4
Nr. 16. Waisenverwaltung.
5. weil die Mutter im Dienst war 152 Kinder,
6. wegen Obdachlosigkeit der Eltern 37
7. wegen Verhaftung der Eltern 88
8. weil den Eltern die Erziehungsrechte aberkannt
waren -- 20
9. weil sie außerhalb Berlins waren 14
10. weil sie das Kind nicht aus dem Krankenhaus
abgeholt haben 24
11. well sie das Kind ausgesetzt oder verlassen haben 144
12. well sic die Kinder mißhandelt haben .... 23
13. weil sie nicht für die Familie gesorgt haben . . 78 -
14. weil die Kinder sich umhergerrieben oder verirrt
haben 20
15. weil die Mutter in der Fürsorgeerziehung war . 8
16. aus anderen oder unbekannten Gründen ... 62 -
Summe 2 964 Kinder.
3. Lebensalter, Konfession «nd Geburtsort der Kinder.
Die nach Nr. 1 und 2 aufgenommenen
2964 Kinder
standen in
folgendem Lebensalter:
bis zu einem Jahre 1293 Kd.,
dis
zu
9 Jahren
133 Kinder,
. - 2
Jahren 179 -
•
10
149 -
. - 3
146 -
.
11
124 -
- - 4
112 -
-
.
12
119 -
. - 5
121 -
.
-
18
98 -
- - 6
137 -
-
-
14
85 -
7
122 °
-
.
15
16 -
. - 8
127 -
-
-
16
2 -
ohne Angabe 1
Von den neu aufgenommenen Kindern waren
evangelisch 2 402 Kinder,
katholisch 421
jüdisch 37
nicht angegeben war die Religion bei 104
Es waren geboren: 2 428 Kinder in Berlin,
228 - in der Provinz Brandenburg,
212 - anderwärts,
96 - ohne Angabe des Geburtsorts,
2 964 Kinder.
4. Ehelichkeit und Grad der Verwaisung.
Von den zugegangenen 2964 Kindern waren
! davoniml.Lebensj.,
ehelich geboren 1529
unehelich geboren 1429
ohne Angabe 6
203
1088
2
Von den 1529 ehelichen Kindern waren
Vollwaisen 118 Kinder,
vaterlos 223
mutterlos 261
Die Angabe, ob die Eltern lebten, fehlte bei . . . 15 Kindern,
die Eltern lebten zusammen bei 326
getrennt bei . . 488
geschieden bei 30
Eine Angabe über das Zusammenleben fehlte bei . 68
Summe 1529 Kinder.
Von den 1429 unehelichen Kindern waren
mutterlos 60 Kinder,
die Mutter lebte bei 1 367 Kindern,
eine Angabe fehlte bei • 2
Summe 1 429 Kinder.
5. Lebensalter und Pflegedauer bei dem Ausscheiden.
Von den 3001 Kindern, die im Kalenderjahr 1905 ausgeschieden
sind, waren beim Ausscheiden
einem Jahre
alt
Entlassene
384
Verstorbene
361
Summe
745
1— 2 -
208
75
283
2— 3 -
204
16
220
3- 4 -
142
13
155
4— 5 -
108
1
109
5— 6
110
3
113
6- 7 -
100
1
101
7— 8 -
116
1
117
8- 9 -
126
1
127
9—10 -
119
4
123
10-11 -
104
4
108
11—12 -
102
—
102
12-13 -
70
1
71
13—14 -
133
2
135
14—15 -
408
3
411
15-16 -
81
—
81
2 515 486 3 001
Diese 3001 Kinder
(Abgang) waren folgende
Zeiträume in
unserer Pflege gewesen:
Entlassene
Verstorbene
Summe
0—14 Tage
244
60
304
14 Tage bis 1 Monat
158
82
240
1— 3
390
138
528
3- 6
335
93
428
6—12
274
69
343
bis zu 1 Jahr
1401
442
1843
1—3 Jahre
511.
31
542
3- 6
332
6
338
6— 9
160
5
165
9-12
71
2
73
über 12 -
40
—
40
Summe 2 515
486
3 Ml
6. Verbleib der entlasienen Kinder.
Von den 2 515 Kindern sind entlassen:
Davon Kinder
unter 1 Fahr.
Zu den Eltern und sonstigen Verwandten... 1639 282
zur Heimatbehörde 155 85
in unentgeltliche Pflege 151 14
in die Lehre 277 —
in einen Dienst 219 —
zum Vormund 18 2
in Fürsorgeerziehung 16 —
entlaufen 16 —
anderweit untergebracht 10 —
ohne Angabe . 14 1
Summe 2 515 384
7. Sterblichkeit.
Es sind von all unseren Waisenkindern verstorben:
in der Kostpftege
(einschließlich Privater
Anstalten)
in Anstalten
zusammen
im 1. Lebensjahre. .
.... 155
206
361
-2.
.... 26
49
75
- 3.-6. Lebensjahre
.... 7
26
33
. 6.-15.
.... 10
7
17
Summe: 198
288
486
Von den 198 verstorbenen Kindern der Kostpflege waren 11 in
Berlin untergebracht, 187 außerhalb. Die 288 Todesfälle in den
Anstalten verteilen sich auf:
Kinder-Asyl, Kürassierstraße mit . . 136Kindern,
Waisenhaus Rummelsburg mit . . . 117
Waisenhaus Alte Jakobstratze mit ... . 5
verschiedene Krankenhäuser mit 30
Die geringe Zahl der Todesfälle in der Berliner Kostpflege
gegenüber derjenigen in der auswärtigen erklärt sich daher, daß die
hiesigen Pflegemütter die Waisenkinder bei ernsteren Erkrankungen
in das Kinderasyl zurückbringen, wo dann oft nach kurzer Zeit das
Ableben erfolgt.
8. Schulen.
Vergleiche den besonderen Bericht des Erziehungsdirektors
Neubauer weiter unten, Abschnitt IV. Betreffs der auswärtigen
Familienpflege siehe Nr. 13.
9. Beschäftigung.
Die größeren Mädchen des Waisenhauses Berlin wurden außer
halb der Schulzeit mit Haus- und Handarbeiten beschäftigt. Die
größeren Knaben wurden unter Anleitung des Lehrers in allerlei
Handfertigkeiten, namentlich in Schnitzarbeiten unterwiesen. Die An
fertigung der Schreibhefte für die Kostkinder, die lange Jahre statt-
gefunden hat, wurde eingestellt.
10. Gesundheitspflege.
Im Waisenhause Berlin. Herr Professor vr. Finkelftein
berichtet darüber:
Im Etatsjayre 1905/1906 wurden 3 375 Kinder ärztlich umer-
sucht, darunter 350 Fürsorgezüglinge. Dazu kommen 1 764 Kinder
unter 1 Jahr, die gleich nach der Aufnahme dem Kinderasyl über
wiesen wurden. Ueber sie ist im Abschnitt XII ein besonderer Bericht
erstatte:.
Von den über 1 Jahr alten Kindern wurden auf Grund der
ersten ärztlichen Untersuchung 166 der Krankenstation des Waisenhauses
überwiesen, 15 (größtenteils infektionskranke) Kinder wurden in
Krankenhäuser verlegt, 187 in das Lazarett Rummelsburg, 2 nach
Dalldorf und 3 nach der Anstalt für Epileptische Wuhlgarten', 17 Kinder
wurden zu spezialärztlicher Behandlung überwiesen.
Zu den oben aufgeführten 166 Kindern, die gleich nach der ersten
Untersuchung auf der 'Krankenstation Aufnahme fanden, kommen noch