Nr. 24. Städtisches Obdach.
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Druck von W. & S. Loewcnthal, Berlin.
Von den Aufgenommenen litten an:
Syphilis 519,
Schanker 215,
Tripper 494,
Krätze 61,
anderen Haut- und Geschlechtskrankheiten
(Feigwarzen, chronischen Geschwüren, nicht
gonorrhoischem Ausfluß, Ekzemen, Verdacht
der Geschlechtskrankheit) 543,
zusammen 1 832.
Von den Entlassenen waren geheilt .... 1574,
gebessert nach Beseitigung der ansteckenden
Erscheinungen zur ambulanten Nachbe-
Handlung 229,
anderen Krankenhäusern überwiesen ... 6.
gestorben 2,
ungeheilt auf Veranlassung der Polizei
entlassen 10,
entlaufen - 5,
zusammen 1826.
Verwaltung der Nachlatzsachen.
Die Zahl der eingebrachten Nachlässe von Stadtarmen und
Hospitanten ist gegen das Vorjahr um 36 gestiegen. Zu ihrer Auf
bewahrung diente wie bisher die Markthalle XII, Grünthaler Straße 3.
Im Berichtsjahre sind 2432 Nachlaßrecherchen erledigt worden.
Hierbei sind in 2 137 Fällen Nachlässe eingeliefert worden, während
solche in den übrigen 295 Fällen teils nicht vorhanden waren oder
mit Zustimmung der Armendirektion den Angehörigen der Verstorbenen,
oder dem Vermieter als Kompensation für rückständige Wohnungs
miete überlassen worden sind.
Zu diesen eingebrachten 2137 Nachlässen
kommen Bestand vom 1. April 1908 3 061 Nachlässe,
sowie die vom Friedrich Wilhelms-Hospital zum
Verkauf überwiesenen 146
zusammen 5 344 Nachlässe.
Hiervon wurden auf Verfügung der Armendirektion an die
Eigentümer, nachdem sie aus Krankenanstalten entlassen waren, zurück
gegeben 1 779 Nachlässe,
zur öffentlichen Versteigerung gelangten .... 920
im Bestände verblieben 2 645
zusammen 5 344 Nachlässe.
Aus den Nachlässen kamen 1 660 Stück brauchbare Wirtschafts
gegenstände an bedürftige Personen, denen es an häuslicher Wirt
schaftseinrichtung fehlte, zur Verteilung. Der Rest ist in 23 Terminen
öffentlich versteigert worden und hat einen Bruttoerlös von 16 826 M
ergeben.
Nachstehende Tabelle gewährt eine Uebersicht über die Verwaltung
der Nachläffe wahrend der letzten 3 Jahre.
Berlin, den 23. Juni 1909.
1906
1907
1908
Bestand der Nachlässe am 1. April .
2 433
2 837
3 061
Zum Obdach wurden eingebracht . .
2 029
2101
2137
Vom Friedrich Wilhelms - Hospital
wurden zum Verkauf überwiesen .
140
110
146
4602
5 048
5 344
Den Eigentümern wurden zurückgegeben
998
1212
1779
öffentlich versteigert
767
775
920
im Bestände blieben
2 837
3 061
2 645
4 602
5 048
5 344
Der Bruttoerlös der Auktionen betrugt
21 599
20124
16 826
Der Wert der ausgegebenen Leihsachen
stellt sich auf JC
7 842
7 524
7 413
Obdachhospital.
Das Hospital ist mit 130 Betten ausgestattet.
Bestand am 1. April 1908 ... 128 Männer.
Zugang 55
zusammen 183 Männer.
Abgang 57
Bestand am 31. März 1909 . . 126 Männer.
Verstorben sind 3 Hospitaliten.
Waschanstalt im Obdach.
In der Waschküche wurden gereinigt:
für das Familienobdach 256 450 Stück Wäsche,
- - nächtliche Obdach 522 440 Handtücher,
- die Krankenstation 85 900 Stück Wäsche,
- das Obdachhospital . . .' . . . 47 000
zusammen 911 790 Stück,
mithin 70127 Stück mehr als im Vorjahre.
Bureaugeschäfte.
Im Bureau wurden 5 653
Aufnahmeverhandlungen gefertigt; davon
entfallen
auf das Famillenobdach 3 850,
- die Krankenstation 1766,
- das Obdachhospital 37.
Bei der Vorschußkasse der Anstalt betrug
die Einnahme . . . 84 896,2« Ji,
die Ausgabe . . . . 81 188,84 -
mithin im Bestände 3 707,42 M.
Die Zahl der beim Hauptjournal (I) eingetragenen Nummern belief
sich auf 2 121, beim Journal für Nachlaßangelegenheiten (II) auf 2 638.
Deputation ür das Arbeitshaus und das städtische Obdach.
Jacoby.