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Nr. 15. Sttftungsdepntation.
stelle in täglichem Verkehr mit der Armendirektton, insbesondere mit
deren Kalkulatur steht und von ihr jeden Augenblick die Höhe des
gezahlten Almosens erfahren kann.
Zu 5 bemerken wir, daß die Zahl von 23 003 Unterstützungs-
gesucben und Akten der Stiftungsdepulation sich folgendermaßen zu
sammensetzt:
Es gelangten zur Zentralstelle
1. Anfragen auf neuen im Stiftungsbureau bearbeiteten
Gesuchen (exkl. Kohlengesuche) . . . 10 749,
2. Akten nach Erledigung der Gesuche 9 254,
3. Kohlengesuche zur Angabe der Vorgänge 1 443,
4. Erledigte Kohlengesuche zur Notierung der Bewilligung 1 287,
sind obige 23 003.
Hierzu kommen noch abgelehnte Kohlengesuche .... . 37,
Summe 23 040.
Unser Kartenarchiv vermehrt sich dauernd, obwohl es einer fort
laufenden Durchsicht unterzogen bleibt, bei welcher veraltete Karten
ausgemerzt werden.
Am 1. April 1906 verfügten wir über 182 150 Karten.
Im Austausch stehen wir mit über IM Stellen, darunter be
finden sich
das Königliche Kammergericht,
die Oberstaatsanwllltschaft,
das Königliche Polizeipräsidium,
° Domkirchenkollegium,
Provinzialschulkollegium,
der Freiwillige Erziehungsbeirat für schulentlaffene Waisen,
das Zentralbureau der Handelskammer,
die Aeltesten der Kaufmannschaft,
Verein junger Kaufteute,
der Verein gegen Verarmung,
- - der Posener,
das Bürgerrettungsinstitut,
die deutsche Gesellschaft für ethische Kultur,
die Hankestiflung,
Rheinisch-Westfälische Hüttcnwalzwerke,
Verein für Unfallverletzte.
In technischer Beziehung hat sich an unseren Einrichtungen, wie
wir mehrfach berichtet haben, nichts geändert.
Seit August 1904 haben wir 12 992 Aktenbogen (siehe Jahres-
bericht für 1903) neu angelegt, die in iilehreren tausend Fällen schon
zur Anzeige von Unterstützungen benutzt werden konnten. Die ge
naue Zahl ab 1. April 1906 geben wir im nächsten Bericht.
Wir schließen diesen Bericht mit der wiederholten Bitte an alle
Unterstützung gebenden Stellen, sich unserer Zentralstelle namentlich
in denjenigen Fällen bedienen zn wollen, in denen es sich um die
überhaupt erste Unterstützung von Bittstellern handelt.
Gerade in diesen Fällen wird das Material der Zentralstelle
oft ergeben, daß für die betreffende Person schon von anderen Stellen
auskömnilich gesorgt wird.
Einerseits werden sie die Möglichkeit bieten, die Bettelei von der
wahren Bedürftigkeit zu unterscheiden. Anderseits werden die Wohl
täter, die unsere Zentralstelle vorher befragten, in der Lage sein, die
Beträge, welche sie jährlich für Unterstützungen verwenden, solchen
Bittstellern zuzuwenden, die noch keine ausreichende Hilfe genießen.
Berlin, den 1. Oktober 1906.
Städtische Stiftungsdeputation.
Marggraff.
iwn iS * L. i'oeiofntöal. Berlin