Nr. 18. Städtische Krankenanstalten.
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Tabelle III. Absolute und relative Frequenz der häufigsten und wichtigsten Krankheiten nebst Angabe einiger-
spezieller Todesursachen bezw. Komplikationen.
Krankheits name
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rr
B
o
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1.
Masern
36
6
17
2.
Scharlach
91
13
14
3.
Rose (Gesichtsrose 15, Wundrose 2) .
27 -
2
7
4.
Diphtherie (Rachen 8, Kehlkopf 3)
18
—
—
0.
Influenza
7
—
—
6.
Typhus
13
2
15
7.
Keuchhusten
5
_
8.
Sepsis, ulceröse Endokarditis . . .
4
4
100
9.
Diabetes mellitus
11
3
77
10.
Gehirnhautentzündung......
10
5
50
11.
Gehirnblutung (rechtsseitig 14, links-
fettig 12, Lues cerebis 1) . . . .
44
28
63
12.
Tabes dorsalis
12
3
25
13.
Herzbeutelentzündung
2
—
—
14.
Herzklappenfehler
35
10
29
15.
Arteriosklerose
22
11
50
16.
Pneumonie
95
25
26
17.
Tuberkulöse Lungenschwindsucht . . .
290
120
41
18.
Brustfellentzündung
35
6
17
19.
Magenkrebs
30
17
56
20.
Blinddarmentzündung
6
—
—
21.
Gallensteine
2
—
—
22.
Cirrhosis hepatis
20
6
30
28.
Akute Nephritis
15
1
7
24.
Chronische Nephritis
40
13
32
25.
Tuberkulöser Gelenkrheumatismus
119
—
Komplikationen
Bronchopneumonie 8, Croup 8, Tuberkulose 4, Otitis 3, Nephritis 5,
Sepsis 1, Tracheotomie 2, Diphterie 1, Miliartuberkulose 2.
Scharlach-Diphierie 6, Drüsenabscesse 2, Agemeine Sepsis 6, Otitis 3,
Nephritis 9, Bronchopneumonie 1, Augenaffektion 1.
Phlegmone 1. Nephritis 6, Fiebcrdelirium 3, Tod durch Herzlähmung 2.
Bronchopneumonie 1, Nephritis 7, Tracheotomie 1, Scrumbehandlung 10.
Bronchitis 2.
Recidiv 4, Nasenbluten 5, Darmbluten 3, Colstyphus 1, Splenisation 1,
Pneumonia fibrosa 2, Pneumolyphus 1, Empyem 1. Nephritis 2,
Periostitis 1, Venenthrombosa 1.
Bronchopneumonie 4, Morbilli 4.
Angina 2, Genitaleiterungen 2, Alte Endocarditis 3, pueopurale Sepsis 1,
Nephritis 1.
Lungentuberkulose 2, Nephritis 1, Arteriosklerose 3, Trauma 1.
Eitrige nicht epidemische 5, Tuberkulöse 1, Seröser Hydrocephalus acuta 1,
Encephalitis 1, Trauma 1.
Arteriosklerose 12, Herzklappenfehler 3, Nephritis 8, Pneumonie 6.
Sekundäre Syphilis 0, Kuren 1, Neuritis 3, Atrophia neroi optici 2.
Eitrige Pericarditis 1.
Rheumatismus 3, Arteriosklerose 4, Endocarditis acuta 2, Pericarditis
adhäsiona 2, Mitralstenose 4, Mitralinsusficicnz 6, Aorteninsufficicnz 13,
Aortenstenose 4, Relative Jnsufsiecienz der Tricuspidalis 2, Nephritis 7,
Pleuritis 3. Pneumonia fibrinosa 1.
Alkoholismus 7, Senile Arteriosklerose 3, Bleiintarication 1, Nephritis 8,
Gangraena senilis 2.
Rechtsseitige 25, linksseitige 26, doppelseitige 33, zentrale 2, Potatoren 15,
Greisenpneumonie 5, Herpes 15, Milztumor 8, Ikterus 6, Verzögerte
Resolution 17, Ausgang in Induration 1, Pleuritis serolidrosa 7,
Empyem 0, Nephritis 6.
Haemoptoe 50. Drüsentuberkulose 5, Kehlkopftuberkulose 73, Darmtuber
kulose 40, Nierentuberkulose 2, Blasentuberkulose 1, Pleuritis sero-
fibrosa 15, Pneumothorax 5, Mennigitis tuberoulosis 2, Nephritis 18.
Rechtsseitige 8, linksseitige 11, Pleuritis sicca 5, nach Pneumonie 3,
Empyem 3, zur Operation verlegt 3.
Pylorus 3, Magenwandkrebs 14, Cardia 3, Leberkrebs 2, zur Operation
verlegt 3.
Recidiv 1, zur Operation verlegt 5.
Ikterus 2, zur Operation verlegt 1.
Atrophische 14, Hypertrophische 6, Ascitis 11, Hämorrhag. Diathese 1,
Syphilis 2, Polatorium 9, Nephritis 6.
Vorausgehende Angina 4, Erkältung 2.
Alkoholismus 15, Syphilis 2, Bleiintoxikalion 2, Arteriosklerose 15,
Amploid 3, Pleuritis 4.
Aelterer Klappenfehler 7. Mitralinsuffienz 6, Aorteninsuffienz 2, Endo
carditis 2, Angina 12, Arthritis gonorrhoica 11, Pericarditis 1.
Die Gesamtzahl der auf der II. Inneren Abteilung im Be-
riditsjahr behandelten Kranken betrug 2185 gegen 1652 im Vorjahr;
130 verblieben davon beim Jahresschluß im Bestand.
Die Frequenzbewegung der meisten Infektionskrankheiten erwies
sich ziemlich unabhängig von Jahreszeit und Witterung und verlief
in geringen unregelmäßigen Schwankungen relativ gleichmäßig über
das ganze Berichtsjahr. Nur die Zahl der Scharlachzugänge und
akuten Darmkatarrhe erfuhr in den Spätsommermonaten eine deutliche
Erhöhung, welche bis in den Herbst hinein anhielt, während die
größte Häufigkeit der Aufnahmen wegen Gelenkrheumatismus in den
Winter und Vorfrühling fiel.
Im Einzelnen sei bemerkt, daß die Zahl der behandelten Scharlach-
kranken mit 87 gegen die Vorjahre mit 114, bezw. 195, bezw. 160
eine weitere wesentliche Abnahme erfuhr. Von den 13 Todesfällen
0»°/» gegen 20 °/ 0 im Vorjahr) werden 6 durch allgemeine Sepsis
bedingt und die übrigen meist durch anderweite Komplikationen.
Primäre tätliche Erkrankungsschwere war seltener, als in den Vor-
jähren. Nierenentzündungen kamen nur 9 mal (10 %) vor, und be
standen zum Teil schon bei der Aufnahme. Die Zahl der Masern-
fälle war von 68 (18) auf 35 (6) gesunken; von den 6 gestorbenen
Kindern gingen 1 an allgemeiner Blutvergiftung, die übrigen an
Tuberkulose zugrunde.
Akuter Gelenkrheumatismus kam 119 mal vor und wurde ein
mal mit Herzklappcnentzündung, einmal mit Herzbeutelentzündung
kompliziert; Todesfälle waren nicht zu beklagen. Von den 14 Tyohus-
kranken starben 2 infolge von Komplikation mit doppelseitiger fiebrinöser
Lungenentzündung: von ernsteren Komplikationen wurden sonst nebe»
einem weiteren Fall von Lungenentzündung, noch 4 mal Rückfälle
und 8 mal schwere Darmblutungen beobachtet.
Die 95 akuten Erkrankungen an Lungenentzündung waren 33 mal
doppelseitig; 5 betrafen Greise, 5 waren mit Brustfellentzündling,
6 mit Nierenentzündung, 6 mit Gelbsucht kompliziert. Fünfzehnmäl
handelte cs sich uni Slhnapssäufer. Die Zahl der Todesfälle hatte
unter diesen Umständen mit 25 (26 °/ 0 ) wieder die gewöhnliche Höhe.
Ueberhaupl machten sich die schädlichen Folgen übermäßigen Alkohol-
genusjes für den Verlauf auch anderer Erkrankungen, sowie als
felbständige Krankhcilserscheinungen (Nervenentzündungen je.) in dem
vergangenen strengen Winter wieder ganz besonders bemerkbar.
Prof. Pichn.