30
Nr. 20. Heimstätten.
Griippenübersicht über die 651 hier besprochenen Pfleglinge:
Gruppen
Zahl der
. Gewichtszunahme in Kilo
Entlassen als
Pfleglinge
Pflegetage
zusammen
größte
kleinste
mittlere
gebessert
ungebessert
1. Brustfellentzündung ohne nachgewiesene Tuberkulose
9
386
54,o
12,o
1,0
6,o
9
2. Verdächtiger Lungenspitzenkatarrh ohne Bazillen im
Auswurf, zum Teil fehlte dauernd der Auswurf .
328
16 557
1 938,5
20,o
5,97
325
3
—1,0
3. Bazilläre Lungenschwindsucht von geringerer Aus-
dehnung, ohne Komplikationen, meist fieberfrei .
4. Bazilläre Lungenschwindsucht von solcher Aus-
159
8 015
960,5
14,o
-0,6
6,04
158
1
dehnung, daß die Erwerbsfähigkeit dauernd erheb
lich beschränkt bleiben mußte, meist fieberfrei und
-
ohne Komplikationen
5. Bazilläre Lungenschwindsucht von solcher Aus-
58
3 653
290,5
5,0
54
4
dehnung, daß die Erwerbsfähigkeit dauernd völlig
aufgehoben bleiben mußte, ohne Komplikationen,
meist fieberfrei
18
1 085
38,5
4,5
—1,0
2,1
13
5
6. Bazilläre, fast dauernd fieberhafte Lungenschwind-
358
sucht, ohne Komplikationen
7. Bazilläre, meist fieberfreie Lungenschwindsucht,
6
5.0
4,5
— 1,0
0,8
1
5
kompliziert mir Erkrankung des Kehlkopfes, des
Darmes oder beider Organe
22
1 535
115,5
14,5
— 1.5
5,26
18
4
8. Wie 7. aber fast andauernd fieberhaft ....
1
43
1,0
—
—
1,0
—
1
9. Chronischer Bronchialkatarrh, Emphysem, Asthma
26
1 332
163,5
16,5
1,0
6,3
25
1
10. Entlaffen während der ersten 14 Tage ....
24
105
19,5
5,0
—
0,8
—
—
Zusammen
651
33 068
3 586,5
d. i.
d. i.
96,3 v. H.
3,7 v. H.
Von 178 nach dem 1. Januar 1908 entlassenen Pfleglingen ge- I Turban'schen Siadium an, während bei 7 Brustfellentzündung und
hörten 89 Pfleglinge dem ersten, 30 dem zweiten und 19 dem dritten > bei 3 chronischer Bronchialkatarrh vorlag.
Gütergotz, April 1908. Dr. Daus.
k) Buch.
In der Heimstätte für Brustkranke zu Buch wurden vom 1. April
1907 bis zum 31. März 1908 901 Pfleglinge neu aufgenommen;
aus dem vergangenen Jahre wurden 142 übernommen; 147 blieben
als Bestand, so daß 896 entlasiene Pfleglinge dem Bericht zugrunde
liegen.
Die Belegung hob sich in den ersten Tagen auf 150 und blieb
so bis Ende August, sank langsam bis auf 106 im Oktober und hob sich
bis Weihnachten wieder auf 117. hielt sich ungefähr in dieser Höhe
bis Mille Januar und ftieg_ bis Mitte Februar auf 160. Eine Rück
wirkung der im Herbst 1907 eröffneten neuen Abteilungen der Heil
stätte Beelitz und der eigenen Heilstätte der Berliner Kaufmannskaffe
scheint unverkennbar
Von den Ausnahmen waren 160 aus städtischen Krankenhäusern
überwiesen, d. h. 17,8 v. H. Vergleiche Tabelle I.
Ueber Aller und Beruf geben die Tabellen II und III Auskunft.
Von den Kranken hatten 54 einmal, 11 zweimal und 1 viermal
eine Kur in einer städtischen Heimstätte für Brustkranke durchgemacht,
in Heilstätten für Lungenkranke — vorwiegend in Beelitz und
Grabowsee — hatten 108 einmal und 5 zweimal Aufnahme gefunden,
während weitere 20 sowohl in Heimstätten wie Heilstätten, einzelne
sogar mehrmals schon Aufnahme gefunden hatten. Bei noch 52 Pfleg
lingen hatte die Landesversicherungsanstalt nach vorheriger körperlicher
Untersuchung die Uebernahme des Heilverfahrens abgelehnt. 27 bezogen
bei Aufnahme in die Heimstätte schon Invalidenrente.
Von 483 über 25 Jahr alten Pfleglingen hatten 147 als Soldat
gedient, waren 306 untauglich gewesen, waren 22 der Ersatzreserve
und 3 dem Landsturm überwiesen. 5 waren auf Reklamation frei
gekommen.
29 Pfleglinge verließen die Anstalt auf eigenen Wunsch innerhalb
der ersten 14 Tage und zwar 12. weil es ihnen in der Anstgll nicht
gefiel, 3, weil ihnen Urlaub verweigert wurde, 2 kehrten vom Urlaub
nicht zurück, 5 wollten oder mußten ihre Arbeit wieder aufnehmen,
4 erhielten ihre Ueberweisung in die Heilstätte Beelitz, 2, weil ihre
Frau krank geworden war und 1, weil er sich zu krank fühlte. Von
der Anstalt aus wurden innerhalb der ersten 14 Tage wieder entlassen
12, weil sie zu krank waren oder noch an anderen Krankheiten litten
und in die Heimstätte nicht gehörten, 5, weil niemand die Kosten
übernehmen wollte und 4 aus anderen Gründen.
Die übrigen 846 blieben zusammen 49 818, durchschnittlich
58,8 Tage in der Anstalt und nahmen zusammen 4 081 oder durch
schnittlich 4,82 kg in dieser Zeit an Gewicht zu.
Die Gewichtszunahmen bewegten sich bei 430 bis 5, bei 333
bis 10, bei 35 bis 15 und bei zweien bis 17.5 kg aufwärts; 9 Pfleg
linge blieben auf dem Anfangsgewicht stehen, 26 hatten an Gewicht
abgenommen und 11 waren bei der Enlassung nicht gewogen.
An Komplikationen bestanden bei der Aufnahme 2 Brustfell
entzündungen, 4 Fälle von Gelcnkrheuniatismus, 12 Herzfehler,
3 chronische Nierenentzündungen, 1 Zuckerharnruhr, 23 mal Neurast
henie, 8 mal chronische Miltelohreiterung, 17 mal Nasenrachenkatarrhe,
2 mal Asthma, 2 mal guiride Bronchitis, 7 mal Arteriosklerose, 1 mal
Nierentuberkulose, 3 mal Knochentuberkulose, 7 mal Stinknase.
Während des Aufenthalts in der Anstalt traten 12 schwere und
17 leichtere Lungenblutungen ein, 4 mal trat eine Brustfellentzündung,
1 mal Lungenentzündung ein. 1 mal Rcgenbogenhautentzündnng,
4 nial phlyklänulose Bindehautentzündung, 3 malBlinddarmentzündung.
6 erkrankten an Influenza und 27 an Halsentzündung. 6 Band
würmer wurden abgetrieben.
Die Behandlung wurde in derselben Weise geführt wie in früheren
Jahren. Spezifische Mittel wurden nicht angewandt.
Von 204 während der letzten drei Monate entlafienen Pfleglinge
gehörten 87 dem ersten. 58 dem zweiten und 70 dem dritten Stadium
nach Turban an.
Eine tabellarische Uebersicht ist wie in früheren Jahren beigefügt.
Tabelle IV.
Tabelle I.
Von den ärztlichenAttesten über sämtlicheEntlasfene waren ausgestellt:
17 vom Krankenhause im Friedrichshain,
63 - - Moabit,
65 - - am Urban,
15 - - Rudolf Virchow,
9 vom Krankenhause Bethanien,
3 von der Charitö,
3 vom Augustahospital,
3 - Paul Gerhardstift,
43 - St. Hedwigkrankenhause,
1 - Elisabethkrankcnhause,
5 - Lazaruskrankenhause.
4 von dem jüdischen Krankenhause,
21 - den Fürsorgestellen für Lungenkranke,
1 - der Poliklinik für Lungenkranke,
3 vom Waisenhause,
1 - Ostkrankenhause,
1 von der Irrenanstalt Dalldorf,
617 . Krankenkaffenarzlen,
10 - Armenärzten,
11 - Privatärzten.
Tabelle II.
Es betrug bei den über 14 Tage verpflegten Kranken die durch,
schnittliche Gewichtszunahme 4,82 kg, Aufenthaltsdauer 58,8 Tage,
die größte Gewichtszunabme 17,5 kg nach 70 Tagen.
Von den 896 entlafienen Pfleglingen (einschließlich derjenigen der
Gruppe 10) standen im Alter