Nr. BB. Verkehrsdeputation.
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Nähere Auskunft über die Betriebsausgaben ergibt die nachstehende Zusammenstellung:
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1898
1 800,oo
5 124,20
146,68
1 907,62
329,14
577,39
67,32
1 284,62
25,44
19,16
32,00
50,oo
11 028,61
1899
—
139,83
1 800,oo
5 632,23
87,03
1 298,34
306,98
362,43
63,00
189,08
955,36
19,93
19,16
32,oo
354,40
11219,13
1900
—
358,70
1980,oo
6 592,64
155,09
1 509,69
311,70
492,28
63,00
1211,19 1418,58
21,20
19,16
32,00
1 414,oo
14 977,33
1901
—
875,34
1 980,oo
5 716,80
90,61
1 841,84
226,36
289,34
63 oo
124,42
1106,61
19,08
19,16
32,oo
4 359,13
16 243,70
1902
1000
383,67
1 980,oo
5 791,63
67,70
1 333,90
212,10
526,81
63,ao
680,18
784,67
16,96
289,00
32,oo
3 983,09
17 144,71
1903
1000
852,68
1 980,oo
6 149,88
106,40
1 005,87
250,41
86:4,82
63,oo
2 022,41
1 733,67
20.14
187,20
32,oo
4 160,71
20 427,79
1904
1000
1 498,04
1 980,oo
6 064,84
132 63
1 113,91
259,06
1 006,73
63,00
1 936,22
733,oi
19,93
307,oo
32.00
2 838,76
18 975,02
1905
1000
2 272,97
2 100,oo
6 580,89
317,90
1 106,42
242,16
1 548,70
63,00
1 408,85
861,04
18,66
178,20
32,00
814,56
18 547,16
1906
1 000
2 339,16
2 360,oo
7 740,47
118,40
1085,93
256,06
1 538,66
63,00
1 363,58
1 461,77
20,14
19,20
32,oo
1 052,93
20 451,30
1907
1000
2 895,68
2 540,oo
6 915,65
70,19
817,07
303,73
1 498,82
63,oo
916,60
1 162,66
26,29
19,20
32,oo
7 020,60*)
26 281,49
*) Darunter:
132,oo JC llnfallverficherungsbeitrag,
626,50 - Wassergebühr,
180,oo M Dienstentschädigung für die Maschinenaufsicht,
66,oo - Kosten für die Vertretung des Wiegemeisters,
15,so - Sächliche Verwaltungskosten.
0. Prioatuferanlagen.
Am 31. März 1907 waren Privaluferanlagen vorhanden, für
welche widerrufliche Genehmigungen erteilt sind, und zwar:
1 Auffahrt zu einem Grundstück,
18 Dampferanlegestellen,
7 Bootsanlegestellen,
2 Wafferlreppen,
7 Fischkastenständer,
1 Badeanstalt,
20 Ladestellen,
16 Krananlagen,
1 Laufsteg,
4 Verkaufshallen,
4 Wagestellen,
2 Kranwärterbuden,
1 Lagerplatzzugang,
1 Kontorbude,
1 Gerätschaftsbude,
1 Schilderplatz,
3 Wasserrohranlageu,
1 Kohlenbeförderungstunnel,
1 Stätteplatz.
Für die Abmessung der Höhe der zu zahlenden Anerkennungs
gebühren waren Lage und Umfang des in Anspruch genommenen
Terrains und das Maß der Benutzung entscheidend.
Außerdem haben 63 Obst- und Kartoffelschiffer am Ufer vor
übergehend einen Verkaufsstand eingerichtet.
Die Anerkennungsgebühr wurde von den Obstschiffern in bis
heriger Höhe weiter erhoben.
Die von dem Direktor Karl Pernet in Aussicht genommene
Herstellung einer größeren Anlage am Humboldthafen zum Ausladen
von Mauersteinen ist nicht zur Ausführung gelangt.
D. Hafenprojekte,
a) Osthafen.
Gegen die geplante Ueberführung der Hafenanschlußbahn über
die Straße Alt-Stralau war, wie bereits früher berichtet, seitens
verschiedener Jntercffenten, darunter auch von dem Gemeindevorstand
von Stralau, Einspruch erhoben worden. Nachdem auf Grund von
eingehenden Verhandlungen von Einzelnen, u. a. von der Postdirektion,
die Einspüche zurückgenommen waren, wozu hauptsächlich der Umstand
Veranlaffung gab, daß die Stadt die Herstellung eines Fußgänger
tunnels zusagte, wurden die übrigen Einsprüche von dem gemäß § 44
des Kleinbahngesetzes vom 28. Juli 1892 zur zuständigen Landes-
polizeibehörde bestimmten Polizeipräsidenten von Berlin als un
berechtigt zurückgewiesen. Gegen diese Entscheidung ist seitens der
Gemeinde Stralau und einer Anzahl von Einwohnern dieser Ge
meinde Einspruch beim Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten er
hoben worden. Diesem Einspruch hat der Herr Miniffer stattgegeben.
Die nunmehr von neuem notwendig werdenden Erhebungen und
Verhandlungen bedingen eine weitere beklagenswerte Verzögerung in
der Ausführung unseres Entwurfes.
Bei den Vorverhandlungen hatte die Gemeinde Stralau die
Rücknahme ihres Einspruchs in Aussicht gestellt, wenn eine Verbindung
Stralaus mit Treptow durch Herstellung einer Fahrbrücke über die
Spree auf Kosten der Stadt Berlin als Gegenleistung gebaut würde.
Wir waren nicht in der Lage, für Verbefferungen von Verkehrsver
bindungen zwischen anderen Gemeinden den städtischen Säckel mit
einer Ausgabe von ungefähr 1060000 JC — so hoch sind die Brücken
kosten veranschlagt — zu belasten, da diese Verbeflerung mit dem
Hochbahnprojekt in keinem Zusammenhange steht, und da insbesondere
die Gemeinde Stralau von der Ausführung des Hafenprojekts große
Vorteile haben wird, die die geringen Nachteile weit überwiegen.
Der Fiskus hat uns, wie bereits berichtet, die für die Hafen
anlage erforderlichen Spreeflächen zum Preise von 20 JC für das
Quadratmeter überlaffen. Da dieser geringe Preis nur mit Rücksicht
auf die Gemeinnützigkeit des Hafenumernehmens gestellt war, so haben
wir uns außerdem verpflichten müffen, für den Fall, daß das so ge
wonnene tzafengelände oder Teile desselben dem Lösch- und Lade-
verkehr entzogen werden sollten, eine Nachzahlung von 20 JC für das
Quadratmeter zu leisten.
Im übrigen ist in Würdigung der bereits in unserem vorigen
Bericht angeführten Gründe, die für die Nachsuchung der Bewilligung
erforderlichen Mittel maßgebend waren, ohne Rücksicht auf die noch
ausstehenden Verhandlungen und Genehmigungen wegen des Gleis
anschlusses usw. bereits mit der Aufhöhung und Einebnung des Ge
ländes und mit der Herstellung der Kaimauer begonnen worden.
d) Westhafen.
Die Weitcrbearbeitung des Projekts ist soweit gefördert, daß es
demnächst zur Vorlage gebracht werden wird. Auch find die Ver-
Handlungen mit der Königlichen Eisenbahndirektion wegen des bereits
früher erwähnten Geländeaustausches sowie wegen des Eisenbahn-
anschlusses fortgesetzt worden.
v) Städtische Lagerhalle am Humboldthafen.
Nachdem das Speichergebäude im Laufe des Berichtsjahres im
Bau fertiggestellt ist, haben wir mit dem 1. April 1908 mit dem
Betriebe dieser neuen städtischen Anlage begonnen. Dem Gebäude
haben wir die Bezeichnung „Städtische Lagerhalle am Humboldthafen"
gegeben.
Um diesen fast rein kaufmännischen Betrieb möglichst beweglich
zu gestalten, haben wir die ganze Verwaltung einer Kommission,
bestehend aus den Stadlräten Jacoby und Alberti, Magistratsrat
Hamburger und Stadtverordneten Dyhrenfurth übertragen mit
der Maßgabe, daß dieser Kommission völlig freie Hand in der Be
triebsleitung sowie in der Festsetzung der Gebühren und Vergütungs-
sätze usw. gelassen wird.
Ueber die Betriebsergebniffe werden wir im nächsten Jahre
berichten.
In unserm letzten Bericht haben wir die für Verkehrszwecke
erforderlichen Mittel, welche im Anleihewege zu beschaffen sind, an
gegeben. Die Gesamtsumme stellte sich auf rund 12000000(H Durch
dte — wie in diesem Bericht mitgeteilt — in Aussicht genommene
Herstellung einer Untergrundbahn Moabit—Rixdorf sowie für den in
Aussicht genommenen Ausbau neuer Ladestraßen treten der vor
genannten Summe von 120000000 JC noch weitere 66000000 JC
hinzu, sodaß sich das Anleihebedürfnis der Stadt für Verkehrszwecke
aus 186 000 000 JC stellen würde.
Die Berücksichtigung dieser Summe bei Aufnahme einer neuen
Anleihe haben wir bei dem Magistrat beantragt.
Berlin, den 10. September 1908.
^Städtische Verkehrsdeputation.
Kirschner.