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Nr. 1. Allgemeine Berwaltung de« Magistrats.
qerijseiien Scheunen viertel geschaffenen Babelsberger Platz den Namen
Fürst BülowPlatz zu geben. Fürst B ü l o w dankte dafür in einem
an den (Oberbürgermeister gerechteten Schreiben.
Am 23. August trat der V. Internationale zahnärzt-
l i cl> e Kongreß im Reichstagsgebäude zusammen. Am Abend
de« Eröffnungstages wurden die Mitglieder von den städtischen Be
hörden im Rathaus festlich empfangen und bewirtet und von dem
Bürgermeister mit einer Ansprache begrüßt.
Ant 28, August, nachmittags 5 Uhr, sollte Graf Zeppelin
iitil feinem lenkbaren Luftschiff auf der Fahrt von Friedrichshafen
in Berlin landen. Der Magistrat hatte einen Aufruf an die Bürger
schaft gerichtet, die Häuser durch Fahnen zu schmücken. Durch einen
Unfall des Ballons war es leider nicht nwglich, die Zeit einzu
halten: die Ankunft erfolgte erst am nächsten Bormittag, einem
Sonntag. Der Ballon umkreiste bei seiner Ankunft wiederholt den
Rathausturm, auf dessen Galerie die Rathauskapelle Weisen ertönen
ließ, und die mit Mitgliedern des Magistrats und der Stadtver
ordnetenversammlung und deren Angehörigen dicht besetzt war. Um
131/2 Uhr landete der Ballon auf dem dazu bestimmten Tegeler Schieß
platz in Gegenwart der Kaiserlichen Fäinilie. Graf Zeppelin
tvurde Von von einer Abordnung der Gememdebehörden von Berlin
tlntcr Führung des Bürgermeisters Dr. Reicke, des Stadtverord
netenvorstehers M i ch e l e t und des Stadtverordnetenvorsteher-Stell-
vertreterS E a s s e l begrüßt.
Am ck. September tvurde das Bersammlungshaus der
Offiziere der Landwehrinspektion Berlin am Zoo
logischen Garten in Gegenwart des Kaisers eingeweiht. Als Vertreter
der Sladtgemeinde nahm der Bürgermeister teil.
Am st. September fand eine Trauerfeier für den am 4. Sep-
lember verstorbenen Polizeipräsidenten von Berlin
v. Slubenrauch in der Alken Garnisonkirche statt, woran als
Vertreter der Stadt teilnahmen: Oberbürgermeister Kirschner,
Bürgermeister Dr. Reecke, Sladtrat Marggraff, Stadtver
ordnetenvorsteher M i ch e l e t.
Am l 8. September wurde die I u b i l ä il m s k 0 ch k u n st a u s -
stellnng im Zoologischen Garten durch den Oberbürgermeister
eröffnet.
Ani 9. und l0. Oktober feierte die Berliner Liedertafel
das Fest ihres 25 jährigen Bestehens. Am 9. fand in der Philhar
inonie ein großes Konzert statt, dem ein Kommers folgte. Am 10.
hielt die Liedertafel im Rathaus einen Festakt ab, an dem Magistrats
mitglieder und Stadtverordnete mit deni Oberbürgermeister an der
Spitze teilnahmen.
Der Oberbürgermeister wurde mit anderen zum Ehrenmitglied
der Liedertafel ernannt, und der Stadlgemeinde Berlin wurde als
Ehrengabe die aus Anlaß des Festes gestiftete Zeltermedaille ge
widmet.
Im Vorgarten der Königlichen Universität wurden am 9. Ok
tober das Denkmal für Heinrich v. T r e i t f ch k e und am
l. November das Denkinal für Theodor Mommsen enthüllt.
An beiden Feierlichkeiten nahmen der -Oberbürgermeister und der
Bürgermeister teil.
Am 10, November wurde der 150. Geburtstag Schillers
im Schillermnfeum zu Marbach am Neckar festlich begangen. Der
Magistrat war von dem Festkomitee zu der Feier eingeladen; ein
Vertreter nahm aber nicht daran teil. Dagegen wurde an den Stadt
schultheißen F 0 r st »er in Marbach vom Magistrat ein Kranz ge
sandt mit der Bitte, ihn an der Feststätte niederzulegen. Der Kranz
Iraav eine Schleife mit den Farben der Stadt Berlin und mit der
Zuschrift: „Dein unsterblichen Dichter die Stadt Berlin". Der
Oberbürgermeister, der Bürgermeister, der Stadtverordnetenvorsteher
und der Stadtverordnetenvorsteher-Stellvertreter legten an dem glei
chen Tage am Schillerdenkmal auf dem Gensdarmenmarkt einen
Kranz nieder niit der gleickym Zuschrift auf der Schleife.
Ani 24. tzLovcmber traf aus Bremen von der Aktiengesellschaft
„Weser", der Erbauerin des Patenschiffs der Stadtgemeinde Berlin,
des Lloyddampfers „Berlin", das seinerzeit als Geschenk in Aus
sicht gestellte Bvllmodell dieses Danrpsers ein, das zur allgemeinen
Besichtigung im Märchensaal des Rathauses ausgestellt wurde.
Am 23. Dezember waren 100 Jahre vergangen, daß der König
Friedrich Wilhelm III. und die Königin Luise nach
langer Abwesenheit ihren Einzug in Berlin hielten. Zur Erinnerung
daran wurden im Auftrage des Magistrats an den Denkmälern
des Königs und der Königin im Tiergarten Kränze niedergelegt.
Am 10, Januar 1910 starb der Stadtälteste, Stadtsyndikus a. D-
Geheime Regierungsrat Weise. An der Beerdigung nahmen mit
den, Oberbürgermeister zahlreiche' andere Mitglieder beider städti
schen Behörden teil.
Am 11. Januar ging beim Magistrat das Bild Seiner
Majestät des Kaisers ein, dos er bei der Jubiläumsfeier
der Städteordnung im Rathause der Stadt Berlin als Geschenk zu
gesagt hatte. Das von Professor Schwarz angefertigte Bild
wurde int Magtftratssitznngssaal aufgehängt: dem Kaiser wurde ein
Dank'chreiben übersandt.
Am 11., 12. und 13. Februar feierte dasGarde -Pionier-
Bataillon das Fest seines hundertjährigen Bestehens. Am
12. Februar fand in Gegentvart des Kaisers eine Kirchenfeier statt,
der sich ein Frühstück im Offizierskasino anschloß. Auf Einladung
nahmen der Oberbürgermeister und der Stadtverordnetenvorsteher
daran teil. Ter Magistrat übergab als Geschenk ein von Professor
Skarbina gemaltes Bild, das aus dein Dönhvffplatz exerzierende
Pioniere in der Uniform der zwanziger Jahre des vorigen Jahr
hunderts darstellt.
Am 9. März wurde der Stadtälteste Stadtbanrat a. D. Ge
heime Banrat Blankenstein beerdigt. An der Trauerfeier
nahin eine Abordnung des Magistrats und der Stadtverordneten
versammlung mit dem Oberbürgermeister an der Spitze teil.
Am 15. März vollendete der Dichter Paul Hepse in Mün
chen, ein Berliner Kind, sein 80. Lebensjahr. Der Magistrat über
sandte ihm ein Glückwunschschrechen.
Die gemäß § 20 der Städteordnung vom 30, Mai 1853 be
richtigte Gemeindewählerliste der stimmfähige» Bürger wurde in
der Zeit vom 15, bis 30, Juli 1909 öffentlich ausgelegt.
Verzeichnet waren in ihr 386 877 Wähler und zwar in der
I. Abteilung 994,
II. - 31598,
III, - 354 285.
Der Durchschnittssteuerbetrag belief sich auf 192,72 es / 100 M.
Die I. Abteilung schloß ab mit dem Mindeststeuerbetrag von
6 450,80 M, die II. mit 192,72 69 / 100 >^, während die III, Abteilung
mit dem Satze von 192,72 68 /ip 0 M begann.
Die Liste wurde von 55 292 Personen eingesehen.
Außerdem wurde die Liste in 19 955 Fällen geprüft, ob die
Wähler in ihr enthalten find, deren Namen in den von Parteien
überreichten Verzeichnissen aufgeführt waren.
Von 3 322 gegen die Richtigkeit der Wählerliste erhobenen Ein
sprächen wurden von der Stadtverordnetenversammlung 2 704 als un
begründet zurückgewiesen, die übrigen 618 dagegen als begründet an
erkannt, und die Einsprucherhebcnden in die Wählerliste aufgenonimen.
Die regelmäßigen Ergänzungswahlen zur Stadtverordneten-
versammlung fanden in folgenden Wahlbezirken statt:
Abteilung III: 2, 5, 8, 13. 14, 17, 18, 24,
43, 47;
- I und II: 1—16,
Gewählt wurden in der III, Abteilung
15, 28, 31, 37, 39. 42,
am 3. November 1909
im
Wahlbezirk
5
der Stadtverordnete
Marggraff,
-
-
8
-
-
Dupont,
-
-
13
-
-
Singer,
Stadthagen,
-
-
14
-
-
-
-
17
-
Zigarrenhändler
Börner,
-
-
18
-
Restaurateur
Kerfin,
-
-
24
-
Stadtverordnete
Schneider,
-
-
25
-
-
Bruns,
-
-
28
-
Zeitungsspediteur Zucht,
-
-
31
-
Rechtsanwalt
Dr. Rofenfeld,
-
-
37
-
Stadtverordnete
Borgmann,
-
-
39
-
-
Ritter II,
-
^ -
42
-
Rechtsanivalk
Dr, Cohn,
-
-
43
-
Stadtverordnete
Ewald,
-
-
47
-
Maurer
Metzle:
der
im
II, Abteilung am 4, November 1909
Wahlbezirk 1 der Stadtverordnete
Riemer,
-
-
2
-
Töpfermeister
Hildebrand,
-
-
3
-
Stadtverordnete
Bracke,
4 - - Professor Cremer,
5 - - Barth,
6 - - Professor Dr, Glatzel,
7 - - Lofmann,
8 - - Ulrich,
9 - - Iden,
10 - - Klaar,
11 - - Dr. Jsaac,
12 - - Dr. Knauer,
13 - - Professor Dr. Tropfte,
14 - - Landsberg,
15 - Stadiverordnetenvorsteher-Stellvertreter
Geheime Justizrat Cassel,
16 - Stadtverordnete Thiemc;
von der 1. Abteilung am 5. November 1909
im Wahlbezirk 1 der Stadtverordnete
- 3 - -
- - 6 - -
- ; 7 - -
- - 9 - -
-- » 10 - -
Spendig,
Liebermann,
Dr. jur. Gelpcke.
George,
Friedberg,
Baurat Körte,
Dr. phil. Nathan,
Prof, Dr. jur. Preuß,
Stapf.
Justizrat Dr. Friede
mann,