Nr. 49. Berliner Rettungswesen.
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in finanzieller Hinsicht für die Stadt nach sich ziehen ivürde, so war
man der Ueberzeugung, daß der bisher für das städtische Rettungs-
wcsen von den Gemeindebehörden zur Verfügung gestellte Betrag von
220 000 M bis aus weiteres auch für die Zukunft ausreichen würde.
Die größte Zahl der laufenden Ausgabeposten (es seien nur genannt:
Miete, Reinigung, Heizung, Beleuchtung, Verbandmaterial, Instru
mentarium, Inventar und Wäsche, Fernsprecher, Heilgehilfen sowie die
Generalkosten der Zentralmeldestelle, der Transparentlaternen, der
Rettungsstationen an den Flußläusen und der Sanitätsstuben, der
Verwaltung, des Bureaus, der Revision und Kanzlei) — alle diese
Ausgaben sind durch die mehrjährigen Beobachtungen und Ersah
rungen so genau festgelegt worden, daß sie sich fast auf Heller und
Pfennig bemessen lassen. Annähernd das Gleiche gilt von bcn_ Ein
nahmen der Wachen, die künftig natürlich gleich allen übrigen städti
schen Gefällen aus Krankenhäusern und dergleichen durch die dazu
berufenen städtischen -Organe eingezogen werden würden, und bei
der aktcnmäßigen Verfolgung des einzelnen Falles wohl eher ein
Mehr gegenüber den jetzigen Eingängen, als ein Weniger versprechen
würden. Eine Ersparnis an Kosten etwa in Höhe von 10—15000 M
wird auch aus der Vereinheitlichung der Verwaltung zu er
warten sein, die gegenwärtig, da sie ja an allen drei Stellen der
städtischen Gegcnköntrahenten selbständig geführt wird, nicht weniger
als 35 000 M in Anspruch nimmt. Daß die Zusammenlegung
hier verbilligend wirken muß, liegt auf der Hand.
Genau zu berechnen sein wird auch der für den ärztlichen
Dienst erforderliche Gesamtbetrag. In Wegfall werden allerdings
kommen die bisher zugunsten einer oder der anderen der drei Insti
tutionen aus der Bürgerschaft gewährten Spenden, die indes ohne
hin schon stark zurückgegangen sind, und nur noch bei einigen Sani-
lätswachcn größere Zahlen' aufwiesen. Auch hier aber weisen einige
Wachen, während früher damit gerechnet wurde, daß sie etwa die
Hälfte der gesamten Kosten selber aufbrachten, nur noch Beträge von
116 M, 281 M, 560 M, also Beträge aus, die gegenüber den
städtischen Beihilfen kaum noch in Betracht kommen.
Die Gemeindebehörden haben daher, indem sie den Vorschlägen
.der Magistratskommission im wesentlichen beitraten, beschlossen, die
mit dem Aerztcverein und dem Kuratorium der Unfallstationen ge
schlossenen Verträge alsbald zu kündigen und nach ihrem Ablauf,
am 1. April 1913, das gesamte Rettungswesen, die Sanitätswachen
aber bereits am 1. April 1912, in städtische Verwaltung zu über
nehmen.
Wie im einzelnen dieser Dienst künftig zu gestalten uird
wie seine Durchführung zu überwachen sein wird, bedarf noch näherer
Verhandlungen, insbesondere auch mit dem Aerztcverein, dessen Be
reitwilligkeit, der Stadt weiter seine guten Dienste hinsichtlich der
Nachweisung geeigneter Aerzte zu bieten, dankbar anzuerkennen ist.
Als die geeignete Stelle für diese Verhandlungen und für Beratung
der künftigen Neugestaltung erschien ein „Kuratorium für das städti
sche Rettüngswesen", das aus 4 Magistratsmitgliedern, 8 Stadt
verordneten und 4 Bürgerdepnticrten besteht. Die Zuziehung von
4 Bürgerdeputicrtcn soll es ermöglichen, daß entsprechend dem weit
gehenden Interesse der Bürgerschaft an dem Rettüngswesen auch
außerhalb der städtischen Verwaltung stehende sachkundige Männer,
insbesondere zunächst am besten wohl Mitglieder der drei bisher
mit der Stadtgemeinde im Vertragsverhältnis stehenden Bereini
gungen, an der Verwaltung beteiligt werden, während der vierte
Bürgerdeputierte ein von der Zemralkommission der Krankenkassen
Berlins vorgeschlagener Krankenkasscnvertreter sein soll.
Diesem Kuratorium soll es auch überlassen bleiben, diejenigen
Ilebergangsbestimmungen zu treffen, die zum 1. April 1913 behufs
Uebcrleitung der gegenwärtigen Verhältnisse in die neue Gestaltung
erforderlich sein werden. Denn es liegt auf der Hand, daß die
Stadt bestrebt sein wird, die derzeitigen Verhältnisse nach Möglich
keit zu schonen und insbesondere denjenigen Aerzten, welche zur
Zeit dem Rettungsivesen ihre Dienste geleistet haben, den Uebertrüt
in die städtische Beschäftigung, soweit irgend angängig, zu erleichtern.
In das Kuratorium sind seitens des Magistrats der unterzeich
nete Bürgermeister als Vorsitzender und die Stadlräte Geheimer
Sanitätsral vr. «t r a ß m a n n , V e n z k y und Runge entsandt
worden. Die Stadtverordnetenversammlung hat in das Kuratorium
aus ihrer Mitte die Stadtverordneten vr. G e l p ck e, vr. I s a a c,
Koblenzer, Landsbcrg, vr. Ritter, Sachs, Spendig
und vr. W e y l, als Bürgerdcputierte den Geheimen Sanitätsrat
vr. Alexander, Vorsitzenden des Aerztevereins, den Kommerzien
rat Knoblauch, Vorsitzenden des Kuratoriums der Unfallstationen,
den Bezirksvorsteher Brandes, stellvertretenden Vorsitzenden der
bisherigen Sanitätswache Grüner Weg, und den Vorsitzenden der
Zentralkommission der Krankenkassen Berlins und der Vororte, S i -
ni a n o w s kl, gewählt.
II. Laufende Verwaltung.
Auch im Berichtsjahre ist, wie aus der beigefügten Uebersicht
über die Inanspruchnahme der einzelnen Hilsswachen in den ver
schiedenen Monaten ersichtlich ist, die Bürgerschaft in ausgedehntem
Maße genötigt gewesen, die Einrichtungen des Berliner Rettungs-
Wesens in Anspruch zu nehmen. Aus der Uebersicht erhellt, daß
durchschnittlich in jedem Monat die Hilsswachen in 5628 Fällen,
mithin also täglich etwa 186 mal, in Anspruch genommen worden
sind. Zu der Tätigkeit der Hilfswackien kommt noch die erste Hilfe
leistung durch die 13 in den Krankenhäusern befindlichen Haupt
wachen hinzu, über deren Inanspruchnahme die Tabelle 2 Auskunft
gibt. Hiernach sind die Hauptwachcn in jedem Monat etwa in
1090 Fällen, mithin also täglich ctiva 36 mal, in Anspruch ge
nommen worden. Die gesamten Stationen für erste Hilfe sind somit
im ganzen in 80 623 Fällen, d. h. monatlich im Durchschnitt 6718 mal,
täglich 220 mal, in Anspruch genommen worden.
Die im Bericht des Vorjahres erwähnten einheitlichen Rettungs
koffer sind im Berichtsjahre in Auftrag gegeben, aber noch nicht
geliefert worden.
III. Wichtige Ereignisse.
Anläßlich der Turnerfestlichkeiten im Juni 1911 war ein be
sonderer Rettungsdienst eingerichtet, indem in der Bockbrauerei an
zwei Tagen eine fliegende Wack)e errichtet uitü während des Fest
zuges besondere Vorkehrungen getroffen waren.
8. Besonderer Teil.
I. Stationen für erste Hilfe.
Beim Aerztcverein des Berliner Rettungswesens haben, soweit
sie das Berliner Rettungsivesen betreffen, die Gesamteinnahmen
einschließlich des am Ende des Vorjahres verbliebenen Bestandes
von 1223,98 .# = 38 077,61 M, die laufenden Ausgaben 83182,rr
die Differenz also 45105,m M betragen. Da nach den Bestim
mungen des Vertrages die Beihilfe derart zu gewähren ist, daß
für jedes Vierteljahr als Beihilfe die Differenz gezahlt tvird, welckx
sich für das abgelaufene Vierteljahr zwischen Einnahmen und Aus
gaben ergeben bat, sind tatsächlich 47107,sz M Beihilfe gezahlt
worden. Der somit verbliebene Beistand von 2002,i? M wird aus
die Beihilfe für das Etatsjahr 1912 angerechnet.
Bei den Unfallstationen haben, soweit sie das Berliner Rettungs
ivesen betreffen, die Einnahmen 102 272,18 M, die Ausgaben
181 168,39 M, die Differenz also 78 896,21 M betragen. Da nach