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Nr. 38. Markthallenverwaltung,
Besetzung der Fleischverkaufsstände und Einnahmen in den Stadtbahnbogen Nr. 133—135.
Von 473*) qm besetzbarer Fläche
waren vergeben
Unbesetzt
Einnahmen
Monat
im Abonne
ment
rageweye
durchschnittlich
abgerundete
zusammen
blieben
im Abonne
ment
für Tages-
marken
zusammen
qm
qm
qm
qm
M
i
M
M
ff
April
1904
473,0
52,3
525,3
5 676
705
50
6 381
50
Mai
-
473,0
65,6
538,6
—
5 676
—
982
50
6 658
50
Juni
•
473,o
64,7
637,7
—
5 676
—
1 003
—
6 679
—
Juli
•
473,0
60,7
533,7
—
5 676
—
910
50
6 586
50
August
468,7
67,7
536,4
—-
5 603
52
1 049
50
6 653
02
September
-
473,0
68.7
541,7
—
5 676
—
1 066
—
6 742
—
Oktober
•
473,0
74,9
547,9
—
5 676
—
1 124
50
6 800
50
November
•
473,0
73,o
546,o
—
6 676
—
1 095
50
6 771
50
Dezember
-
473,0
77,7
550,7
—
5 676
—
1 243
—
6 919
—
Januar
1905
473,0
81,6
554,6
—
5 676
—
1 224
50
6 900
50
Februar
-
473,0
83.4
556,4
—
6 676
—
1 168
50
6 844
50
März
-
473,0
90,2
663,2
—
5 676
—
1 579
—
7 255
—
Summe der Standgeldeinnahmen
68 039
52
13 152
__
*) Außerdem ist ein Stand von 9,8 qm Größe an den Restaurateur Lucke zum Bierausschank für 2 000 JC jährlich vermietet. — Der Ueberschuß der
besetzten über die zur Besetzung vorhandene Fläche erklärt sich durch mehrfache Vergebung von Abonnementsständen und freien nicht katastrierten Räumen gegen
Tagesmarken.
a) Fleischhandel.
Für das Jahr 1904 hatte der Fleischhandel kein günstiges Er
gebnis. Die guten Ernten der Jahre 1902 und 1903 hatten zwar
vorteilhaft auf die Vermehrung des Viehstandes eingewirkt, so daß
man auf eine weitere Belebung des Handels mit Rind-, Kalb- und
Hammelfleisch hoffen durfte. Diese Hoffnung erfüllte sich nur zum
Teil, weil die im Sommer des Berichtsjahres eingetretene, lang an
dauernde Trockenheit nur eine mäßige Fuitercrnte erwarten ließ. Die
Preise Dr Rind- und Hammelfleisch gingen im Vergleich zu dem
Vorjahre wohl etwas zurück, übertrafen aber immer noch die Preise
der früheren Jahre. Die Preise für Schweinefleisch haben in den
letzten Monaten des Berichtsjahres sogar eine nicht unwesentliche
Steigerung erfahren, so daß in, Fleischhandel mehrfach nicht nur
keine Gewinne, sondern sogar Verluste zu verzeichnen gewesen sind.
Die Gründe hierfür sind nicht allein in den Preissteigerungen zu
suchen, sondern auch darin, daß infolge der anhaltenden Dürre des
Sommers im zweiten Halbjahre mehr unreifes Vieh auf die Märkte
gebracht wurde, als unter normalen Verhältnissen zn erwarten gewesen
wäre, woraus sich bei den Schlachtungen eine geringere Ausbeute
an Fleisch und Fett ergab.
Nach den Notierungen in unserm amtlichen Marktbericht ergaben
sich für das Geschäftsjahr 1904 folgende Durchschnittspreise:
für 50 kg
wurden
gezahlt im
Rindfleisch
Kalbfleisch
Hammel
fleisch
S-S
0
la
II a
lila] IVa
la
II a
lila
la
II a
April . 1904
61.4
53,o
46,i
38,o
80,3
72,3
65.3
60,i
52,9
45,9
Mai. .
61,i
54,o
48,i
39,7
81,8
72,8
65,8
61,o
55,5
47,o
Juni. .
61,4
54,8
48,6
39,3
82,o
74,7
69,4
63,9
58,6
48,o
Juli . .
62,v
56,0
49,o
39,i
74,o
66,8
61,5
64,o
57,7
51,i
August .
60,9
54,2
46,6
39,6
73,o
67,o
62,2
63,8
57,3
52,6
September -
60,8
52,8
46,5
38,4
73,2
67,4
63,6
63,3
56,o
53,7
Oktober.
59,8
51,8
45,3
37,o
76,o
70,3
67,3
61,8
49,2
53,6
November
6O.1
51,7
45,2
37,2
80,6
75,1
72,i
62,5
47,b
53,3
Dezember
61.9
51,4
44,9
36,9
80,6
76,2
71,9
61,o
47,6
51,7
Januar . 1905
60,9
51,9
45,9
37,9
83,i
79,i
74,i
61,8
49,7
53,o
Februar
59,o
50,8
45,2
37,2
78,6
74.6
69,8
60,8
50,4
56,3
März .
59,o
51,8
46,4
38,7
76,7
73,7
67,7
59,5
5l,o
60,9
Jahresdurch-
schnitt 1904
60,6
52,8
46,6
38,3
78,3
72,5
67,5
61,9
52,8
52,3
er betrug 1903
61.8
55,7
50,i
43,7
78,9
71,o
61,o
65,i
54,6
49,2
1902
59,6
54,2
49,3
43,6
74,o
67,4
54,i
63,5
54,o
58,6
1901
58,6
52,o
45,b
38,2
69,6
63,7
47,5
58,8
47,5
58,5
1900
58,6
51,i
44,8
37,6
67,3
51,8
—
58,3
48,5
50,o
Hiernach sind die Preise gegen das Vorjahr
für Kalbfleisch 11a um 1,50 M,
• • lila - 6,60 -
und für Schweinefleisch - 3,io -
gestiegen: dagegen
für Rindfleisch 1a um 0,so JC,
• • 11 a - 2,90 -
• - lila - 3,60 <
für Rindfleisch IV a um 5,« M,
- Kalbfleisch la - 0,eo -
- Hammelfleisch la - 3,20 ■
- - Ha ° 1,70 -
gefallen.
Die Zufuhren von Fleisch aus Dänemark waren erheblich größer
als im Vorjahre, dagegen wurde österreichisches und holländisches
Fleisch wegen der großen Unkosten für Transport und Zoll auch in
diesem Jahre nur ganz mäßig zugeführt. Eine ziffernmäßige Auf
stellung wie im Vorjahre läßt sich hierüber nicht mehr geben, da nach
8 5 und 21 des Preußischen Ausführungsgesetzes zum Reichsffeisch-
beschaugesetz vom 1. Oktober 1904 ab frisches Fleisch, welches einer
amtlichen Untersuchung durch approbierte Tierärzte bereits unterlegen
hat, einer abermaligen Untersuchung auch in Gemeinden mit Schlacht
hauszwang nur zu dem Zwecke unterworfen werden darf, um fest-
zustelleu, ob das Fleisch inzwischen verdorben oder sonst eine gesundheits
schädliche Veränderung seiner Beschaffenheit erlitten hat. Seit diesem
Zeitpunkte läßt sich daher nicht feststellen, wieviel Fleisch von auswärts
eingegangen ist.
Nachstehend lassen wir eine Zusammenstellung der für ausländisches
Fleisch erzielten Durchschnittspreise folgen:
für 50 kg wurden gezahlt im
April 1904
Mai -
Juni -
Juli -
August -
September -
Oktober -
November -
Dezember -
Januar 1905
Februar -
März -
Jahresdurchschnitt, er betrug
Dänisches
la
Ochsenfleisch
Rindfleisch
Ha
Kuhfleisch
52,7
oB,5
—
53.3
—
54,4
—
53",1
—
53,3
—
51,7
—
53,7
—
52,8
—
54,6
—
54,5
—
54,9
—
1904
53,7
1903
54,3
'
1902
52,3
42,i
1901
48,8
—
1900
46,7
37,2
Kuhfleisch war auch in diesem Jahre nur selten und in geringen
Quantitäten am Markt, die Preisnotierung ist daher unterblieben.
b) Wild- und Geflügelhandel.
Am 14. August 1904 ist das neue Wildschongesetz in Kraft ge
treten, das sehr einschneidende Bestimmungen für den Wildhandel ent-
hält. Danach ist der Verkauf des Wildes auch während der Schonzeit
gestattet, sofern es während der Abschußzeit in die Kühlhäuser ein-
geliefert und dort polizeilich plombiert worden ist. Diese Maßnahmen
bedingten außergewöhnlich starke Zufuhren an Rehwild, welche die
Preise in diesem Artikel wesentlich herabdrückten: ein weiteres Nach
geben der Preise erfolgte durch dte leilwetse Zuführung von Rehwild,
welches von sehr geringer Qualität war. Die immer steigende Be-