Gewalt und ihre Prävention in Reinickendorf
Ein Bezirksprofil
ARBEITSSTELLE JUGENDGEWALTPRÄVENTION
(HRSG.)
BE RLI N 2 01 7
Im Auftrag der Landeskommission Berlin gegen Gewalt
1
EINLEITUNG
4
1.1
Zentrale Befunde
5
2
REINICKENDORF
6
2.1
Kriminalitäts- und Gewaltbelastung
2.2
Risiko- und Kontextfaktoren
11
2.3
Gewaltpräventive Angebote
13
2.4
Fazit: Ansatzpunkte zur Ausgestaltung kommunaler Prävention
14
3
ANHANG
17
4
LITERATURVERZEICHNIS
24
6
3
Gewalt und ihre Prävent ion in Reinic kendorf
1
EINLEITUNG
Angesichts neuer Entwicklungen und Herausforderungen zielt das Land Berlin auf eine Stä rkung der Prävention ab. Eine zentrale Bedeutung bei der Spezifizierung von Bedarfen und der
Steuerung gewaltpräventiver Anstrengungen kommt der lokalen Ebene der Bezirke zu. Der
Koalitionsvertrag für die laufende Legislaturperiode sieht daher vor, „ unter der Koordination
der Landeskommission gegen Gewalt in allen Bezirken Präventionsbeiräte ein[zu]richten und
mit den erforderlichen Mitteln aus[zu]statten.“ Die Landeskommission Berlin gegen Gewalt
unterstützt daher den Aufbau bzw. die Fortsetzung lokaler Präventionsstrukturen und fördert
Angebote, die auf in diesem Rahmen erkannte Bedarfe reagieren. Zur Etablierung und For tschreibung bezirklicher Netzwerke legt die Arbeitsstelle Jugendgewaltprävention einen „Handlungsleitfaden zur bezirklichen Prävention“ vor.
Das vorliegende Bezirksprofil ergänzt diesen Handlungsleitfaden. Es stellt Informationen zur
kommunalen Gewalt- und Kriminalitätsbelastung vor und beschreibt ausgewählte Schutz- und
Risikofaktoren in den Bereichen Nachbarschaft, Familie und Schule sowie bereits bestehende
Präventionsansätze. Als Impuls für die Ausgestaltung der bezirklichen Präventionsarbeit und
die Einrichtung von bezirklichen Präventionsbeiräten werden damit datenbasierte Grundlagen
zur Situationsanalyse bereitgestellt, auf deren Grundlage wiederum konkrete Zielstellungen
der Präventionsarbeit festgelegt werden können.
Die Profile beruhen weitgehend auf Studien der im Auftrag der Landeskomm ission Berlin gegen Gewalt tätigen Arbeitsstelle Jugendgewaltprävention — insbesondere auf dem „Berliner
Monitoring Jugendgewaltdelinquenz“. Dessen Ausgabe für das Jahr 2017 wird zudem erweiterte und wesentlich aktualisierte Fassungen der Profile enthalten sowie Daten zur Gewaltund Kriminalitätsbelastung bis ins Jahr 2016 umfassen. Um aus statistischen Daten zur G ewalt- und Kriminalitätsbelastung sinnvolle Präventionsmaßnahmen abzuleiten, ist eine verti efende Einordnung und Bewertung durch Akteure mit lokaler Expertise geboten. Das vorliegende Profil sollte insofern als Impuls für eine bezirkliche Reflexion dienen, diese aber nicht e rsetzen.
Für die Bezirksprofile wurden unterschiedliche Quellen zugrunde gelegt, die nach Möglichkeit
bis auf die sozialräumliche Ebene der Bezirksregionen differenzieren. Um möglichst aktuelle
Daten bereitstellen zu können, wurden z.T. unterschiedliche Bezugsjahre zugrunde gelegt. Die
Angaben zur Kriminalität mit Bezug auf alle Altersgruppen stammen aus dem „Kriminalitätsatlas“ der Berliner Polizei (Der Polizeipräsident in Berlin 2015a, Bezugsjahr 2015). Die Daten zur
Jugendgewalt beruhen auf dem „Monitoring Jugendgewaltdelinquenz“ (Lüter et al. 2016, Bezugsjahr 2014) sowie ergänzend auf aktuellen Fallzahlen der Berliner Polizei aus den Jahren
2015 und 2016 (Der Polizeipräsident in Berlin 2017).
Unter Jugendgewaltdelinquenz wird, sofern nicht anders bezeichnet, die Zahl der polizeilich
registrierten Rohheitsdelikte mit Tatverdächtigen (TV) im Alter von 8 bis unter 21 Jahren g efasst. Es handelt sich somit um eine Statistik der Fälle bezogen auf die Tatorte.
Rohheitsdelikte umfassen, vereinfacht gesagt, Körperverletzungen, Raubtaten und die Delik tgruppe der Nötigungen und Bedrohungen, entsprechend der polizeilichen Schlüsselsystematik
(Der Polizeipräsident in Berlin 2015b, 158f.).
Kiezbezogene Straftaten umfassen Delikte, bei denen es wahrscheinlich ist, dass Tatort und
Wohnort weitgehend übereinstimmen. Enthalten sind dabei u.a. Fälle häuslicher Gewalt, „Ind ikatoren von Verwahrlosungstendenzen“ und eine „erkennbare Nichtachtung staatlicher Autor ität“ (Der Polizeipräsident in Berlin 2015a, 5f). Kiezbezogene Straftaten umfassen daher so
unterschiedliche Delikte wie z.B. Keller- und Wohnungseinbrüche, Bedrohungen, Körperverletzungen auf Straßen, Wegen und Plätzen, Misshandlung von Kindern, Sachbeschädigung an
KfZ oder Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
4
CAMINO
EI NLEI TUNG
Die Häufigkeitszahl (HZ) gibt die Zahl der Fälle pro 100.000 Einwohner/innen an, bei Jugendgewalt an Schulen pro 100.000 Schüler/innen eines Bezirks bzw. einer Region.
Der Grad der Belastung mit Jugendgewalt in einzelnen Bezirksregionen bemisst sich am Median, der mittleren Häufigkeitszahl aller Bezirksregionen. Als „weit überdurchschnittlich“ gelten
statistische Ausreißer, als „hoch“ Werte im oberen, also ersten Quartil der Verteilung. Als
„leicht erhöht“ werden Werte bezeichnet, die ins zweite Quartil fallen, als „unterdurchschnittlich“ Werte, die unter dem Median liegen (Lüter et al. 2016, 26f.).
Der Grad der Belastung mit Rohheitsdelikten an Schulen, häuslicher Gewalt bzw. Kindesmisshandlung, die Fehlquoten und die Beteiligung an Schulen bemessen sich in Quartilen, als
„hoch“ gelten Werte im ersten Quartil, als „eher hoch“ solche im zweiten, als „eher nie drig“ solche im dritten, als „niedrig“ Werte im vierten Quartil (Lüter et al. 2016, 26f.).
Als Risikofaktor im sozialen Bereich wurde die soziale Statusgruppe einbezogen, wobei 1 e iner sehr niedrigen, 4 einer sehr hohen Belastung mit sozialen Problemlagen wie Arbeitslosi gkeit und Kinderarmut entspricht. Weitere Hintergrundinformationen zu den verwendeten Daten
können dem „Monitoring Jugendgewaltdelinquenz“ entnommen werden (Lüter et al. 2016,
19ff.).
1.1
Z E NT R AL E B EF UN D E
Reinickendorf weist zwar eine unterdurchschnittliche Kriminalitäts - und Gewaltbelastung
im Allgemeinen, jedoch eine erhöhte Jugendgewalt und schulische Gewalt auf.
Die Jugendgewaltdelinquenz sank seit 2008 kontinuierlich, erfuhr 2016 jedoch einen ne uerlichen Anstieg.
Eine hohe Belastung durch Jugendgewalt zeigt sich in erster Linie im Märkischen Viertel
(MV 1), aber auch die Bezirksregionen Tegel/Tegeler Forst (West 5), Waidmannslust/Wittenau/Lübars (Nord 2), die Rollbergsiedlung (MV 2) sowie Reginhardstraße (Ost 1)
sind von hoher Jugendgewalt betroffen.
Der Anteil Kindern und von Jugendlichen (unter 18 Jahren) an den Tatverdächtigen ist
höher als im Berliner Vergleich. Auffällig ist auch der erhöhte Anteil von weiblichen Ta tverdächtigen.
Die Jugendgewalt an Schulen liegt in Reinickendorf über dem Berliner Durchschnitt. Nach
einem Rückgang der letzten Jahre deuten die Zahlen zuletzt wieder einigen leichten A nstieg an.
Trotz einer insgesamt heterogenen sozialen Struktur kumulieren soziale Risikofaktoren in
einigen Bezirksregionen. Insbesondere die Armutsgefährdung von Kindern und Jugendlichen ist deutlich überdurchschnittlich ausgeprägt.
Familiäre Risikofaktoren wie Fälle von häuslicher Gewalt werden in Reinickendorf häufiger
registriert als andernorts.
Ein erhöhter Anteil an schuldistanzierten Schüler/innen sowie eine z.T. geringer ausgeprägte Beteiligungskultur erweisen sich als schulische Risikofaktoren.
Präventionsansätze sollten sowohl den Ausbau von schulischen Präventions - und Unterstützungsangeboten fokussieren als auch Hilfen für Eltern und Familien in den Blick nehmen.
Daneben sind in der Region Tegel/Tegeler Forst zusätzlich auch situativ wirksame Pr äventionskonzepte unter Beteiligung von Bezirk, Polizei, Verkehr und Handel sowie freien
Trägern zu entwickeln.
CAMINO
5
Gewalt und ihre Prävent ion in Reinic kendorf
2
REINICKENDORF
2.1
K R I MI N A LIT Ä T S - UN D G E W AL T B EL A S TU NG
Die Kriminalitätsbelastung im Bezirk Reinickendorf (bezogen auf alle Altersstufen und Deliktformen) fällt in der Gesamtschau eher unterdurchschnittlich aus, vergleicht man die Werte mit
der Entwicklung in Berlin insgesamt.1 Während die Zahlen für Berlin in den Jahren 2014 und
2015 erneut einen leichten Anstieg erfuhren, bleiben die Häufigkeitszahlen in Reinickendorf
weitgehend stabil. Auch bei der Betrachtung einzelner Deliktgruppen zeigt sich Reinickendorf
überwiegend geringer betroffen als Berlin insgesamt. Dieser Unterschied fällt vor allem in Bezug auf Diebstähle, kiezbezogenen Straftaten oder Sachbeschädigungen ins Auge. Hinsichtlich Körperverletzungen liegen die in Reinickendorf registrierten Delikte nur knapp unterhalb
des Durchschnitts; Delikte aus der Gruppe der Nötigungen wurden in Reinickendorf hingegen
etwas häufiger registriert.
Abbildung 1:
15.000
10.000
Straftaten mit Tatverdächtigen aller Altersgruppen 2015 (HZ)
14.390
14.419
12.408
11.936
15.383
15.926
11.558
12.083
Berlin (gesamt)
Reinickendorf
5.000
0
2012
2013
2014
2015
Datenquelle: Kriminalitätsatlas Berlin 2015 (Der Polizeipräsident in Berlin 2015).
Abbildung 2:
(HZ)
Verschiedene Deliktgruppen mit Tatverdächtigen aller Altersgruppen 2015
12.083
Straftaten (gesamt)
15.926
5.428
7.846
Diebstahl (gesamt)
2.730
3.013
Kiezbezogene Straftaten
Körperverletzung (gesamt)
1.134
1.195
Sachbeschädigung (gesamt)
994
1.232
Nachstellung, Nötigung,
Freiheitsberaubung, Bedrohung
Reinickendorf
Berlin (gesamt)
452
409
0
5.000
10.000
15.000
Datenquelle: Kriminalitätsatlas Berlin 2015 (Der Polizeipräsident in Berlin 2015).
1
6
Diese Aussagen beziehen sich auf die Häufigkeitszahlen (HZ), d.h. die Anzahl der registrierten Delikte pro 100.000
Einwohner/innen.
CAMINO
REI NI CKENDORF
Der genauere Blick auf die einzelnen Bezirksregionen Reinickendorfs offenbart jedoch einen
deutlichen Ausreißer bezüglich der lokalen Kriminalitätsbelastung: Die Region Tegel/Tegeler
Forst (West 5) fällt hier mit einer weit überdurchschnittlichen Kriminalitätsbelastung auf. Die
häufig im Zusammenhang mit Kriminalität genannten Regionen Märkisches Viertel (MV 1 ) bzw.
Rollbergsiedlung (MV 2) liegen hingegen im Mittelfeld — über der Reinickendorfer Häufigkeitszahl, jedoch deutlich unter dem Berliner Wert. Die ruhigeren Regionen in den Randlagen des
Bezirks, Frohnau/Hermsdorf (Nord 1) und Heiligensee/Konradshöhe (West 2), finden sich mit
einer geringen Kriminalitätsbelastung am unteren Ende der Aufstellung.
Abbildung 3:
(HZ)
Kriminalitätsbelastung (aller Altersgruppen) nach Bezirksregionen 2015
Reinickendorf
12.083
Tegel/Tegeler Forst (West 5)
19.259
Waidmannslust/Wittenau/Lübars
13.924
Tegel-Süd/Flughafensee (West 1)
13.867
Auguste-Viktoria-Allee (West 4)
13.512
Rollbergesiedlung (MV 2)
13.430
Alt-Reinickendorf (Ost 2)
13.302
Reginhardstraße (Ost 1)
12.033
Märkisches Viertel (MV 1)
11.618
Borsigwalde/Freie Scholle (W 3)
8.343
Frohnau/Hermsdorf (Nord 1)
5.557
Heiligensee/Konradshöhe (West 2)
5.217
Berlin (gesamt)
15.926
0
5.000
10.000
15.000
20.000
25.000
Datenquelle: Kriminalitätsatlas Berlin 2015 (Der Polizeipräsident in Berlin 2015a).
Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei der Betrachtung der Jugendgewalt im Bezirk, d.h. der
Rohheitsdelikte mit Tatverdächtigen im Alter von 8 bis unter 21 Jahren: Im gesamten Untersuchungszeitraum von 2006 bis 2014 liegt die Jugendgewalt in Reinickendorf leicht über dem
Berliner Durchschnitt, folgt dabei aber ebenfalls dem rückläufigen Trend der gesamten Stadt.
Der zeitliche Verlauf der absoluten Fallzahlen weist für 2016 einen neuerlichen Anstieg auf —
eine Entwicklung, die sich auch in anderen Bezirken zeigt. Im Vergleich mit anderen Bezirken
bewegt sich Reinickendorf bezüglich der Jugendgewalt im (oberen) Mittelfeld, zuletzt lag der
Bezirk im Jahr 2014 auf Rang 4 der Jugendgewaltbelastung.2
2
Ränge siehe Tabelle 3 im Anhang. Rohheitsdelikte umfassen, vereinfacht gesagt, Körperverletzungen, Raubtaten
und die Delikte der Nötigungen und Bedrohungen (siehe Einleitung).
CAMINO
7
Gewalt und ihre Prävent ion in Reinic kendorf
Abbildung 4: Rohheitsdelikte mit Tatverdächtigen im Alter von 8 bis unter 21 Jahren
2006 bis 2016
1.000
926
871
868
842
805
767
737
664
685
720
663
Reinickendorf Anzahl
500
357
382
Reinickendorf HZ
361 349
333 313
298
332 337 314
264 269
Berlin (gesamt) HZ
292 278
262 249
228 216
0
Datenquellen: Polizeiliche Daten (Der Polizeipräsident in Berlin 2016c; 2017), Daten des Amts für Statistik (Amt für
Statistik Berlin-Brandenburg 2016), eigene Berechnungen. Die Häufigkeitszahlen für die Jahre 2015 und 2016 liegen
noch nicht vor.
Der Blick auf die einzelnen Bezirksregionen Reinickendorfs offenbart jedoch ein ausgeprägtes
Gefälle hinsichtlich der Jugendgewalt: Anders als bei der allgemeinen Kriminalitätsbelastung
tritt auch 2015 die Region Märkisches Viertel (MV 1) mit einer weit überdurchschnittlichen
Kriminalitätsbelastung (Grad 4) hervor. Weitere Regionen mit einer erhöhten Kriminalitätsb elastung des Grads 3 sind Tegel/Tegeler Forst (West 5), Waidmannslust/Wittenau/Lübars
(Nord 2), die Rollbergsiedlung (MV 2) sowie die Reginhardstraße (Ost 1).
Die Gewaltbelastung der Regionen Tegel Süd, Flughafensee (West 1), Alt-Reinickendorf (Ost
2) und Auguste-Victoria-Allee (West 4) ist hingegen nur leicht erhöht. Analog zur allgemeinen
Kriminalitätsbelastung weisen die Regionen Borsigwalde/Freie Scholle (West 3),
Frohnau/Hermsdorf (Nord 1) und Heiligensee/Konradshöhe (West 2) auch eine unterdurchschnittliche Jugendgewalt auf.
8
CAMINO
REI NI CKENDORF
Abbildung 5: Rohheitsdelikte mit Tatverdächtigen im Alter von 8 bis unter 21 Jahren
nach Bezirksregionen 2014 (HZ)
Gra
d4
Reinickendorf
269
MV 1 - Märkisches Viertel
547
Grad 3
West 5 – Tegel/Tegeler Forst
367
Nord 2 - Waidmannslust/Wittenau/Lübars
335
MV 2 - Rollbergsiedlung
286
Ost 1 – Reginardstraße
259
Grad 2
West 1 – Tegel-Süd/Flughafensee
227
Ost 2 – Alt-Reinickendorf
199
West 4 – Auguste-Viktoria-Allee
161
Grad 1
West 3 - Borsigwalde/ Freie Scholle
143
Nord 1 - Frohnau/Hermsdorf
130
West 2 – Heiligensee/Konradshöhe
121
Berlin (gesamt)
216
0
250
500
Datenquellen: Polizeiliche Daten (Der Polizeipräsident in Berlin 2016c), Daten des Amts für Statistik (Amt für Statistik
Berlin-Brandenburg 2016), eigene Berechnungen. Die Grade neben den Bezirksregionen geben die Belastung mit
Jugendgewalt wieder. Bezugsgröße ist der Median der Bezirksregionen (HZ = 160): 1 = unterdurchschnittlich,
2 = leicht erhöht, 3 = hoch, 4 = weit über durchschnittlich.
Hinsichtlich der Altersverteilung der Tatverdächtigen fallen in Reinickendorf die erhöhten Anteile an Kindern (Reinickendorf: 21,8%, Berlin: 18,5%) und Jugendlichen (Reinickendorf:
49,7%, Berlin: 44,1%) auf. Bezüglich der Staatsangehörigkeit der Tatverdächtigen kann man in
Reinickendorf eine höhere Beteiligung deutscher bzw. einen geringeren Anteil nicht deutscher
Tatverdächtiger feststellen, als dies in Berlin insgesamt der Fall ist. Auffällig ist hingegen der
deutlich überdurchschnittliche Anteil von Mädchen und jungen Frauen unter den Tatverdächt igen (Reinickendorf: 31,6%, Berlin 23,1%).
Fälle mit TV
mind.
mind. im Alter von …
ein/e TV ein/e TV
Jahren
Abbildung 6:
2014 in %
Anteil der Fälle nach Geschlecht, Altersgruppen und Staatsangehörigkeit
21,8
18,5
8 bis unter 14
49,7
44,1
35,7
43,5
14 bis unter 18
18 bis unter 21
79,2
76,8
deutsch
26,6
28,7
nicht deutsch
Reinickendorf
Berlin (gesamt)
77,3
82,4
männlich
31,6
23,1
weiblich
0%
50 %
100 %
Datenquellen: Polizeiliche Daten (Der Polizeipräsident in Berlin 2016c), Daten des Amts für Statistik (Amt für Statistik
Berlin-Brandenburg 2016), eigene Berechnungen.
CAMINO
9
Gewalt und ihre Prävent ion in Reinic kendorf
An den Schulen Reinickendorfs lernen insgesamt rund 34.000 Schüler/innen. Der Anteil von
Schüler/innen mit einer Lernmittelbefreiung beträgt ein reichliches Drittel und liegt damit auf
durchschnittlichem Niveau. Der Anteil an Schüler/innen mit nicht deutscher Herkunftssprache
liegt geringfügig unter dem berlinweiten Niveau. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese
Kennwerte je nach Region von diesen Durchschnittswerten abweichen.
Tabelle 1:
Zahl der Schüler/innen im Bezirk
Schüler/innen
Reinickendorf
Berlin
34.397
417.158
Anteil NDH in %
31,9
32,2
Anteil LMB in %
34,5
34,1
Gesamt
Datenquellen: Daten der SenBJW (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft 2016a; 2016b) , eigene
Berechnungen. Zahl der Schüler/innen in Bezug auf allgemeinbildende und berufliche Schulen; NDH: nicht deutscher
Herkunftssprache, LMB: Lernmittelbefreiung (jeweils bezogen auf Schüler/innen allgemeinbildender Schulen).
Die polizeilich registrierte Gewalt an Schulen in Reinickendorf lag in den vergangenen Jahren
meist über dem Berliner Durchschnitt, mit Ausnahme von 2006 und 2007. Ein deutlicher Höhepunkt ist im Jahr 2011 auszumachen, gefolgt von einem kontinuierlichen Rückgang der G ewaltvorfälle an Schulen bis 2013. Danach zeichnet sich ein leichter Anstieg ab — für eine
Trendaussage ist jedoch die Analyse weiterer Jahrgänge, einschließlich der zugehörigen Hä ufigkeitszahlen, erforderlich.
Abbildung 7: An Schulen registrierte Rohheitsdelikte mit 8- bis unter 21-jährigen Tatverdächtigen 2006 bis 2014
500
411
381
373
328
344
336
324
355 349 355
306
243 298
250
182
160
337
Reinickendorf HZ
272
230
129
118 119
Berlin (gesamt) HZ
Reinickendorf Anzahl
140
127
122
110 116 111
85
60
0
Datenquellen: Polizeiliche Daten (Der Polizeipräsident in Berlin 2016b), Daten der SenBJW (Senatsverwaltung für
Bildung, Jugend und Wissenschaft 2016a; 2016b), eigene Berechnungen. Die Häufigkeitszahlen für die Jahre 2015
und 2016 liegen noch nicht vor.
Die schulische Gewalt variiert jedoch deutlich zwischen den einzelnen Bezirksregionen — und
zum Teil mit anderem Muster als die räumlichen Verteilung der allgemeinen Jugendgewalt:
10
CAMINO
REI NI CKENDORF
Neben den bereits im vorigen Abschnitt erwähnten Regionen Märkisches Viertel (MV 1) und
Tegel/Tegeler Forst (West 5), sind auch Alt-Reinickendorf (Ost 2), Heiligensee/Konradshöhe
(West 2) sowie Frohnau/Hermsdorf (Nord 1) unter den Regionen mit einer hohen Gewaltbelastung an Schulen. Eine niedrige Schulgewalt verzeichnet die Region Auguste -Viktoria-Allee
(West 4).3
2.2
R I S I KO - U ND KO N T EX T FA K TO R E N
Erfolgreiche Präventionsarbeit sollte auch Risiko- und Kontextfaktoren in ihrer sozialräumlichen Verbreitung in den Blick nehmen. Die hier vorgestellte Auswahl soll als Anregung für die
vertiefte Beratung unter den verschiedenen vor Ort tätigen Professionen dienen.
Die soziale Lage gilt als besonders zentraler Kontextfaktor, der das Auftreten von Jugendgewalt und entsprechender Präventionsbedarfe bestimmt. Dabei fällt vor allem ins Gewicht, dass
der Bezirk Reinickendorf durch eine heterogene Sozialstruktur, zum Teil auch innerhalb ei nzelner Bezirksregionen, geprägt ist. Durchschnittswerte bilden diesen Umstand nur bedingt ab.
Bei der Betrachtung sozialer Risikofaktoren bleiben die einzelnen Indikatoren zu Arbeitslosi gkeit und Transferbezug – zumindest auf Ebene des gesamten Bezirks – auf durchschnittlichem
Niveau. Auffällig ist allenfalls der Befund, dass mehr als 37% der unter 15-Jährigen in einem
Haushalt mit Transferbezug leben und damit in besonderem Maße von Kinderarmut betroffen
sind (Berlinweit sind es 32,1%). Der Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund liegt in Reinickendorf geringfügig über dem Berliner Durchschnitt (Reinickendorf: 49,1 %,
Berlin: 45,7%).
Eine Kumulation sozialer Problemlagen lässt sich jedoch unzweifelhaft in der Bezirksregion
Märkisches Viertel (MV 1) konstatieren, die hier mit einer sehr hohen sozialen Belastung (Statusgruppe 4) auffällt. Daneben existieren weitere Regionen mit einer immerhin noch als hoch
eingestuften sozialen Belastung (Statusgruppe 3): Reginhardstraße (Ost 1), Alt -Reinickendorf
(Ost 2) sowie Auguste-Victoria-Allee (West 4). Im Gegensatz dazu weisen die Regionen Heiligensee/Konradshöhe (West 2) und Frohnau/Hermsdorf (Nord 1) eine überdurchschnittlich gute
soziale Struktur auf.
Abbildung 8:
Soziale Problemlagen und Kontextfaktoren 2014
7,9
7,9
Anteil Arbeitslose
2,5
2,6
Anteil Langzeitarbeitslose
4,2
4,1
Jugendarbeitslosigkeit
Reinickendorf
Berlin (gesamt)
15,0
13,5
Transferbezieher/innen
Transferbezieher/innen im Alter
von unter 15 Jahren
37,6
32,1
0%
25 %
50 %
Datenquellen: Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2015 (Bodelschwingh et al. 2015), Transferbeziehende unter 15
Jahren nach SGB II.
Der Anteil alleinerziehender Eltern entspricht in Reinickendorf dem Berliner Durchschnitt (Re inickendorf: 31,3%, Berlin 31,1%). Auch die Häufigkeit der registrierten Fälle von Kindesmisshandlungen liegt auf durchschnittlichem Niveau (Reinickendorf HZ: 20; Berlin HZ: 21). Auffällig
3
Siehe Tabelle 2 im Anhang.
CAMINO
11
Gewalt und ihre Prävent ion in Reinic kendorf
unter den Risikofaktoren im Bereich der Familie ist jedoch die erhöhte Häufigkeit von häusl icher Gewalt (HZ für Reinickendorf: 537, HZ für Berlin: 442).
Abbildung 9:
Anteil der alleinerziehenden Haushalte 2014
31,3
Alleinerziehende Haushalte
Reinickendorf
31,1
0%
Berlin (gesamt)
25 %
50 %
Datenquellen: Monitoring Soziale Stadtentwicklung 2015 (Bodelschwingh et al. 2015).
Abbildung 10: Kindesmisshandlung und häusliche Gewalt 2014 (HZ)
20
21
Misshandlung von Kindern und
Schutzbefohlenen
Reinickendorf
537
Häusliche Gewalt
Berlin (gesamt)
422
0
500
Datenquellen: Polizeiliche Daten (Der Polizeipräsident in Berlin 2016a; 2016c), Daten des Amts für Statistik (Amt für
Statistik Berlin-Brandenburg 2016), eigene Berechnungen.
Im Bereich von schulischen Risikofaktoren liegen die Kennwerte für Reinickendorf geringfügig
über dem Berliner Durchschnitt: So beträgt der Anteil von Schuldistanzierten 5,8 % (Berlin:
5,3%). Die Quoten unentschuldigter Fehltage beträgt 1,5% (Berlin: 1,3%).
Das Problem eines hohen Anteils von schuldistanzierten Schüler/innen verschärft sich in ein igen Regionen nochmals deutlich. Während an den Integrierten Sekundarschulen (ISS) in Be rlin im Schnitt 7,6% der Schüler/innen als distanziert gelten, so sind es in den Regionen
Waidmannslust/Wittenau/Lübars (Nord 2): 16,2%,
Tegel/Tegeler Forst (West 5): 14,1%,
Heiligensee/Konradshöhe (West 2): 10,4% und
Frohnau/Hermsdorf (Nord 1): 10,3%.4
Abbildung 11: Schuldistanz und Fehlquoten 2014
5,8
5,3
Schuldistanzierte (% der
Schüler/innen)
1,5
1,3
Fehlquote unentschuldigt (%
der Tage)
Reinickendorf
Berlin (gesamt)
6,6
6,4
Fehlquote insgesamt (% der
Tage)
0%
5%
10 %
Datenquelle: Daten der SenBJW (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft 2015). Die Fehlquoten
beziehen sich auf den Anteil der Schülerfehltage an allen Unterrichtstagen eines Schulhalbjahrs. Als schuldistanziert
gelten Schüler/innen mit mehr als 20 Fehltagen pro Schulhalbjahr.
4
Siehe Tabelle 4 im Anhang.
12
CAMINO
REI NI CKENDORF
Faktoren, die einer hohen Schulgewalt entgegenwirken, wie die Möglichkeit der Schüler/innen
und auch der Eltern zu aktiver Beteiligung am Schulleben, sind in Reinickendorf — über alle
Schulformen hinweg – laut Schulinspektion derzeit etwas unterdurchschnittlich ausgeprägt.
Besonders niedrig wird die Beteiligungskultur demnach im Märkischen Viertel (MV 1) und He iligensee/Konradshöhe (West 2) eingeschätzt, während den Schulen der Regionen Regi nhardstraße (Ost 1) und Borsigwalde/Freie Scholle (West 3) eine hohe bzw. sehr hohe Beteiligungskultur bescheinigt wird.
Abbildung 12: Beteiligung der Schüler/innen und Eltern laut Schulinspektion 2014
2,6
Beteiligung der Schüler/innen
und Eltern
Reinickendorf
2,7
1
2
3
Berlin (gesamt)
4
Datenquellen: Daten der SenBJW (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft 2016c). Skala von 1 bis 4:
Ein hoher Wert entspricht ausgeprägten Beteiligungsmöglichkeiten für Schüler/innen und Eltern.
2.3
G E W A LT P R Ä V ENT I V E A NG E BO T E
Reinickendorf verfügt insgesamt über eine vielseitige Präventionslandschaft. So existiert bereits seit 1997 ein Präventionsrat bzw. eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe unter der Federführung des Jugendamtes, die als Plattform für den Austausch zu Themen der Gewalt - und
Suchtprävention sowie für die Vernetzung der Akteure fungiert. Darüber hinaus haben ebe nfalls zahlreiche Schulen einen Präventionsrat eingerichtet.
Die schulische Präventionsarbeit nimmt in Reinickendorf eine zentrale Stellung ein. Die Analyse der Verbreitung schulischer Präventionsangebote zeigt, dass Reinickendorf aufgrund der
sozialen Lage der Schüler/innen besonders von Programmen profitiert, die eine längerfristige
und ganzheitliche Unterstützung der Schulen möglich machen. Rund 35% der Schulen ne hmen am Bonus-Programm zur Unterstützung für Schulen in schwieriger Lage teil, ebenso verfügen 35% der Einrichtungen über eine durch das Landesprogramm geförderte Jugendsozia larbeit. Schulstationen gibt es an knapp 14% der Schulen. Die Kollegien im Bezirk haben we iterhin häufiger als anderenorts Krisenteams gebildet. Der Ansatz von ETEP zum Umgang mit
schwierigen Schüler/innen wird im Berliner Vergleich allerding weniger häufig umgesetzt, hier
wendet rund jede fünfte Schule diese Methodik an.
Auch außerhalb der Schule werden in Reinickendorf zahlreiche Präventionsprojekte umgesetzt.
Darunter sind Projekte der primären Prävention, die besonders auf die Stärkung der Kinder
und Familien abzielen, etwa „Starke Eltern — Starke Kinder“ oder „FuN — Familie und Nachbarschaft“. Weiterhin gibt Angebote der sportlich ausgerichteten Prävention (Fuß- und Basketball) oder der Vorsorge zur psychischen und physischen Gesundheit (Fit Fit Fit). Auch Mä dchenarbeit steht im Fokus mehrerer Projekte (One Billion Rising, Selbstverteidigung für Mä dchen). Gewaltprävention ist aber ebenso in die Straßensozialarbeit und die offene Kinder - und
Jugendarbeit eingebettet. Die Polizei setzt in Kooperation mit bezirklichen Trägern ebenfalls
mehrere Veranstaltungen um (Theaterprojekt (K)ein Kinderspiel, Wege aus der Gewalt).
CAMINO
13
Gewalt und ihre Prävent ion in Reinic kendorf
Abbildung 13: Verbreitung ausgewählter Präventionsangebote an Schulen
35,4
28,7
20,0
24,4
35,2
27,4
Bonus-Programm
ETEP
Jugendsozialarbeit
4,6
7,4
Klasse2000
Krisenteams
72,3
90,1
Reinickendorf
Berlin gesamt
2,8
2,3
7,0
7,6
13,8
10,7
MindMatters
Schule ohne Rassismus —
Schule mit Courage
Schulstationen
0%
50 %
100 %
Datenquellen: Daten der SenBJW (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft 2016a; 2016b), Projektdaten (siehe Tabelle 7 im Anhang), eigene Berechnungen. Bonus-Programm, ETEP und Jugendsozialarbeit im Jahr 2014,
Klasse2000, Krisenteams, MindMatters und Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage im Schuljahr 2014/15,
Schulstationen im Jahr 2013.
2.4
F A ZIT : A N S ATZ P UN KT E Z UR AU SG E S T AL TU NG KO M MU N AL E R
P R Ä V E NT IO N
Der hohe Stellenwert kommunaler und kiezorientierter Prävention ist in Berlin bereits frühzeitig
erkannt worden. Bereits im Endbericht der Unabhängigen Kommission zur Verhinderung und
Bekämpfung von Gewalt aus dem Jahr 1994 heißt es: „Ort der Prävention in Berlin mu ss —
ohne dabei Bezirks- und Landesebene außer Acht lassen zu können — der Kiez sein. … Im Kiez
liegen wichtige Determinanten für die Entstehung von Gewaltproblemen, dort werden sie virulent und dort bieten sich Ansatzpunkte für … die Prävention“ (Senatsverwaltung für Inneres
1994, 374).
Die Stärkung der Prävention auf kommunaler und sozialräumlicher Ebene macht sich insofern
mittelfristig bezahlt, erfordert aber auch durchdachte Strategien und den Einsatz angemess ener Ressourcen. Die im aktuellen Koalitionsvertrag für die Legislaturperiode von 2016 — 2021
vorgesehene, auch finanziell unterlegte Stärkung der Prävention trägt dies em Umstand Rechnung.
Die Situation in Berlin hat sich zugleich gegenüber früheren Ansätzen kommunaler Prävention
mittlerweile dynamisch verändert und umfasst daher neue Herausforderungen. Das vorliege nde Bezirksprofil soll vor diesem Hintergrund eine aktuelle und datenbasierte Diskussionsgrundlage für den Ausbau oder die Weiterentwicklung von Präventionsaktivitäten bieten. Die
präsentierten Daten bieten erste Ansatzpunkte, um u.a.
14
die sozialräumliche Ausrichtung der Prävention zielgenau auf besonders hochbe lastete
Regionen auszurichten,
Handlungsbedarfe in Hinsicht auf bestimmte Deliktbereiche (z.B. kiezorientierte Straftaten,
Diebstahl, Sachbeschädigung oder Gewalt/Körperverletzung) wahrzunehmen,
die Relevanz altersübergreifender Maßnahmen gegenüber einer primär auf Kinder und
Jugendliche ausgerichteten Prävention einzuschätzen,
Zielgruppen der Prävention im Jugendbereich in Hinsicht auf Alter, Geschlecht usw. zu
konkretisieren,
CAMINO
REI NI CKENDORF
die Reflexion über die Ursachen von Gewalt und Kriminalität in Form von Schutz - und
Risikofaktoren in Kiez, Familie und Schule zu stärken,
anhand ausgewählter Maßnahmen einen Einstieg in die Auseinandersetzung über Stand
und Ausrichtung bereits bestehender Präventionsmaßnahmen zu finden.
Es wird empfohlen, ausgehend vom vorliegenden Profil und unter Nutzung weiterer kommunaler Monitoring- und Berichtssysteme bezirkliche Antworten auf diese Fragen auch in die Planung der Prävention einfließen zu lassen. Dabei ist auch die Expertise derjenigen Akteure
einzubeziehen, die nahe an der Situation vor Ort arbeiten und die Ressourcen und Problemlagen der Berliner Kieze genau kennen. Folgende Aspekte verdienen hier besondere Aufmer ksamkeit.
Auch wenn Reinickendorf hinsichtlich der allgemeinen Kriminalitätsbelastung stabil unter dem
Berliner Durchschnitt rangiert, so ergeben sich beim Blick auf einzelne Regionen oder speziell
auf Jugendgewalt zum Teil abweichende Befunde, die auf den spezifischen Präventionsbedarf
in Reinickendorf hinweisen.
Mit Blick auf die allgemeine Kriminalitätsbelastung fällt vor allem die Region Tegel/Tegeler
Forst auf, die mit der Altstadt und den großen Einkaufszentren sowie den S - und U-Bahnhöfen
einen hohen Publikumsverkehr und damit auch viele Tatgelegenheiten aufweist, nicht nur für
jugendliche Täter. In dieser Hinsicht ist vor allem eine situative Präventionsstrategie unter
Einbezug von Polizei, Gewerbetreibenden und freien Trägern zu empfehlen.
Jugendgewalt im Speziellen konzentriert sich hingegen auffällig in der Region Märkisches
Viertel 1, die zu den am höchsten belasteten Regionen Berlins zählt. Andere Regionen wie
Tegel, Wittenau, Rollbergsiedlung oder Reginhardstraße sind zwar immer noch von einer h ohen Jugendgewalt betroffen, allerdings deutlich geringer als das Märkische Viertel. Bei schul ischer Gewalt fallen zusätzlich auch die sonst eher unauffälligen Regionen Frohnau/Hermsdorf,
Alt-Reinickendorf und Heiligensee/Konradshöhe mit einer erhöhten Belastung auf. Insofern ist
ein Ausbau an schulischen Präventionsangeboten für alle Schulen des Bezirks anzuraten.
Insbesondere die schulbezogene Sozialarbeit (bereits ab der Grundschule) sollte in diesem
Zusammenhang möglichst flächendeckend und mit einer bedarfsspezifischen Ausstattung
ausgebaut werden. Ebenso wichtig ist die Stärkung der Eltern und Familien, etwa durch eine
Eltern- und Sozialberatung die an die Regeleinrichtung angegliedert ist und somit ohne weitere
Hürden von den Eltern in Anspruch genommen werden kann.
Generell sollte vor allem in sozial schwachen Regionen auch eine wohnortnahe Prävention in
Betracht gezogen werden, die einerseits attraktive Angebote für Kinder und Jugendliche bereitstellt, andererseits zur Stärkung des nachbarschaftlichen Zusammenhalts durch Förderung
von Nachbarschafts-/ und Familienzentren, das Quartiersmanagement oder durch Modellprojekte beiträgt. Von Vorteil ist in diesem Zusammenhang, dass Reinickendorf über ein länge rfristig tätiges Präventionsgremium verfügt, das entsprechende Strategien entwickeln und a bstimmen kann.
Empfehlenswert ist auch die Berücksichtigung von Themen und Handlungsfeldern, die unabhängig von der jeweiligen Situation in den vielfältigen Berliner Kiezen auf mitunter spannung sreiche Prozesse sozialen Wandels Bezug nehmen. Das Berliner Präventions- und Sicherheitspaket, das Antworten auf den Anschlag vom 19.12.2016 und auf weitere Gewalttaten zum
Ende des Jahres 2016 formuliert, umfasst neben stärker auf die Weiterentwicklung der Siche rheitsarchitektur und der Sicherheitsbehörden gerichteten Ansätzen Themen der Prävention,
die auch auf bezirklicher Ebene unterlegt werden sollten.
Dazu gehören folgende Punkte:
Werte und Rechtskunde vermitteln,
frühzeitige Integration junger Geflüchteter in den Bereichen Jugend, Familie, Schule und
Sport,
CAMINO
15
Gewalt und ihre Prävent ion in Reinic kendorf
Stärkung der städtebaulichen Prävention,
Deradikalisierung und Radikalisierungsprävention.
Die Arbeitsstelle Jugendgewaltprävention sieht Handlungsbedarf auch aufgrund der engen
Verschränkung von Ausgrenzung, Benachteiligung und Gewalt, der gewachsenen Aufgaben
der Schulen in Hinsicht auf Sozialisation und Erziehung, der gestiegenen Zahl geflüchteter
Menschen in oft schwierigen Lebenssituationen, des gewachsenen Stellenwerts von Online Interaktion insbesondere in jugendlichen Lebenswelten sowie anspruchsvoller Herausford erungen in der Auseinandersetzung mit Phänomenen der Diskriminierung und der Radikalisierung. Diese Herausforderungen, die auch in der bezirklichen Prävention Beachtung verdienen,
hat die Arbeitsstelle Jugendgewaltprävention in einem Zehn-Punkte-Programm zusammengefasst. Die zehn Punkte lauten:
1.
Jugendgewalt und sozialer Benachteiligung auf sozialräumlicher und Individualebene entgegenwirken,
2.
Schulen als Ankerpunkte für die Primärprävention stärken,
3.
integrierte Konzepte für Ausgehviertel entwickeln und umsetzen,
4.
Geflüchtete als Zielgruppe der Jugendgewaltprävention in den Blick nehmen,
5.
Modellprojekte und Netzwerke strategisch angelegter Prävention fördern ,
6.
problematische Online-Interaktion konsequent in den Blick nehmen,
7.
die Perspektive des Opferschutzes in der Jugendgewaltprävention verankern ,
8.
Demokratieverständnis fördern und Extremismus entgegenwirken,
9.
Integration und Antidiskriminierung als Querschnittsaufgaben verankern ,
10. Vernetzungen zielgerichtet gestalten und bündeln.
Eine überblickshafte Beschreibung dieser empfehlenswerten Schwerpunktsetzungen ist dem
„Handlungsleitfaden Bezirkliche Prävention“ der Arbeitsstelle Jugendgewaltprävention zu entnehmen, der die vorliegende Situationsanalyse in Richtung einer konkreten Strategieentwic klung und Maßnahmenplanung erweitert und ergänzt.
16
CAMINO
Bezirksregion
CAMINO
Heiligensee/
Konradshöhe —
West 2
unterdurchschnittlich
hoch
leicht erhöht
Auguste-ViktoriaAllee — West 4
Tegel/Tegeler Forst —
West 5
leicht erhöht
Tegel Süd/
Flughafensee —
West 1
Jugendgewalt
(HZ der Rohheitsdelikte)
niedrig
eher hoch
eher hoch
eher niedrig
eher niedrig
niedrig
eher niedrig
hoch
hoch
hoch
Soziale Statusgruppe (4 = sehr
hohe Belastung)
1
2
3
2
3
3
hoch
hoch
eher niedrig
k.A.
hoch
eher hoch
Rohheitsdelikte
an Schulen (HZ)
leicht erhöht
Häusliche Gewalt (HZ)
hoch
sehr geringe Beteiligung
geringe Beteiligung
geringe Beteiligung
k.A.
geringe Beteiligung
hohe Beteiligung
Beteiligung der
Schüler/innen
und Eltern (laut
Schulinspektion)
Alt-Reinickendorf —
Ost 2
Misshandlung
von Kindern oder
Schutzbefohlenen (HZ)
hoch
hoch
hoch
niedrig
k.A.
eher hoch
eher niedrig
Fehlquote unentschuldigt (an
ISS)
hoch
Tabelle 2
Reginhardstraße —
Ost 1
3
Reinickendorf
ANHANG
ANHANG
Reinickendorf: Übersichtstabelle der Bezirksregionen
17
k.A.
sehr hohe Beteiligung
eher hoch
2
eher hoch
eher niedrig
unterdurchschnittlich
Borsigwalde/
Freie Scholle —
West 3
k.A.
k.A.
k.A.
2
hoch
eher hoch
hoch
hoch
weit überdurchschnittlich
Märkisches
Viertel — MV 1
Rollbergsiedlung —
MV 2
sehr geringe Beteiligung eher niedrig
hoch
4
hoch
geringe Beteiligung
eher niedrig
hoch
Reinickendorf
Jugendgewalt
(HZ der Rohheitsdelikte)
Bezirksregion
Waidmannslust/
Wittenau/
Lübars —
Nord 2
niedrig
Misshandlung
von Kindern oder
Schutzbefohlenen (HZ)
unterdurchschnittlich
Häusliche Gewalt (HZ)
Frohnau/ Hermsdorf —Nord 1
niedrig
1
Soziale Statusgruppe (4 = sehr
hohe Belastung)
hoch
hoch
Rohheitsdelikte
an Schulen (HZ)
eher hoch
Beteiligung der
Schüler/innen
und Eltern (laut
Schulinspektion)
2
geringe Beteiligung
Fehlquote unentschuldigt (an
ISS)
eher hoch
eher hoch
Gewalt und ihre Prävent ion in Reinic kendorf
Datenquellen: Polizeiliche Daten (Der Polizeipräsident in Berlin 2016c; 2016b; 2016a), Daten der Senatsverwaltung
für Bildung (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft 2016a; 2016b; 2016c; 2015), Daten des Amts für
Statistik (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2016; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, berechnet auf Basis der
Daten der Bundesagentur für Arbeit 2016), eigene Berechnungen. Die farbliche Hervorhebung verdeutlicht die Klassifizierung der Bezirksregionen in vier Gruppen (siehe Tabelle 3, Seite 27). Eine dunkelblaue Färbung beschreibt eine
hohe bzw. weit überdurchschnittliche Ausprägung der Variablen. Bei der Beteiligung an Schulen beschreibt eine dunkelblaue Färbung ein geringes Maß entsprechender Möglichkeiten.
18
CAMINO
ANHANG
Tabelle 3:
Rangliste der Jugendgewaltbelastung aller Bezirke (HZ)
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
FriedrichshainKreuzberg
5
4
6
6
6
6
5
4
1
Mitte
1
1
1
1
1
1
1
1
2
MarzahnHellersdorf
4
3
3
4
2
3
2
2
3
Reinickendorf
6
6
4
3
5
4
4
5
4
Neukölln
3
5
5
5
4
5
6
6
5
Spandau
2
2
2
2
3
2
3
3
6
CharlottenburgWilmersdorf
7
7
7
7
7
7
7
7
7
TempelhofSchöneberg
9
10
10
9
9
8
9
9
8
Lichtenberg
8
8
8
8
8
9
8
8
9
TreptowKöpenick
11
9
9
11
10
12
12
10
10
SteglitzZehlendorf
12
12
12
12
12
10
10
12
11
Pankow
10
11
11
10
11
11
11
11
12
Polizeiliche Daten (Der Polizeipräsident in Berlin 2016c), Daten des Amts für Statistik (Amt für Statistik Berlin Brandenburg 2016), eigene Berechnungen.
CAMINO
19
Gewalt und ihre Prävent ion in Reinic kendorf
Tabelle 4:
Bezirksregionen mit besonders hoher Gewaltbelastung an Schulen (HZ
der Rohheitsdelikte pro 100.000 Schüler/innen)
Bezirksregion
Bezirk
HZ
2014
HZ
2013
HZ
2012
Rang
2014
Schüler/innen
nicht dt.
Herkunft
(%)
Marzahn Nord
MarzahnHellersdorf
1.788
2.283
2.478
1
26,9
Hellersdorf Ost
MarzahnHellersdorf
1.239
1.248
2.181
3
22,9
Marzahn Mitte
MarzahnHellersdorf
1.131
1.041
815
4
13,4
Moabit Ost
Mitte
854
608
560
5
72,8
NeuHohenschönhausen
Nord
Lichtenberg
816
609
1.090
6
24,5
Köllnische Heide
Neukölln
791
*
*
7
84,3
Gropiusstadt
Neukölln
765
1.041
825
8
65,3
Friedrichsfelde Süd
Lichtenberg
733
690
463
9
30,2
NeuHohenschönhausen
Süd
Lichtenberg
727
860
1.353
10
32,7
Prenzlauer Berg Ost
Pankow
713
770
657
11
15,8
Reuterstraße
Neukölln
620
533
501
13
87,3
Tegel/Tegeler Forst — ReinickenWest 5
dorf
603
668
1.311
14
26,9
Märkisches Viertel — ReinickenMV 1
dorf
594
453
696
15
47,0
Rixdorf
574
683
431
16
77,5
Neukölln
Datenquellen: Polizeiliche Daten (Der Polizeipräsident in Berlin 2016b), Daten der Senatsverwaltung für Bildung,
Jugend und Wissenschaft (Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft 2016b, 2016c), eigene Berechnungen. Bezirksregionen mit weniger als vier Schulen sind nicht ausgewiesen bzw. mit Sternchen (*) gekennzeichnet.
Die Regionen mit Rang 2 und Rang 12 wurden daher nicht in die Tabelle aufgenommen.
20
CAMINO
ANHANG
Tabelle 5:
Bezirksregionen mit erhöhter Quote an unentschuldigten Fehltagen bzw.
an Schuldistanz und ihre Gewaltbelastung
Bezirk
Bezirksregion
Mitte
Osloer Straße
Moabit Ost
Parkviertel
Brunnenstraße Nord
Brunsbütteler Damm
Heerstraße Nord
Siemensstadt
Köllnische Heide
Spandau
Neukölln
Anteil distanzierter Schüler/innen (in %)
23,9
13,3
12,4
10,2
16,3
16,0
11,3
24,2
Fehlquote unentschuldigter Tage
(in %)
9,5
4,0
2,7
3,5
4,6
2,5
3,5
8,7
Buckow
12,9
2,6
Reuterstraße
Neuköllner Mitte/
Zentrum
10,2
4,3
hoch
hoch
leicht erhöht
hoch
leicht erhöht
leicht erhöht
leicht erhöht
hoch
unterdurchschnittlich
leicht erhöht
8,6
3,8
hoch
12,9
2,3
10,5
10,5
2,2
2,0
weit überdurchschnittlich
hoch
hoch
14,1
4,2
hoch
14,0
10,4
2,2
2,9
10,2
3,2
leicht erhöht
leicht erhöht
unterdurchschnittlich
8,1
2,6
hoch
16,2
14,1
6,1
5,0
West 2
10,4
2,5
Nord 1
10,3
2,0
Lankwitz
14,8
1,9
hoch
hoch
unterdurchschnittlich
unterdurchschnittlich
unterdurchschnittlich
Schloss Charlottenburg
13,4
4,5
Friedrichshagen
10,9
1,5
Oberschöneweide
9,4
2,8
Südliche Luisenstadt
8,2
3,2
7,6
1,9
MarzahnMarzahn Nord
Hellersdorf
Hellersdorf Nord
Hellersdorf Ost
LichtenNeu-Hohenschönberg
hausen Süd
Alt-Lichtenberg
Friedrichsfelde Süd
Alt-Hohenschönhausen Nord
Neu-Hohenschönhausen Nord
Reinicken- Nord 2
dorf
West 5
Einzelne
Regionen
anderer
Bezirke
Berlin
(nur ISS)
Gewaltbelastung
leicht erhöht
unterdurchschnittlich
leicht erhöht
weit überdurchschnittlich
Datenquellen: Polizeiliche Daten (Der Polizeipräsident in Berlin 2016c), Daten des Amts für Statistik (Amt für Statistik
Berlin-Brandenburg 2016), Daten der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Senatsverwaltung für
Bildung, Jugend und Wissenschaft 2015), eigene Berechnungen. Aufgenommen wurden Bezirksregionen, deren Quote
unentschuldigter Fehltage im oberen Quartil aller vorliegenden Werte liegt bzw. deren Anteil Schuldistanzierter mehr
als 10% beträgt (bezogen auf ISS). Die Gewaltbelastung bezieht sich auf die Häufigkeitszahl der Rohheitsdelikte mit
8- bis unter 21-jährigen Tatverdächtigen. Das Ausmaß der Belastung wird in vier Kategorien ausgewiesen.
CAMINO
21
Gewalt und ihre Prävent ion in Reinic kendorf
Tabelle 6:
Rangfolge der Bezirke hinsichtlich ihrer Belastung mit Rohheitsdelikten,
häuslicher Gewalt, Kindesmisshandlung und Kindeswohlgefährdung
Region
Rohheitsdelikte mit
8- bis unter 21jährigen TV
Häusliche
Gewalt
Misshandlung von
Kindern/Schutzbefohlenen
Kindeswohlgefährdung nach
§8a SGB VIII
pro 1.000
MinderRang
jährige
HZ
Rang
HZ
Rang
HZ
Rang
FriedrichshainKreuzberg
325
1
366
9
9
12
19,6
1
Mitte
323
2
562
3
33
2
15,1
2
MarzahnHellersdorf
295
3
583
2
27
3
14,6
3
Reinickendorf
269
4
537
4
20
6
12,4
7
Neukölln
247
5
487
5
26
4
7,8
9
Spandau
238
6
585
1
33
1
14,3
4
181
7
422
6
15
8
12,0
8
179
8
368
8
14
9
6,3
11
178
9
395
7
19
7
12,5
6
133
10
308
10
24
5
13,7
5
116
11
207
12
10
11
6,7
10
Pankow
103
12
247
11
13
10
4,7
12
Berlin
216
CharlottenburgWilmersdorf
TempelhofSchöneberg
Lichtenberg
TreptowKöpenick
SteglitzZehlendorf
422
21
11
Polizeiliche Daten (Der Polizeipräsident in Berlin 2016a, 2016c), Statistik der Verfahren zur Einschätzung der Kindeswohlgefährdung (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2015), Daten des Amts für Statistik (Amt für Statistik BerlinBrandenburg 2016), eigene Berechnungen. Die Ränge beruhen auf rechnerischen Werten, die hier gerundet angegeben werden.
22
CAMINO
ANHANG
Tabelle 7:
Zentrale gewaltpräventive Maßnahmen — erfasste Zeiträume, Vergleichsgrößen und Datenquellen
Projekt bzw. Maßnahme
Stichtag bzw.
Zeitraum
Vergleichsgröße
Datenquelle
Bonus-Programm
Januar 2015
Anteil der am Programm teilnehmenden Schulen a
Abgeordnetenhaus
Berlin 2015a;
2015b
Schulstationen
April 2013
Anteil der allgemeinbildenden
Schulen mit Schulstationen a
Abgeordnetenhaus
Berlin 2013
Krisenteams
Schuljahr
2014/15
Anteil der Schulen mit Krisenteamsa/b
Senatsverwaltung
für Bildung, Jugend
und Wissenschaft
2016a
Anteil der am Programm teilnehmenden Schulen a/b
Senatsverwaltung
für Bildung, Jugend
und Wissenschaft
2016e
ETEP (Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik)
2014
Schule ohne Rassismus — Schule
mit Courage
Schuljahr
2014/15
Anteil der am Programm teilnehmenden Schulen a/b
Schule ohne Rassismus — Schule mit
Courage, Landeskoordination Berlin
2016
Klasse2000
Schuljahr
2014/15
Anteil der am Programm teilnehmenden Schulen a
Klasse2000 2014
MindMatters
Schuljahr
2014/15
Anteil der am Programm teilnehmenden Schulen a
MindMatters Programmzentrum
Lüneburg 2016
Anmerkung: a/b: bezogen auf allgemeinbildende und berufliche Schulen, a: bezogen auf allgemeinbildende Schulen.
CAMINO
23
Gewalt und ihre Prävent ion in Reinic kendorf
4
LITERATURVERZEICHNIS
Abgeordnetenhaus Berlin (2013): Wie steht es um die Schulsozialarbeit in Berlin? Schriftliche
Anfrage der Abgeordneten Marianne Burkert-Eulitz (GRÜNE) und Antwort. Drucksache
17/11813.
Berlin.
http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/KlAnfr/ka1711813.pdf, 27.04.2015.
Abgeordnetenhaus Berlin (2015a): Ausweitung des erfolgreichen Brennpunktschulen Programms auf OSZ und Privatschulen. Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Joschka La ngenbrinck (SPD) vom 10. Dezember 2015 und Antwort. Drucksache 17/17630.
http://bit.ly/1rgwEPn, 10.06.2016.
Abgeordnetenhaus Berlin (2015b): Ein Jahr Brennpunktschulen-Programm: Bundesweiter und
erfolgreicher Meilenstein! Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Joschka Langenbrinck (SPD)
und
Antwort.
Drucksache
17/15360.
Berlin.
http://pardok.parlamentberlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/SchrAnfr/s17-15360.pdf, 27.04.2015.
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2015): Statistischer Bericht KV 10-j/14. Jugendhilfe in
Berlin 2014. Gefährdungseinschätzungen nach §8a SGB VIII. http://bit.ly/1YVw5p f, 27.04.2016.
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2016): Einwohnerregisterstatistik Berlin. Stichtag jeweils
31.12. https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/statis/login.do?guest=guest&db=EWRBEE,
01.02.2016.
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, berechnet auf Basis der Daten der Bundesagentur für
Arbeit (2016): Personen in Bedarfsgemeinschaften zur Grundsicherung für Arbeitssuchende
nach dem SGB II in Berlin im Dezember (2012 bis 2014). Unveröffentlichte Statistik. Berlin.
Bodelschwingh, Arnt von/Wieland, Simon/Dettmann, Marleen/Hausmann, Patrick/Abstiens,
Lena (2015): Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2015. Senatsverwaltung für Stad tentwicklung und Umwelt Berlin. http://bit.ly/2ayVhip, 22.09.2016.
Der Polizeipräsident in Berlin (Hg.) (2015a): Kriminalitätsbelastung in öffentlichen Räumen
(Kriminalitätsatlas
Berlin
2015).
Karten
zur
Kriminalitätsverteilung
in
Berlin.
http://bit.ly/2aJ4Mk1, 01.08.2016.
Der Polizeipräsident in Berlin (2015b): Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik B erlin 2014. https://www.berlin.de/polizei/verschiedenes/polizeiliche-kriminalstatistik/, 31.10.2014
Der Polizeipräsident in Berlin (2016a): Häusliche Gewalt, Misshandlung von Kindern, Mis shandlung von Schutzbefohlenen (2010 bis 2014). Unveröffentlichte Sta tistik auf Basis der Verlaufsstatistik der Berliner Polizei. Stichtag 29.01.2016. Berlin.
Der Polizeipräsident in Berlin (2016b): Rohheitsdelikte an Schulen mit Tatverdächtigen im
Alter von 8 bis unter 21 Jahren (2006 bis 2014). Unveröffentlichte Statistik auf Basis der Verlaufsstatistik der Berliner Polizei. Stichtag 01.02.2016. Berlin.
Der Polizeipräsident in Berlin (2016c): Rohheitsdelikte mit Tatverdächtigen im Alter von 8 bis
unter 21 Jahren (2006 bis 2014). Unveröffentlichte Statistik auf Basis der Ve rlaufsstatistik der
Berliner Polizei. Stichtag 21.01.2016. Berlin.
Der Polizeipräsident in Berlin (2017): Rohheitsdelikte mit Tatverdächtigen im Alter von 8 bis
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Gewalt und ihre Prävent ion in Reinic kendorf