Nr. 9. Fach- und Fortbildungsschulwesen.
13
Die Beteiligung an dem Unterricht war folgende:
Anzahl der Teilnehmer an
Nur Tagesklasscu
für Mechaniker,
Elektrotechniker,
Maler. Tischler.
Modellieren
1
2 ; 4
1
6 , 8
10
12
14
16 18 20
22
24
26
28
30
32
36
wöchentlichen Stunden:
Sommerhalbjahr 1906 .
Winterhalbjahr 1905/06 .
—
I
7 >553
6 >585
58
68
938
1224
24
15
162
281
4
2
34
54
— \ 10
— | 15
1
5
6
1
3
1
1
5
35
53
1833
2326
Im Durchschnitt kommen auf jeden Teilnehmer am Abend- und Sonntagsunterricht: im Sommerhalbjahr: 7,38 wöchentliche Stunden.
im Winterhalbjahr: 7,8» wöchentliche Stunden.
Je nach ihren verschiedenen Berufsarten verteilen sich die Schüler
folgendermaßen:
£■(
Bcrufsarten der Schüler
Sommer 1905
Winter 1905/06
<5
o:
£5
c
S
£
J:
<33
rr
Ä
s
S=
£
cs
i.
Bildhauer
44
60
94
40
51
91
*2
Buchbinder
3
1
4
3
2
5
3.
Buchdrucker ......
14
1
15
16
i
17
4.
Ciseleure
6
15
21
14
14
28
ö.
Drechsler
1
1
1
—
1
6.
Elektrotechniker
21
6
27
19
8
27
7.
Glaser
2
9
11
8
3
11
8.
Glasmaler
2
8
10
2
13
15
9.
Goldschmiede
—
2
2
—
4
4
10.
Graveure
9
41
50
15
35
50
11.
Gürtler
4
6
10
3
7
10
12.
Handlungsbefiipene....
8
145
153
13
141
154
13.
Instrumentenmacher . . .
—
—
—
—
2
2
14.
Klempner .......
20
17
37
24
20
44
15.
Lackierer
—
—
—
1
1
2
16.
Landmesser
2
3
5
3
4
7
17.
Lederarbeiter
—
1
1
1
1
2
18.
Lithographen
38
67
105
38
69
107
19.
Maler
32
38
70
134
107
241
20.
Maschinenbauer
28
58
86
29
55
84
21.
Maurer
37
188
225
46
217
263
22.
Mechaniker
123
179
302
143
166
309
23.
Metalldreher
4
1
5
2
5
7
24.
Modelleure
4
12
16
5
13
18
25.
Photographen
3
8
11
2
7
9
26.
Sattler
—
—
—
1
—
1
27.
Schlosser
25
74
99
48
60
108
28.
Schriftsetzer
74
3
77
138
9
147
29.
Silberschmicde
—
—
—
—
1
1
30.
Sleinmetze
2
4
6
—
17
17
31.
Stukkateure
—
8
8
4
15
19
32.
Tapezierer
13
8
21
30
9
39
33.
Techniker
13
11
24
25
13
38
34.
Tischler
71
57
128
120
58
178
35.
Utzrmacher
2
33
35
8
35
43
36.
Verqoldcr
1
4
5
—
3
3
37.
Werkzeugmacher
7
9
16
12
13
26
38.
Tplographen
2
5
7
2
3
5
39.
Zeichner
25
30
56
40
31
71
40.
Zimmerer
12
28
40
18
31
49
41.
Zinkätzer
—
1
1
—
2
2
42.
Verschiedene
14
6
20
19
10
29
666
1137
1803
1027
1256
2 283
43.
Beamte
—
1
—
4
44.
Lehrer
—
—
25
—
33
46.
Militärpersonen
—
—
1
—
1
46.
Studierende der Hochschule .
—
—
2
—
.
2
47.
Obne Berui
—
—
i
—
—
3
—
_
1833
—
__
2 326
Dem Aller nach war die Verteilung der an dem Unterricht
Teilnehmenden folgende:
14
15
16
17 18
19
20
2t
Sommerhalbjahr 1905
117
268
305
307 179
131
92
63
Winterhalbjahr 1905/06 ,
103
314
355
338 254
174
142
116
22
23
24
25
26
27
28
29
30
über
SO
Jahre
-
56
47
42
39
44
22
21
25
5
70
1 833
90
80
71
65
45
37
26
28
26
72
2 326
Von der Drogisteninnung wurden der Schule im Sommer 142,
im Winter 137 Lehrlinge als Schüler überwiesen.
An Freistellen wurden gewährt:
im Sommerhalbjahr . . . 90 Freistellen.
- - . . •, 95
An Schulgeld gingen ein:
im Sommerhalbjahr . . . 13 693,5» M,
- - . 19 209,5» -
Als Schullokal dienten der Handwerkerschule außer den Räumen
des eigenen Schulhauses, Lindenstraße 97/98, je 2 Säle in den Ge
bäuden Belleallianceplatz 1 und 23; ferner wurden mitbenutzt: die
Turnhalle der I. städtischen Realschule, Alexandrinenftraße 5/6, die
Turnhalle der Gemeindeschule Alte Jakobstraße 127, und die Aula der
Gemeindeschule Annenstraße Id.
II. Handwerkerschule.
Das in allen seinen Teilen fertiggestellte neue Schulhaus für die
II. Handwerkerschule wurde am 8. Oktober 1905 durch eine besondere
Feier, verbunden mit einer umfangreichen Ausstellung von Schüler
arbeiten, geweiht.
Mit dem Tage der Einweihung des neuen Schulhauses für die
II. Handwerkerschule fiel auch der Tag des 25 jährigen Bestehens der
I. Handwerkerschule zusammen, die berufen war, einschneidende
Aenderungen und Verbesserungen auf dem Gebiete des gewerblichen
Unterrichtswesens durchzuführen.
Zu der Einweihungsfeier waren zahlreiche Ehrengäste, darunter
der Herr Minister sür Handel und Gewerbe Exellenz von Möller.
Sr. Exellenz der Herr Generalfeldmarschall von Hahnke, der Herr
Polizeipräsident von Borries. Sr. Exellenz der Herr Staats
minister a. D. Hobrecht, die Ehrenbürger Berlins und Herr Ober
bürgermeister Kirschner mir den städtischen Körperschaften, erschienen.
Ferner hatten hervorragende Künstler und Industrielle, die Leiter
der allgemein bildenden Unlerrichtsanslallen und der Fach- und Fort
bildungsschulen, sowie alle Architekten, Künstler und Handwerker, die
an dem Bau beteiligt waren, Einladungen zur Feier erhalten.
Vorträge des Sängerchors der II. Handwerkerschule eröffneten
und beschlossen die Feier und wechselten mit Ansprachen des Herrn
Stadtschulrats Dr. Gerstenberg, des Herrn Ministers für Handel und
Gewerbe Exellenz von Möller und^es Direktors der II. Handwerker-
schule Herrn Trabt ab. Herr Stadtschulrat Dr. Gerstenberg
begrüßte die Gäste, gedachte des 25jährigen Bestehens der I. Handwerker-
schule und erörterte die Bedeutung der gewerblichen Unterrichtsanstalren
und der mit Beginn des Berichtsjahres eröffneten Pflichtfortbildungs-
schule Berlins. Exellenz von Möller gedachte der Fortichritlc des
gewerblichen Unterrichtswesens und ihres günstigen Einfluffes auf die
Industrie und ließ seine Rede in ein Hoch aus Sr. Majestät den Kaiser
ausklingen. Herr Direktor Trabt behandelte die Entwickelung und
Tätigkeit und besonders den Wert der Handwerkerschulen für die
gesamte Industrie und gab von dem Schulneubau mit seinen Spezial
einrichtungen für die Unterrichtsabteilungen der verschiedenen Berufs
zweige ein anschauliches Bild.
Vom Lehrerkollegium und von Gönnern der II. Handwerkerschule
war ein Banner gestiftet, das von Herrn Profeffor Schlei) mit einer
Ansprache überreicht wurde.
An die Feier schloß sich eine Besichtigung der aus allen Berufs
zweigen ausgestellten Schülerarbeiten der Zeichen- und Malklaffen,
der Fachklaffen sür die verschiedenen Gewerbe, der Modellierklassen
und der Uebungswerkstätten.
Zur Erinnerung an diesen für die II. Handwerkerschule bedeutungs
vollen Tag wurde ein vom Direktor Trabt verfaßter „Bericht über
die Entstehung und die Tätigkeit der II. Handwerkerschule" den an
der Feier beteiligten Ehrengästen übergeben. —
Aus dem Berichtsjahre ist besonders hervorzuheben, daß der Ge
hilfenstand zu einer weiteren fachlichen Ausbildung die vermöge ihrer
Organisation mit ausgedehnten Unterrichtsgebieten allen Anforderungen
entsprechende Handwerkerschule gern aufsucht und daselbst Befriedigung
für ihre Bedürfniffe in umfaffender Weise findet.
Von 3 238 Schülern im Winterhalbjahre waren 1629 Gehilfe»
Hiermit steht auch eine geringe Abnahme des Durchschnitts der.
auf jeden Teilnehmer entfallenden wöchentlichen Stunden in Zu-