No. 46. Feuerwehr.
7
Lfd.
Nr.
Benennungen
Anzahl
der
Beanstan
dungen
Bemerkungen
10
Unglücksfälle
2
Verletzung einer Schau-
11
Versenkungen
Spielerin bezw. eines
Artisten durch Sturz
von Treppe.
12
Sonstige Maßnahmen
—
1
c) Bei Generalproben:
Regenvorrichtungen
1
Fehlen einer Verschluß-
2
Eiserne Vorhänge
—
muffe.
3
Feuermelder
—
4
Beleuchtungsanlagen
—
5
Entlüftungsvorrichtungen . . .
—
6
Dekorationen
1
Unzulässige Verwendung
7
8
Verbauen der Gänge usw. mit
Kulissen und Requisiten . .
Wasserstöcke
1
verbrennlicher Deko
ration.
Ventil undicht.
Zusammen
29
Während der Anwesenheit der Sicherheitswachen in den Theatern
sind im ganzen 2 Brände zum Ausbruch gekommen, die sofort im Ent
stehen unterdrückt werden konnten.
Volks-Oper, Bellealliancestraße 7/8
— 15. April 1911 —
In dem Gang von der Bühne nach den Garderoben brannten mehrere
kleine Säcke mit Holzwolle und eine große Trommel.
Die Entstehungsursache ist vermutlich auf unvorsichtiges Fort
werfen eines Zigarrenrestes zurückzuführen.
Das Feuer wurde durch die Sicherheitswache gelöscht.
Kurfürsten-Oper, Nürnberger Straße 70/71,
— 17. Februar 1912 —
Während der Generalprobe brannte bei einer Blitzlichtaufnahme
der Rauchtangschirm.
Das Feuer war vermutlich durch Unvorsichtigkeit entstanden.
Der Brand wurde durch die Sicherheitswache gelocht.
Sicherheitswachen in Warenhäusern.
In der Zeit vom 10. bis einschließlich 24. Dezember 1911 wurden
wegen des starken Verkehrs in 19 größeren Waren- und Geschäfts
häusern Sicherheitswachen gestellt.
Die Stärke der Wache betrug:
an Wochentagen 20 Oberfeuermänner und 109 Feuermänner,
an Sonntagen 29 Oberfeuermänner und 171 Feuermänner.
Besondere Vorkommnisse in Kinematographentheatern.
1. Am 1. Juli 1911. Littauer Straße 27.
In dem Vorführungsraum eines Kinematographentheaters
brannten Films.
Das Feuer war durch Reißen eines Films entstanden, der
sich an den heißen Lichtstrahlen entzündet hatte.
2. Am 20. August 1911, Rosenthaler Straße 60.
Es brannten Fußboden und Balkenlage über dem Vorführungs
raum eines Kinematographentheaters.
Die Entstehungsursache des Feuers ist darauf zurückzuführen,
daß sich durch die Widerstände im Vorführungsraum, die dicht
unter der Decke angebracht waren, der Putz und das Rohr er
hitzten, so daß die Balkenlage und der Fußboden der darüber
liegenden Wohnung in Brand gerieten.
Das Feuer wurde mit kleinem Löschgerät abgelöscht,
3. Am 3. November 1911. Grenzstraße 11.
In einem Vorführungsraum eines Kinematographentheaters
brannten 2 Filmrollen während der Vorstellung.
Das Feuer ist infolge eines schadhaften Films im Fenster
des Apparats entstanden.
Das Publikum verließ in Ruhe den Raum.
Die Ablöschung erfolgte vor Ankunft der Feuerwehr mittels
des vorhandenen Löschgerätes.
4. Am 6. November 1911. Schönhauser Allee 161a,
In dem Vorführungsraum eines Kinematographentheaters
brannten Films, ein Tisch und Leitungsmaterial.
Die Entstehungsursache des Brandes ist wahrscheinlich
darauf zurückzuführen, daß eine brennende Zigarre unter den
Tisch geworfen wurde, unter dem sich der Blechkasten mit
Films befand.
Der Brand wurde mittels des kleinen Löschgeräts abgelöscht.
5. Am 26. Dezember 1911. Lichtenberg, Frankfurter Allee 153.
In einem Kinematographentheater brannten Films. Das
Publikum, das sich im Zuschauerraum befand, drängte auf den
Ruf „Feuer“ derartig nach dem Ausgang, daß zwei Kinder
getötet und mehrere schwer verletzt wurden.
Die Entstehungsursache konnte nicht ermittelt werden. Das
Feuer wurde mittels des kleinen Löschgeräts gelöscht.
6. Am 29. Januar 1912. Bülowstraße 16.
In dem Vorführungsraum eines Kinematographentheaters
brannten Films.
Der Brand ist vermutlich dadurch entstanden, daß infolge
unvorsichtigen Herunterklappens eines Starkstromschalters
elektrische Funken einen auf der Umwickelmaschine befindlichen
Film entzündeten. Das Feuer wurde mittels des kleinen Lösch
geräts gelöscht.
7. Am 13. Februar 1912. Wiclefstraße 24.
Im Vorführungsraum eines Kinematographentheaters brannten
ein Filmstreifen, sowie die Isolierung der elektrischen Leitungen.
Das Feuer war dadurch entstanden, daß der Film eine
Schleife warf, die sich gegen einen heißen Widerstand legte.
Das Feuer war vor Ankunft der Feuerwehr gelöscht; das
Publikum hatte in Ruhe den Saal verlassen.
8. Am 16. Februar 1912. Kottbuser Damm 22.
Es brannten Papier und ein Fenstervorhang im Zuschauer-
raum eines Kinematographentheaters. Beim Anzünden einer
Zigarre durch einen Zuschauer geriet das auf dem Fußboden
liegende Papier in Brand und entzündete den Vorhang.
Das Feuer wurde vor Eintreffen der Feuerwehr gelöscht,
Tätigkeit der Feuerwehrsainariter.
Bei der Abteilung sind 147 Chargierte und 210 Mannschaften im
Samariterdienst ausgebildet.
Im Berichtsjahr wurde die Hilfe der Samariter bei Wiederbelebungs
versuchen mit dem Bra't’ sehen Sauerstoffapparat und dem Sauerstoff
apparat „Pulmotor“ in 56 Fällen in Anspruch genommen. Bei 39 Ver
unglückten waren die Wiederbelebungsversuche von Erfolg, bei 17 nicht.
Die an der Rettung beteiligten Samariter erhielten, auf Grund des
Ministerialerlasses vom 20. Oktober 1820, Prämien im Gesamtbetrag« von
1064 Ji.
Nachstehende Tabelle gibt Aufschluß über die weitere Tätigkeit der
Samariter,