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Nr. 17. Hospitäler und Siechenansialteii.
8. aus dem Obermannschen Legat von 295 M an
die 21 Hospitalitinueu des ehemaligen Koppeschen
Hospitals 10,39 M,
9. Ziasenanteil aus einem von deni eheml ligen Stadt
hauptmann Koppe der Nicolai- und Marienkirchen-
kassc verniachlen Legat, ani 24. Juni an die ältesten
42 Hospitalitinueu des vormals Koppeschen Hospi
tals verteilt 48,oo -
10. aus dem Vermächtnis des Rechnungsrats Reissert
von 4 500 M zur Beschaffung von außeretats-
mäßigen Bedürfnissen für Hospitaliten 52,so -
11. eines von dem Bankier Frankel vermachten Legats
von 4 680 Ji zur Beschaffung von besonderen Be-
dürfnissen für Hospital! en 163,80 -
12. aus dem Schultzeschen Legat von 8 827,si M an
101 würdige Hospitaliten beiderlei Geschlechts in
Raten von 3 bis 6 304,ss -
13. an die 30 Benefiziaten der von Steinwehrschcn
Stiftung monatlich je l,so M 520,so -
44. des Coübergschen Vermächtnisses von 310 M an
4 Hospitaliten 10,ss *
15. aus dem Vermächtnis des Rentiers Jonas von
300 Ji an 2 Hospitaliten am 15. Oktober. . . 10,so -
16. aus dem Vermächtnis des Rentiers Walter an
1 Person monatlich 5 Ji, 4 Monate 2 Personen
je 2,so Ji 35,oo -
17. aus dem Vermächtnis der Frau Langcgayus an
36 .hospitaliten monatlich je 2 Ji 864,oo -
18. an die Benefiziaten der Wnnderlichstistung der
Frauensicchenanstalt monatlich je l,so M . . . 108,oo -
19. an die Benefiziaten der Wunderlichstiftung des
Friedrich Wilhelmshofpitals monatlichje 1,so M 231,oo -
20. des Legats der Frau Rechnungsrat Dietrich von
2 800 Ji an 8 Männer der Siechcnanstalt in
moimtlichen Raten 88,oo -
21. aus dem Wcichselschen Legat von 1500 Ji an
5 Frauen der Siechcnanstalt in monatlichen Raren 52,so •
22. aus der Hampelschen Stiftung von 7 500 M an
23 Frauen der Sicchenanstalt in monatlichen Raten 259,53 -
23. der Hecmesschen Stiftung am 2. Juni an die In-
fassen der Franensiechenanstalt mit 402,oo -
24. der Pnllmannschcn Stiftung au 4 Frauen der
Sicchenanstalt in inonatlichen Raten 101,oo -
25. der Mett eschen Stiftung zu Weihnachten an 291
Personen des Friedrich Wilhelmshospitals gleich
mäßig verteilt ' . . . 582,so -
26. des Beckscheu Legats von 15 000 an 44 männ
liche Hospitaliten in monatlichen Raten 488,oo *
27. des Syn,anskischeu Geschenkfonds, am 21. März
an 4 Frauen der Sicchenanstalt üer eilt .... 21,oo -
28. aus dem Borchcrlschen Legat an 8 Männer und
9 Frauen der Siechenanstalt vierteljährlich je 15 Ji 1 020,oo -
Aerztlicher Bericht.
Todesursachen:
Altersschwäche 142 Chr. Rückenmarksentzündung 3
Altersbrand 4 Lungenentzündung .... 98
Schlagadcrverkalkung . . ■ 18 Lungentuberkulose .... 62
Chrvu. GelenkrheuinatismuS 10 Chron. Bronchitis 3
Zuckerharurnhr 2 Rippenfellausschwitzung . . 4
Sepsis 20 Knochentuberkulose .... 6
herzklappenfehler 14 Krebs verschiedener Organe. 73
Herzmuskelentartuiig ... 76 Rose 4
Aortenaneurysma 1 Perniziöse Anämie .... 2
Herzbeutelentzündung ... 3 Gehirnsyphilis 5
Gehirnerweichung... . 2 Gehirngeschwulst . . . . • 3
Schlagausallsfolgen .... 39 Multiple Sklerose .... 2
Frische Gehirnblutung... 28 Chron. Nierenentzündung . 8
Schüttellähmung 8 Lungenemphysem 8
Rückenmarksschwindsucht . . 18
Die Zahl der Todesfälle, welche «nnerhalb der ersten zwei Wochen
des Anstaltsaufenthaltes erfolgte, beträgt 129.
Von ansteckenden Krankheiten wurden 35 Fälle von Rose fest-
aestellt. 1 wurde nach einem Krankenhause verlegt, die übrigen 34 in
den diesseitigen Jsolicrcäumen behandelt. 30 genasen, 4 endeten
tötlich. Sonst sind hier noch zu erwähnen ziemlich zahlreiche Fälle
von follikulärer Mandelentzündung, welche fast ausschließlich unser
Anstaltspersonal betrafen. Sie wurden sämtlich in Jsolierräumen
unserer Anstalt verpflegt und zur Heilung gebracht. Einige andere
Fälle von Halserkrankungen, welche den Verdacht auf Diphtherie
erweckten, lourden in Krankenhäuser verlegt und dort geheilt.
Ter ärztliche Dienst erfuhr dadurch eine Aenderung, daß vom
29. Juni ab ein dritter Assistenzarzt angestellt wurde. Hierbei mag
auch erwähnt werden, daß beschlossen wurde, mit Beginn des neuen
Etatsjahres eine dritte OberpslegeriunensteUe einzurichten. Diese
Neuerungen haben sich als notwendig erwiesen, weil durch die ständige
Verlegung der Hospitaliten und Leichtsiechen nach Buch und der Anstalt
Palisadenstraße, wie auch wegen zahlreicher Entlassungen in Außenpflege
die Anhäufung der Schwersiechen immer mehr zunimmt.
Auf Grund der Beobachtungen in der Anstalt erfolgte eine
Publikation des leitenden Arztes Geh. Sanitätsrat Dr. Graeffner:
Luminal, ein neues Schlafmittel. (Berl. Klin. Wochenschrift 1912,
Nr. 20.)
Anstalt ».
Friedrich Wilhclmshospital für Frauen, Palisadenstraße 37.
1. Bevölkerungsverhältnisse
Personal Hospitaliten
Männer Frauen Männer Frauen
Am 31. März 1912 waren
im Bestand verblieben 3 50 1 571
Zugang bis 31. März 1913 5 91 — 207
Summe
625
303
zusammen 8 141 1 778 928
Abgang bis 31. März 1913 3 88 — 219 310
Bestand Ende März 1913 5 53 1 559 618
II. Gottesdienst.
In der Hospitalkirche wurde an jedem Sonn- und Feiertage
während des ganzen Jahres Gottesdienst abgehalten. Gottesdienstliche
Andachten fanden in der Advents- und Passionszeit alle 8 Tage,
dazwischen alle 14 Tage, Donnerstags nachmittag 5 Uhr Bibelstunde
statt. Das heilige Abendmahl wurde an 22 Männer und 379 Frauen
in der Kirche und an 131 Frauen in den Krankenzimmern, im ganzen
also an 532 Personen gereicht.
Die katholischen Geistlichen hielte» ebenfalls in der tzospitalkirche
alle 14 Tage Donnerstags morgen Gottesdienst ab. Um den Kranken
die Beichte abzunehmen und ihnen das heilige Abendmahl zu reichen,
erschienen sie im Laufe des Jahres einige Male in der Anstalt und
waren auf Wunsch auch sonst jederzeit dazu bereit.
III. B e k ö st i g u n g.
Die Beköstigung hat nach dem Speiseregulativ vom 28. Februar 1910
stattgefunden. Die tägliche Durchschnittszahl der verpflegten Personen
betrug 573 (gegen 518 im Vorjahre), die größte Zahl der an einem
Tage verpflegten Personen war 586 (582 im Vorjahre), die niedrigste
556 (487 im Vorjahre) Die Hospitaliten allein erforderten 209 232
(gegen 189 086 im Vorjahre) Verpflegungstage. Tie Kosten der Be
köstigung stellten sich ohne Berücksichtigung der vorhandenen und ver
bliebenen Materialien aus 153 827 M, so daß auf die Person und Tag
73,5i 4 (72,u H im Vorjahre) entfallen. Die Ausgaben für Extra
diät, wie Dein, Bouillon, Eier usw., welche auf besondere ärztliche
Verordnung außer der regulativmaßigen Kost verabreicht wurden,
betrugen 2 662 Ji und sind ebenso, wie die Kosten der Zubereitung
der Speisen (Arbeitslohn, Brennnratevialien, Belerrchtring, Küchen-
inventar) in vorstehender Berechnung nicht enthalten.
IV. A u ß c n p f l c g e.
Im Etatsjahre 1912 befanden sich 28 Personen außerhalb Berlins
auf Anstaltskosten in Pflege, wodurch 4 906 M Aufwendungen an
Pflegegeld, Arzneikosten usw. erwachsen sind. Im Bedarfsfälle gewährten
wir den Pfleglingen Kleidung aus unseren Beständen.
V. Bauliche Veränderungen.
Die Waschküche ist umgebaut lvorden, entsprechend den Vorschriften
über die Unfallverhütung: die Kosten des Umbaues betrugen 7 000
Außerdem sind während des Etatsjahres 1912 die notwendigen Instand
setzungen der Gebäude, verschiedener Krankenzimmer, der Dampf- und
Kesselanlagen ausgeführt worden.
G e s a m t k o st e n für A n st a l t ö.
Nach dem Abschlüsse der Stadthauptkasse betrugen die
Ausgaben 297 185,u M.
Außerdem kommen noch in Betracht 3'/r v. H.
Zinsen von dem Wert des Grundstücks und der
Gebäude mit 2 812 605 JI 98 441,w -
sowie des Inventars mit 97 725 Ji_ 3420,8« -
Ferner die Ausgaben für Besoldung der aus
schließlich bei der diesseitigen Verwaltung beschäftigten
Personen mit 17 368,ss -
Der Anteil der diesseitigen Verwaltung au den
allgemeinen persönlichen Kosten der Stadt 20 781,47 -
Desgl. an den allgenieinen sächlichen Kosten . . 3 102,oi -
Erstattungen an Verpflegungsgeldern 49 176,4« -
Geldwert der am 1. April 1912 übernommenen
Bestände an Lebensrnitteln usw . 76,so
Summe der Ausgaben 489 552,w M.