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Nr. 37. Straßenreiuigung.
und Holzpflaster angestellt worden, welche ein befriedigendes Resultat
ergeben baben, sowohl bezüglich der Staubverbindung, als auch be
züglich des Kostenaufwandes.
Durch die Verwendung von Oelemulsionen zur Straßenbespren-
gung war es möglich, die sonst täglich mehrmals ausgeführte Wasser-
besprengung wochenlang auszusetzen, ohne daß eine Staubbclästigung
eintrat. Unter der Annahme einer 6 maligen Oelaussprengung während
der Sommerzeit würde ohne Berechnung des Wasserverbrauchs der
Quadratmeter Besprengungsfläche 0,009 M erfordern. während für die
Reinwasserbesprengungen, ebenso ohne die Wasserkosten 0,o? M pro
Quadratmeter und Jahr ausgegeben worden sind.
Für den Sommer war daher die Allgemeine Einführung der Oel-
besprengung für Asphalt- und Holzstraßen in Aussicht genommen.
e) Besprengung der Straßen mit Ehlormagnesiumlösungen.
Die Verwendung von Chlormagnesiumlösungen zur Staubbeseiti-
gung wurde im Berichtsjahre auch nur versuchsweise ausgeführt, aber
doch in solchem Umfange, daß abschließende Resultate erzielt werden
konnten.
Die sommerlichen Versuche haben in keinem Falle befriedigt, da
gegen haben die Versuche während der Frostzeit ergeben, daß durch
die Beimischung der erst bei größerer Kälte gefrierenden Chlormagnesium
lauge eine Wasserbesprengung während der Frostzeit möglich ist, ohne
daß die Straßen mit Glatteis überzogen werden. Die sonst wegen
der Staubentwickelung bei trockenem Frost unterbliebene Straßen
reinigung mit Kehrmaschinen konnte somit wieder aufgenommen wer-
den. Die Vorbesprengung mit der Chlormagnesiumlösung hielt nicht
nur den Staub nieder, sondern löste auch den festgefrorenen Straßen
schmutz, sodaß er von der Kehrmaschine beseitigt werden konnte.
16. Oeffentliche Abortanstalten.
Die Zahl der Anstalten ist gegen das Vorjahr um 7 gestiegen,
so daß jetzt 92 Anstalten vorhanden sind und zwar:
10 Abortanstalten mit eingebauten Pissoirs,
11 - - polygonalem Grundriß (Rotunden),
80 - -. rechteckigem Grundriß,
11 - für Schiffer.
Se. 92.
17. Reinigung von Privatstraßen.
In den Grundsätzen für die Reinigung von Privatstraben sind
im Berichtsjahre Veränderungen nicht eingetreten.
Der Einheitssatz für die von den Unternehmern zu zahlenden
Reinigungskosten bei Anlegung neuer Straßen durch jene Privatleute
beträgt 40 ^ pro Quadratmeter und Jahr.
18. Reinigung der Schienengleise der Straßenbahn.
An den vertraglichen Verpflichtungen der Straßenbahngesellschaften
hat sich gegen das Vorjahr im wesentlichen nichts geändert.
Der Einheitssatz für die einmalige Reinigung von 1000 lfd. m
Schienengleise beträgt 1,is JC.
19. Außergewöhnliche Reinigungsarbeiten.
Während des Berichtsjahres ist die Verwaltung wieder mehrfach
mit zwangsweisen Reinigungsarbeilen in Anspruch genommen worden,
ohne daß bei diesem Zweige Vorkommnisse und Verhältnisse sich zu
getragen haben, die von den Vorjahren abweichen, so daß auf die
Berichte aus den früheren Jahren Bezug genommen werden kann.
29. Anderweitige Obliegenheiten der Straßenreinigung.
a) Rettungsgeräte.
Die an den öffentlichen Wasserläufen befindlichen Rettungsgeräte
wurden im Berichtsjahre nicht vermehrt. Insgesamt sind mithin noch
124 Rettungsstationen vorhanden, welche mit folgenden Rettungs
geräten ausgerüstet find: 36 Rettungskähne, 34 Rettungsbälle,
55 Rettungsringe. 3 Reservekähne stehen der Verwaltung zur Aus
hilfe zur Verfügung.
In der Verwaltung der Rettungsstationen sind ebenfalls Ver
änderungen nicht vorgekommen. In Anspruch genommen sind die
Rettungsgeräte in der erwähnten Zeit in etwa 36 Fällen zur Rettung
von Menschen und in 18 Fällen zur Bergung von Leichen.
b) Samariterdienst.
Die Mannschaften der Straßenreinigung sollen für die Zukunft
auch Rettungsdienste im Straßenverkehr verrichten. Es sind daher
im Berichtsjahre zuvörderst die sämtlichen Aufsichtsbeamten und dann
eine Hälfte der Vorarbeiter von den dazu berufenen Aerzten in der
ersten Hilfeleistung bei verunglückten Personen ausgebildet worden.
Die weitere Ausbildung der Vorarbeiter und der Arbeiter wird
im Jahre 1909 fortgesetzt werden.
o) Oeffentliche Abladeplätze.
Nachdem der frühere Einladeplatz zu Hafenanlagen Verwendung
gefunden hat, ist der Betrieb der öffentlichen Abladeplätze völlig ein
gestellt worden. Die städtischen Plätze sind anderweitig vermietet.
ä) Vau der neuen Fahrzeugdepots.
Die Bauausführung für die projektierten 4 Fahrzeugdepots ist
der Direktion der Straßenreinigung übertragen,
Im Berichtsjahre sind die beiden Depots II und III auf den
städtischen Grundstücken
1. Urbanstraße 123 und
2. in der Limburger Straße
fertiggestellt und dem Betriebe übergeben worden.
Die Fahrzeugdepots I (Haupidepot) und IV sind im Bau.
Nachweisung
der Einnahmen und Ausgaben bei Spezialverwaltung 42 A im Rechnungsjahr 1908.
Etats-
Titel
Einnahme
Soll
Ist
M
S
Jt
I
Grundeigentum.
Für Benutzung der Wasserleitung 4 v. H. des durch die Steuerdeputation festgesetzten Mietswertes
der Wohnung auf dem Grundstück Hannoverschestraße 22 von dem Depotverwalter Hesse .
15
—
15
60
Summe für sich
II
Reinigungskostenbeiträge.
a) Reinigung von Straßenbahnstrecken
97 033
—
—
—
104 767
—
Reste —
Summe
201 800
247 874
08
b) - - Privatstraßen
2 787
—
2 787
75
e) - neuer, in Gemäßheit des Ortsstaluts vom 7./19. März 1877 durch Unternehmer
oder Anlieger angelegter Straßen
25 000
—
12 731
87
Zn 11 d: einschl. 144,27 M Reste.
Summe
229 587
—
263 393
70
III
Verschiedene Einnahmen.
1. Für zwangsweise Reinigung von Straßen und Bürgersteigen auf Kosten der Verpflichteten
175
—
88
68
2. Aus Verkauf unbrauchbarer Geräte, Kleidungsstücke und Materialien, sowie aus dem Ersatz
für beschädigte und verlorene Gegenstände
8 300
—
10 256
67
3. Sonstige Einnahmen
1 355
—
6 226
33
Summe
9 830
16 571
68
Rekapitulation.
Titel I
15
—
15
60
- 11
229 587
—
263 393
70
- III
9 830
—
16 571
68
Summe der Einnahme
239 432
279 980
98
Hierzu Extraordinarium:
An die Firma Schäffer & Walker waren irrtümlich B 500 J6 gezahlt, welche zurückgezahlt sind.
3 500
—
Summe
239 432
—
283 480
98