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Full text: Blickpunkt Integration (Rights reserved) Issue2007,4 (Rights reserved)

Blickpunkt Integration Aktueller Informationsdienst zur Integrationsarbeit in Deutschland Thema im Fokus Ausgabe 04/2007 Reform des Aufenthaltsgesetzes: Neuregelungen fördern Integration 2 Die Inhalte im Überblick: >> Verbesserungen der Integrationskurse >> Integrationskursverfahren als Planspiel >> Messbare Erfolge durch Indikatoren >> Nationaler Integrationsplan verabschiedet >> Arbeitsmarktsituation von Deutschen und Ausländern >> Spurensuche in Nürnberg >> Kulturelle Vielfalt in der Ausbildung >> Eine zweite Chance >> Bildung stärkt das Selbstwertgefühl >> Schwimmkurse für muslimische Frauen >> Interkultureller Dialog >> Italien: Integrationsfonds eingerichtet >> Sprachliche Bildung: Herausforderungen an die Hochschulen >> Nachdenken über fremde Kulturen >> Finanzierung von Verbundprojekten >> Literaturhinweise >> Internetlinks 3 4 5 5 7 8 9 10 11 12 13 14 15 17 18 19 20 2 Blickpunkt Integration 04/2007 >> Thema im Fokus Reform des Aufenthaltsgesetzes: Neuregelungen fördern Integration Mit dem Gesetz zur Umsetzung aufenthaltsund asylrechtlicher Richtlinien der Europäischen Union, das am 28. August 2007 in Kraft getreten ist, wird das Kapitel „Integration“ des Aufenthaltsgesetzes (AufenthG) umfassend reformiert. Den Ausgangspunkt der Änderungen bildet die Einführung des Prinzips des „Förderns und Forderns“. Zudem wird die erfolgreiche Teilnahme am Integrationskurs als gesetzliches Ziel formuliert und die Verpflichtung zur Teilnahme neu geregelt. Darüber hinaus wird ein abgestuftes System von Sanktionen in das AufenthG eingeführt, mit der auf die Verletzung der Pflicht zur Teilnahme am Integrationskurs reagiert werden kann. Prinzip des „Förderns und Forderns“ Durch die erstmalige Aufnahme des Prinzips „Fördern und Fordern“ in das AufenthG wird klargestellt, dass Integration nicht nur gefördert wird, sondern dass von Ausländerinnen und Ausländern Integrationsbemühungen auch gefordert werden. Zuwanderer, die sich mit einer Bleibeperspektive in Deutschland aufhalten, müssen eigene Anstrengungen zur ihrer Integration unternehmen. Dazu gehört insbesondere, ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache zu erwerben, das Gewaltmonopol des Staates zu achten, die Werteordnung des Grundgesetzes verbindlich anzuerkennen, sich zur Glaubens-, Religions- Meinungs- und Pressefreiheit sowie zur Gleichberechtigung von Mann und Frau zu bekennen. Erfolgreiche Integrationskursteilnahme Noch immer erreichen zu wenige Teilnehmer der Integrationskurse das vorgesehene Sprachniveau B 1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) für Sprachen. Mit der zusätzlichen Einführung des Grundsatzes der erfolgreichen Teilnahme neben der bisherigen Verpflichtung zur ordnungsgemäßen Teilnahme soll die Prüfungsteilnahme als generelles Ziel für die Integrationskurse vorgesehen werden. Dies wird zur Folge haben, dass in der Kurspraxis durchgehend eine Prüfungsvorbereitung erfolgen wird und sich somit die Erfolgsquoten beim Erreichen des Kursziels erhöhen werden. Neue Integrationskursverordnung Die Einzelheiten zur Teilnahme wird die Integrationskursverordnung regeln, deren Neufassung voraussichtlich noch vor Jahresende 2007 in Kraft tritt. Wesentliche Eckpunkte der neuen Verordnung werden eine bedarfsgerechte Erhöhung der Stundenkontingente für den Sprachkurs für spezielle Zielgruppen, die Einführung von Wiederholungsmöglichkeiten sowie die Aufwertung des Orientierungskurses sein. Um beFoto: Marion Vogel darfsgerechte Kurse anbieten zu können und den Erfolgsanteil zu steigern, sind verpflichtende Einstufungstests vorgesehen. Darüber hinaus wird ab dem 1. Januar 2009 ein skalierter Sprachtest eingeführt, der das erreichte Sprachniveau von A 2 bis B 1 des GER nachweist. Für den Orientierungskurs wird ein bundesweiter Test eingeführt und Teilnahmeverpflichteten soll künftig ein Fahrtkostenzuschuss beziehungsweise eine Fahrtkostenerstattung gewährt werden können. Teilnahmeverpflichtung neu geregelt Neu geregelt wird zudem die Verpflichtung zur Teilnahme am Integrationskurs von Ausländerinnen und Ausländern, die Leistungen nach dem SGB II (Arbeitslosenhilfe) erhalten oder über den Familiennachzug einreisen. Ziel der Neuregelung ist die Harmonisierung der aufenthalts- und sozialrechtlichen Verpflichtungen zur Teilnahme am Integrationskurs. Dies soll auch ein Ineinandergreifen der Sanktionsmechanismen in den Fällen der Verletzung der Teilnahmepflicht ermöglichen. Wesentliche Neuregelung ist, dass Empfänger von SGB II-Leistungen nun direkt von den Trägern der Grundsicherung für Arbeitssuchende (ARGEn und Optionskommunen) zur Teilnahme an einem Integrationskurs verpflichtet werden können. Des Weiteren können nun auch nachziehende Ehegatten, die über keine ausreichenden 3 Blickpunkt Integration 04/2007 mündlichen und schriftlichen Kenntnisse der deutschen Sprache (auf dem Niveau B 1) verfügen, zur Teilnahme am Integrationskurs verpflichtet werden. Ob das jeweilige Sprachniveau den Anforderungen entspricht, darüber entscheidet die zuständige Ausländerbehörde. und in besonderer Weise integrationsbedürftig sind. Das Gleiche gilt für langfristig aufenthaltsberechtigte Drittausländer sowie langfristig Geduldete, die jetzt durch die Einführung einer gesetzlichen Altfallregelung Zugang zum Integrationskurs erhalten. System abgestufter Sanktionen Bislang konnten Verstöße gegen die Teilnahmepflicht aufenthaltsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, eine Kürzung der Sozialleistungen und die Übertragung der Integrationskurskosten auf den Verpflichteten bedeuten. Mit der Gesetzesänderung wurde nun ein System abgestufter Sanktionen eingeführt, das von der Kürzung von Sozialleistungen um 30 Prozent über Bußgelder bis zur Nichtverlängerung der Aufenthaltserlaubnis reicht. Zudem ist eine Änderung des Staatsangehörigkeitsrechts vorgenommen worden. Für die Einbürgerung als Abschluss einer gelungenen Integration werden Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und der Lebensverhältnisse in Deutschland verlangt, die in einem - nicht obligatorischen – Einbürgerungskurs erworben und in der Regel durch einen erfolgreichen Einbürgerungstest nachgewiesen werden können. Das Bundesministerium des Innern kann die Grundstruktur und die Lerninhalte des Einbürgerungskurses sowie die Prüfungs- und Nachweismodalitäten des Einbürgerungstests regeln. Ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache müssen nunmehr in mündlicher und schriftlicher Form nachgewiesen werden. Besondere Integrationsleistungen, insbesondere beim Spracherwerb, können zu einer Verkürzung der Wartezeit für die Einbürgerung von acht auf sechs Jahre führen. Weitere Änderungen Die Reform des Zuwanderungsgesetzes bringt noch weitere Verbesserungen mit sich. So ist der Kreis der Teilnahmeberechtigten am Integrationskurs erweitert worden. Im Rahmen verfügbarer Kursplätze können nun auch Deutsche vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zur Teilnahme zugelassen werden, wenn sie nicht über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen nach: Hinweise zum Richtlinienumsetzungsgesetz des Bundesministeriums des Innern >> Aktuelles aus dem Bundesamt Verbesserungen der Integrationskurse: Lehrkräfte und Teilnehmer profitieren Die Ergebnisse der Evaluation der Integrationskurse durch die Beratungsfirma Rambøll Management sind in den Erfahrungsbericht zur Durchführung und Finanzierung der Integrationskurse eingeflossen, den die Bundesregierung dem Deutschen Bundestag zum 1. Juli 2007 vorlegte. Kernaussage des Erfahrungsberichtes ist, dass die Integrationskurse eine deutliche qualitative Verbesserung der deutschen Integrationspolitik darstellen. Defizite und Lücken in der Sprachförderung der Migranten sind behoben. Erstmalig besteht für alle Zuwanderinnen und Zuwanderer die Möglichkeit der Förderung ihrer Integration. Verschiedene Optimierungsvorschläge aus dem Gutachten von Rambøll Management wurden zum 1. Juli 2007 bereits umgesetzt: > Der Stundensatz pro Teilnehmer und Unterrichtseinheit wurde bei allen Integrations- kursabschnitten, die ab dem 1. Juli 2007 begonnen haben, von 2,05 Euro auf 2,35 Euro erhöht. Damit wird eine Reduzierung der Höchstteilnehmerzahlen in den Kursen und eine Verbesserung der durchschnittlichen Lehrerhonorare erreicht. > Das Bundesamt zahlt einmalig den Abschlusstest für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Integrationskurses. Bis dahin mussten die vom Bundesamt zugelassenen Altzuwanderinnen und Altzuwanderer die Kosten selbst tragen. > Zeitgleich wurden auch Konzepte für die speziellen Integrationskurse für den Unterricht der jeweiligen Zielgruppen (Jugendliche, Frauen/Eltern, Analphabeten) verbindlich eingeführt. > Für eine qualifizierte Kinderbetreuung erhalten Kursträger pro Stunde 14,50 Euro, für 4 Blickpunkt Integration 04/2007 alle anderen Kinderbetreuungskräfte bleibt der Betrag von 10,30 Euro bestehen. > Die Zuschüsse für die Lehrkräftequalifizierung erhöhen sich auf bis zu 650 Euro für die verkürzte Zusatzqualifizierung und auf bis zu 1.300 Euro für die unverkürzte Zusatzqualifizierung. Dies bedeutet, dass die überwiegende Zahl der Zusatzqualifizierungen durch die deutliche Erhöhung der Zuschüsse bis zu oben genannten Höchstbeträgen in Zukunft beitragsfrei sein wird. Der Erfahrungsbericht an den Deutschen Bundestag enthält darüber hinaus Optimierungsvorschläge, die bei der vorgesehenen Anpassung der Integrationskursverordnung berücksichtigt werden. Verbesserte Integrationskurse: Weniger Teilnehmer und höhere Lehrerhonorare. Foto: Marion Vogel Eva Lehnert Referat Fachliche Steuerung, Bewertungskommission Integrationskursverfahren als Planspiel Akteure diskutierten Verwaltungsvereinfachung Die Evaluation der Integrationskurse durch das Beratungsunternehmen Rambøll Management kam unter anderem zu dem Ergebnis, dass die Durchführung der Integrationskurse mit einem nicht unerheblichen Verwaltungsaufwand verbunden ist. Das Gutachten enthielt daher auch einige Vorschläge zur Verbesserung der Verfahrenseffizienz, die am 28. und 29. Juni in einem Planspiel im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge diskutiert wurden. Erstmals waren alle am Verfahren Beteiligten eingeladen, gemeinsam die Verwaltungsabläufe der Integrationskurse durchzuspielen und auf der Basis des Gutachtens konkrete Verbesserungsvorschläge zu entwickeln. In moderierten Arbeitsgruppen erörterten Repräsentanten der Kursträger, der Ausländerbehörden, der ARGEn/ Optionskommunen und Vertreter des Bundesamtes (Zentrale und Regionalkoordination) folgende Themen: Gruppe I: Kursträgerzulassung > Qualitätskriterien im Rahmen der Erstzulassung > Bewertungskriterien im Rahmen der Folgezulassung und Möglichkeit eines Trägercontrollings zur Qualitätssicherung > Erlöschen einer Kursträgerzulassung, wenn ein Jahr lang kein Integrationskurs durchführt wurde Gruppe II: Teilnahmeberechtigungen und Teilnahme verpflichtungen von Ausländern > Sprachstandsfeststellung bei den Ausländerbehörden > Zusammenspiel der Akteure > > > > > > Gruppe III: Meldeverfahren im Kursverlauf Meldungen vor Kursbeginn Meldungen im Kursverlauf Meldungen in Verbindung mit dem Abschlusstest Organisation einer Wiederholungsmöglichkeit durch den Teilnehmer Erfassung von Kursabbrechern Rückzahlung der Eigenbeiträge bei erfolgreicher Teilnahme Die Ergebnisse des Planspiels sind dem Bundesministerium des Innern für die Überarbeitung der Integrationskursverordnung zur Verfügung gestellt worden. Helmut Foerster Referat Fachliche Steuerung, Bewertungskommission 5 Blickpunkt Integration 04/2007 Projektcontrolling Messbare Erfolge durch Indikatoren Um die Transparenz und Wirtschaftlichkeit der Projektförderung zu erhöhen, führt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 2008 schrittweise ein Projektcontrolling ein. Vorgesehen ist, die Integrationsmaßnahmen bereits vor der Antragstellung so zu steuern, dass Mittel und Methoden erfolgsorientiert eingesetzt werden, der Projektverlauf jederzeit nachvollziehbar und eine Messung des Erfolges möglich ist. Damit Aussagen über die Effizienz der eingesetzten Mittel und die Wirkung der Integrationsmaßnahmen getroffen werden können, sind Indikatoren von ausschlaggebender Bedeutung. Obwohl das Thema Integrationsindikatoren in Fachkreisen zunehmend diskutiert wird, befindet sich der Einsatz von Indikatoren bei der konkreten Projektarbeit erst im Anfangsstadium und ist entwicklungsbedürftig. Ziel ist daher, die zentralen Akteure der Integrationsarbeit in Deutschland dazu anzuleiten und dabei zu unterstützen, sich intensiver als bislang damit zu beschäftigen, mit welchen Indikatoren der Grad der Zielerreichung einer Maßnahme ermittelt werden kann. Um die Thematik „Indikatoren“ möglichst praxisnah zu gestalten, ist eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden, die Vorschläge für Zielindikatoren erarbeiten soll. Teilnehmer dieser Arbeitsgruppe sind neben ausgewählten Mitarbeitern des Bundesamtes, Vertreter des Diakonischen Werkes, der Arbeiterwohlfahrt, des Internationalen Bundes, des Deutschen Roten Kreuzes, des Deutschen Caritasverbandes, des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes sowie der Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelischer Jugendsozialarbeit. Die Arbeitsgruppe wird um einige Mitglieder des Innovationszirkels „Wirkungsmessung in der Integrationsarbeit“ der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung mit Sitz in Köln ergänzt. Aufgabe der Arbeitsgruppe ist es, für die verschiedenen Handlungsfelder der gemeinwesenorientierten Projekte für Spätaussiedler und Ausländer geeignete, praktikable Zielindikatoren zu entwickeln und ihre Umsetzbarkeit in der Praxis zu bewerten. Die Indikatoren sollen den Projektträgern beispielhaft Anhaltspunkte für projektspezifische Indikatoren liefern, die sie im Projektantrag anzugeben haben. Am 9. Mai und 12. Juli 2007 hat die Gruppe in zwei Workshops Zielindikatoren zu den Handlungsfeldern „Bürgerschaftliches Engagement“, „Sucht- und Gewaltprävention“ und „Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern“ erarbeitet. Hierzu hatte das Bundesamt erste Vorschläge unterbreitet, die zusammen mit den Projektträgern erweitert wurden. Der Gedankenaustausch zu weiteren Handlungsfeldern wurde am 24. September 2007 fortgesetzt. Beim nächsten Treffen im Frühjahr 2008 wird die Evaluation der Indikatoren durch das Bundesamt vorgestellt und das weitere Vorgehen festgelegt. Jan Entrich, Referat Projektmanagement >> Integrationslandschaft Deutschland Zweiter Integrationsgipfel Nationaler Integrationsplan verabschiedet Der Einladung von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zum zweiten Integrationsgipfel am 12. Juli 2007 folgten rund 90 Vertreterinnen und Vertreter von Migrantenorganisationen, Politik, Arbeitgebern, Gewerkschaften, Medien, Sportverbänden und weiteren gesellschaftlichen Gruppen. Den Schwerpunkt der Veranstaltung bildete die Vorstellung des Nationalen Integrationsplans (NIP) durch die Kanzlerin und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik verständigten sich Bund, Länder, Kommunen, wichtige gesellschaftliche Gruppen und vor allem Migrantinnen und Migranten auf eine gemeinsame Grundlage für eine bessere Integrationspolitik. Dr. Merkel sprach deshalb von einem 6 Blickpunkt Integration 04/2007 tigt ein Kabinettsbeschluss vom 11. Juli 2007. Einige dieser Selbstverpflichtungen betreffen unmittelbar die Zuständigkeit des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in seinen Kernbereichen Integrationskurs, Integrationsprogramm, Migrationserstberatung und Projektförderung. Um auch die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren, wird der NIP von einer Plakat-Aktion begleitet. Rund 156.000 Plakate, die in der Nähe von Schulen, Sportvereinen, Behörden Integrationsbeauftragte Prof. Dr. Maria Böhmer (Mitte) stellte beim zweiten Integrationsgipfel den Nationalen Integrationsplan vor. und Bahnhöfen angeFoto: BPA/Fotograf bracht wurden, sollen folgende Botschaft ver„Meilenstein“ in der Geschichte der Integrationsmitteln: Integration lässt sich nicht verordnen, politik. sondern ist ein wechselseitiger Prozess. Es kommt Ziel des NIP war, auf politischer Ebene unter auf das gute Zusammenleben der Menschen an. Berücksichtigung der wesentlichen meinungsbilParallel dazu hat die Integrationsbeauftragte eidenden Kräfte in Deutschland zentrale Integratinen Flyer konzipiert, der die wichtigsten Themen, onsdefizite und Potenziale zu identifizieren, konZiele und Ergebnisse des NIP vorstellt. Er ist in krete Lösungen zu entwickeln und Kriterien für deutscher, englischer, französischer, türkischer deren Evaluation zu erarbeiten. sowie russischer Sprache verfügbar und richtet Der Startschuss zur Erarbeitung des Planes sich vor allem an Menschen mit Migrationshinterfiel auf dem ersten Integrationsgipfel am 14. Juli grund. 2006. Die Koordination des hier eingeleiteten DiaDie Rolle des Bundesamtes ist im Hinblick logprozesses oblag der Integrationsbeauftragten. auf den Gesamtprozess positiv zu bewerten. SelbstUnter Federführung verschiedener Bundesressorts verpflichtungen, welche die Aufgaben des Bundeswurden sechs Arbeitsgruppen gebildet, die sich amtes als Integrationsbehörde unterstreichen, und mit zehn Themenfeldern der Integration beschäfdie Verknüpfung des NIP mit dem bundesweiten tigten. Innerhalb eines Jahres wurden in intensiIntegrationsprogramm wurden in das Dokument ven Beratungen Bestandsaufnahmen vorgenomaufgenommen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter men und Zielbestimmungen, Selbstverpflichtundes Bundesamtes waren in allen Arbeitsgruppen gen sowie Handlungsempfehlungen entwickelt. vertreten. In der Wahrnehmung nach außen hat Der NIP besteht aus vier Kapiteln. In Kapitel 1 sich hierdurch die Kompetenz des Bundesamtes in definiert die Bundesregierung ihre integrationsIntegrationsfragen weiter verstärkt. politischen Grundsätze und hebt die zentralen Bis Ende 2008 wird die Bundesregierung Maßnahmen in ihrem Zuständigkeitsbereich eine Zwischenbilanz zur Umsetzung des NIP ziehervor. Kapitel 2 enthält die gemeinsame Position hen. Für Herbst 2008 ist daher ein dritter Integratider Länder. Kapitel 3 umfasst den Beitrag der komonsgipfel angekündigt. Hier soll überprüft wermunalen Spitzenverbände zu den Handlungsfelden, welche Auswirkungen der NIP für die Integradern der Integration. In Kapitel 4 werden die Betionspolitik in Deutschland hatte und inwieweit richte der Arbeitsgruppen wiedergegeben. Verdie Selbstverpflichtungen umgesetzt wurden. bindlichkeit erlangt der NIP durch die rund 400 Petra Fuchs, Selbstverpflichtungen, die alle Mitwirkenden für Referat Grundsatzangelegenheiten und ihren Zuständigkeitsbereich eingegangen sind. konzeptionelle Fragen der Integration Die 150 Selbstverpflichtungen des Bundes bekräf- 7 Blickpunkt Integration 04/2007 Arbeitsmarktsituation von Deutschen und Ausländern Berufliche Chancen weiter verbessern Im Jahr 2006 hat sich die Wirtschaft in Arbeitslosenquote bei den Ausländern dabei um Deutschland allgemein positiv entwickelt, dieser 3,3 Prozentpunkte abgenommen, während der Trend setzt sich 2007 fort. Der dämpfende Effekt Rückgang bei den Deutschen mit 1,6 Prozentpunkder Mehrwertsteuererhöhung auf die Inlandsten geringer ausfiel. Dennoch ist die Quote bei nachfrage war geringer als befürchtet, und nach Ausländern - wie seit 1990 feststellbar - immer einer schwachen Entwicklung im zweiten Quartal noch mehr als doppelt so hoch wie die der Deutwird für das dritte Quartal 2007 vom Handelsblatt schen. mit plus 0,7 Prozent wieder ein höheres Abbildung: Arbeitslose Ausländer und Deutsche Wachstum erwartet. Experten rechnen 01/2005 - 06/2007 mit einem jährliches Wirtschaftswachstum von im Durchschnitt 2,6 Prozent für 2007 und 2,4 Prozent für 2008; das Weltwirtschaftsklima wird, trotz der US-Hypothekenkrise, ebenfalls positiv bewertet. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Arbeitslose Hochrechnungen der BundesAnalyse des Arbeitsmarktes für Ausländer, Juli 2007, S. 26 agentur für Arbeit (BA) zeigen, dass sich Quelle: Bundesagentur für Arbeit (2007) die Beschäftigung im Jahr 2007 weiterhin erhöht hat. Im Juni 2007 lag die geschätzte Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bei Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsfor26,9 Millionen und lag damit um 526.000 über schung rechnet mit einem anhaltenden Beschäftidem Vorjahreswert. Die Zahl der geringfügig entgungsaufbau, so dass die Arbeitslosigkeit im Jahr lohnten Beschäftigten ist dabei von 6,9 Millionen 2008 auf durchschnittlich 3,44 Millionen ArbeitsEnde 2006 bis Mai 2007 auf 7 Millionen gestiegen, lose sinken könnte und somit auf den niedrigsten was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um Stand seit Anfang der 90er Jahre. fast 5 Prozent bedeutet. Bewertung Die Zahl der Arbeitslosen ist in den letzten Obwohl sich die Arbeitsmarktsituation der Monaten (mit Ausnahme der nicht saisonbereinigAusländer teilweise sogar prozentual in stärkerem ten Zahl Anfang der Jahre 2006 und 2007) bei DeutMaße verbessert hat als die der Deutschen, ist ihre schen und Ausländern zurückgegangen (siehe Arbeitslosenquote immer noch doppelt so hoch. Abbildung). Im Juli 2007 waren 3,7 Millionen PersoWeitere Anstrengungen zur besseren Integration nen (548.000 Ausländer und 3,2 Millionen Deutin den Arbeitsmarkt sind somit unerlässlich. sche) arbeitslos gemeldet. Bei den Ausländern waBesonders mangelnde Sprachkenntnisse verhinren das im Vergleich zum Vorjahresmonat 86.000 dern eine (Wieder-)Eingliederung in den Arbeitsbzw. 14 Prozent weniger. Bei den deutschen Armarkt. Die geplante Ausweitung des Integrationsbeitslosen fiel der Rückgang mit 15 Prozent etwa kursangebotes auf 900 Stunden für Jugendliche gleich stark aus, er war allerdings im Verlaufe des und – unter bestimmten Voraussetzungen – auch Jahres 2007 mit Ausnahme von Januar immer etfür Erwachsene ist vor diesem Hintergrund sinnwas höher als bei den Ausländern. Der Anteil der voll, um die beruflichen Chancen von Migranten Ausländer an allen Arbeitslosen ist mit rund 15 Proweiter zu verbessern. Weiterhin bleibt es notwenzent dabei immer noch relativ hoch und hat sich dig, derzeitig bestehende Bildungsdefizite der seit 2006 kaum verändert. Migranten abzubauen, um so ihre Partizipation im Ausbildungsbereich und im Berufsleben zu verbesDie Arbeitslosenquote auf Basis der abhängisern. Barbara Heß, gen Erwerbspersonen belief sich im Juli 2007 auf Referat Migrationsund Integrationsforschung: 9,1 Prozent bei den Deutschen und 19,7 Prozent bei Schwerpunkt Ökonomie den Ausländern. Im Vergleich zum Vorjahr hat die 8 Blickpunkt Integration 04/2007 Spurensuche in Nürnberg Modellprojekt erprobt neue Wege der Sprachförderung Neue Wege der Sprachförderung hat das Modellprojekt „Sommercamp Nürnberg 2007: Spurensuche in Nürnberg“ beschritten. Das Projekt, das sich an Nürnberger Grund- und Hauptschulkinder richtet, fand bereits zum dritten Mal statt, doch diesmal mit einem neuen, interdisziplinären Ansatz. Sprachförderung einmal anders: Das Nürnberger Modellprojekt verbindet Deutschlernen mit Kunst- und Musikerziehung. Foto: Steffi Schieder Vom 15. Juni bis zum 26. Juli 2007 wurden zwei Klassen der Sperber-Grundschule und eine fünfte Klasse der Carl-von-Ossietzky-Hauptschule – beide als Brennpunktschulen wahrgenommen – jeden Freitag sowie in der letzten Projektwoche ganztägig von Montag bis Donnerstag sprachlich gefördert. Bei fast 70 Prozent dieser Kinder ist die Muttersprache nicht Deutsch. Das Novum dieses Modellversuchs: Jede Fördergruppe, bestehend aus sieben bis acht Kindern, wurde durch je eine Lehramtsstudentin oder einen -studenten des Faches „Didaktik in Deutsch als Zweitsprache“ und des Faches „Kunstpädagogik“ beziehungsweise „Musikpädagogik“ betreut. Dadurch war die deutsche Sprache als Medium der Kommunikation fächerübergreifend präsent und übernahm eine vermittelnde Funktion zwischen der Kunst- und Musikerziehung – das Deutschlernen konnte damit „entschult“ werden. Neu war auch, dass das Sommercamp nicht in den Ferien, sondern während der Schulzeit stattfand, so dass die Kinder weiter in ihrem Klassenverband lernen konnten. Aus Sicht der Studierenden, die als Betreuer am Projekt mitgewirkt haben, waren vor allem die Teamarbeit nach dem Tandemprinzip, die in der alltäglichen Unterrichtspraxis nicht die Regel ist, und die praktische Lehrerfahrung von herausragender Bedeutung. Die Studenten berichteten, die von ihnen bisher in Schulen absolvierten Blockpraktika seien bei weitem nicht so erfahrungsintensiv gewesen wie die Betreuung einer Gruppe im Rahmen des Sommercamps. Kinder ernst nehmen Besonders motivierend war die Durchführung des Projektes in den Räumen der Universität während des regulären Studienbetriebs sowie als „Highlight“ das Essen in der Uni-Mensa, gemeinsam mit den Studierenden. Dies vermittelte den Kindern das Gefühl, ernst genommen zu werden – gerade auch deshalb, weil der überwiegende Teil aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien stammt und hier meist das erste Mal Kontakt zu „Akademikern“ hatte. Auch dieser Umstand steigerte die Lernmotivation der Kinder und die Akzeptanz der Eltern für das Projekt. Am letzten Projekttag hatten die Kinder dann Gelegenheit, ihre im Sommercamp geschaffenen Wortspiele, kleinen Theaterstücke, RapSongs, Tänze und viele weitere Kunstwerke den Eltern und der Öffentlichkeit vorzustellen. Im Zentrum all dieser Aktivitäten stand das Deutschlernen, jedoch ohne bei den Kindern eine Unterrichtsatmosphäre zu erzeugen. Die erlebte Erfahrung, etwas erfolgreich zu absolvieren und dafür Anerkennung und Zuspruch zu erhalten, trug ebenfalls erheblich zur Steigerung des Selbstwertgefühls und der Lernmotivation unter den Kindern bei. Darüber hinaus konnte als positiver Nebeneffekt beobachtet werden, dass auch die Eltern sich merklich öffneten und ihren Kindern im Projektverlauf mehr und mehr Unterstützung und Lob entgegenbrachten. Neben der Bürgerstiftung Nürnberg, die das Projekt bereits von Beginn an zum überwiegenden Teil finanziert, hatte auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Rahmen der Entwicklung des bundesweiten Integrationsprogramms ein großes Interesse am Modellversuch. Im Zusammenhang mit dem Integrationsprogramm fördert 9 Blickpunkt Integration 04/2007 das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge auch einzelne Modellprojekte, von denen Erkenntnisse zur Weiterentwicklung der Integrationsförderung in bestimmten Teilbereichen erwartet werden. Die sprachliche Förderung von Kindern mit innovativen Methoden sowie die Kombination schulischer und außerschulischer Sprachförderangebote stellen Teilaspekte des ersten Handlungsfelds „sprachliche Bildung“ des bundesweiten Integrationsprogramms dar. Eine umfassende Übernahme von Projekten, die schulische mit außerschulischen Lerngelegenheiten systematisch verbinden, hat in der Regelförderung bislang nicht stattgefunden. Außerschulisches Sprachenlernen Das Sommercamp trägt dazu bei, Aussagen zu den Möglichkeiten dieses bisher noch nicht umfassend erprobten außerschulischen Sprachenlernens zu machen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat vor diesem Hintergrund die begleitende Videodokumentation des Projektes finanziert. Diese ermöglicht zum einen die Reflexion des Projektkonzeptes beziehungsweise des Projektverlaufs und leistet damit einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung. Zum anderen kann die Dokumentation als wichtiges Element der Ausbildung des Personals im Bereich Deutsch als Zweitsprache eingesetzt werden. Letztlich bietet sie wichtige Tipps und Hinweise für Projektträger, die das Konzept selbst übernehmen möchten. Neben der Videodokumentation erfolgte eine wissenschaftliche Begleitung des Sommercamps durch die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg. Aus den Ergebnissen der Befragungen der Kinder, Betreuer und Projektmitarbeiter wird parallel zur Videodokumentation ein Evaluationsbericht erstellt. Dadurch erhält das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wichtige Erkenntnisse, inwiefern die für den Bereich „Sprachliche Bildung in Kindertageseinrichtung und Schule“ des Integrationsprogramms entwickelten Empfehlungen und Förderansätze praktikabel und umsetzbar sind. Evaluation und Dokumentation des Sommercamps 2007 werden voraussichtlich im vierten Quartal des Jahres veröffentlicht. Sowohl die Bürgerstiftung Nürnberg als auch das Amt für Volks- und Förderschulen der Stadt Nürnberg setzen sich aktiv für eine Institutionalisierung des Sommercamps in Nürnberg und einen Transfer auf weitere Schulen und Regionen ein. André Kühne, Referat Bundesweites Integrationsprogramm Weiterführende Informationen zum Projekt gibt es bei folgenden Ansprechpartnern: Frau Prof. Dr. Gabriele Pommerin-Götze Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg Gabriele.Pommerin@ewf.uni-erlangen.de Frau Steffi Schieder Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg SISCHIED@ewf.uni-erlangen.de Herr André Kühne Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Referat Bundesweites Integrationsprogramm Integrationsprogramm@bamf.bund.de Wettbewerb : Kulturelle Vielfalt in der Ausbildung Am 23. August startete die Kampagne „Vielfalt als Chance“ sowie der Wettbewerb „Kulturelle Vielfalt in der Ausbildung“. Die Staatsministerin im Bundeskanzleramt und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Prof. Dr. Maria Böhmer, möchte damit das wirtschaftliche und gesellschaftliche Potenzial von Menschen mit Migrationshintergrund stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken und zeigen, dass Wirtschaft und Gesellschaft bereits heute in vielerlei Hinsicht von Vielfalt profitieren. An dem Wettbewerb können sich Unternehmen, Behörden und sonstige Verwaltungen beteiligen. Bewerbungsschluss ist der 14. Dezember 2007. Die besten Wettbewerbsbeiträge werden prämiert und im Rahmen einer Preisverleihung in Berlin der Öffentlichkeit präsentiert. Eine Teilnahme bietet eine gute Möglichkeit, das eigene Unternehmen beziehungsweise die eigene Behörde als attraktiven Arbeitgeber darzustellen. Wettbewerbsunterlagen und weitere Infos sind unter www.vielfaltals-chance.de/wettbewerb oder unter der Telefonnummer 030/399 27-3456 erhältlich. Dr. Thomas Kunz, Referat Bundesweites Integrationsprogramm 10 Blickpunkt Integration 04/2007 Eine zweite Chance Migranten für den Arbeitsmarkt fit machen Die Anerkennung ausländischer Berufsausbildungen und Diplome in Deutschland gestaltet sich weiterhin schwierig. Ohne einen anerkannten Abschluss gelten Migrantinnen und Migranten jedoch als ungelernte Arbeitskräfte. Sie sind dann in der Regel nur als Hilfskräfte auf dem Arbeitsmarkt einsetzbar und haben so kaum eine Chance auf eine tragfähige berufliche Integration. Hinter diesen Zahlen verbergen sich persönliche Schicksale, die sich mit Hilfe von Fördermaßnahmen auch zu Erfolgsgeschichten entwickeln können, wie die folgenden Porträts zeigen: Salvador Acosta Arellano (31) aus Mexiko kam im Zuge einer Familienzusammenführung im Dezember 2004 nach Deutschland. Parallel zum Integrationskurs hat er im Frühjahr 2006 auch erfolgreich eine Fremdsprachenqualifikation in der Erwachsenenbildung absolviert. Im Rahmen von Quick Step wurde die Anerkennung seines Hochschulabschlusses als Diplom-Bauingenieur und seines Aufbaustudiums zum Spanischlehrer eingeleitet und seine berufliche Zukunft geplant. Dazu gehörte ein sechswöchiges Praktikum als Spanischund Mathematiklehrer am Die Integrationskurs-Absolventen der Volkshochschule Reckenberg-Ems bei der offiziellen Übergabe Ratsgymnasium in Rhedader Teilnahmebescheinigungen im August 2007. Mit dabei auch Salvador Acosta Arellano (kniend Wiedenbrück. Inzwischen links) und Phocas Ndabamenye (zweiter v.r.) sowie Regionalkoordinator Peter Kalley (kniend Mitte) und rechts daneben Stefan Crass von der VHS. hat Salvador Acosta ArelFoto: Burkhard Hölzenbein lano die Anerkennung als Spanischlehrer für die SeDass es auch anders geht, zeigt die Volkskundarstufe I erhalten und kann ab Februar 2008 hochschule Reckenberg-Ems im ostwestfälischen an der Universität Paderborn mit dem LehramtsRheda-Wiedenbrück. In Kooperation mit der Registudium (Spanisch und Mathematik) beginnen. Bis onalstelle Bielefeld des Bundesamtes für Migration dahin arbeitet er als Spanischlehrer an einer Schuund Flüchtlinge erhalten Teilnehmerinnen und le und einer Volkshochschule. Teilnehmer, die den Integrationskurs erfolgreich mit der B 1-Prüfung abgeschlossen haben, eine Anna Zlocki (26) aus Anschlussförderung im Rahmen des Projekts Polen kam durch Familienzusammen„Quick Step“. Dabei handelt es sich um eine vierführung im Juni 2005 monatige Maßnahme, die Neuzuwanderer mit nach Deutschland mittleren oder hohen Bildungsabschlüssen auf und hat den Integraeine Ausbildung oder Berufstätigkeit in Deutschtionskurs im Frühjahr land vorbereitet. Bestandteile des mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Nord2006 erfolgreich abrhein-Westfalen geförderten Projektes sind neben geschlossen. Die Anerkennung ihres einem intensiven 360-stündigen Deutschtraining Hochschulabschlusauch eine berufsvorbereitende Qualifizierung, ein ses als Diplom-Mapersönliches Coaching sowie die Vermittlung und Begleitung von Praktika. Die erste Quick Step-Maßthematikerin wurde nahme startete am 13. August 2007 mit elf Teilnehdurch die Quick StepFoto: Mirjana Huhn Mitarbeiter in die mern, die mittlerweile zu 80 Prozent in eine FortWege geleitet. Zur bildung oder den Arbeitsmarkt vermittelt werden konnten. 11 Blickpunkt Integration 04/2007 Berufsvorbereitung machte Anna Zlocki ein fünfwöchiges Praktikum als Physik- und Informatiklehrerin am Einstein-Gymnasium in Rheda-Wiedenbrück. 2008 kann sie mit einem Anpassungslehrgang als Ausgleichsmaßnahme beginnen, um anschließend als Mathematik- und Physiklehrerin oder Informatiklehrerin (Sekundarstufe II) arbeiten zu können. Zur Zeit ist sie als Nachhilfelehrerin für Mathematik tätig. Alexej Schilow (28) aus Russland lebt seit September 2003 als Spätaussiedler in Deutschland. Er ist ausgebildeter und hier anerkannter Diplom-Ingenieur für Funk- und Radiotechnik. Um auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können, hat er nach Abschluss des Integrationskurses im Frühjahr 2006 seine DeutschFoto: Mirjana Huhn Kenntnisse im Rahmen von Quick Step vertieft und ein sechswöchiges Praktikum als Elektroniker IPC-Produktion bei einem Unternehmen der Automationsbranche absolviert. Nach dem Praktikum wurde Alexej Schilow von seinem Arbeitgeber übernommen. Phocas Ndabamenye (32) aus Ruanda wurde im Januar 2006 politisches Asyl in Deutschland gewährt. Nach erfolgreichem Abschluss des Integrationskurses hat der ausgebildete Journalist im Rahmen von Quick Step ein fünfwöchiges Praktikum als pädagogischer Mitarbeiter an der MatthiasClaudius-Schule in Rheda-Wiedenbrück absolviert und mit der Weiterbildung „Fremdsprachenqualifikation in der Erwachsenenbildung“ begonnen. Derzeit arbeitet Phocas Ndabamenye als Englischund Französischlehrer an einer Schule und zwei Volkshochschulen. Diese Biografien zeigen, dass gerade vor dem Hintergrund des prognostizierten demografischen Wandels und dem damit einhergehenden Fachkräftemangel erfolgreiche Integrationsarbeit geleistet wird. Von den zusätzlich vermittelten Fertigkeiten und Kenntnissen profitieren nicht nur die Migranten, die nun die Möglichkeit einer Nachqualifizierung erhalten, sondern auch die Wirtschaft, die in vielen Fällen dringend diese Fachkräfte sucht. Peter Kalley, Regionalstelle Bielefeld Bildung stärkt das Selbstwertgefühl Alphabetisierungskurs für Zuwanderinnen in Potsdam Für den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist die Unterstützung der Eltern von großer Bedeutung. Doch was ist, wenn diese, insbesondere die Mütter, kein Deutsch sprechen und selbst kaum oder gar nicht lesen und schreiben können? Um hier frühzeitig Abhilfe zu schaffen, trat im März 2006 Dr. Renate Heusinger, Mitarbeiterin des Potsdamer Standortes des Programms „Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund“ (Förmig), mit der Bitte an das Reko-Team der Regionalstelle Eisenhüttenstadt des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge heran, einen Integrationskurs für Mütter in einer Kindertagesstätte in Potsdam zu ermöglichen. Der Kurs solle allerdings in der Kita im Rahmen der Öffnungszeiten stattfinden, um die Unterbringung der Kinder zu gewährleisten und den Müttern unnötige Wegezeiten zu ersparen. Der Bildungsträ- ger Urania-Schulhaus erklärte sich bereit, einen Integrationskurs in der Kita durchzuführen. Die 12 Teilnehmerinnen stammen aus Kenia, dem Kongo und der Türkei. Nur vier davon verfügen über geringe Schulbildung in ihrem Heimatland, acht haben gar keine Schule besucht. Aufgrund des niedrigen Bildungsniveaus der Mütter musste ein Alphabetisierungskurs eingerichtet werden, der Anfang Juli 2006 beginnen konnte. Aller Anfang ist schwer, wie der Eintrag des Kursleiters Lothar Friedrich im Lerntagebuch zeigt: „Weder mündliche noch schriftliche Sprachkompetenz waren vorhanden. Vergleichende Sprachbetrachtungen mit der eigenen Muttersprache, Begriffsverwendungen und Analogiebildungen waren somit nicht möglich. Lerntechniken und Lerngewohnheiten waren nicht beziehungsweise nur schwach ausgebildet. Ihr Fehlen erschwerten zusätzlich den Lernprozess….“ Die anfängliche 12 Blickpunkt Integration 04/2007 Zurückhaltung der Teilnehmerinnen wich jedoch schnell einer großen Motivation. Es gab weder Unpünktlichkeit noch krankheitsbedingte Ausfallzeiten. Die Frauen machten zu Hause zusätzliche Übungen, entweder allein oder zusammen mit ihren Kindern - ein Zeichen dafür, dass der Lernwille im Verlauf des Kurses deutlich zunahm. Erfolge im Lesen- und Schreibenlernen stärkten das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Gleichzeitig erwachte das Interesse an beruflicher Orientierung. Erfreulich war auch, dass die Ehemänner an der regelmäßigen Teilnahme ihrer Frauen am Kurs interessiert waren und sie unterstützten. Am Ende des Kurses waren vier Teil- Grund zum Feiern: Projektleiter Dr. Peter Peterhänsel von Urania-Schulhaus (hinten links) und Dr. Renate Heusinger vom Projekt „Förmig“ (Mitte) freuen sich mit den nehmerinnen sogar bereit, sich der B1Absolventinnen des Alphabetisierungskurses in Potsdam, die nicht nur Deutsch, Prüfung zu stellen. Eine enorme Heraussondern auch lesen und schreiben gelernt haben. forderung nach nur 600 Stunden Deutschunterricht. In der Regel erreichen Absolventen von Alphabetisierungskursen das Niveau A 1. Alle vier dem die Frauen selbst gekochte Speisen aus ihrer haben die Prüfung auch bestanden, einmal mit der Heimat mitbrachten. Note „gut“, dreimal mit „befriedigend“. Dieses außergewöhnliche Ergebnis ist vor allem dem moDieses, in seiner Form bislang einmalige tivierten und kompetenten Kursleiter zu verdanProjekt zeigt beispielhaft, wie durch die Vernetken, dem es gelang, die Frauen zu Höchstleistunzung und die Zusammenarbeit mehrerer Akteure gen anzuspornen. Auch die Teilnehmerinnen, die (Kita, Förmig, BAMF, und PAGA) sinnvolle Synergiesich die B1-Prüfung nicht zugetraut haben, sind für effekte erzielt werden können. Im Rahmen der ihr Engagement belohnt worden. So finanziert die diesjährigen interkulturellen Woche der LandesPotsdamer Arbeitsgemeinschaft für Grundsichehauptstadt Potsdam wurde das Projekt mit dem rung (PAGA) allen Teilnehmerinnen 400 weitere „Sonderpreis Nachbarschaft“ ausgezeichnet. Integrationskursstunden ab Oktober 2007. GefeiHermann Kruse, ert wurde dieser Erfolg nach dem Kursende AnRegionalstelle Berlin fang Mai mit einem fröhlichen Abschiedsfest, zu Integrationsfördernd oder erschwerend? Schwimmkurse für muslimische Frauen „Sind das denn wenigstens Christen?“ erkundigt sich eine muslimische Kursteilnehmerin skeptisch, als Schwimmlehrerin Valeria Bär drei neue Teilnehmerinnen vorstellt, drei deutsche Frauen. „Ich frage bei der Anmeldung doch nicht nach dem Taufschein“, lautet die prompte Antwort der Schwimmtrainerin. Valeria Bär kennt dieses Misstrauen. „Zu Beginn der Kurse sind viele Teilnehmerinnen skeptisch. Oft wollen sie lieber unter sich bleiben. Aber spätestens nach fünf Stunden spielt es keine Rolle mehr, ob jemand Deutsche oder Ausländerin, muslimisch oder nicht muslimisch ist.“ Seit einigen Monaten bietet die Schwimmschule Bär in kleinen, privat betriebenen Schwimmbädern in Nürnberg Wassergymnastik und Schwimmkurse für muslimische Frauen an. „Die Kurse stehen natürlich auch nicht-muslimischen Frauen offen. Wir achten lediglich darauf, dass die muslimischen Teilnehmerinnen nicht in Konflikt mit ihrer Religion kommen“, erklärt Valeria Bär. „Das ganze Bad ist während der Kurse für Männer gesperrt, es gibt geschlossene Einzelumkleidekabinen und in die Schwimmhallen kann von außen niemand reinschauen.“ Trotzdem tragen manche Frauen über ihrem Badean- 13 Blickpunkt Integration 04/2007 zug noch eine Leggings oder eine spezielle Bademode aus dickem Stoff mit langen Ärmeln und einer Kapuze, die die Haare bedeckt. „Diese Kleidung ermöglicht es auch streng gläubigen Musliminnen in öffentlichen Bädern zu baden, ohne dabei gegen Glaubensvorschriften zu verstoßen“, erläutert die Schwimmtrainerin. Zu Beginn war die Skepsis in der muslimischen Gemeinde groß. Mittlerweile ist die Nachfrage nach den Kursen so angestiegen, dass die Schwimmschule noch drei zusätzliche Schwimmlehrerinnen ausgebildet hat. Alle drei sind muslimischen Glaubens und sprechen fließend türkisch. Doch auch auf Seiten der deutschen Bevölkerung gibt es immer wieder kontroverse Auseinandersetzungen um glaubensgerechte Wassersportangebote für muslimische Frauen. Das zeigen die Dis- kussionen in verschiedenen Städten über extra Schwimmzeiten für Muslima in öffentlichen Bädern. Unbeantwortet bleibt die Frage, ob mit solchen Angeboten Integration gefördert oder womöglich noch zusätzlich erschwert wird. Hans Bär, der Leiter der Schwimmschule Bär in Nürnberg, ist überzeugt: „Auch wenn bei uns natürlich der Wassersport im Vordergrund steht, findet in den Kursen, in denen sowohl ausländische muslimische Frauen, als auch deutsche Frauen gemeinsam unterrichtet werden, ganz automatisch ein Annäherungsprozess statt. Außerdem würden unsere muslimischen Teilnehmerinnen ohne glaubensgerechte Angebote überhaupt nicht schwimmen lernen.“ Judith Büschleb, Praktikantin im Referat Öffentlichkeitsarbeit Integration >> Blick über die Grenzen Interkultureller Dialog EU will auf diesem Gebiet stärker zusammenarbeiten Der Rat der Justiz- und Innenminister der EU hat auf Initiative der deutschen EU-Ratspräsidentschaft am 12. und 13. Juni 2007 in Luxemburg beschlossen, auch im Bereich des „Interkulturellen Dialoges“ künftig enger zusammen zu arbeiten. In den EU-Ratsschlussfolgerungen wird der Dialog zwischen den Kulturen als ein wichtiges Instrument bezeichnet, um die erfolgreiche Integration von Bürgern unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion in Europa zu fördern. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union stehen hier ganz überwiegend vor denselben Problemen. Es war daher auch ein wesentliches Ziel der deutschen Ratspräsidentschaft, den Erfahrungs- und Informationsaustausch zu Fragen der Integration und des interkulturellen Dialogs auf europäischer Ebene voranzubringen. Im Bereich des interkulturellen Dialogs wird erstmals ein Erfahrungs- und Informationsaustausch auf europäischer Ebene eingerichtet. Dadurch soll künftig eine verbesserte, kontinuierliche und nachhaltigere Zusammenarbeit auf EU-Ebene und zwischen den Mitgliedstaaten im Bereich der Integration erfolgen. Deutschland wird zu den beiden ersten Treffen von Experten aus den interessierten Mitgliedstaaten der EU einladen. Die Expertentreffen sollen Anfang Dezember 2007 im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und im Frühjahr 2008 in Berlin stattfinden. Darauf aufbauend sollen Strukturen geschaffen werden, die eine kurzfristige und schnelle Abstimmung bei aktuellen Problemen ermöglichen. In Absprache mit den nationalen Kontaktstellen für Integration soll aus diesen Treffen ein Bericht für das nächste informelle Ministertreffen in der zweiten Jahreshälfte 2008 unter französischer Präsidentschaft hervorgehen, in dem unter anderem auch Vorschläge für eine flexible Reaktion auf interkulturelle Probleme oder Konflikte mit potenziell grenzüberschreitender Bedeutung in der EU enthalten sein sollen. Wolf Walther, Referat Religiöse und weltanschauliche Aspekte der Integrationsförderung 14 Blickpunkt Integration 04/2007 Integrationsfonds eingerichtet Italien bemüht sich um aktivere Integrationspolitik Italien gehört mit 300.000 Zuwanderern jährlich zu den attraktivsten Zielländern für Migrantinnen und Migranten weltweit. In zehn Jahren wird sich die Zahl der Ausländer in Italien von drei auf sechs Millionen erhöhen. Das entspricht einem Ausländeranteil von 10 Prozent, langfristig sind 15 bis 20 Prozent prognostiziert. Vor diesem Hintergrund bemüht sich die Regierung Prodi um eine aktivere Migrations- und Integrationspolitik. Ein wichtiger Baustein ist der „Fonds für soziale Eingliederung von Migranten“, der von 2007 bis 2009 jährlich 50 Millionen Euro für Integrationsmaßnahmen bereitstellt. Der Fonds, der der Verantwortung des Ministers für Soziale Solidarität, Paolo Ferrero, untersteht, hat folgende Schwerpunkte: > Überwindung „urbaner Ghettos“ (20 Millionen Euro) Da Wohnungsknappheit und Vorbehalte von Vermietern es Migranten schwer machen, bezahlbare Wohnungen zu finden, soll mehr Wohnraum für Migranten geschaffen werden. Ein besonderes Problem in vielen Städten Italiens sind illegale Barackensiedlungen von rumänischen Roma und Sinti. Für Rom haben Innenministerium und Bürgermeister am 18. Mai 2007 einen umstrittenen Pakt zur Umsiedlung von Roma und Sinti in fünf neu zu errichtende „Dörfer der Solidarität“ mit je 1.000 Bewohnern beschlossen. > Integrationskurse nach einem einheitlichen Modell (10 Millionen Euro) Gedacht ist an ein Basismodul von 100 Stunden (80 Stunden Sprachkurs und 20 Stunden Geschichte, Kultur und Verfassung) mit Prüfung plus Sprachzertifikat – also eine „abgespeckte“ Version der deutschen Integrationskurse. Bei der fachlichen Ausgestaltung der Kurse soll auf die Erfahrungen der Gesellschaft Dante Alighieri und der Universitäten Perugia und Siena zurück gegriffen werden. Mit den Kursen will man 25.000 Migranten jährlich erreichen. Im Rahmen bestehender bilateraler Abkommen sollen Kurse bereits im Herkunftsland angeboten werden. So sieht das am 9. Juli 2007 unterzeichnete Durchführungsprotokoll zum Kooperationsabkommen mit Ma- rokko für diejenigen, die vorab Sprach- und Ausbildungskurse besucht haben, bevorzugte Berücksichtigung im Rahmen der Einreisequote vor. > Unbegleitete Minderjährige (10 Millionen Euro) Der „Nationale Plan für Minderjährige“ sieht Hilfen bei der schulischen und beruflichen Eingliederung, Rückkehrhilfen (freiwillige Rückkehr) und eine Beobachtungsgruppe Prostitution vor. Besonderes Augenmerk liegt auf der Förderung von jungen Migraten auch nach Erreichen der Volljährigkeit. Um das Abtauchen in die Illegalität zu verhindern, soll eine Datenbank aufgebaut werden, in der alle Minderjährigen in Italien erfasst werden. Weitere Ziele des Integrationsfonds sind die Unterstützung von Migrantinnen, ausländischen Schülern und in Italien aufgewachsenen Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Eine wichtige Rolle sollen dabei kulturelle Mediatoren spielen, die Migranten in deren Muttersprache beraten. Für Roma und Sinti werden in mehreren Bereichen ausdrücklich Mittel bereit gestellt. Die Regionalkonferenz, die die 20 Regionen Italiens repräsentiert, hat die Zielsetzungen des Integrationsfonds begrüßt, aber auch die Zusammenführung der Vielzahl von Fonds für Migranten (Asylpolitik, Migrationspolitik, Opfer des Menschenhandels, unbegleitete Minderjährige) gefordert, um mehr Transparenz zu schaffen. Kritisiert wurde, dass es keine einheitlichen Richtlinien für die projektbezogene Vergabe der Mittel gibt, die eine Kofinanzierung in Höhe von 20 Prozent durch die Regionen erfordern. Kai Maaß, Liaisonbeamter beim italienischen Innenministerium 15 Blickpunkt Integration 04/2007 >> Veranstaltungen Sprachliche Bildung: Herausforderungen an die Hochschulen Gemeinsame Fachtagung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und der Friedrich-Schiller-Universität-Jena Den Hochschulen kommt als Schnittstellen zwischen Forschung und Praxis der Integrationsbeziehungsweise Sprachförderung eine doppelte Funktion zu: Zum einen wird ein großer Teil der Fachkräfte, die im Bereich der sprachlichen Bildung tätig sind, an Hochschulen ausgebildet. Zum anderen sind sie selbst wichtige Orte der Integration. Die damit verbundenen Chancen und Perspektiven bildeten den Schwerpunkt einer gemeinsamen Tagung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und der Friedrich-Schiller-Universität Jena, die am 13. und 14. Juli in Jena stattfand. An der Tagung haben rund 150 Fachleute aus Forschung, Lehre und Praxis der Förderung von Deutsch als Fremd- beziehungsweise Zweitsprache teilgenommen. Für die Fachvorträge, die in drei parallelen Workshops zu verschiedenen Themenschwerpunkten gehalten wurden, konnten hochrangige Experten und Expertinnen aus dem In- und Ausland gewonnen werden. Ziel der Veranstaltung war, den fachlichen Dialog und Erfahrungsaustausch zu diesem Thema zu intensivieren und Handlungsempfehlungen für das bundesweite Integrationsprogramm zu erarbeiten. Sprachliche Bildung im Fokus Im Fokus des Integrationsprogramms, das unter Federführung des Bundesamtes entwickelt wird, stehen die Handlungsfelder sprachliche Bildung, berufliche Integration, Bildung sowie gesellschaftliche Integration. Den ersten Schwerpunkt bildet das Handlungsfeld der sprachlichen Bildung. In Arbeitsgruppen haben Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung in den vergangenen Monaten Ziele und Veränderungspotenziale identifiziert. Sie haben praxisorientierte Empfehlungen und Umsetzungsstrategien der sprachlichen Bildung erarbeitet und sich dabei unter anderem auch intensiv mit dem Thema sprachliche Bildung für die und in der Hochschule befasst. Während der Fachtagung wurden anhand praxisnaher Beispielprojekte und -programme folgende Bereiche der Lehre und Praxis der sprach- lichen Bildung beleuchtet: Innovative Ansätze und Rahmenbedingungen des Lehrens und Lernens von Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, Möglichkeiten der Qualitätsentwicklung der Aus- und Fortbildung im Bereich sprachliche Bildung, Hochschulzugang und Angebote für ausländische Studierende. Prof. Dr. Klaus Dicke, Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz(links), wies auf die besondere Rolle von Hochschulen für den Umgang mit kultureller Vielfalt hin. In seinem Einführungsvortrag beschrieb Prof. Dr. Klaus Dicke, Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz, aktuelle Fragen und Herausforderungen der Hochschulen, die sich nach der Neustrukturierung von Studiengängen im Zuge des Bologna-Prozesses ergeben haben, und zeigte ihre Auswirkung auf den Bereich der sprachlichen Bildung auf. Er betonte die besondere Rolle der Hochschulen, die die Ausbildung der Fachkräfte übernehmen, die künftig an Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen lehren und dort mit der zunehmenden sprachlichen und kulturellen Vielfalt umgehen müssen. Prof. Dr. Dicke plädierte für eine engere Kooperation von allen beteiligten Akteuren, insbesondere zwischen den Schulen und Hochschulen. Insgesamt bedürfe es einer Gesamtstrategie der Hochschulen, um auf die aktuellen Fragen reagieren zu können. Eine Grundvoraussetzung dafür sei eine interkulturelle 16 Blickpunkt Integration 04/2007 Öffnung der Einrichtungen, die es ermögliche, zielgruppenorientierte Angebote und Konzepte zu entwickeln. Diesen zentralen Forderungen schlossen sich die zentralen Fachverbände an, die daran jedoch die Bereitstellung von entsprechenden Fachrichtungen in den oben genannten Bereichen knüpften. fahren. Sie empfahl den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Forschung, Lehre und Praxis, Integration und Interkulturalität als Querschnittsthema in allen Fakultäten zu verankern und auf diese Weise mit innovativen Ideen und Lösungsansätzen in Forschung und Bildung ihren Beitrag zur Stärkung des Standortes Deutschland zu leisten. Am Nachmittag des ersten Tages wurden in parallelen WorkIn einer abschließenden shops Fragen und Aspekte zur Diskussionsrunde wurden der Aus- und Fortbildung des Persoaktuelle Stand und die Perspektinals (Fachdidaktik, Konzepte, Moven von Forschung und Lehre im delle), zu Qualitätsstandards, Bereich Deutsch als ZweitspraQualitätsentwicklung und Qualiche sowie der damit verbundene tätssicherung beim Lehren und Beitrag zur Förderung der IntePlädierte für Interkulturalität als QuerLernen von Deutsch als Zweitgration erörtert. Es wurde geforschnittsthema in allen Fakultäten: Prof. Dr. Rita Sussmuth beziehungsweise Fremdsprache dert, den Anteil der sprachlichen sowie Migration und Integration Bildung in den Schulen im akademischen Kontext erörtert. Als Ergebnis ist insbesondere auch den Berufs- und Sonderschulen festzuhalten, dass Hochschulen, aber auch vielfäl- zu erhöhen sowie eine fundierte quantitative und tige Initiativen aus der Praxis eine zentrale Rolle qualitative Wirkungsforschung für Sprachförderbei der Weiterentwicklung von Qualitätsstanmaßnahmen einzuführen. dards, Förderkonzepten und Fortbildungsprogrammen übernehmen können, verschiedene Fazit und Ausblick Hemmnisse für eine Erreichung der fachlichen Aus den Tagungsergebnissen wurden erste und politischen Anforderungen aber noch zu überHandlungsempfehlungen abgeleitet, die Eingang winden sind. in das bundesweite Integrationsprogramm finden. Diese sind unter anderen: Interkulturalität als Querschnittsthema > Entwicklung von Konzepten zur VerankeHöhepunkt des zweiten Tages war ein einrung der Förderung der interkulturellen drucksvoller Fachvortrag von Prof. Dr. Rita SüssKompetenzen beziehungsweise des intermuth, Präsidentin der OTA Hochschule in Berlin. kulturellen Lernens als Querschnittsthema Sie ging auf die bedeutende Rolle und Verantworin allen Fakultäten tung deutscher Hochschulen in der Zuwande> Gestaltung eines besseren Übergangs Schurungsgesellschaft und in einem gesamteuropäile-Hochschule durch eine engere Kooperatischen Kontext ein. Insbesondere vor dem Hinteron zwischen den Bildungseinrichtungen grund der Globalisierung und des demografischen > Notwendigkeit einer Gesamtstrategie der Wandels speziell in Deutschland merkte sie an, Hochschulen bei der Aus- und Fortbildung des Personals in den Bereichen Deutsch als dass sich Hochschulen in den letzen Jahren verZweit- und Fremdsprache stärkt mit der „Internationalisierung“1 befasst und Aspekte der interkulturellen Kompetenzen ver> Studienbegleitende sprachliche Bildung für nachlässigt haben. Um im internationalen VerStudierende mit Migrationshintergrund gleich besser abzuschneiden, müssen sich Hochschulen ihrer Rolle daher stärker bewusst werden. Ein Dokumentationsband mit den VorträAus ihrer Sicht sollte das Thema Interkulturalität gen der Fachtagung wird in Kürze auf dem Intedie gleiche Bedeutung und strukturelle Verankegrationsportal des Bundesamtes www.integrationrung wie das Thema „Gender Mainstreaming“ erin-deutschland.de veröffentlicht. Dort finden Sie auch ausführliche Informationen zum bundeswei1 Die Initiativen der Hochschulen zur Internationalisierung ten Integrationsprogramm. werden von der Bundesregierung mit dem Ziel unterstützt, Youhanizou Tall, den Studien- und Wissenschaftsstandort Deutschland gegen Referat Bundesweites Integrationsprogramm, die wachsende internationale Konkurrenz in einem sich gloKathrin Pampel, Regionalstelle Jena balisierenden Studien- und Arbeitsmarkt zu behaupten. 17 Blickpunkt Integration 04/2007 Nachdenken über fremde Kulturen Ratzeburger Schüler präsentiert Projektarbeit Drei Tage lang haben sich Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufen im schleswig-holsteinischen Ratzeburg mit fremden Kulturen auseinander gesetzt. In 23 Projektgruppen haben sie sich darüber Gedanken gemacht, wie Menschen mit verschiedenen kulturell geprägten Verhaltensweisen und Gepflogenheiten miteinander auskommen und voneinander lernen können. Die Ergebnisse wurden am 12. Juli 2007 beim ersten Ratzeburger Stadtschulfest der Öffentlichkeit präsentiert. nicht hoch genug einschätzen, wie wichtig das Wirken einer großen Bundesbehörde in kleinen Städten sei und wie nachhaltig sich die Auswirkungen zeigten, betonte der Bürgermeister. In diesem festlichen Rahmen erhielten auch die drei Gewinnerinnen des Wettbewerbes die Gelegenheit, ihre Idee der schulübergreifenden Projektwoche vorzustellen. Die Projektarbeit ist das Resultat eines Jugendwettbewerbs zum Thema Integration, den die im Jahre 2003 gegründete Bürgerstiftung Ratzeburg im vergangenen Jahr ausgeschrieben hatte. Dafür hat die Stiftung im März 2007 den „Förderpreis aktive Bürgerschaft 2007“ erhalten und ist in Berlin von Bundespräsident Horst Köhler ausgezeichnet worden. Gewonnen haben den Jugendwettbewerb drei Schülerinnen eines Ratzeburger Gymnasiums mit der Idee einer schulübergreifenden Projektwoche. Das Besondere an ihrem Konzept, das im Juli umgesetzt wurde: Die teilnehmenden Mädchen und Jungen wählten nach ihrem persönlichen Interesse Buntes Bühnenprogramm beim Stadtschulfest in Ratzeburg: Die Schülerinnen und Schüler sangen Lieder, tanzten und zeigten ein Theaterstück. ein Projekt aus ohne vorab zu wissen, an welcher Schule es stattfinden würde. In den einzelnen Projektgruppen trafen dann SchüNach dem Empfang eröffneten Bürgervorlerinnen und Schüler aus verschiedenen Bildungssteher und Stiftungsvorstand auf dem Platz vor einrichtungen zusammen. So ergab sich eine bundem Rathaus, der sich im Laufe des Vormittags in te Mischung – gerade auch zwischen Klassen mit ein Pagodendorf verwandelt hatte, den zweiten hohem oder keinem Migrantenanteil. Veranstaltungsteil. Neben den Ausstellungen der Projekte an Ständen präsentierten die Schüler Wie sich die rund 300 Schülerinnen und auch ein buntes Bühnenprogramm zum Thema Schüler mit Themen wie beispielsweise „Leben und Integration mit Liedern, Griechische Tänzen und Kochen in Kasachstan“, „Fußball International“, einem kleinen Bühnenstück auf Englisch. Die Regi„Farben ohne Grenzen“, „Taiwan“, „Polen- ein onalstelle Lübeck des Bundesamtes beteiligte sich Nachbarland stellt sich vor“ befasst haben, konnmit einem Integrationsquiz, das so manchem Verten sie beim gemeinsamen Stadtschulfest zeigen. treter der regionalen Politik und der Lehrerschaft Den Auftakt des Festes bildete ein Empfang der erstmals einen Einblick in das IntegrationsgescheBürgerstiftung im Ratssaal des Ratzeburger Rathen gab. Der Stand des Bundesamtes war gut behauses. Sowohl Kreistagspräsident Meinhard Füllsucht und das Interesse am Quiz war groß. Die ner als auch der gerade erst ins Amt gewählte Bürsechs Mitarbeiter der Regionalstelle waren vollauf germeister Rainer Voß dankten dem Bundesamt damit beschäftigt, Fragen zu beantworten sowie für Migration und Flüchtlinge für die Unterstütselbstgebackenen Kuchen und Preise zu verteilen. zung bei der Veranstaltung sowie für das EngageHunderte von Schülern, Eltern, Lehrer und interesment in der Stadt und im Kreis. Man könne gar sierte Bürger ließen den Platz vor dem Rathaus fast 18 Blickpunkt Integration 04/2007 überquellen. Selbst ein heftiger Regenschauer konnte der fröhlichen Stimmung keinen Abbruch tun. Am Ende stand fest: Das Engagement und die Unterstützung der ausschließlich ehrenamtlich tätigen Stiftungsmitglieder hat sich gelohnt, die Resonanz der Poltitik war sehr positiv und der Be- kanntheitsgrad des Amtes und seiner Angebote hat sich in dieser Region deutlich erhöht. Diesen Ansatz gilt es nun weiterzuentwickeln. Sabine Hagen, Regionalstelle Lübeck Finanzierung von Verbundprojekten Fördermöglichkeiten in Sachsen vorgestellt Häufig stellt sich die Realisierung von integrationskursergänzenden Maßnahmen, sogenannte Verbundprojekte, nicht wegen fehlender Bedarfe oder nicht hinreichend kreativer Ideen, sondern wegen der finanziellen Grundlage als sehr schwierig dar. Um interessierte Träger und Bildungseinrichtungen über Fördermöglichkeiten von Verbundprojekten zu informieren, fand am 5. Juni 2007 in Leipzig unter Federführung der Regionalstelle Chemnitz des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und in Kooperation mit dem Ausländerbeauftragten der Stadt Leipzig sowie der Koordinierungsstelle „Lokales Kapital für Soziale Zwecke“ des Freistaates Sachsen eine Informationsveranstaltung zu Fördermöglichkeiten von Kleinprojekten statt. derkriterien und möglichen Inhalte der LOS-Projekte erläuterte Ursula Duvier, Geschäftsführerin der LOS-Koordinierungsstelle des Freistaates Sachsen. Regionakoordinatorin Astrid Leidel stellte den Teilnehmern das Rahmenkonzept des Bundesam- An der Informationsveranstaltung nahmen 44 Vertreterinnen und Vertreter von Migrationserstberatungsstellen, JugendmigratiVertreterinnen und Vertreter von Projektträgern und Bildungseinrichtunonsdiensten, Integrationskursträgern und angen informieren sich im Leipziger Rathaus über Fördermöglichkeiten für deren Bildungsträgern aus dem RegierungsbeVerbundprojekte. zirk Leipzig teil, die sich konkrete Hinweise für ihre Projektideen versprachen. Denn die Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten ist mitunter tes zu den integrationskursergänzenden Maßnahgerade in strukturschwächeren Regionen mit der men vor und hob die Bedeutung dieser die NachSuche nach der Nadel im Heuhaufen vergleichbar. haltigkeit der Integrationskurse sichernden ProDas gilt auch für den Freistaat Sachsen. Hier kann jekte hervor. eher weniger auf die Beteiligung der örtlichen Argen oder der Jobcenter zurückgegriffen werden. Die Bemühungen haben sich gelohnt. UnUmso erfreulicher ist, dass es auch Programme mittelbar nach der Veranstaltung gingen sechs gibt, die in diese Lücke stoßen. Eines ist das ProAnträge auf Durchführung von integrationskursgramm „Lokales Kaptial für soziale Zwecke“ (LOS) ergänzenden Maßnahmen bei der LOS-Koordiniedes Freistaates Sachsen, das aus Mitteln des Eurorungsstelle ein. Drei davon sind mittlerweile bewilpäischen Sozialfonds finanziert wird, und auch in ligt und die Projekte „Sprungbrett zum Job“ und anderen Bundesländern zur Verfügung steht. Das „Erwerb zusätzlicher Sprachkompetenz als VorausProgramm unterstützt lokale Kleinprojekte, unter setzung zur beruflichen Integration von Spätausanderem zur beruflichen Eingliederung von am siedlern und Migranten (B2 Plus)“ haben im SepArbeitsmarkt benachteiligten Personen. Es dient tember 2007 begonnen. Astrid Leidel, im weiteren Sinne der Verbesserung der Aus-, WeiRegionalstelle Chemnitz terbildungs- und Arbeitsmarktsituation. Die För- 19 Blickpunkt Integration 04/2007 >> Literaturhinweise Forum für Wissenschaft und Praxis Zeitschrift „Deutsch als Zweitsprache“ Die Fachzeitschrift „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) wird seit Januar 2004 vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge herausgegeben und richtet sich an alle, die mit dem Lehren, Lernen und der wissenschaftlichen Forschung zu „Deutsch als Zweitsprache“ zu tun haben: Wissenschaftler, Kursplanende, Lehrkräfte, Studierende, Lehrerfortbildner, Zuwanderungsbeauftragte und Personen in politischen Funktionen. Entsprechend den vielfältigen Interessen einer solchen Leserschaft ist das Spektrum der Themen breit gefächert, womit die Zeitschrift zu einem Forum für Wissenschaft und Praxis sowie für deren Verbindung wird. „Deutsch als Zweitsprache“ enthält unter anderem Beiträge zu linguistischen Aspekten der deutschen Sprache, zur Didaktik und den Zielgruppen des Deutschen als Zweitsprache, zu pädagogischen Fragen, zur interkulturellen Kommunikation, zu sprachkursergänzenden Maßnahmen, zur Qualitätssicherung des Unterrichts sowie zu Fragen der Migration und Integration. Darüber hinaus gibt es Beispiele mit Materialien für den Unterricht sowie Hinweise auf Veranstaltungen, neue Publikationen und Projekte. Und nicht zuletzt widmet sich „Deutsch als Zweitsprache“ in einer eigenen Rubrik ausführlich den aktuellen Aktivitäten des Bundesamtes. „Deutsch als Zweitsprache“ erscheint vier Mal im Jahr, wird vom Schneider-Verlag Hohengehren vertrieben und kostet als Einzelheft 10 Euro und im Abonnement 25 Euro. Probehefte und Abonnements sind erhältlich bei: Schneider Verlag Hohengehren Wilhelmstraße 13 73666 Baltmannsweiler Tel. +49 7153 / 41206 Fax. +49 7153 / 48761 www.paedagogik.de Neue Autorinnen und Autoren für „Deutsch als Zweitsprache“ sind stets willkommen. Wer hier tätig werden möchte, wendet sich an die „DaZ“Redaktion im Referat Grundsatzfragen der sprachlichen Bildung, Kurskonzepte, Lehrkräftequalifizierung: > Jens Reimann (Tel. 0911-943 6103 , jens.reimann@bamf.bund.de) oder > Frank Halder (Tel. 0911-943 6111, frank.halder@bamf.bund.de) Jens Reimann, Referat Grundsatzfragen der sprachlichen Bildung Ehegattennachzug Die Reform des Zuwanderungsgesetzes brachte auch einige Änderungen beim Ehegattennachzug mit sich. Eine wesentliche Neuerung: Wenn ein Ehepartner nach Deutschland ziehen möchte, muss er schon bei der Beantragung des Visums einfache Deutschkenntnisse nachweisen. Was unter einfachen Deutschkenntnissen zu verstehen ist, wie diese nachgewiesen und wo sie erworben werden können, darüber informiert ein neues Faltblatt des Bundesamtes mit dem Titel „Nachweis einfacher Deutschkenntnisse beim Nachzug von Ehegatten aus dem Ausland“. Das Faltblatt steht in 19 Sprachen im Internetportal www.integration-indeutschland.de zum Download zur Verfügung. Die Redaktion 20 Blickpunkt Integration 04/2007 Potenziale nutzen Integration fördern Projektjahrbuch 2007 >> Internetlinks > Das neue Zuwanderungsrecht: www.bundesregierung.de/nsc_true/Content/DE/Publikation/IB/Anlagen/zuwanderungsrecht-_C3_BCbersicht, tamplateld= raw,property=publicationFile.pdf/zuwanderungsrecht-übersicht > Integrationsgipfel und Nationaler Integrationsplan: http://www.bundesregierung.de/Webs/ Breg/DE/Bundesregierung/Bundesbeauf tragtefuerIntegration/NationalerIntegrati onsplan/nationaler-integrationsplan.html > Arbeitsmarktsituation für Deutsche und Ausländer: http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/ statistik/detail/a.html Die Förderung von Projekten zur sozialen und gesellschaftlichen Integration von Zuwanderern bildet einen Grundpfeiler der Integrationsarbeit des Bundes. Gerade über Projektarbeit bieten sich hervorragende Möglichkeiten, neue Wege für eine erfolgreiche Integration zu beschreiten und zu erproben. Unter dem Motto „Potenziale nutzen – Integration fördern“ vermittelt das „Projektjahrbuch 2007“ einen anschaulichen Eindruck von der Vielfalt der bundesgeförderten Integrationsprojekte. Die völlig neu konzipierte Broschüre löst den seit 2004 jährlich erschienenen „Projektatlas“ ab. Im Projektjahrbuch werden die Integrationsprojekte erstmals thematisch nach den Förderschwerpunkten des Bundesamtes abgebildet und Hinweise zu best practice gegeben. Damit soll auf besonders gelungene Projekte aufmerksam gemacht und zu deren Nachahmung angeregt werden. Darüber hinaus enthält die 279 Seiten umfassende Broschüre neben einer Übersicht über die geförderten Projekte zahlreiche Anregungen und neue Ideen für alle Akteure und Interessenten der Integrationsförderung. Das Projektjahrbuch ist im Internetportal www.integration-in-deutschland.de als Download verfügbar oder kann beim Bürgerservice des Bundesamtes (Telefon: 0911/943-6390, E-Mail: info.buerger@bamf.bund.de) bestellt werden. Die Redaktion > Stärkere Zusammenarbeit der EU auf dem Gebiet des interkulturellen Dialogs: http://www.bmi.bund.de/cln 028/nn 122688/sidE739C48336F1039650A= DBC17208B065/Internet/Content/Broschueren/2007/Europa sicher leben BMI EU Bilanzbroschuere.html > Fördermöglichkeit für Verbundprojekte: www.los-online.de Impressum Blickpunkt Integration Ausgabe 04/2007 Herausgeber: Redaktion: E-Mail: Internet: Layout: Druck: Auflage: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 90343 Nürnberg Monika Seiler (verantwortliche Leiterin) Andrea Mack-Philipp Eva Lehnert Jan Entrich Marion Klische Monika Ridder Jens Herwig Hermann Kruse info.buerger@bamf.bund.de www.integration-in-deutschland.de Gertraude Wichtrey Irene Reitzammer Das Druckhaus Bernd Brümmer Laurentiusweg 28 53347 Alfter/Bonn 1800 Exemplare
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