4
Nr. 46. Feuerwehr.
Die Besetzung der vorbenannten Kommissionen für das Jahr 1907/08
ist folgende:
Dienstgrad
Name
Kommission
Nr.
1
I 2 | 3
4
| 6
6
7
|8
9 IlOill
1213
14
Oberbrandinspekt.
Reinhardt. . . .
4
5
12-
-
Dransfeld . . .
1
—
—
—
5
—
—
—
—
10
—
— -
—
Brandinspektor
Julius
—
—
3
—
—
—
—
—
—
—
—
— 13
14
Rohnstock ....
—
2
—
—
—
6
7
—
—
—
—
—
Becker
—
—
—
—
—
—
—
—
9
10
—
—(l8
—
Teubner ....
—
—
—
—
5
—
—
8
—
—
11!— —
—
Leybold
1
—
—
4
6
—
—
—
—
—
—1—
—
v. d. Schulenburg,
(Adjutant I) . . .
—
—
—
~
5
—
—
—
—
—
—
— —
—
Brandmeister
Wende
—
—
3
—
~
6
7
—
-
Elsner
1
—
—
—
6
—
—
—
11
— —
—
Hammer ...
—
—
—
—
—
—
8
—
10
—
12 —
—
14
«>
3
Maeder
—
—
—
—
—
—
—
10
—
1213
—
1
4
Düwer, (AdjutantII)
—
—
—
6
—
—
—
—
—
i
—
v. Bergen ....
—
—
8
—
5
—
—
8
9
—
—
— —
—
v. Fricken ....
—
—
—
—
—
—
—
11
- 13
—
Sandberg....
—
—
—
—
ß
7
—
—
—
—
—1—
—
Tamm
—
—
—
—
—
—
7
—
—
—
11
— j—-
14
Gcmpp
—
—
_i
—
—
6
—
-19
—
—
121—
—
Lange
14
Anme-rkung. Die Vorsitzenden der Kommissionen sind durch einen Strich
unter der Kommissionsnummer gekennzeichnet.
Der den Chargierten und Mannschaften alljährlich zu gewährende
Erholungsurlaub wurde wie folgt festgesetzt:
Feuermänner im 1. Dienstjahr keinen Urlaub,
.
bis zum 5.
-
7 Tage
-
- - 10.
-
10 -
-
- - 15.
-
18 - -
.
- über 15.
-
16 -
Oberfeuermänner u. Obermaschinistcn 19
Reservefeldwebel 22
Feldwebel 25
Der Urlaub beginnt und endet mit einem dienstfreien Tage und darf
nicht geteilt, sondern muß hintereinander genommen werden.
Die bisherigen Bestimmungen für die Einstellung von Feuerwehr
leuten wurden mit Rücksicht auf die von Jahr zu Jahr sich steigernden
Anforderungen an die Intelligenz der Leute dahin erweitert, daß die Be-
Werber vor ihrer Untersuchung durch den Arzt, ihrer Prüfung im Turnen usw.
von einer aus Offizieren bestehenden Kommission (siehe Seite 14 Nr. 5)
einer Prüfung im Lesen, Schreiben und Rechnen unterzogen werden. Außer
dem sind die Mitglieder der Kommission bestrebt, sich durch Unterredungen
mit den Bewerbern ein Urteil über deren geistige Fähigkeiten zu bilden.
Sämtliche Offiziere und der größte Teil der Chargierten und Mann
schaften haben sich bei dem „Allgemeinen Deutschen Versicherungsverein in
Stuttgart" gegen Haftpflicht versichert. Neu eintretende Offiziere und
Mannschaften werden ausdrücklich verpflichtet, der Versicherung gegen Haft
pflicht bei dem obengenannten Verein beizutreten. Die jährlich zu zahlende
Prämie beträgt für jeden Offizier 1,ss M und für jeden Mann 1 M.
Der Verein bietet dafür:
a) bei Körperverletzung 100 pCt. Entschädigung, begrenzt für den Einzel-
fall auf 50 000 Jt und für die Katastrophe auf 150 000 M,
bj bei Sachbeschädigung 100 pCt. Entschädigung bis zur Höhe von
10000 M für jeden Schadenfall, wobei jedoch der Versicherte an
jedem Sachschaden 20 M selbst zu tragen hat.
Böswillige Alarmierungen fanden im Berichtsjahre 56 (56) statt. In
12 Fällen konnten die Unfugstifter ermittelt und zur Bestrafung gebracht werden.
Es wurden bestraft:
der Kaufmann Alfred Schremmer mit 60 JC event. 12 Tagen Gefängnis,
- Klempnergesclle Emil Leonhard - 60 M 10 -
• Eisendrehcr Paul Kuhlmann - 50 M i- 5 -
- Maurerlehrling G. Czommer ^ - 30 M 6 - - TS
- Arbeiter Paul Liebscher - 30 M 6 |-
- Handelsmann Emil Gutsche - 10 Jt 2
Wegen der übrigen Fälle schwebt das gerichtliche Verfahren noch.
Prämien für Ermittelung der Täter mutwilliger Alarme wurden in einem
Falle gewährt.
Die Multiplex-Gasfernzünderanlage in der Hauptfeuerwache, Linden-
straße 41, wurde erweitert, so daß jetzt 84 Flammen angeschlossen sind.
Auf dem Telegraphenzimmer wurde ein Generalschalter angebracht, durch
den sämtliche beim Alarm notwendigen Lampen angezündet und wieder
gelöscht werden können.
Die viereckigen Berliner Sprungtücher werden sämtlich in achteckige
umgearbeitet, deren Abmessungen aus nachstehender Skizze ersichtlich sind.
Das achteckige Sprungtuch bietet dem viereckigen gegenüber den Vor-
teil. daß die Kräfte der das Tuch haltenden Mannschaften gleichmäßig in
Anspruch genommen werden. Bei dem viereckigen Sprungtuch werden die
Leute, die das Tuch in der Mitte der vier Seiten halten erheblich mehr
beansprucht als die, die das Tuch an den Enden halten.
Vergleichende Versuche haben ergeben, daß ein 80 kg schwerer Hafer
sack bei dem achteckigen Tuch um 10 bis 20 cm weniger durchschlägt als
bei dem viereckigen.
Das Oeffnen verschlossener feuer-
fester Türen ist oft mit großen Schwierig-
ketten verknüpft. Die Abteilung hat
daher in ihren Werkstätten besonders
geformte Brecheisen herstellen lassen,
die das schnellere Oeffnen derartiger
Türen ermöglichen. Die Brecheisen
werden zunächst versuchsweise auf den
Tender-Personenwagen der ersten Züge
der Kompagnien mitgeführt. (Siehe
nebenstehende Skizze.)