Nr. 19. Städtische Jrrenpflege.
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C. Uebersicht über die Filialen und die Ffamilienpflege der Geisteskranken.
In den Filialen dex Hauptanstalt, die sich in verschiedenen Privatanstalten befinden, gestaltete sich die Krankenbewegung in
folgender Weise:
Bestand am 1. April 1906 988 Männer, 841 Frauen — 1779 Personen.
Zugang 1906/1907 139
86
--- 225
Abgang: a) zurückverlegt
Zahl der Verpflegten .
60 Männer, 105 Frauen — 165 Personen,
1077 Männer, 927 Frauen = 2 004 Personen.
b) in Pflege .
. 37
10
- = 47
c) entlassen
. 130
-
40
- = 170
d) gestorben .
. 88
-
63
- = 151
316
218
Bleibt Bestand am 31. März 1907 .... 762 Männer, 709 Frauen
Die Krankenbewegung in der Familienpflege der Geisteskranken war folgende:
Bestand am 1. April 1906 191 Männer, 155 Frauen
Zugang 1906/1907 134
118
= 533
= 1471 Personen.
346 Personen.
252
Zahl der Verpflegten . . .
Abgang: a) in die Anstalt zurück ... 86 Männer, 76 Frauen — 162 Personen,
b) der Armendirektion überwiesen 6 . 25 - = 31
o) entlassen 42 - 30 - — 72
d) gestorben 6 » 2 • — 8
325 Männer, 273 Frauen — 598 Personen.
140
133
Bleibt Bestand am 31. März 1907
185 Männer, 140 Frauen
273
325 Personen.
Nach vorstehender Uebersicht hat im Berichtsjahre die Zahl der
in Filialen befindlichen Kranken um 176 Männer und 132 Frauen —
308 Personen sich verringert, meist infolge der Zurückoerlegung und
Ueberführung nach Buch. Immerhin wurden noch 37 Männer und
10 Frauen in Pflege gegeben. Abgenommen hat die Zahl der Todes
fälle (7,53 v. H. der Verpflegten gegen 9,o im Vorjahre).
In der Familienpflege hat sich die Zahl um 6 Männer und
15 Frauen — 21 Personen vermindert. Es muhten von den Männern
26 v. H. der Verpflegten (gegen 17,8), von den Frauen 28 v. H. (gegen
18 v. H.) zurückgenommen werden. Setzt man die in die Anstalt
zurückverlegten Pfleglinge in Beziehung zu den im Berichtsjahre aus
gegebenen, so gestaltet sich das Verhältnis bei den Männern auf 64
(45,4) v. H., bei den Frauen ebenfalls auf 64 (44,2) v. H.
Bericht über die städtische Jdiotenanstalt 1006,
erstattet durch den Erziehungsinspektor Piper.
A. Allgemeines.
Der Etat der Jdiotenanstalt war für das Jahr 1906 auf die
durchschnittliche Anzahl von 170 Zöglingen in der Anstalt und
80 Zöglingen in Familienpflege berechnet, cs schwankte die Belegungs
zahl zwischen 170 und 187 in der Anstalt und 74 und 79 in
Familienpflege.
Es wirkten an der Anstalt wie im Vorjahre außer dem Erziehungs-
inspektor 5 Lehrer, 3 wissenschaftliche Lehrerinnen, 1 Fachlehrerin.
Das Pflege- und Dienstpersonal bestand aus:
1 Oberpfleger, 6 Pflegern, 17 Pflegerinnen, 1 Hausdiener, 1 Heizer,
1 Nähfrau und 2 Arbeitsfrauen.
Vom Pflegepersonal schieden aus 2 Pfleger und 3 Pflegerinnen,
welche durch andere Kräfte ersetzt wurden. Eine Pflegerin wurde
zur Kräftigung ihrer Gesundheit in das Sanatorium zu Züllichau
geschickt und kehrte nach 6 Monaten dienstfähig zurück.
Es arbeiten an der Anstalt vom Pflege- und Dienstpersonal:
24 Jahre: männlich 2, weiblich —,
Die erziehlichen >vie unterrichtlichen Ergebnisse in der Schule,
als auch in den Werkstätten sind erfreuliche gewesen. Es konnten
am Schlüsse des Jahres nach eingehender Prüfung der einzelnen
Zöglinge versetzt werden:
von den 6. Klassen in die 5. Klassen 15 Zöglinge,
- - 5. - - - 4. - 16 -
• »4. • - - 3. » 10 •
- 3. - . - 2. Klasse 15
- der 2. Klasse - - 1. 9
Der Unterricht wurde in folgenden Fächern erteilt:
Stufe VI (Klasse Via und b): Tätigkeitsübungen 2 Stunden,
Unterscheidungsübungen 2 Stunden, Uebungen für Äuge und Hand
2 Stunden, Artikulation 2 Stunden, Turnen 2 Stunden, Gesang
2 Stunden.
Stufe V (Klasse Va, b, c): Tätigkeitsübungen 2 Stunden,
Unterscheidungsübungen 4 Stunden, Lesen und Schreiben 6 Stunden,
Artikulation 2 Stunden, Turnen 2 Stunden, Gesang 2 Stunden,
Handarbeit oder Handwerk 4 Stunden.
Stufe IV (Klasse IVa, b, c): Religion 2 Stunden, Tätigkeits
übungen 2 Stunden, Lesen und Schreiben 6 Stunden, Turnen
2 Stunden, Gesang 2 Stunden, Handarbeit oder Handwerk 6 Stunden.
Stufe III (Klasse lila, b): Religion 4 Stunden, Lesen und
Schreiben 6 Stunden, Rechnen 2 Stunden, Formenlehre 2 Stunden,
Modellieren 2 Stunden, Schreiben 2 Stunden, Zeichnen 2 Stunden,
Gesang 2 Stunden, Turnen 3 Stunden, Handarbeit ober Handwerk
4 Stunden.
Stufe II (Klasse II): Religion 4 Stunden, Lesen und Schreiben
6 Stunden, Rechnen 4 Stunden, Schreiben 2 Stunden, Zeichnen
2 Stunden, Modellieren 2 Stunden, Turnen 3 Stunden, Gesang
2 Stunden, Handarbeit oder Handwerk 6 Stunden.
Stufe I «Klasse I): Religion 4 Stunden, Lesen und Schreiben
6 Stundeu, Rechnen 4 Stunden, Schreiben 2 Stunden, Zeichnen
2 Stunden, Modellieren 2 Stunden, Turnen 3 Stunden, Gesang
2 Stunden, Handarbeit oder Handwerk 8 Stunden.
Die Ergebniffe in den einzelnen Unterrichtsdisziplinen waren
folgende:
n j
J-
Prädikat
g
_£
S '‘S'
g g
g
Uebungen für
■J?
iH-
G
55
SS
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Q
Auge
Tätig- Unter-
85
ä
SS
SS o
£
g
Hand
teil schied
Klasse I (27 Zöglinge).
Zi
17
1
l.
gut . . .
10 I 10
8
10 j —
— I 8 I 12
_ 1 —
15
l'
genügend .
11 12
9
8 -
— 98
— —
13
1,
schwach. .
5 1 5
8
6 | —
— 96
— —
12
2,
ungenügend
1 i —
2
3 i —
- | 1 I 2
— 1 —
10
9
.
1,
2,
Klasse II (23 Zöglinge).
7
1,'
3.
gm . . .
18 I 18
7
9 ( 19
14 | — —
!
6
—
2,
genügend .
5 4
4
4 4
8: - -
1
5
—
3.
schwach. .
- 1
8
9 -
1 - -
j
4
2,
,
ungenügend
4
1
— 1 — ! —
8
2,
1,
2
1,
.
Klasse lila (16 Zöglinge«.
gut . . .
genügend .
schwach. .
ungenügend
gut . . .
genügend .
schwach. .
ungenügend
9 ; 7 1 6 1 6
6
7
—
—
—
—
4 1 7 1 3
9
7
—
—
—
—
3 2 6 7
1
2
—
—
—
—
4 j
—
— 1
Klasse IIIb (17 Zöglinge).
15
6
7
7
13
11
—
—
—
—
1
6
2
3
2
4
—
—
—
—
1
6
3
7
1
2
—
—
—
—
—
—
5
—
—
—
—
—
—
—