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—
Verwaltungsbericht
des
Magistrats zu Berlin
für
das Ltatsjahr 1907.
JU 17.
WerichLZüber die Werwattung des Irieörich WiLHeLms-Kospitat's unö
der Siechenanstalten.
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In der Zusammensetzung unseres Kuratoriums sind Veränderungen
nicht eingetreten.
Da das neue für 1500 Insassen bestimmte Hospital in Buch noch
nicht fertig gestellt werden konnte, standen uns nur die beiden An-
stalten A Fröbelstraße 17 und B Palisadenstraße 37 zu Verfügung.
Anstalt A Fröbelstraße 17.
Diese Anstalt ist bestimmt für männliche Hospitaliten, für männ-
licke und weibliche Sieche und hat ein Pflegehaus für Ehepaare.
Mit der Anstalt ist das Depot für aus Heilanstalten entlassene
unheilbare Obdachlose beiderlei Geschlechts verbunden.
Es folgen zunächst die Uebersichten über die Bevölkerungs-
verhältniffe in den einzelnen Abteilungen.
1. Hospitalabteilung.
Ende März 1907 waren im Bestand verblieben 186 Männer.
Der Zugang betrug im Berichtsjahre ... .62
Der Abgang betrag 79
so daß Ende März 1908 ein Bestand verblieb von 169 Männern.
Der Bestand hatte sich somit um 17 Männer verringert gegen
den Bestand des Vorjahres.
Aufgenommen wurden von den 62 in Zugang gekommenen
Männern 50 aus dem Depot, 8 aus der Außenpflege, 2 aus dem
Rudolf Virchowkrankenhaus und je 1 aus dem Krankenhaus Friedrichs
hain und der vr. Schultz-Zehdenschen Augenklinik.
52 von diesen 6n aufgenommenen Männern gehörten der evan
gelischen und 10 der katholischen Kirche an; 7 von diesen 62 Auf-
genommenen waren ledig, 35 verwitwet, 3 geschieden, 9 eheverlassen und
8 waren noch verheiratet.
Während sämtliche 62 aufgenommene Männer ihre Staats
angehörigkeit in Preußen besaßen, hatten ihren Aufenthalt in Berlin.
43 Männer über 10 Jahre, 9 Jahre hielt sich 1 Mann, 7,6 und
4 Jahre ebenfalls je 1 Mann in Berlin auf, 2 Männer waren noch
kein Jahr in Berlin und 13 waren geborene Berliner und ununter
brochen in Berlin wohnhaft gewesen.
Von den 62 Aufgenommenen hatten ein Lebensalter von 31 bis
40 Jahren 2 Männer, von 41—50 Jahren 4 Männer, von 51 bis
60 Jahren 5 Männer, von 61—70 Jahren 29 Männer» von 71 bis
80 Jahren 21 Männer und 1 Mann ein Alter von über 80 Jahren.
Ihrer Beschäftigung nach waren von den 62 aufgenommenen
Männern:
14 Arbeiter, je 4 Schneider und Tischler, je 3 Weber, Droschken
kutscher. Dienstmänner und Schuhmacher, je 2 Kolporteure. Maurer.
Schmied und Schlosser und je 1 Buchhalter. Bäcker. Zigarrenmacher,
Drechsler, Glaser, Händler, Kanzleidiener. Kellner, Kutscher, Leichen
diener, Militärinvalide. Mustermaler, Stallmann, Schornsteinfeger-
meister. Steindrucker. Sattler, Schlächter. Schiffer und Uhrmacher
und 1 Mann war berufslos.
Von den in Abgang gekommenen 79 Männern wurden 19 auf
unsere Kosten außerhalb Berlins in Familienpflege untergebracht,
8 wurden der städtischen Irrenanstalt Herzberge, 4 dem Privat Siechen-
haus in der Schönhauser Allee, 3 dem städtischen Krankenhaus im
Friedrichshain, 2 dem städtischen Rudolf Virchowkrankenhaus und
“. der Dr. Schultz-Zehdenschen Augenklinik überwiesen; 1 Person hatte
die Anstalt mit Urlaub verlaßen und kehrte in dieselbe nicht wieder
zuruck, 5 Männer wurden in die offene Berliner Armenpflege ent-
lapen und 35 Männer sind gestorben.
Diese verstorbenen 35 Männer ^erreichten ein Lebensalter von
61—70 Jahren 5 Personen, von 71—80 Jahren 21 Personen und
von 81—90 Jahren 9 Personen.
Verpflegt wurden von diesen 35 Männern: 8 Monate 1 Person,
1 Jahr 2 Personen, 1—2 Jahre 3 Personen, 2—3 Jahre 2 Personen,
3—4 Jahre 2 Personen, 4—5 Jahre 4 Personen, 5—6 Jahre 2 Per
sonen, 6—7 Jahre 4 Personen, 7—8 Jahre 3 Personen, 8—9 Jahre
3 Personen, 10—15 Jahre 6 Personen, 16—20 Jahre 1 Person,
20—30 Jahre 1 Person und über 30 Jahre ebenfalls 1 Person.
Von den Ende März 1908 im Bestände verbliebenen 169 Männern
hatten ein Lebensalter von 31—40 Jahren 3 Personen, von 41 bis
50 Jahren 3 Personen, von 51—60 Jahren 10 Personen, von 61 bis
70 Jahren 49 Personen, von 71—80 Jahren 72 Personen und von
81—90 Jahren 32 Personen.
Hier
2. Siechenabteilung,
waren Ende März 1907
im Bestände verblieben 477 Männer und 555 Frauen.
Der Zugang war im Berichtsjahr . 258 - - 431
Abgang dagegen . 258 - - 436
so daß hier Ende März 1908 ein
Bestand von 477 Männer und 550 Frauen
verblieb. Die Zahl der verpflegten Frauen betrug mithin am Schluß
des Berichtsjahres 5 weniger wie am Anfang desselben, während die
Zahl der Männer die gleiche geblieben war.
Von den aufgenommenen Personen kamen:
222 Männer, 397 Frauen,
2
17
11
'8
5
1
2
7
4
1 Mann,
5
6 Männer,
2
—
1 Frau,
1 Mann,
— Frauen
aus dem Depot
der Königlichen Charitö. . .
unserer Äußenpflege zurück. ..
dem Pflegehaus für Ehepaare
- Krankenhaus Moabit. .
- Krankenhaus Friedrichshain
. Rudolf Virchowkrankenhaus
der vr. Schultz-Zehdenschen Augen
klinik
aus der Prof. vr. Hoffaschen Klinik,
- dem Bad Orb zurückgekehrt .
- Anstalt B
- dem Augustahospiial....
Von diesen 258 aufgenommenen Männern und 431 auf
genommenen Frauen waren 226 Männer und 397 Frauen evan
gelisch, 29 Männer und 30 Frauen katholisch. 1 Mann und 2 Frauen
mosaisch, 1 Mann apostolitch-katholisch, 1 Mann Dissident, während
sich bei 2 Frauen die Religionszugehörigkeit überhaupt nicht fest-
stellen ließ.
Von den Aufgenommenen waren dem Familienstande nach:
1
ledig
45 Männer,
86
verheiratet . . .
. 78
44
verwitwet . . .
. 104
273
geschieden . . .
. 15
13
ehcverlassen. . .
. 16
15
Staatsangehörigkeit.
Von den 481 aufgenommenen Frauen besaßen 430 die preußische
Staatsangehörigkeit, während 1 deutsche Rcichsangehörige war.
In Berlin ihren Aufenthalt hatten von den Aufgenommenen:
10 Jahre und länger 191 Männer und 286 Frauen,
9 - 3 4
8 - 6 - • 3
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