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Nr. 42. Gaswerke.
der Pferdestärken infolge der Jnbetriebstellung mehrerer Maschinen
mittlerer Größe bis zu 80 Pferdestärken.
Der Grund zur Abnahme der Motorenzahl ist hauptsächlich in
der Verwendung anderer Gasarten zum Kraftbetriebe (Dowsongas rc.)
und in der Konkurrenz der elektrischen Kraftanlagen zu suchen.
7. Revierinspektionen.
Wie in den Vorjahren, so haben auch im Laufe des Etats
jahres 1903 die von den Revierinspektionen zu erledigenden Geschäfte
in sehr erheblichem Maße zugenommen.
Wie oben gezeigt, haben sich die gewöhnlichen Gasmesser be
trächtlich vermehrt und auch die Automatgasmesseranlagen eine
bedeutende Zunahme erfahren. Insbesondere durch die sehr rege
Bautätigkeit in den im Osten, Norden und Nordwesten der Stadt
belegenen Revieren ist den Inspektionen eine sehr erhebliche Arbeit
erwachsen.
Infolge dieser Bautätigkeit und des sehr erheblichen Arbeitsauf
wandes, welchen das Einkassieren rückständiger Rechnungen und be
sonders die Automatenentleerungen forderten, sind die Ansprüche an
die Revierinspektionen, zu denen die betreffenden Stadtbezirke gehören,
derartig gesteigert worden, daß zur Aufrechterhaltung eines ordnungs
mäßigen Betriebes eine Entlastung durch Vermehrung der Zahl der
Reviere in Erwägung genommen werden muß.
Die von den Revierinsvektionen eingezogenen Geldbeträge er
reichten die Summe von 3 236 813,so M.
Im Laufe des Etatsjahres wurden 53 621 kleine Reparaturen
erledigt, 8 403 Gasmesser umgetauscht, 18 934 Umzüge bewirkt und
44 216 Eröffnungen und Absperrungen ausgeführt: 22139 Gasmesser
mußten abgenommen werden.
Die Revierinspektionen haben im Berichtsjahre 762 Neubauten
eingerichtet, während am Schluffe des Jahres noch 36 Bauten in der
Einrichtung begriffen waren.
In den Revierinspektionen waren am Schluffe des Berichtsjahres
beschäftigt: _/
Inspektoren oder Revierleiter
technische Assistenten....
Schreiber und Hilfsschreiber .
Rohrleger und Schlosser . .
Arbeiter
1903:
1902:
... 24
24
25
... 99
73
... 243
229
... 385
336
Summe 776
687.
Das Personal der Revierinspektionen hat sich somit im Etats
jahr 1903 um 89 Mann vermehrt.
An die Schreiber, Rohrleger und Arbeiter wurden im Betriebs
jahre 1903 889 710,80 JC, im Jahre 1902 793 969,78 JC. daher 1903
95 741,02 Jt mehr an Löhnen gezahlt.
Durch Gasmeffer und nach dem Tarif wurden von den städtischen
Gaswerken abgegeben:
1903 170 737 963 cbm Gas.
1902 157 631 100 -
demnach 1903 13106 863 cbm Gas mehr als im Vorjahre.
Zum Soll gestellt wurden für diese Gasmengen:
1903 21242 673,67 JC,
1902 19 572617,96 -,
demnach 1903 1 670056,71 JC mehr als im Vorjahre.
Am Schluffe des Berichtsjahres betrug die Zahl der in Benutzung
befindlichen Gasmesser einschließlich Automatgasmesser 181 021 Stück.
Von den in Privatwohnungen angelegten Automatgasmesser-
einrichtungen waren am Schluffe des Betriebsjahres 1 952 unbenutzt.
Eingerichtet wurden im Betriebsjahre 1903 9 850 Automatgas
messeranlagen.
Die Kosten für diese 9 850 Anlagen setzten sich unter Zugrunde
legung von Magazinpreisen wie folgt zusammen:
für
9 850 Anlagen
JC
für eine Anlage
durchschnittlich
JC
Für Leitungen und Gasmesser
einrichlungen ....
- Beleuchtungsgegenstände
- Kocher mit Schlauchhahn
. Arbeitslöhne ....
Schmiedefuhren . . .
. Maurerarbeiten . . .
. Gasmesser
Hiervon ab die von Antrag
stellern gelieferten Beiträge ein
schließlich 2 908,m JC für zurück
gekaufte Leitungen
Demnach betrugen die von den
Gaswerken zu tragenden Einrich-
tungskostrn . . . . . . . .
Die diesbezüglichen Kosten des
Vorjahres beliefen sich auf .
132 190,78
184 780,42
97 574,ib
77 883,80
5 544,00
4,50
591 OOO.oo
13,42
18,76
9.91
7.91
0,66
0,0004
60,oo
1 088 977,66
110,56
13 975,61 s r "
1,42
1075 002.04
109,14
1038 853,0«
117,92
Die durchschnittlichen Einrichtungskosten einer Automatgasmeffer-
anlage haben sich demnach um 8,78 JC verringert.
In dem Betriebsjahre sind 9 764 Anträge auf Einrichtung von
Automatgasmefferanlagen gestellt worden und zwar für:
1 Stube mit Küche
1510
15,46 - -
- 13,16 - -
2 Stuben -
4172
42,73 - -
- 41,93 - -
3 - - -
1686
17,26 - -
- 17,82 - -
4 -
296
3,03 - -
- 3,88 - -
5 .
132
1,35 - -
- 1,00 - -
mehr als 5 Stuben
41
0,42 - -
- 0,42 - -
zusammen 9764oder100,oov.H. 100,oov. H.
Die Differenz zwischen der Ausführungs- und Bestellziffer der
Automatanlagen ist dadurch entstanden, daß eine Anzahl von Anlagen,
welche bereits im Etatsjahre 1902 bestellt worden sind. erst im Etats
jahre 1903 zur Ausführung gelangen konnten.
Im Etatsjahre 1903 find durch eine Anlage durchschnittlich 454 cbm
Gas geliefert worden. Es stellt sich also der durchschnittliche Gas
verbrauch mittels Automaten auf monatlich rund 38 cbm, während
in den Bedingungen ein Mindestverbräuch von 25l cbm gefordert wird.
Der höchste Verbrauch pro Monat wurde bei einer Anlage der
14. Revierinspektion im Monat April mit 350 cbm ermittelt, während
bei 16 Anlagen ein Verbrauch in einzelnen Monaten überhaupt nicht
stattgefunden hat.
Die Gesamtgasabgabe durch Automatgasmesser hat im Jahre
1903 6 127 508 cbm betragen.
Im Laufe des Berichtsjahres mußten wegen innerer Beschädigung
2 318 Automatgasmesser den Fabrikanten zur Reparatur übergeben
werden. Es sind dies 13,68 v. H. der Gesamtzahl der Ende des
Jahres im Betriebe stehenden 16 939 Automatgasmesser.
8. Die Ausbeute von Nebenprodukten (vergl. Tabelle 13/14).
a) Der Gewinn an Koksmasse hat insgesamt 404040 t gegen
376 5091 im Vorjahre betragen oder mehr 7,3 v. H- Von der Pro
duktion waren
1903 1902
Stückenkoks . . 268 620,1t = 66,s v. H. 261 714,378 t— 69,5 V.H.,
gebrochener Koks 102 311,5 -— 25,3 - - 81 723,350 -= 21,7 - -
Breeze — — 741,ooo - = 0,2 - -
Koksasche ... 33 108,4 - = 8,2 - - 32 330,272 - = 8,6 - -
zusammen 404 040,01 = 100,0 v. H. 376 509,ooo t = 100,0 v. H.
Mit dem Gewinn aus den Aschfällen der Feuerung mit 27 872,2 t
und zuzüglich des Bestandes vom April 1903 mit 77 272,389 t hat
die disponible Koksmaffe 509 184,589 t betragen. Hiervon wurden
verkauft und zum Selbstverbrauch verwendet 427 616,222 t, so daß am
1. April 1904 ein Bestand von 81 668,357 t Koksmaffe (Stückenkoks,
Breeze und Asche) verblieb, welcher um 4 395,978 t höher war, als
der Bestand zu Anfang des Betriebsjahres. Von dem Stückenkoks
haben wir 68 673 (83 423) t durch Kassa- und Bonsverkäufe abgegeben,
von Großabnehmern sind 187 680 (166 425) t abgenommen worden.
Die gesamte verkaufte Koksmaffe ist bis auf 16 633 t Stückenkoks
und 4090 t Feuerungsasche, welche nach außerhalb versandt worden
sind, in Berlin und in den Vororten zur Verwendung gekommen.
Aus 1 t vergaster Kohle sind 679 <680) kg und mit Zu
rechnung des Gewinns aus der Feuerung 726 (729) kg Koksmaffe
gewonnen worden.
Die abgesiebte Koksasche ist nur für den eigenen Dampfkefsel-
betrieb und für andere städtische Anstalten zur Verwendung gelangt
resp. reserviert geblieben.
b) Teer.
Die Teerproduktion hat 29 699 (27 447) t betragen und sich um
8,2 v. H. vermehrt. Der Gewinn aus 11 Kohlen war wie im Vor
jahre 50 kg. Der Bestand am 1. April 1904 hat um 1 785,233 1
zugenommen und betrug 5 167,705 t.
c) Ammoniakwasser.
Die Ammoniakwasserausbeute betrug 64 929 t, im Vorjahre
59 304 t, also mehr 5 625 t oder 9,5 v. H. und der Gewinn aus
1 t Kohlen 109 (107) kg. Die produzierte Menge ist vollständig
verkauft worden.
d) Retortengraphit.
Zum Verkauf sind 317,4 t gegen 293,38 t im Vorjahr gelangt,
c) Von ausgebrauchter Reinigungsmasse
wurden, zum Teil bereits im Vorjahre außer Betrieb gesetzte Maffen,
insgesamt 4 846,957 k abgenommen.
Mit der aus 1 t Rasenerz bereiteten Maffe waren gereinigt
worden:
in Anstalt II 128 166 cbm Gas,
- III 104 437 - -
• IV 127 834 -
V 166 968 -