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Rr. 16. Waisenpslege.
II. Statistischer Stricht
über das Kinderashl und die aus demselben in Familienpflege
untergebrachten Kinder.
Vorbemerkung. In den folgenden Zahlen ist nirgends mit
einbegriffen die Zahl der Säuglinge, die auf Kosten der Waiscnver-
waltung und der Staats'schen Stiftung im Kinderasyl verpflegt
worden sind. Die Zahl dieser Kinder war im Etatsjahre durchschnitt
lich 80,7 + 1,b — 82 täglich.
Der Bestand am 1. April 1909 war .... 77 Pfleglinge,
Zugang 1. April 1909 bis 31. März 1910
61 Knaben, 56 Mädchen 117
zusammen 194 Pfleglinge.
Abgang 1. April 1909 bis 31. März 1910
74 Entlassene, 14 Verstorbene .... 88
Ergibt am 1. April 1910 einen Bestand von 106 Pfleglingen.
Jni Durchschnitt wurden im Etatsjahre im Kinderasyl selbst täg
lich 26 Stistungskinder verpflegt (einschließlich der in obiger Vorbe
merkung genannten 82 Kinder, also 108). — Im Waisenhause zu
Rummelsburg waren im Durchschnitt 3 Kinder auf Kosten der Schmidt-
Gallischstiftung untergebracht. — Für die Kostpflege läßt sich der Durch
schnitt annähernd wie folgt berechnen: Nach den Zählungen des Stati
stischen Amts gab es Pfleglinge der Schmidt-Gallischstiftung überhaupt
Ende März 1909
- April. .
- Mai . .
- Juni. .
- Juli . .
- ' August
- September
- Oktober .
<■>,
74,
85,
95,
98.
96,
96,
99,
Ende
November .
Dezember
Januar 1910
Februar. .
März . .
100,
104,
113,
114,
105,
1 254,
durch 13 geteilt, gibt . 96 Kinder
als Gesamtdurchschnitt. Zieht man die 29
ab, die im Kinderasyl selbst und im Waisenhausc Rummels
burg verpflegt wurden, bleiben 67 Kinder
übrig als Durchschnittszahl für die Familienpflege.
Zugang I. April 1909 bis 31. Marz 1910.
1. Grund der Aufnahme in die Schmidt-Gallischstiftung.
Tie Ausnahme der 117 Kinder, von denen 18 ehelich, 85 unehe
lich geboren waren, während bei 14 Findlingen die Abstammung un
bekannt war, erfolgte
1. weil die Mutter in Stellung war in 27 Fällen,
2. weil das Kind ausgesept oder hilflos aufgefunden
war . - 17 -
3. weil die Mutter arm oder krank oder tot war . - 67 -
4. weil der Aufenthalt der Mutter unbekannt war - 4
5. weil die Mutter ftellungs- oder obdachlos war . - 7 -
zusammen in 117 Fällen.
2. Lebensalter, Konfession, Geburtsort und Ehelichkeit
der Kinder.
Die aufgenommenen Kinder standen in
bis zu 14 Tagen. .
14 Tage bis 1 Monat
1 bis 12 Monate .
1 bis 2 Jahre . .
3 bis 4 Jahre . .
folgendem Alter:
31,
28,
56,
1,
i.
117.
Geboren waren in Berlin 96, in Brandenburg 3, außerhalb der
Provinz Brandenburg 1, ohne Angabe des Geburtsortes 17 Findlinge;
zusammen 117.
Es waren
darunter ehelich
unehelich
ohne Angaben
evangelisch ....
83
14
69
—
katholisch ....
12
1
11
—
jüdisch
2
1
1
—
Dissident ....
2
2
—
—
ohne Angabe . . .
18
—
4
14
zusammen
117
18
85
14.
Abgang 1. April 1909 bis 31. März 1910.
3. Lebensalter und Pslegedauer beim Ausscheiden.
Von den 88 Kindern, die in dem Berichtsjahre ausgeschieden sind,
waren beim Ausscheiden:
Entlassene Verstorbene Summe
bis zu 1 Monat all
1
3
4
1 bis 8 Monate -
19
8
27
3 - 12
39
3
42
bis zu 1 Jahr alt
59
14
73
1 bis 2 Jahre -
9
—
9
2 - 3 -
—
—
—
3 - 4 -
2
—
2
Entlassene Verstorbene Suinme
4 bis 5 Jahre alt
1
—
1
5-6 - -
—
6 - 7 -
—
7 - 8 -
3
—
3
Summe
74
14
88
Diese Kinder hatten in
unserer Pflege gestanden:
davon
ohne Angabe
Ent-
Ver-
ehe-
unehe
ob ehelich
lajsene ltorbene
Summe
lich
lich
od.unehelch
0 bis 14 Tage 6
3
9
2
7
—
14 Tage bis 1 Monat 7
4
11
i
6
4
!Monatbis3Monate 27
6
33
6
23
4
3 - -12 - 25
1
26
6
18
2
bis zu 1 Jahre 65
14
79
15
54
10
1 bis 2 - 3
9,0
—
3
—
2
1
3 - 4 - 2
2
z
2
4 - 5 - 1
R „ o
—
1
—
1
—
6-7 - —
z
7 - 8 - 3
—
3
—
2
1
Summe 74
14
88
15
61
12
4. Verbleib der entlassenen Kinder.
Von den 74 Kindern sind entlassen:
davon unter
1 Jahr alt:
zur Mutter
30
26
zum Vater oder zu sonstigen Verwandten. .
8
7
in unentgeltliche Pflege . .
8
5
in die Waisenpfleqe sind übernommen worden
26
20
ohne Angabe wohin entlassen
2
1
Summe
74
59
5. Sterblichkeit.
Es sind 14 Kinder verstorben, alle im 1. Lebensjahre, und zwar
13 im Kinderasyl, 1 in einem Krankenhaus.
Bestand am 1. April 1910.
6. Lebensalter und Aufenthaltsort; eheliche und
uneheliche Geburt; Konfession.
Lebensalter
am 1. April 1910
Aufenthaltsort
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0
bis 14 Tage . . .
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14 Tage bis 1 Monat .
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1
1
bis 3 Monate. . .
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—
—
—
11
3
- 12 - . . .
—
16
i
12
5
34
bis
zu 1 Jahre. . . .
—
28
i
—
—
12
5
46
1
bis 2 Jahre . . .
1
1
4
9
15
2
- 3 - . . . .
—
—
—
—
—
2
2
4
3
- 4 - . . . .
—
—
—
—
1
2
2
5
4
- 5 - . . . .
—
—
—
—
—
2
6
8
5
- 6 - . . . .
—
—
—
—
—
4
3
7
6
- 7 - . . . .
—
—
—
—
—
—
4
4
7
- 8 - . . . .
—
—
—
—
—
1
6
7
8
- 9 - . . . .
—
—
i
—
—
3
6
10
Summe
1
29
2
—
1
30
43
106
Von diesen 106 Kindern waren 7 ehelich, 79 unehelich, während
bei 20 eine Angabe über die eheliche oder uneheliche Geburt fehlte.
Von den 106 Kindern waren evangelisch 72, katholisch 10, jüdisch 1,
Dissident 1, die Angabe über die Religion sehlte bei 22.
7. Häufigkeit der Aufnahme und Dauer der Pflege.
Von den am 1. April 1910 vorhandenen Kindern waren:
ausgenommen
zum 1. Male alle . . . 106
in der Pflege der Stiftung
unter 1 Jahr 52,
1 bis 2 Jahre laug 10,
2 - 3 - ' 4,
3 - 4 - 6.
4 - 5 - 7,
5 - 6 - 7,
6 - 7 - 3,
7 - 8 - 9,
8 - 9 - 8,
Sunlme 106 I
Berlin, den 2. November 1910.
Schuster, Verwaltungsdirektor.
106.