern so unsere Trinkwasserversorgung und schützen die Meere vor einer noch stärkeren
Belastung durch Nähr- und Schadstoffe.
Für diesen Einsatz an der Elbe erhielten wir 2019 gleich zwei
Auszeichnungen: als offizielles Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ sowie – speziell für unsere Auentour-App – den
Umweltpreis des Landes Sachsen-Anhalt.
Zum Abschluss des Projektes, das im Rahmen des Bundesprogrammes Biologisch e Vielfalt gefördert wird, stehen in
2020 noch letzte Flächenkäufe an. Auch wollen wir wieder
eine Insel in der Elbe entstehen lassen, wie es sie dort zuletzt
vor 120 Jahren gab. Davon profitieren zum Beispiel Fischarten
wie die seltene Quappe, aber auch Zander und Plötze. Sie
laichen in flachen Bereichen mit geringer Strömung, wie sie
an der Elbe kaum noch zu finden sind.
www.bund.net/elbe
Damit sich der Auwald noch besser entwickeln kann, hat das
BUND-Auenzentrum inzwischen über 10.000 Bäume und Sträucher gepflanzt, zum Teil mit tatkräftiger Unterstützung von
Schüler*innen aus der Region. Diese erfuhren vor Ort, dass
Auen gerade angesichts der Klimakrise einen besonderen Wert
für Umwelt und Gesellschaft haben: Sie halten Wasser lange
in der Landschaft zurück. Dadurch reduzieren sie zum einen
die Hochwassergefahr und verhindern zudem in niederschlagsarmen Jahren das Austrocknen ganzer Landstriche. Auch filtern
23
Jahresbericht 2019
375.386
Fit zum Schutz des Wassers
Das wichtigste Gesetz für den Erhalt unserer Gewässer – die
EU-Wasserrahmenrichtlinie – steht unter Beschuss. Lobbyist*innen
aus Agrar, Industrie, Kohle und Verkehr tun alles dafür, die
Schutzziele für die Gewässer abzuschwächen. Seit 2018 läuft
der REFIT-Prozess auf EU-Ebene, mit dem die EU-Kommission
prüft, ob die Wasserrahmrichtlinie wirksam und effizient ist.
Immer wieder wurden Berichte und Fristen verschoben, denn
der Lobbydruck ist hoch. Schon 2018 konnte der BUND durch
seine Kampagne „Rette unser Wasser“ erreichen, dass Deutschlands
Umweltminister*innen sich für den Erhalt der Wasserrahmenrichtlinie aussprachen.
2019 ging unser Engagement weiter: alles drehte sich um
Prozesse auf der EU-Ebene. In einem breiten Bündnis konnten
europaweit fast 380.000 Stimmen für den Gewässerschutz
gesammelt werden – die meisten durch den BUND. Selten gab
es so viel Beteiligung an einer Online-Konsultation. Die EUKommission zeigte sich beeindruckt. Ende 2019 wurde endlich
das Ergebnis des REFITs vorgestellt: die Wasserrahmenrichtlinie
ist fit. Jetzt steht noch eine Bewertung der Mitgliedstaaten aus
– der BUND bleibt dran.
24
Wie wichtig ein guter Gewässerschutz ist, zeigte auch der
BUND-Blaualgenreport. Zu hohe Temperaturen und zu viele
Nährstoffe – oftmals aus der Landwirtschaft – führten deutschlandweit innerhalb von sechs Wochen zu 32 Badeverboten und
weiteren 88 Warnungen. In den Vorjahren waren es (bis auf
2018) meist nur ein Dutzend gewesen. Die Hitze und Trockenheit
macht den eh schon stark belasteten Gewässern zu schaffen.
Ein nachhaltiger Umgang mit Seen und Flüssen ist daher wichtig.
Zusätzlich deckte der BUND mit seiner Studie zum Wasserentnahmeentgelt auf, wie Industrie und Kohle privilegiert werden.
Vielerorts müssen sie nicht zahlen – Trinkwasserversorger hingegen
schon.
www.bund.net/wasser
© Jörg Farys
Stimmen europaweit für den
Gewässerschutz
67.000
© Jörg Farys
Produktscans
Der ToxFox erobert Europa
Ein weißer Fuchs auf grünem Grund – vielleicht befindet sich
dieses Icon auch bereits auf Ihrem Smartphone? Die kostenlose
„ToxFox“-App des BUND scannt den Barcode von Alltagsprodukten
wie Spielzeug, Möbeln, Teppichen, Sportschuhen, Textilien und
elektronischen Geräten. In Deutschland spüren schon über
1,6 Millionen Menschen schädliche Chemikalien mit dem ToxFox
auf. Seit 2019 können Verbraucher*innen nun in ganz Europa
Alltagsprodukte auf Schadstoffe prüfen. Der BUND hat dafür
gemeinsam mit 20 Partnerorganisationen eine europaweite Produktcheck-App veröffentlicht. Im Rahmen des Projektes „LIFE
AskREACH“ engagieren wir uns von Schweden bis Kroatien und
von Lettland bis Portugal für eine schadstofffreie Zukunft.
Dabei wird auch der ToxFox in Deutschland immer schlauer: Die
App wurde aktualisiert und testet nun Kosmetika neben hormonschädlichen Chemikalien auch auf Nanostoffe. Zudem deckt
das ToxFox-Team bei Produkttests regelmäßig hohe Schadstoffmengen auf. Im Dezember fanden wir verbotene, umweltund gesundheitsschädliche Phthalat-Weichmacher in Lichterketten.
Machen Sie mit: Denn je mehr Menschen mit dem ToxFox
Produkte auf Schadstoffe prüfen, desto eher werden Hersteller
erkennen: Wir wollen Produkte ohne Gift! So machen wir gemeinsam belastete Produkte zu Ladenhütern und die Umwelt
für alle ein wenig gesünder.
www.bund.net/toxfox
Unsere Arbeit zeigt Wirkung: Bereits 67.000 Produkte wurden
europaweit innerhalb weniger Monate gescannt. Wir bleiben
weiter dran und unterstützen unsere Partnerorganisationen im
Aufbau von effektiver Kampagnen- und Öffentlichkeitsarbeit zu
Chemikalienthemen. Auch unsere Friends of the Earth Partner
Global 2000 in Österreich, Zelena akcija in Kroatien und Magyar
Természetvédok Szövetsége in Ungarn sind am Projekt beteiligt.
Zu den Folgen und Risiken mobiler Kommunikationstechnologien: www.bund.net/emf
25
Jahresbericht 2019
Der Plastikatlas –
Hintergründe und Ursachen der Plastikkrise
Plastikmaterialien haben aufgrund ihrer Vielseitigkeit in den vergangenen 70 Jahren alle Bereiche unseres Lebens mit rasantem
Tempo durchdrungen. Seit damals wurden weit über 8 Milliarden
Tonnen Plastik produziert, von dem sich vieles leider auch im
Boden, im Wasser und in der Luft wiederfindet. Plastik ist damit
auch zu einem Sinnbild für die Schattenseiten eines ungebremsten
Wachstums geworden, das die Lebensgrundlagen unseres Planeten
bedroht.
Der vom BUND und der Heinrich-Böll-Stiftung im Juni 2019 veröffentlichte Plastikatlas beschreibt das tatsächliche Ausmaß der
Plastikkrise. Hauptverursacher für die Verschmutzung unserer
Umwelt mit Plastik sind insbesondere international agierende
Unternehmen. Anstatt ihrer gesellschaftlichen Verantwortung
gerecht zu werden, planen sie weiterhin eine massive Steigerung
der Plastikproduktion.
Nur neun Prozent des gesamten weggeworfenen Kunststoffs
wurde seit 1950 recycelt. Vor allem Einwegprodukte, darunter
viele Verpackungen, sind nicht recycelbar, weil sie aus unterschiedlichen, mehrschichtigen Materialien bestehen, die sich
kaum voneinander trennen lassen. Hier sind Lösungen gefragt,
die unseren Verbrauch an Verpackungen durch innovative Mehrwegkonzepte und langlebige Produkte deutlich reduzieren. Seit
im Jahr 1978 Coca-Cola erstmals die Glas- durch EinwegPlastikflaschen ersetzte, sind diese zum Sinnbild unserer heutigen
Wegwerfgesellschaft geworden und lassen sich auch an vorderster
Stelle in Meeren und an Stränden wiederfinden.
Der Plastikatlas beschreibt in zwölf anschaulichen Kapiteln, wie
sich die Produktion, Nutzung und Entsorgung von Kunststoffen
im globalen Kontext auswirkt, beleuchtet dabei Gesundheitsaspekte
sowie Gender und soziale Gerechtigkeit und erläutert, ob Lösungsansätze wie zum Beispiel „Bio“-Plastik, „Zero-Waste“ oder aber
auch internationale Abkommen und Regulierungen funktionieren.
Mit dem Plastikatlas haben BUND und Heinrich-Böll-Stiftung
dargelegt, warum die Politik dringend wirksame Maßnahmen zur
weltweiten Lösung der Plastikkrise liefern muss. Diese müssen
vor allem auf eine Verringerung von Plastikproduktion und
Konsum abzielen und insbesondere Hersteller und die petrochemische Industrie als Hauptverursacher in die Pflicht nehmen. In
einer repräsentativen Umfrage, deren Ergebnisse auch im
Plastikatlas zu finden sind, wird auch von deutschen Verbraucher*innen die Verantwortung eindeutig zugeordnet: 83 Prozent der
Befragten sind dafür, Herstellern Abgaben auf Plastikprodukte
aufzuerlegen. Und sogar 92 Prozent sprechen sich für ein Verbot
von Plastikmüllexporten in Länder mit unzureichenden Umweltund Sozialstandards aus.
www.bund.net/plastikatlas
Die zehn größten Plastikverschmutzer
Ergebnisse von 239 „Brand Audits“ (Müllzählungen) in 42 Ländern in Stücken Plastikmüll, 2018
26
Unrühmlicher Platz
3
© Links: Plastikatlas 2019/BFFP; rechts: iStock/Thomas Schnitzler
Hinter den USA und Japan
ist Deutschland der größte
Exporteur von Plastikmüll
27
Jahresbericht 2019
Mehr als
90
Organisationen in der
Initiative Lieferkettengesetz
Seit
45
Für eine ökologische und
soziale Weltwirtschaft
Der BUND setzt sich schon seit seiner Gründung für eine ökologische und gerechte Weltwirtschaft ein. Denn wir wirtschaften
im Moment auf Kosten anderer – auf Kosten der Natur, zukünftiger
Generationen und der Menschen, die in globalen Lieferketten
für uns Produkte unter menschenunwürdigen Bedingungen herstellen. Ein Wirtschaftsmodell, das auf der einen Seite unsere
Umwelt zerstört und von dem auf der anderen Seite nur sehr
wenige profitieren ist jedoch nicht mehr zeitgemäß. Die aktuelle
Wirtschaftskrise zeigt dies einmal mehr.
Deshalb hat der BUND sich auch 2019 für einen Wandel unserer
Art zu wirtschaften eingesetzt. Ein erster Baustein für eine ökologische und gerechte Weltwirtschaft wäre ein sogenanntes
Lieferkettengesetz. Es würde deutsche Konzerne dazu verpflichten,
auch im Ausland die Menschenrechte und grundlegende Umweltstandards einzuhalten. Damit ein Lieferkettengesetz noch
mit dieser Bundesregierung verabschiedet wird, hat der BUND
im September die Initiative Lieferkettengesetz mitgegründet
und ist hier im Steuerungskreis vertreten. Die Initiative besteht
aus mehr als 90 zivilgesellschaftlichen Organisationen wie Gewerkschaften, Menschenrechts- und Entwicklungsorganisationen
28
sowie Umweltverbänden. Ein Lieferkettengesetz würde die
Situation vieler Menschen und negative Auswirkungen auf die
Natur weltweit verbessern.
Um mit unseren Vorschlägen wirksamer zu sein, wollen wir in
Zukunft die gesellschaftlichen Blockierer einer ambitionierten
Umweltpolitik klarer benennen. Darüber hinaus wollen wir noch
stärker als bisher Visionen und Rahmenbedingungen für ein
Wirtschaften innerhalb der begrenzten Ressourcen unseres Planeten in die Debatte einbringen.
www.bund.net/welthandel
© Jörg Farys
Jahren für eine ökologische
und gerechte Wirtschaft
50
© H. Block
Seiten: Warum Uran in der Erde bleiben
sollte, erklärt der BUND-Uranatlas 2019
Atomkraft:
Gefährliches Relikt
Mit dem Abschalten des AKWs Philippsburg, schreitet der
deutsche Atomausstieg voran – ein Etappenziel auch für das
atomkraftkritische BUND-Engagement. Doch die hierzulande
noch immer laufenden sechs AKWs sind ein ständiges Sicherheitsrisiko. Mit insgesamt 130 Atommeilern ist die Europäische
Union weiterhin der weltgrößte Verbraucher von Uran. Dieses
hochgiftige Schwermetall kostet schon in der Gewinnung Menschenleben und kontaminiert nachhaltig die Abbaugebiete. Der
BUND hat, gemeinsam mit der Nuclear Free Future Foundation
und der Rosa-Luxemburg-Stiftung, 2019 den ersten Uran-Atlas
veröffentlicht und in diesem umfangreichen Faktenbuch die
Gefahren und Probleme offengelegt. Schon der Beginn der
Brennstoffkette ist gefährlich, teuer und nicht nachhaltig. Das
Uran muss in der Erde bleiben!
dem Atommüll-Bundesamt und dem Bundesumweltministerium
hat der BUND, in Stellungnahmen, Korrespondenzen und auf
Veranstaltungen, wiederholt Druck gemacht. Er hat das Verfahren
von Beginn an kritisch begleitet und bereitet sich auch auf die
Veröffentlichung des Zwischenberichts vor: Im Herbst 2019 ist
daher das Projekt zur Qualifizierung von Freiwilligen gestartet.
In einem ersten Workshop haben sich BUND-Aktive mit dem
Verfahren und dessen Bedeutung vor Ort intensiv auseinandergesetzt. Atomkraft ist von Anfang bis Ende gefährlich – wir
machen weiter Druck und zeigen die Gefahren auf.
www.bund.net/atomkraft
Gleichsam steht auch am anderen Ende dieser Kette ein risikoreiches, ungelöstes Problem: Noch immer existiert weltweit
kein Lager für hochradioaktiven Abfall. Seit zwei Jahren läuft
nun schon die Suche in Deutschland – ohne wirksame Öffentlichkeitsbeteiligung. Das Verfahren hinkt seinen Ansprüchen
nach Partizipation und Transparenz deutlich hinterher. Gegenüber
29
Jahresbericht 2019
Übersicht unserer Strukturen
Landesverbände
Der BUND ist föderativ
organisiert. In jedem
Bundesland engagiert sich
ein BUND-Landesverband für
Natur- und Umweltschutz.
Delegiertenversammlung
Die Bundesdelegiertenversammlung ist das oberste beschlussfassende Gremium des BUND. Sie tagt in der Regel einmal im Jahr, beschließt den Haushalt,
legt die Schwerpunkte und Grundsatz-Positionen fest und wählt die ehrenamtlichen Verbandsfunktionär*innen. Für Entscheidungsbedarf zwischen zwei
Delegiertenversammlungen trifft sich der Gesamtrat, der aus den Mitgliedern
des Bundesvorstands, des Verbandsrates und dem Vorstand des Wissenschaftlichen Beirats besteht.
16
SchleswigHolstein
Landesverbände
Hamburg
MecklenburgVorpommern
Bremen
Berlin
Niedersachsen
BUND-Gruppen
Der BUND ist vor
Ort, um die Natur
zu schützen. In
2.000 Gruppen und
Initiativen setzen
engagierte und
kompetente Menschen
Zeichen für den Schutz
unserer natürlichen
Lebensgrundlagen.
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
NordrheinWestfalen
Sachsen
Thüringen
RheinlandPfalz
Hessen
Bayern
Saarland
S
2.000
ca.
Orts-, Kreis- und
Jugendgruppen
30
BadenWürttemberg
651.263
Mitglieder
und Spender*innen
Die Gremien
Verbandsrat
Der Verbandsrat ist das Ländergremium des BUND. Er fungiert in erster Linie
als Bindeglied zwischen dem Bundesverband und den Landesverbänden. Dem
Verbandsrat gehören je eine*n Vertreter*in der 16 BUND- Landesverbände, ein*e
Vertreter*in der BUNDjugend und der*die
Bundesvorsitzende an.
18 Personen
Verbandsrat
Bundesvorstand
10 Personen
Bundesvorstand
125
Delegierte
Delegiertenversammlung
20
22 Personen
Arbeitskreise
Wissenschaftlicher
Beirat
Die Mitglieder
Wissenschaftlicher Beirat
Zahlreiche Fachleute arbeiten in ihrer
Freizeit in den 20 Bundesarbeitskreisen des
BUND mit. Die Sprecher*innen der Arbeitskreise werden von
der Delegiertenversammlung für drei Jahre gewählt. Sie bilden
den Wissenschaftlichen Beirat des BUND (zusammen mit der Vertretung der BUNDjugend sowie dem*der Beiratsvorsitzenden).
Mitglieder unter
27 Jahren bilden die
BUNDjugend
Der Bundesvorstand bestimmt die
Richtlinien der Verbandsarbeit
und ihrer Umsetzung, er vertritt den BUND nach außen und
kümmert sich um die Umsetzung
der Beschlüsse der Delegiertenversammlung und des Gesamtrates.
Seine Mitglieder werden von der
Delegiertenversammlung für drei
Jahre gewählt (mit Ausnahme der
Vertreter*innen von Verbandsrat,
Wissenschaftlichem Beirat und
BUNDjugend).
Die BUNDjugend
Die BUNDjugend ist der unabhängige Jugendverband
des BUND und als Teil des internationalen Netzwerks
Young Friends of the Earth mit Jugendlichen aus der
ganzen Welt verbunden. Der ehrenamtliche Bundesvorstand, der von der Delegiertenversammlung der
BUNDjugend gewählt wird, leitet den Jugendverband,
trifft strategische Entscheidungen und vertritt die Organisation nach außen. Der Bundesjugendrat fungiert als
Schnittstelle zwischen Bundes- und Landesjugenden.
31
Jahresbericht 2019
Die 16 Landesverbände des
BUND tragen den Natur- und
Umweltschutz in die Fläche. Ihre
Projekte sind vielfältig und bringen Erfolg. Einen Höhepunkt des
Jahres stellen sie kurz vor.
25 Prozent aller Fahrten in Bremen erfolgen
mit dem Rad – zu wenig für die Mobilitätswende. Ein massiver Ausbau der Radinfrastruktur muss her. BUND-Druck im
Bürgerschaftswahlkampf hat endlich auch
die Auto-fixierte SPD weichgeklopft. Der
Koalitionsvertrag sieht nun den Bau von
Radpremiumrouten und Weserradbrücken
vor. Jetzt ran an die Umsetzung!
www.bund-bremen.net
BUND Baden-Württemberg
Gesetz für Vielfalt
BUND Berlin
Zero Waste – Berlin ohne Abfall
BUND Hamburg
Hamburger Regierung muss für
bessere Luft sorgen
Das Volksbegehren Artenschutz führt zu
mehr Naturschutz im Land. Binnen weniger
Wochen unterstützten rund 36.000 Menschen den Antrag und sorgten für das
erste Volksbegehren in der Geschichte
Baden-Württembergs. Der BUND war gut
sichtbar dafür auf der Straße – und nachdem die Regierung einlenkte, mit guten
Argumenten in den Ministeriumsrunden
zum Gesetzentwurf dabei.
www.bund-bawue.de
Der BUND Berlin treibt die Umsetzung
des Zero Waste-Leitbilds in der Stadt
voran. So konnte gegen den Widerstand
des bundesweit größten kommunalen Abfallentsorgers die Biotonne in ganz Berlin
durchgesetzt werden. Ehrenamtliche Abfallberater*innen begeistern jährlich über
2.500 Menschen im direkten Gespräch
für mehr Mülltrennung und Abfallvermeidung im Alltag. Ziel ist es, Berlin zur
Zero Waste-Stadt zu machen.
www.bund-berlin.de
Hamburg hat zwar als erste deutsche
Stadt ein Dieselfahrverbot eingeführt,
aber insgesamt zu wenig für bessere Luft
getan. Die Grenzwerte für Stickoxide werden seit Jahren massiv überschritten, und
da der aktuelle Luftreinhalteplan erst für
2025 Besserung in Aussicht stellte, folgte
das OVG Hamburg der Klage des BUND
Hamburg. Die Hansestadt wird nachbessern – eine gute Nachricht für zigtausend betroffene Anwohner*innen.
www.bund-hamburg.de
BUND Brandenburg
Artenvielfalt retten
BUND Hessen
Mehr Naturwälder in Hessen
Im April startete die Volksinitiative
„Artenvielfalt retten – Zukunft sichern“.
Unser Ziel: weniger Pestizide und mehr
Ökolandwirtschaft. Offenbar ein Herzensthema für viele Brandenburger*innen –
bereits nach wenigen Wochen waren ausreichend Unterschriften gesammelt, am
Ende über 73.000. Nun soll mit Regierung
und Landwirt*innen ein Gesetzesentwurf
ausgehandelt werden.
www.bund-brandenburg.de
Hessen setzt mit dem Schutz unbewirtschafteter Naturwälder im Bundesvergleich
Maßstäbe. Auf Basis eines Konzepts des
BUND und fünf weiterer Naturschutzverbände wurden 2019 weitere 6.400
Hektar Staatswaldflächen aus der forstlichen Nutzung genommen. Damit kann
sich auf 10 Prozent des Staatswaldes
(31.900 Hektar) nun die Waldnatur frei
entfalten. 42 Naturwaldgebiete über 100
Hektar sollen als Naturschutzgebiete ausgewiesen werden.
www.bund-hessen.de
BUND Bayern
Rettet die Bienen
Knapp 1,8 Millionen Menschen haben
sich in der ersten Februarhälfte im Rahmen des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ für ein besseres Naturschutzgesetz
in den Rathäusern eingetragen. Damit
ist es das erfolgreichste Volksbegehren
und seit dem 01.08.2019 Gesetz. Es ist
ein Meilenstein in der Demokratie- und
Naturschutzgeschichte.
www.bund-naturschutz.de
32
BUND Bremen
Mobilitätswende für Bremen
Höhepunkte unserer Landesverbände 2019
BUND Mecklenburg-Vorpommern
Kegelrobben kehren zurück
BUND Rheinland-Pfalz
Auftakt nach Maß im Mosellum
Der Fund weiterer Kegelrobbenbabys bestätigte 2019, dass die Art wieder an die
Küste Mecklenburg-Vorpommerns zurückkehrt. Der BUND hat dafür Hilfsboxen
mit Absperrmaterial für Lagerplätze von
Robben in Kommunen an der Ostsee etabliert. Bauhöfe, Rettungsdienste und Kurverwaltungen wissen Bescheid, wie die
nötige Ruhe für rastende Robben hergestellt werden kann und was zu tun ist,
wenn ein Tier augenscheinlich verletzt
wirkt. Für die Betreuung der Absperrung
und die Aufklärung Schaulustiger schult
der BUND interessierte Aktive.
www.bund-mecklenburg-vorpommern.de
Das „MOSELLUM – Erlebniswelt Fischpass“
in Koblenz wird seit Anfang 2019 durch
den BUND betreut, im Auftrag des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums. So
haben sich Besucherzahlen seit Einführung
des neuen umweltpädagogischen Besucherkonzeptes verdreifacht. Höhepunkt
auf den vier Ausstellungsebenen sind die
Beobachtungsfenster im Kellergeschoss,
an denen man einen LIVE-Blick in den
Fischpass der Mosel hat. Im Oktober war
die feierliche Auftaktveranstaltung.
www.bund-rlp.de
BUND Niedersachsen
Klimaschutz in die Verfassung
Im März 2019 stellte Saarlands Umweltminister Jost den „Handlungsleitfaden:
Biodiversität im Wirtschaftswald“ vor. In
der Kommission, die den Leitfaden erstellte,
war auch der BUND Saar vertreten. Die
Waldwirtschaft im Staats-, im Kommunalund im Privatwald soll nach Maßgaben
der ökologischen Forschung praktiziert
werden. Viele Forderungen des Naturschutzes wurden berücksichtigt.
www.bund-saar.de
Mit dem Ende 2019 abgeschlossenem internationalen Meeresschutzprojekt UNDINE
II ist es gelungen, die Unterwasserwelt der
Ostsee zwischen Dänemark und SchleswigHolstein als Lebensraum für viele Menschen
erlebbar zu machen. Mit z. B. Schnorcheltouren und ansprechenden Ausstellungen
hat der BUND Tauchtourismus und Naturschutz in Verbindung gebracht.
www.bund-sh.de
BUND Sachsen
Ökologischer Gewässerleitfaden
BUND Thüringen
Natura 2000 im Gesetz
Im Januar 2018 begonnen, stellte der
BUND Sachsen im Frühjahr 2019 einen
Leitfaden fertig, wie Fließgewässer im
kommunalen Raum ökologisch und in
ihrer Nutzbarkeit für Bürger*innen aufgewertet werden können. Im Frühjahr
2020 wird er auch gedruckt in Kooperation
mit dem sächsischen Landesamt für Naturschutz vorliegen.
www.bund-sachsen.de
Nach langer Lobbyarbeit wird das vom
BUND Thüringen initiierte Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 gesetzlich abgesichert. Dank des novellierten Thüringer
Naturschutzgesetzes tragen die 12 Natura
2000-Stationen und das Kompetenzzentrum, zu dessen Trägern der BUND
Thüringen gehört, langfristig zum Erhalt
des europäischen Naturerbes bei. Auch die
Forderung des BUND nach einem Verbot
von Pestiziden in Schutzgebieten sind im
neuen Naturschutzgesetz verankert.
www.bund-thueringen.de
Niedersachsen will als erstes Bundesland
Klimaschutz zum Staatsziel erklären und
hat nun ein eigenes Klimaschutzgesetz
auf den Weg gebracht. Mit Lobbyarbeit
und kreativen Aktionen hat der BUND
beharrlich für mehr Klimaschutz im Land
geworben und gemeinsam mit Fridays for
Future zigtausende Menschen auf die
Straße gebracht.
www.bund-niedersachsen.de
BUND Nordrhein-Westfalen
Mitgliederzuwachs in NRW
Der BUND in NRW hat erstmals die Marke
von 35.000 Mitgliedern überschritten.
Damit wird unsere Stimme als unabhängiger Anwalt für Natur- und Umwelt
weiter gestärkt. Und wir haben Erfolg:
Ob Rettung des Hambacher Waldes, unser
Kampf gegen Datteln 4, Natur statt Ausbau
des Godorfer Hafens und Rückkehr des
Lachses in die Sieg – ohne den BUND wäre
NRW ärmer.
www.bund-nrw.de
BUND Saarland
Leitfaden mit Naturschutz
BUND Sachsen-Anhalt
Grünes Band ist Nationales
Naturmonument
2019 wurde das Grüne Band SachsenAnhalt vom Landtag als Nationales Naturmonument ausgewiesen. Das ist ein
Erfolg für den Naturschutz, die Erinnerungskultur und für eine nachhaltige
Regionalentwicklung. Eingriffe in den Biotopverbund werden künftig unterbunden
und Stätten der Erinnerungskultur bekommen einen Schutzstatus. Wir setzten
zudem Flächenkäufe sowie vielfältige Renaturierungs- und Artenschutzmaßnahmen
am Grünen Band um.
www.bund-sachsen-anhalt.de
BUND Schleswig-Holstein
Projektabschluss UNDINE II
33
75
Jahresbericht 2019
Mitgliedsgruppen sind unter
dem Dach Friends of the Earth
Über
2 Mio
BUND international:
Globaler Zusammenhalt
Was für ein Jahr! Überall auf der Welt gehen Menschen für
mehr Klimaschutz auf die Straße. Von Uganda bis Argentinien,
von Südafrika bis Georgien: überall tun sich Friends of the
Earth Gruppen mit Schülerinnen und Schülern, mit Großeltern
und Wissenschaftler*innen zusammen und fordern mehr Klimaschutz von ihren Regierungen und Unternehmen. Im September
2019 gehen innerhalb von einer Woche sechs Millionen Menschen
für den Klimaschutz auf die Straße. Mit Fridays for Future ist
eine Bewegung geboren, die in vielen Ländern der Welt tausende
Anhänger findet.
Die Europawahl im Mai 2019 wird zur Umwelt-und Klimawahl.
Der BUND, gemeinsam mit Friends of the Earth Europe, trägt
mit dazu bei. Der europäischen Öffentlichkeit ist klar: durch
seine eigene Stimme kann man dem Klimaschutz im europäischen
Parlament Aufwind geben. Das Greens Movement Georgia,
unsere Partnerorganisation in Georgien, setzt sich erfolgreich
gemeinsam mit dem BUND für mehr Partizipation der Zivilgesellschaft bei der Erstellung von Klimastrategien ein.
34
Doch 2019 ist nicht nur durch die immer stärker werdende Klimaschutzbewegung geprägt. Im Spätsommer beginnen die
Buschfeuer in Australien – zehntausende Menschen verlieren
ihre Häuser, Millionen von Tieren und Pflanzen fallen den
Bränden zum Opfer. Die lange Dürre, der ausbleibende Regen
und die hohen Temperaturen im australischen Sommer führen
dazu, dass immer mehr Buschland brennt und es Feuerwehrleuten
wochenlang nicht gelingt, die Brände zu stoppen. Unsere australische Partnerorganisation hat während der Brände den BUND
und alle anderen Friends of the Earth Gruppen aufgefordert,
sich für den Ausstieg aus der Kohle einzusetzen. Denn das sei
die beste Strategie zur Eindämmung der Klimakrise und ihrer
katastrophalen Folgen, auch für die Menschen, die Natur und
die Tiere in Australien.
www.bund.net/foei
© Friends of the Earth Australia
Mitglieder und Unterstützer*innen
weltweit
Klasse Klima: Mit
5
Schulungen für Multiplikator*innen und rund
70
© Jörg Faris
Projekttagen bringt die BUNDjugend
Klimaschutz an die Schulen
Die BUNDjugend
schickt das Klimapaket baden
Am 29. November zeigte die Berliner BUNDjugend der Bundesregierung mit einem Bad in der Spree: Für Klimaschutz muss
man auch mal ins kalte Wasser springen und sich überwinden!
Schon das ganze Jahr über gingen Jugendliche der BUNDjugend
gemeinsam mit Fridays for Future freitags auf die Straßen. Die
riesigen globalen Klimastreiks unterstützten sie nicht nur im
Trägerkreis der Demo: Im März, auf der ersten „Power On Konferenz“ bot die BUNDjugend über 200 jungen Menschen in
Berlin einen Rahmen, um Workshops zu besuchen, weitere
Schulstreiks zu organisieren und an Strukturen zu arbeiten.
Aufgrund der positiven Resonanz organisierte die BUNDjugend
im Frühsommer mehrere regionale „Power On Konferenzen“ in
ganz Deutschland. Dort stellten sich insgesamt fast 400 junge
Menschen die Frage, wie unser Planet noch gerettet werden
kann. In spannenden Workshops diskutierten sie, Vorstellungen
von Gerechtigkeit, was unser Wirtschaftssystem mit der Klimakrise
zu tun hat und wie sich Politik verändern muss.
hinaus startete das neue Projekt „Klasse Klima – Her mit der
coolen Zukunft“. Insgesamt 90 Multiplikator*innen wurden 2019
hierfür ausgebildet. Innerhalb weniger Monate unterstützen
diese jungen Menschen über 1.000 Schüler*innen in Projekttagen
dabei, für den Klimaschutz aktiv zu werden – in ihrem persönlichen
Umfeld, an ihrer Schule und durch politisches Engagement.
Doch nicht nur der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas trieb die
BUNDjugend um, angesichts des sich abzeichnenden Rechtsrucks
in der Gesellschaft prägten auch Aktionen für das „Gute Leben
für Alle“ und für eine solidarische und gleichberechtigte Gesellschaft das vergangene Jahr.
www.bundjugend.de
Auch beim Klimafasten, dem camp for [future] im Rheinland
oder bei der Anti-Kohle-Demo in der Lausitz am 30. November
engagierte sich die BUNDjugend für den Klimaschutz. Darüber
35
Jahresbericht 2019
Unsere Ehrenamtlichen und Aktiven:
Die starke Kraft des BUND
Der BUND lebt vom Ehrenamt und seinen basisdemokratischen
Strukturen. So divers wie die Freiwilligen selbst, so vielfältig ist
auch Ihr Engagement im BUND: Unterstützt von hauptamtlichen
Mitarbeiter*innen entwickeln sie wissenschaftliche Positionen,
stemmen Demonstrationen, pflegen Naturschutzgebiete und
begeistern mit Vorträgen und Veranstaltungen Groß und Klein
für den Umweltschutz.
Erst mit den BUND-Aktiven sind unsere großen und aufwendigen
Aktionen wirkungsvoll und authentisch durchführbar. Mit Jahresbeginn 2019 stand zunächst die bundesweite Mitmachaktion
„Insekten schützen!“ im Fokus und der gemeinsame Auftakt bei
der „Wir haben es satt“-Demo in Berlin. Im Laufe des Jahres beteiligten sich über 500 BUND-Gruppen mit lokalen Projekten am
„Insekten schützen!“. Darunter waren auch die erfolgreichen
Volksbegehren zum Erhalt der Artenvielfalt der Landesverbände
Bayern, Baden-Württemberg und Brandenburg. Ab August standen
die Großmobilisierungen zur IAA-Demo in Frankfurt sowie zu
den beiden globalen Klimastreiks mit Fridays for Future an, in
Deutschland die größten Klimaproteste aller Zeiten. Die Aktiven
von BUND und BUNDjugend unterstützten die Demonstrationen
vor und hinter den Kulissen: Sie halfen zu mobilisieren, aufzubauen
und zu sichern. Sie sammelten Spenden für die Demos vor Ort
und sorgten mit Schildern, Bannern, Ballonen, Soundbikes und
Lautsprecherwagen für kraftvolle Bilder.
Solch große Aktionen sind nur möglich, wenn die innerverbandliche
Kommunikation auf einer technisch soliden und lebendigen
Basis steht. Darum wurde die BUNDinterne Internetseite technisch
36
und redaktionell neu aufgesetzt. Das neue www.bund-intern.net
ist attraktiv, mehr und mehr BUND-Aktive und Gruppen
registrieren sich und nehmend die spannenden Angebote war.
Viele ehrenamtliche Gruppen werden durch den Bundesfreiwilligendienst im BUND unterstützt. 2019 arbeiteten in 330 Einsatzstellen über 650 Bundesfreiwillige, die sich bis zu 18 Monate
für den Freiwilligendienst verpflichteten. Sie engagieren sich in
der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der Umweltbildung, beim
Lobbying und natürlich auch im praktischen Naturschutz. Um
für den Einsatz auch neue Zielgruppen zu gewinnen, startete
der BUND das Projekt „BFD für alle – Interkulturelle Öffnung des
Bundesfreiwilligendienstes“. Auch die BUND-Akademie wurde
um neue Angebote ergänzt. Die Akademie verbindet regionale
Fortbildungsangebote für die Ehrenamtlichen. Im Jahr 2019
wurden insgesamt 58 Seminare in 15 Landesverbänden geplant.
Neu entwickelt und umgesetzt wurde die Reihe „Fit für die
Führung“, die qualifizierte Trainer*innenausbildung wurde um
ein e-learning Format ergänzt.
www.bund.net/mitmachen
1
Bundesverband
16
Landesverbände
und rund
2.000
Orts- und Kreisgruppen
30.000
© Jörg Farys
ehrenamtlich aktive Umweltund Naturschützer*innen
37
Jahresbericht 2019
© Pezibear/www.pixabay.com
Schönes kaufen – Gutes tun!
Alte Ideen erlebten eine Renaissance; Seifendosen waren aus
unserem Alltag fast verschwunden, jetzt sind sie beliebter denn
je. Für uns neue praktische Helfer, wie das Bienenwachstuch
zur Frischhaltung von Lebensmitteln, sind für frühere Generationen
keine Überraschung.
… das geht ganz leicht im BUNDladen, dem Shop des BUND.
Unter www.bundladen.de finden Sie ökologische und fair gehandelte Produkte, die das Leben schöner machen, ohne Mensch
und Natur zu schaden. Mit jedem Kauf in unserem Shop unterstützen Sie faire und ökologische Produktionswege und die
Arbeit des BUND e. V. Das Vertriebsnetz, das wir mit unseren
Händlern geknüpft haben, basiert auf gegenseitigem Vertrauen
und bezieht auch kleine Manufakturen und Werkstätten für
Menschen mit Behinderung ein. Alle sind ökologischen Standards
verpflichtet, und viele sind in der Region verwurzelt.
Der Klimawandel zwingt uns, unseren Lebenswandel zu überdenken: ein maßvoller Konsum, langlebige Produkte und die
Vermeidung von Abfall waren unseren Kund*innen 2019 wichtig.
38
Eine beliebte Innovation war der Guppyfriend, ein Waschbeutel,
der Mikroplastik aus der Wäsche filtert. Mikroplastik gelangt
nicht ins Abwasser und stellt keine Gefahr für Fische und
andere Meeresbewohner dar. Unsere Verkaufsschlager 2019
waren: ökologisches Saatgut, artgerechte Tierbehausungen und
robuste, in Europa hergestellte Gartenmöbel.
Pünktlich zur Garten- und Weihnachtssaison weht mit neuen
Produkten frischer Wind durch den BUNDladen. Alle Produkte
werden in Absprache mit BUND-Expert*innen ausgewählt. Es
lohnt sich öfter mal vorbeizuschauen. Sie können sich auch für
unseren Newsletter registrieren, in dem wir achtmal pro Jahr
neue Produkte vorstellen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch: www.bundladen.de
Ihr BUNDladen-Team
Gemeinsam für Natur- und Umweltschutz
Der BUND erfuhr auch im Jahr 2019 einen regen Zulauf von
Unterstützer*innen. Mit 651.263 Mitgliedern und Spender*innen
konnten wir ihre Zahl um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr
steigern. Erst die wertvolle Hilfe so vieler Menschen macht
unser Engagement für Umwelt und Natur möglich.
Unsere politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit ist unser
höchstes Gut. Daher finanzieren wir unsere Arbeit zum größten
Teil aus Mitgliedsbeiträgen und privaten Spenden. Gemeinsam
mit allen Unterstützer*innen können wir viel bewegen. Wir sind
sichtbar auf Demonstrationen, in der Presse und bei Veranstaltungen vor Ort. Mit unseren Forderungen für den Natur- und
Umweltschutz bündeln wir unüberhörbar die Anliegen von
651.263 Menschen. Wir sind laut für das Klima, für Artenschutz,
für eine sozial und ökologisch gerechte Gesellschaft.
Der BUND ist ein basisdemokratischer Mitgliederverband. Viele
Menschen setzen sich ehrenamtlich im BUND ein: in unseren
Orts- und Kreisgruppen, im Rahmen unserer Arbeitskreise oder
bei anderen Aktivitäten. 467.044 Menschen unterstützen uns
2019 als Mitglied. Damit sind mehr Menschen im BUND Mitglied
als in einer der beiden großen deutschen Parteien. Sie geben
uns politische Durchsetzungskraft und den vielen Projekten im
BUND ein einzigartiges, persönliches Gesicht. Und auch die
regelmäßigen Mitgliedsbeiträge sind für uns besonders wichtig:
sie erlauben uns finanzielle Planungssicherheit. Vielen Dank,
dass wir Sie an unserer Seite haben!
4,0 %
651.263
Unterstützer*innen
2019
626.030
Unterstützer*innen
2018
Mitglieder
Spender*innen
39
Jahresbericht 2019
Der BUND in Zahlen
2019 war für den BUND e. V. ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr. Mit den primär auf Basis von Mitgliedsbeiträgen und Spenden
generierten Einnahmen konnten die entstandenen Ausgaben gedeckt und Rücklagen aufgebaut werden.
Die finanzielle und effiziente Planung und Steuerung unserer Einnahmen und Ausgaben hat einen hohen Stellenwert und trägt zu
unserer wirtschaftlichen Stabilität bei. Neben internen Prüfungen lassen wir uns jedes Jahr freiwillig von einer externen Wirtschaftsprüfung
prüfen. Dabei liegen uns vor allem Transparenz und Glaubwürdigkeit am Herzen, nach innen wie nach außen. Die Einnahmen des Bundesverbandes und die Einnahmen der 16 Landesverbände betrugen 2019 zusammen ca. 59 Millionen Euro. Hier eine Übersicht der
Einnahmen und Ausgaben sowie die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung des BUND e. V. für das Geschäftsjahr 2019:
Kostenerstattung für
Leistungen von Dritten
Legate
Projektzuschüsse
1%
9%
Sonstige Einnahmen
Zentralstelle Bundesfreiwilligendienst
Verwendung von Rücklagen
7
3%
2%
5%
7%
Einnahmen
2019
36,5 Mio. J
74%
Mitgliedsbeiträge
und Spenden
Einnahmen 2019
27,1 Mio.: Mitgliedsbeiträge und Spenden: Als mitgliederbasierter Verband sichern die Mitglieder, aber auch die Spender*innen und Förder*innen unsere finanzielle Unabhängigkeit.
2,6 Mio.: Drittmittel ermöglichten uns 32 Projekte zusätzlich
durchzuführen.
1,7 Mio.: Durch Legate konnten 3,5 Prozent unserer Einnahmen
generiert werden.
0,6 Mio.: Für die Arbeit als Zentralstelle Bundesfreiwilligendienst bekamen wir Zuschüsse.
40
1,0 Mio.: Die sonstigen Einnahmen enthalten Bußgeldzuwendungen, Zins- und periodenfremde Erträge und die
Auflösung von Rückstellungen.
3,2 Mio.: Maßnahmen für die Gewinnung von Mitgliedern
und Spender*innen werden auch für unsere Landesverbände
umgesetzt. Diese beteiligen sich in dieser Summe an den Kosten.
0,4 Mio.: Unsere Rücklagen enthalten Mittel für Projekte,
deren Umsetzung sich über mehrere Jahre verteilt.
Einstellungen in Rücklagen
Verwaltung
Betreuung von Mitgliedern,
Spender*innen und Förderer*innen
7%
5%
A
3%
Maßnahmen zur Gewinnung von
Mitgliedern und Spender*innen
Zentralstelle BFD
7
Ehrenamtliche Gremien
32%
10%
2%
2%
Natur- und Umweltschutz,
Fach- und Lobbyarbeit, Aktionen,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ausgaben
2019
36,5 Mio. J
6%
Drittmittelprojekte
32%
Mittelweiterleitung an Landesverbände
für unsere Arbeit vor Ort
Ausgaben 2019
11,7 Mio.: Wir informieren, mobilisieren und intervenieren und
3,8 Mio.: Wir setzen aus Überzeugung auf freiwillige Unter-
setzen uns mit aller Kraft für den Umwelt- und Naturschutz
ein. Durch Naturschutzmaßnahmen und Projektarbeit, mit
Lobby- und Informationsarbeit sowie Aktionen und Kampagnen kämpfen wir jeden Tag für die Erhaltung der Artenvielfalt,
den Schutz unserer Umwelt und einen ressourcenschonenden
und achtsamen Umgang mit der Natur.
2,3 Mio.: Umwelt und Natur schützen wir auch im Rahmen
von Drittmittelprojekten. 2019 haben wir 32 öffentlich geförderte
Projekte umgesetzt.
11,8 Mio.: Mittel für Landesverbände und Gruppen: Der
BUND arbeitet von der Bundespolitik bis zum Naturschutz vor
Ort und in der Fläche. Die Arbeit der Landesverbände fördert der
Bundesverband, indem er Mitgliedsbeiträge, Legate und Spenden
weiterleitet.
0,7 Mio.: Der BUND e. V. fußt auf seinen Gremien, diese
unterstützen die politische und fachliche Arbeit des BUND.
0,6 Mio.: Als Zentralstelle Bundesfreiwilligendienst betreute
der BUND 2019 632 Bundesfreiwillige im ökologischen Bereich,
sorgte für deren Unterbringung in Einsatzstellen und für die
Koordination umweltpolitischer Bildungsmaßnahmen.
stützung von Bürger*innen und sichern so unsere finanzielle
und politische Unabhängigkeit. Unsere Mitglieder und Spender*innen verhelfen uns zu unserem Einsatz für den Natur- und
Umweltschutz. Um auch in Zukunft weiter selbstbestimmt und
erfolgreich arbeiten zu können, investieren wir in unsere
Unterstützer*innen und solche, die es werden wollen.
1,2 Mio.: Mit über 650.000 Unterstützer*innen hat der BUND
eine starke Basis. Diese betreut unser Mitglieder- und Spenderservice.
1,8 Mio.: Für die Ausführung unserer Arbeit sind wir auf die
Unterstützung einer reibungslosen Verwaltung angewiesen. Die
Bereitstellung von Büromaterialien, Geschäftsräumen und einer
technischen Infrastruktur gehören ebenso dazu wie unser Verwaltungspersonal, das schlanke, transparente und effiziente
Geschäftsprozesse ermöglicht.
2,7 Mio.: Spenden für bestimmte Projekte werden für diese
Zwecke verwendet. Sofern zweckgebundene Gelder nicht im
Jahr des Zuflusses verwendet werden, stellen wir sie in Rücklagen
ein und verwenden sie später.
41
Jahresbericht 2019
Bilanz zum 31.12. 2019
Aktiva
a) Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen
133 TEUR
378 TEUR
233 TEUR
744 TEUR
b) Umlaufvermögen
I. Forderungen & sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen Untergliederungen
4. Sonstige Vermögensgegenstände
II. Guthaben bei Banken, Kassenbestand
38 TEUR
478 TEUR
1.733 TEUR
117 TEUR
12.638 TEUR
15.005 TEUR
c) Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Aktiva
76 TEUR
15.825 TEUR
Passiva
a) Eigenkapital
b) Rückstellungen
c) Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2. Verbindlichkeiten gegenüber Landesverbänden
3. Sonstige Verbindlichkeiten
10.970 TEUR
718 TEUR
1.093 TEUR
1.264 TEUR
1.758 TEUR
4.115 TEUR
d) Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Passiva
Erläuterungen zur Bilanz: Die Gliederung der Bilanz erfolgte
gem. § 266 Abs. 2 HGB. Sie gibt dabei Auskunft über das Vermögen (Aktivseite) und dessen Finanzierung (Passivseite) des BUND
zum Stichtag 31.12.2019. Das Vermögen beinhaltet vor allem Barvermögen, welches sich in der Position Kassenbestand, Guthaben
bei Banken findet. Durch deren Höhe ist eine ausreichende Liquidität vorhanden und eine fristgerechte Finanzierung möglich. Im
Anlagevermögen sind weiterhin Lizenzen und Software, Grundstücke zur Sicherung für den Naturschutz, Wertpapiere, die im
Rahmen von Erbschaften zugeflossen sind sowie die Betriebs- und
Geschäftsausstattung enthalten. Bei den Forderungen handelt es
sich um den Stand der Forderungen zum Stichtag 31.12.2019.
42
22 TEUR
15.825 TEUR
Die Finanzierung erfolgt vor allem durch das Eigenkapital, in dem
unter anderem die Rücklagen enthalten sind. Die Verbindlichkeiten beinhalten beispielsweise Verbindlichkeiten aus Treugutverträgen, für ausstehende Zahlungen der Umsatzsteuer sowie
Verbindlichkeiten gegenüber Landesverbänden, unter anderem
für ausstehende Abrechnungen. Die Rückstellungen berücksichtigen sämtliche zum Bilanzstichtag erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten; unter anderem für ausstehende
Rechnungen, Urlaubs- und Überstundenansprüche der Mitarbeiter*innen sowie aus Abrechnungen von Drittmittelprojekten.
Gewinn- und Verlustrechnung 2019
Erträge
31.564 TEUR
537 TEUR
3.801 TEUR
Beiträge und Zuwendungen
Umsatzerlöse
Sonstige betriebliche Erträge
35.901 TEUR
Summe Erträge
Aufwendungen
Geleistete und weitergeleitete Zuschüsse, Beitragsanteile und Spenden
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
14.189 TEUR
8.836 TEUR
6.959 TEUR
169 TEUR
3.491 TEUR
Summe Aufwendungen
33.644 TEUR
Erträge ./. Aufwendungen
Zinserträge
Zinsaufwendungen*
2.257 TEUR
48 TEUR
2 TEUR
2.303 TEUR
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
9 TEUR
sonstige Steuern*
2.297 TEUR
Jahresergebnis
374 TEUR
2.668 TEUR
Entnahme aus Rücklagen für satzungsmäßige Zwecke
Einstellungen für Rücklagen*
0 TEUR
Bilanzergebnis
Überleitung der Gewinn- und Verlustrechnung zur Ausgabendarstellung:
Aufwendungen gesamt
zuzüglich der mit * gekennzeichneten Aufwendungen und Rücklagen
Verrechnung von Aufwands- und Ertragspositionen
33.644 TEUR
2.679 TEUR
183 TEUR
Summe der Ausgaben
36.506 TEUR
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung: Die Erstellung der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) erfolgte nach
dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB. Im Unterschied zur Bilanz ist die GuV keine Stichtagsbetrachtung, sondern
weist die Erträge und Aufwendungen des Jahres 2019 aus.
Die Erträge und Aufwendungen des Vereins wurden im Jahr der
wirtschaftlichen Verursachung ausgewiesen. Die Erfassung von
Spenden an den Verein wurde dementsprechend im Jahr des Zuflusses unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Verwendung für die satzungsmäßigen Zwecke als Ertrag in der GuV erfasst. Die Beiträge
und Zuwendungen setzen sich zusammen aus Mitgliedsbeiträgen,
Spenden, Bußgeldzuwendungen, Erbschaften sowie Projektzuschüssen aus öffentlichen Mitteln. Soweit bis zum Ende des Geschäftsjahres weder eine Mittelweiterleitung noch eine
Mittelverwendung von zweckgebundenen Geldern erfolgte, wurden entsprechende Rücklagen gebildet. Liegt ein Jahresüberschuss
vor, so fließt dieser in die Gewinnrücklage und wird somit Bestandteil des Eigenkapitals in der Bilanz.
Die Summenbildung erfolgt auf den Cent genau und wird auf Tausend Euro abgeschnitten. Dies kann vermeintlich zu Differenzen in der Summenbildung führen.
43
Jahresbericht 2019
An Projekten mangelt es der BUND-Regionalgruppe Leipzig
nicht: im Leipziger Auwald wurden Wildkatzen nachgewiesen,
für eine Mobilitätswende fehlen Radwege und urban gardening
soll Leipzig grüner machen. Stets achten die Aktiven der Regionalgruppe auch darauf, für die Mitgliedschaft im BUND zu
werben. Denn mit jedem Verbandseintritt wird der BUND noch
etwas stärker in seinem Einsatz für Natur und Umwelt. 36 Mitgliedschaften hat die Regionalgruppe Leipzig 2019 gewonnen
und damit holte sie sich den Spitzenplatz im Wettbewerb
„Gruppen werben Mitglieder“, vor der Kreisgruppe Koblenz und
der Ortsgruppe Lemgo. Der erste Jahresbeitrag der von Gruppen
geworbenen Mitgliedschaften, fließt direkt in die Arbeit der
Gruppe ein.
Wir sagen heute herzlich Danke: Mit einer Mitgliedschaft geben
Sie uns Planungssicherheit und stärken die breite, aktive Basis
des BUND. Auch mit dauerhaften Spendenzusagen sichern Sie
unsere Arbeit für Natur und Umwelt entscheidend ab. Mit
Patenschaften fördern Sie zum Beispiel das Grüne Band oder
das Rettungsnetz Wildkatze – Projekte, die uns über Generationen
begleiten. Doch auch kurzfristig und unvorhergesehen muss der
44
© Jan Zombik
Wir sagen Danke
BUND handlungsfähig sein. Wir sind dankbar, unsere Spender*innen
an unserer Seite zu wissen, wenn z. B. ein ein Flächenankauf
bedrohte Natur retten kann oder eine Klage vor Gericht einen
Schaden für die Umwelt abwendet. Gerne beraten wir Sie zu
den Möglichkeiten, den BUND mit einer größeren Summe zielgerichtet für festgelegte Maßnahmen zu unterstützen.
Auch Ihre Spenden an die BUNDstiftung sind nachhaltig. Eine
Zustiftung in den Kapitalstock der BUNDstiftung ist dauerhaft
wirksam, weil nur die Zinserträge für die Projektarbeit zum
Einsatz kommen. Der Kapitalstock als solcher bleibt erhalten.
Egal, auf welche Weise Sie uns unterstützen – jeder Beitrag,
jede Hilfe zählt. Vielen Dank!
www.bund.net/spenden-und-unterstuetzen
© Bastian Winkler
Gemeinsam vernetzt – der BUND online
Auch im Jahr 2019 nutzen viele Menschen unsere digitalen Angebote. Die Inhalte unserer Website wurde mehr als vier Millionen
Mal aufgerufen. Besonders gefragt unter den Nutzer*innen sind
dabei Verbrauchertipps: die ToxFox-App, Steckbriefe heimischer
Tierarten, Ökotipps für den Alltag oder unser Mikroplastik-Einkaufsratgeber. Immer mehr Menschen informieren sich über
unsere Spendenprojekte, nutzen das Spendenformular oder
werden online BUND-Mitglied.
Wir haben die technische Infrastruktur weiterentwickelt und
verbandsweit professionalisiert. 30 Gliederungen der Landesverbände/Ortsgruppen sind 2019 auf das neue BUND-CMS umgestiegen. So tritt der BUND nun online bei über 120 Websites von
Landesverbänden und Gruppen digital einheitlich und mit klarem
Wiedererkennungswert auf – ein großer Schritt für unsere gemeinsame Arbeit!
Königs-Tool unter den Informationswerkzeugen bleibt mit mehr
als 260.000 Empfänger*innen der BUND-Newsletter. Hier informieren wir regelmäßig über aktuelle umweltpolitische Entwicklungen und mobilisieren gezielt für Online-Aktionen, Demos und
Mitmachangebote. Wir stellen unsere Arbeit vor und bitten um
finanzielle Hilfe. Besonders viele Menschen unterstützten 2019
unseren Spendenaufruf anlässlich der Waldbrände im Amazonas.
Rund 60.000 Euro konnten wir den Menschen der betroffenen
Region in Brasilien übergeben. Ein Riesen-Erfolg!
Die Janusköpfigkeit der Sozialen Medien erleben wir täglich in
unserer Arbeit: Hier kommen Menschen grenzüberschreitend
zusammen; hier werden aber auch Ressentiments und Falschinformationen geschürt. Wir klären auf, stellen Online Aktionen
auf die Beine und sind füreinander da – respektvoll und fachlich
fundiert. Seit Beginn 2019 in einer neuen einheitlichen Optik.
Am beliebtesten in den Sozialen Medien waren die Aktion zum
Plastikverzicht und Posts zum Verzehr von Leitungswasser (Instagram), eine Kritik zur Abstandsregelung von Windrädern in
Bezug auf den Klimaschutz (Twitter) und eine Erfolgsnachricht
zum Nachweis von Jungluchsen (Facebook).
Der BUND online: Sind Sie schon dabei?
www.bund.net/newsletter
45
Dankbares Erinnern
„Ich möchte die Ressourcen und die Vielfalt unserer Erde für kommende Generationen schützen und bewahren.“ Dieser Wunsch stand oft
am Anfang, wenn Menschen den BUND mit einem Vermächtnis oder einem Testament bedacht haben. Sie haben so für sich die Frage „Was
bleibt, wenn wir gehen?“ mit einer ebenso großzügigen wie vertrauensvollen Geste beantwortet.
Ein Testament ist ein höchstpersönliches Dokument, es bedarf bei der Abfassung manchmal komplexer Überlegungen, tiefgehender
Absprachen und Klärungen. Neben der Familie und engen Vertrauten kann eine gemeinnützige Organisation wie der BUND steuerfrei
bedacht werden. Wir beraten Sie gerne vertrauensvoll und fachlich versiert.
Voller Respekt und in tiefer Dankbarkeit erinnern wir an diese Verstorbenen:
Erika Althaus, Gertrud Hildegard Axel, Anja Bauer, Ursula Bähr, Margarete Bosch, Prof. Friedrich Braun, Hanno Thomas Bucher, Ulrike Conrad,
Renate Fabbian, Dr. Enzo Maria Fantini, Jutta Feller, Rodolfo Griessmayr, Rosmarie Heuschkel, Agnes Iken, Tim Philipp Kraski, Ingeburg
Lemke, Helga Katharina Lind, Baldrun Mai, Heidrun Meinecke, Günter Nowak, Helmut Overlach, Ellen Peters, Heinrich Schillenkamp,
Johannes Maria Strauß, Herbert Johann Wech, Horst Winkler, Maria Zimmermann.
Almuth Wenta
Ansprechpartnerin Erbschaften
& Vermächtnisse
Tel.: (0 30) 2 75 86-474
almuth.wenta@bund.net
www.bund.net/testamente
Der BUND folgt der Initiative Transparente Zivilgesellschaft. Wer für das Gemeinwohl tätig ist, sollte sagen, was die Organisation tut,
woher ihre Mittel stammen und wie sie verwendet werden. Wir bedanken uns bei Stiftungen und Firmen, die den BUND 2019 mit
Spenden von 5.000 Euro und mehr unterstützt haben: MedGurus – Hetzel, Lechner, Pfeiffer GbR, Deutschen Telekom AG, Stiftung
Pro Natura, Regina Bauer Stiftung, H + S Stiftung für Denkmal-, Natur- und Umweltschutz, BWK Stiftung und Stiftung Natur im
Leben.
46
© Die Hoffotografen, Michael Radloff
Jahresbericht 2019
© Christina Bitzke
Besondere Anlässe
„Wir haben alles zum glücklich sein. Also warum nicht etwas abgeben, statt selbst immer mehr zu bekommen?“ Als Berit Kitzing
und ihr Lebenspartner Alexander Bitzke im vergangenen Jahr zur
gemeinsamen Feier einluden, schwirrten ihnen genau diese Gedanken durch den Kopf. Und die Entscheidung fiel schnell: Bitte
keine Geschenke, sondern eine Spende für den BUND.
Schon lange ist Berit Kitzing dem BUND als Mitglied verbunden.
Ihren Partner Alexander steckte sie mit ihrer Begeisterung an.
Mittlerweile sind sowohl er als auch beide Töchter als Familienmitglieder dabei. Dass der BUND als „Anwalt der Natur“ im Zweifel bis vor Gericht zieht, beeindruckt sie besonders.
Besondere Anlässe hält auch dieses Jahr für uns bereit. Ob Geburtstag, Taufe oder Hochzeit – wir wünschen Ihnen viele Tage
der Freude!
Sie möchten Ihren persönlichen Anlass mit einem Geschenk für
die Natur verbinden? Dann wünschen Sie sich von Ihren Gästen
etwas Besonderes: eine Spende für den BUND!
Wir unterstützen Sie mit Informationsmaterialien für Ihre Gäste
und einer praktischen Spendenbox.
Spenden statt Geschenke
Die Gäste kamen dem Wunsch der Gastgeber gerne nach – und
1.000 Euro für die Arbeit zum Klimaschutz wurden gespendet.
Wir danken Berit Kitzing, Alexander Bitzke und allen anderen
Menschen, die im vergangenen Jahr auf Geschenke verzichteten
und dafür dem BUND spendeten, ganz herzlich .
Bestellen Sie die Materialien zu Ihrem persönlichen Anlass bei:
Sabine Wegendt
Tel.: (0 30) 2 75 86-565
sabine.wegendt@bund.net
www.bund.net/spenden-statt-geschenke
Jahresbericht 2019
Über 130.000 Menschen gefällt der BUND.
www.facebook.com/BUND.bundesverband
Sind Sie dabei?
Über 140.000 Interessierte folgen uns auf Twitter.
www.twitter.com/BUND_net
Zwitschern Sie mit?
Über 16.500 Abonnenten folgen uns auf Instagram.
www.instagram.com/BUND_bundesverband
Schließen Sie sich an?
Von A wie Artenschutz bis Z wie Zukunft ohne Gift.
Mit einem Abo des BUND-Newsletters verpassen Sie
künftig nichts mehr: www.bund.net/newsletter
Es gibt viel zu tun für den Schutz der Natur und
Umwelt. Dafür benötigen wir Geld:
www.bund.net/spenden
Natur und Umwelt brauchen Schutz.
Deshalb gibt es den BUND. Werden Sie Mitglied:
www.bund.net/mitgliedwerden
Impressum
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. · Friends of the Earth Germany · Kaiserin-Augusta-Allee 5 · 10553 Berlin · Telefon: (0 30)
2 75 86-40 · Fax: (0 30) 2 75 86-440 · Redaktion: Antje von Broock (V. i. S. d. P.), Svenja Klemm · Gestaltung: Natur & Umwelt GmbH · Illustrationen: Ellen
Stockmar, Publicgarden · Titelbild: Georg Wendt/BUND · Druck: Z.B.!, Köln · Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, Juni 2020
Herzlichen Dank an alle im Verband und in der Bundesgeschäftsstelle für die wertvolle Mitarbeit bei diesem Jahresbericht.
www.bund.net · info@bund.net · Spendenkonto: GLS Gemeinschaftsbank eG · IBAN: DE43 4306 0967 8016 0847 00 · BIC: GENODEM1GLS