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Nr. 37. Straßenreinigung.
Koste »
der Schneebeseitigung in den letzten 20 Jahren.
Jahr
Etats,
Abfuhr
Jt
insatz
Hilfs
arbeiter
Jt
Wirklich verausgabt
..... . Hilfs-
«bsuhr Arbeiter
Jt Jt
Mithin verausgabt
mehr weniger
JC Jt
1890
208 000
80 000
367 600
96 357
175 957
1891
208 000
80 000
148 0521 68 134
—
71 814
1892
208 000
80 000
557 336
202 555!
471 891
—
1893
208 000
80 000
10 605
3 590
—
273 805
1894
208 000
80 000
885 567
224 134
821 701
—
1895
100 000
80 000
167 728
51 433
39 161
—
1896
100 000
80 000
729 130
136 269
685 399
—
1897
100 000
80 000
23 581
13 208
143 211
1898
100 000
80 000
17 865 5 726
—
156 409
1899
100 000
80 000
665 440
184 775!
670 215
—
1900
100 000
80 000
289 882
140 746
250 628
—
1901
100 000
80 000
228 221 156 510
204 731
—
1902
100 000
80 000
34 263
22 602
—
123 135
1903
250 000
160 000
168 241
64 274
—
177 485
1904
200 000
150 000
72 709
16 147
—
261 144
1905
200 000
150 000
49 014
12 592
—
288 394
1906
200 000
150 000
1 231 746p 263 115
1 144 861
—
1907
200 000
150 000
122 142H 28 764
—
199 094
1908
150 000
100 000
762 848
153 544
666 392
—
1909
150 000
100 000
344 605
73 261
167 866
—
3 190 00q|2 000 000
6 876 57ol|l 917 736
5 298 802Ü1 694 491
— 1 694 491
5 IW 000 Jt 8 794 311 Jt 3 604 311 Jt
d. i. durchschnittlich im Jahr rund 440 000 Jt.
Schneepslüge.
Mil der Beschaffung von Schneepflügen ist im Berichtsjahr weiter
vorgegangen worden und sind zu den im Jahre 1908 vorhandenen 32
zweispännigen Schneepflügen (System Hellmers-Hamburg) weitere
6 in Betrieb gestellt worden, so daß nunmehr 38 Stück vorhanden
waren.
Die Beschaffung von weiteren 10 Schneepflügen für das Rech
nungsjahr 1910/11 ist von den Gemeindebehörden bereits genehmigt.
Schneeeinwurf in die Abwässerkanäle.
Die Deputation für die städtischen Kanalisationswerke hatte auch
in diesem Jahre die gemauerten Straßenkanäle, soweit sie mehr als
700 m von der Pumpstation entfernt sind, zum Einwurf von Schnee
zur Verfiigung gestellt.
'Es sind rund 53 274 cbm Schneemasse in die Kanäle hineinge
worfen ivorden, ohne daß Störungen in dein Abfluß vorgekommen sind.
Die Einwurfsstellen waren so gewählt, daß nur wasserreiche Kanäle
benutzt wurden und daß zur Nachtzeit, wo der Abwässerfluß nur
gering ist, das Einwerfen von Schnee möglichst eingeschränkt wurde.
An außerordentlichen Räumungskosten infolge des Schneeein
wurfs hat die Direktion der Kanalisationswerke 12 504,is M berechnet.
Fuhrwerke der städtischen Rieselfelder.
Die Schneeabfuhr, welche durch die vertraglich verpflichteten
Unternehmer teils nach den von ihnen vorgehaltenen Abladeplätzen,
teils auch in die öffentlichen Wasserläufe und durch Mannschaften
der Straßenreinigung mittels der Schneekarren nach den Abwässer
kanälen erfolgte, wurde auch im Berichtsjahre unter Zuhilfenahme
von Fuhrwerken der städtischen Rieselfelder ausgeführt.
Es wurden von den Gutsverwaltungen während 11 Tagen
täglich ca. 152 zweispännige Kastenwagen mit den nötigen Fahrern
und Inspektoren gestellt.
15. Straßenbesprengung.
a) Besprengung mit Reinwasser.
Für die Straßenbesprengung waren 290 einspännige Spreng
wagen von 1500 Liter Wasserinhalt und mit Miller'schen Patent
brausen ausgerüstet, sowie ein Autosprengwagen von 5000 Liter
Wasserinhalt, mit Druckpumpe und Miller'schen Patentbrausen ver
sehen, in Tätigkeit.
Die Einführung der Miller'schen Patentbrausen hat sich gegen
über der früheren Röhrenbrause wiederum gut bewährt.
Die Bespannung und Bedienung der städsischen Fahrzeuge ist
auf Grund öffentlicher Ausschreibung vom 1. April 1909 ab neu
vergeben. ' !~ ,
Die Unternehmer erhalten hiernach für ein Pserdetagewerk 6,35 Jt
und für ein Fahrertagewerk 4,so M.
Die Unterhaltung der Maschinen und sonstigen Fahrzeuge hat
die Verwaltung vom 1. April 1909 ab in eigne Regie übernommen.
Im Berichtsjahre sind für die Besprengung der Straßen
1274 917 cbm Wasser verbraucht worden.
b) Besprengung des Asphalt- und Holzpflasters mit
einer Ipr'oz. Westrumitlösung.
Die vorgesehene allgemeine Einführung der Oelbesprengung für
Asphalt- und Holzpflastcrstraßen ist im Berichtsjahre durchgeführt und
hat sich sowohl bezüglich der Staubbildung als auch des Kostenaufwandes
vorzüglich bewährt.
Durch die Verwendung von Ölemulsionen zur Straßenbesprengung
war es möglich, die sonst täglich mehrmals ausgeführte Wasserbe-
sprengung wochenlang auszusetzen, ohne daß eine Staubbelästigung
eintrat. Unter der Annahme einer 6maligcn Ölaussprengung während
der Sommerzeit würde ohne Berechnung des Wasserverbrauchs der
Quadratmeter Besprengungsfläche 0,oog M erfordern, während für die
Reinwasserbesprengungen, ebenso ohne die Wasserkosten 0,o? M pro
Quadratmeter und Jahr ausgegeben worden sind.
c) Besprengungen der Straßen mit Chlor Mag
nesium lösungen.
Die Verwendung von Chlormagnesiumlauge zur Staubbeseitigung
ist im Berichtsjahre nicht zur Anwendung gekommen, dagegen sind
Versuche mit Chlorcalciumlauge vorgenommen, welche dasselbe Re
sultat ergaben. Da letztere etwa 40 v. H. billiger ist als Chlormag
nesiumlauge, so ist während der Frostzeit zur Staubniederhaltung
bei der Kehrmaschinenarbeit als Beimischung zum Wasser Chlor-
calciumlauge verwendet worden.
Es ist hierdurch erreicht, daß die sonst wegen der Staubentwicke
lung bei trockenem Frost unterbliebene Straßenreinigung mit Kehr
maschinen wieder aufgenommen werden konnte. Die Vorbesprengung
mit der Chlorcalciumlösung hielt nicht nur den Staub nieder, sondern
löste auch den festgefrorenen Straßenschmutz, so daß er von der
Kehrmaschine beseitigt werden konnte.
16. Oeffentliche Abortanstalten.
Die Zahl der Anstalten ist gegen das Vorjahr um 2 gestiegen,
so daß jetzt 94 Anstalten vorhanden sind und zwar:
15 Abortanstalten mit eingebauten Pissoirs,
10 - - polygonalem Grundriß l Rotunden),
54 - - rechteckigem Grundriß,
11 - für Schiffer,
4 - in städtischen Pritvatgebäuden.
Se. 94.
17. Reinigung von Privatstraßen.
In den Grundsätzen für die Reinigung von Privatslraßen sind
im Berichtsjahre Veränderungen nicht eingetreten.
Der Einheitssatz für die von den Unternehmern zu zahlenden
Reinigungskosten bei Anlegung neuer Straßen durch jene jPrivat-
leute beträgt 40 ^ pro Quadratmeter und Jahr.
18. Reinigung der Schienengleise der Straßenbahn.
An den vertraglichen Verpflichtungen der Straßenbahngesell-
schasten hat sich gegen das Vorjahr im wesentlichen nichts geändert.
Der Einheitssatz für die einmalige Reinigung von 1000 lfd. m
Schienengleise beträgt l,is M.
19. Außergewöhnliche Reinigungsarbeiten.
Während des Berichtsjahres ist die Verwaltung wieder mehrfach
mit zwangsweisen Reinigungsarbeiten in Anspruch genommen worden,
ohne baß bei diesem Zweige Vorkommnisse und Verhältnisse sich zuge
tragen haben, die von den Vorjahren abweichen, so daß aus die Be
richte aus den früheren Jahren wieder Bezug genommen wer
den kann.
20. Anderweitige Obliegenheiten der Straßenreinigung.
a) Rettungsgeräte.
Die an den öffentlichen Wasserläufen befindlichen Rettungsgeräte
wurden im Berichtsjahre um 3 Rettungskähne und 6 Rettungsringe
vermehrt. Insgesamt sind mithin 132 Rettungsstationen vorhanden,
welche mit folgenden Rettungsgeräten ausgerüstet sind: 38 Rettungs
kähne, 34 Rettungsbälle, 60 Rettungsringe. 3 Reservekähne stehen
der Verwaltung zur Aushilfe zur Verfügung.
In der Verwaltung der Rettungsstasionen sind ebenfalls Ver
änderungen nicht vorgekommen. In Anspruch genommen sind die
Rettungsgeräte in der erwähnten Zeit in etwa 34 Fällen zur Ret
tung von Menschen und in 13 Fällen zur Bergung von Leichen.