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Skr. 20. Heimstätten.
in Gütergo? 270,«o Jt,
. Buch 486,20 - 4 368,40 Jt.
Rest also — Jt.
Am 25. Mai, dem Geburtstag des Vaters des Stifters, "wurde
in der Heimstätte Blankenburg eine kleine Feier veranstaltet, an der
die auf Kosten der Stiftung in der Anstalt verpflegten Personen teil
nahmen. Die Stiftungsurkunde wurde hierbei verlesen und des groß-
mutigen Stifters dankbar gedacht.
0. Die Schenkung Ihrer Majestät der Kaiserin
aus den überschießenden Mitteln der Schloßfreiheitlotterie von 61000 Jt
Das Kapital bestand am 31. März 1909 aus
23800 Jt 3 V 2 prozentigen Pfandbriefen der Preußischen Bodenkredit-
aktiengesellschast und aus
27 200 - 31/,, prozentigen Berliner Stadtanleihen
51 000 Jt.
Die Stiftung, deren Verwaltung uns übertragen ist. kommt den
Heimstätten nur teilweise und indirekt zu gute, da die Zinsen in ganzer
Höhe dem hiesigen Verein zur Unterstützung und Pflegung armer
Wöchnerinnen zu überweisen sind. Dieser verwendet sie nach eigenem
Ermeflen zum Besten von Wöchnerinnen, indem er sie im Hause ver
pflegt oder den städtischen Heimstätten zuführt und im letzteren Falle
die zurückbleibende Familie unterstützt.
Tie eingegangenen Zinsen im Betrage von 1785 JC wurden
an den Wöchnerinnenveretn gezahlt.
Auf Kosten des Vereins wurden 28 Wöchnerinnen in Blanken
burg für 1909,«o Jl verpflegt.
B. Wilhelm Meycr'sches Vermächtnis.
Der am 5. Dezember 1903 Hierselbst im Elisabethkrankenhause
verstorbene, zuletzt Eichhornstraße 3 wohnhaft gewesene Techniker
Karl Julius Wilhelm Meyer hat in seinem am 18. Dezember
1903 eröffneten Testament vom 21. September 1903 der Stadt.Berlin
zur Verpflegung und Heilung bedürftiger Lungenkranker 5 000 Jt
geschenkt. Nach erfolgter landesherrlicher Genehmigung der Schenkung
und im Einverständnis mit dem als Miterbe berufenen Bruder des
Erbloffers ist uns das Kapital vom 1. April 1905 ab zur Verfügung
gestellt.
Das Kapital bestand am 81. März 1909 aus 4 900 Jt 3V 2
prozentigen Berliner Stadtanleihen und dem Sparkassenbuch Nr. 24739
über 206,2« Jt.
An Zinsen kamen aus 171,bo Jt.
Hierzu die im Vorjahre nicht verbrauchten. . . 35,oo -
Zusammen 206,50 Jt.
Hiervon wurden für Buch 200,40 -
verbraucht und der Rest mit 6,10 Jt
auf das Etatsjahr 1909 übertragen.
Berichte der Aerzte.
a) Blankenburg.
Die Bestimmungen über die Aufnahme von Pfleglingen in der
Heimstätte Blankenburg erlitten insofern eine Aenderung, als vom
9. Januar 1909 an die Heimstätte ausschließlich für skrofulöse, tuber-
kulös bedrohte Kinder, für solche mit geschloffener Tuberkulose im
Anfangsstadium, im schulpflichtigen Alter, sowie für Wöchnerinnen mit
ihren Säuglingen geöffnet wurde.
Es fanden in dieser Zeit 39 Kinder Aufnahme, von denen 16 im
Berichtsjahre zur Entlassung kamen.
Abgesehen von diesen 16 Kindern, über die ich am Schluß ge
sondert berichten werde, wurden 490 Personen entlasten, von denen
70 aus dem Vorjahre übernommen waren, 30 hiervon waren
Wöchnerinnen.
Hiervon waren 293 ledig. 166 verheiratet, 25 verwittwet, 4 se
pariert und 2 geschieden.
Es standen im Alter von
12—14 Jahren 6 Pfleglinge
16—20 - 132
21—30 - 173
31—40 - 105
41-50 - 51
51-60 - 21
je 1 Pflegling war 61 und 63 Jahre alt.
Ueberwiesen waren von
Kassenärzten 249 Pfleglinge
Privatärzten 21
Armenärzten 40
dem Waisenhaus 2
der Fürsorge 15
dem Krankenhaus Moabit .... 35
- - am Friedrichshain 10
- - am Urban ... 24
- - Gitschinerstraße . 20
- Virchowkrankenhaus .... 18
- Hedwigkrankenhaus .... 11
der Charit« 5
Bethanien 3
dem Elisabethkrankenhaus .... 3
- Lazaruskrankenhaus .... 1
- Jüdischen Krankenhaus ... 1
- Augusta Hospital 3
- Marienkrankenhaus .... 1
- Ostkrankenhaus ...'.. 1
der Poliklinik für Lungenkranke . . 1
- Universiiäts Frauenklinik... 5
den Privatkliniken 3
dem städtischen Obdach 1
- Wöchnerinnen Verein.... 22
Zum 2. Male suchten die Heimstätte auf 28 Pfleglinge, 9 zum
3. Male, 2 zum 4. Male.
Innerhalb der ersten 7 Tage verließen 19 erwachsene Pfleglinge
die Anstalt wieder, und zwar wurden 3 wegen Lungentuberkulose nach
Malchow übernommen, eine wurde wegen vorgeschrittener Phthise
nach Hause geschickt, weil sie auch für Malchow nicht mehr geeignet
war, 1 wurde wegen exsudativer Pleuritis dem Krankenhaus über
wiesen, je 1 war wegen Bettnässens, schwerer Asthmaanfälle, wegen
Psychose, Rückenmarksschwindsucht und wegen hysterischer Krämpfe für
die Heimstätte völlig ungeeignet. 8 andere verließen die Anstalt auf
eigenen Wunsch, meist wegen unvorhergesehener häuslicher Verhältniffe
oder weil sie in der neuen Umgebung nicht heimisch werden konnten.
Die übrigen 471 Pfleglinge blieben in der Anstalt 17 481,
d. h. durchschnittlich 37,1 Tage und nahmen in dieser Zeit 1673 kg
an Gewicht zu, also pro Kopf 3,56 kg und pro Verpflegungstag 95,7 gr.
Die höchste Gewichtszunahme betrug 11 kg nach 42 Tagen.
Eine Anzahl von Pfleglingen verließ auf eigenen Wunsch die
Heimstätte vor Ablauf der bewilligten Kurdauer, und zwar 20 wegen
häuslicher Angelegenheiten, 1 weil sie nach Beelitz verschickt wurde,
4 weil sie wieder in ärztliche Behandlung treten wollten, 4 weil fie
in der Anstalt nicht den Ton fanden, den sie zu Hause gewöhnt waren.
30 Wöchnerinnen brachten 24 Säuglinge im Alter von 4 Wochen
bis zu 11 Monaten in die Anstalt, von denen 5 Brustnahrung,
2 Brust und Flasche bekamen; 17 wurden nur mit der in der Anstalt
üblichen mit schleimiger Milchzuckerlösung versetzten sterilisirten Kuh
milch ernährt.
Die Säuglinge blieben im ganzen 1066 Tage in der Anstalt
und nahmen insgesamt 23,soo kg, also pro Kopf 0,ss« kg und pro
Verpflegungstag 22.« gr zu.
Nur ein K nd nahm 1,200 kg ab infolge Erkrankung an Lungen-
entzündung und mußte auf Wunsch der Mutter der häuslichen Be
handlung wieder überwiesen werden.
Weiteres ergibt die folgende Tabelle: