Verwaltungsbericht
des
Magistrats zu Berlin
für
das Ctatsjahr 1905.
.»-! as.
WericHL über die städtischen Warktbclüen.
Während des Geschäftsjahres vom 1. April 1908 bis dahin 1904
Haben bei den Marklhallen die Einnahmen 2 881 872,u JC, die Aus
gaben 2 678 246,52 JC betragen, so daß die Jahresabrechnung einen
Ueberschuß von 203 625,8» JC ergeben hat. Der Ueberschuß ist an
den Erneuerungs- und Ergänzungsfonds abgeführt worden. Die
Mehreinnahme gegen das Vorjahr beträgt 31 042,oa Jt\ sie ist ent
standen durch bessere Vermietung der Wohnungen und Läden, sowie
durch die größere Ausnutzung der Kühlräume, auch die Erstattungen
für die Benutzung des städtischen Markthallenbahnhofes haben wieder
eine Mehreinnahme geliefert. Die Einnahmen an Standgeldern sind
in den meisten Marklhallen erheblich zurückgegangen. Wenn das
finanzielle Ergebnis auch immer noch als ein günstiges zu bezeichnen
ist, so muß der Rückgang in der Einnahme an Standgeldern bezw.
in der Besetzung der Verkaufsstände doch als ein bedenkliches Zeichen
angesehen werden.
Die Einnahmen an Standgeldern haben sich im Vergleich zu
dem Vorjahre wie folgt gestaltet.
Es wurden mehr eingenommen:
in der Zentralmarkthalle
I . .
7 121,2» JC,
-
Ia . .
21667,83 -
. - Markthalle
II . .
3 797,4« -
dagegen weniger:
zusammen
32 786,68 JC.
in der Markthalle III
5 684,36 JC,
. - - IV
2 152,82 -
. - V
1 727,64 -
. . - VI
1 701,oo -
VII
5 055,16 -
- . - VIII
1 252,96 -
. . . IX
8121,06 -
... X
3 859,37 -
. . . XI
.
4 907,66 -
. . . XIII
2 012,62 -
. . . XIV
1 017,96 -
zusammen
32 492,08 JC.
Aus Standgeldern sind daher im ganzen nur 294,«vJC mehr
eingekommen.
Nur die Zentralmarkthallen und die Markthalle II haben eine
Mehreinnahme geliefert, während die übrigen 11 Markthallen sich im
Rückgänge befinden. In den Zentralmarkthallen erklärt sich das Mehr
aus der guten Besetzung der Fleischstände in den Stadlbahnbogen
Nr. 133—135 und daraus, daß noch in größerem Umfange wie bisher
die auf den Galerien an die Obstzüchtervereine vermieteten Stände
den Winter hindurch beibehalten worden sind. In der Markthalle II
ist die Mehreinnahme aus der Vergebung von Tagesständen für
Blumen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Blumcnhallen, ent
standen. Der geschäftliche Rückgang in den übrigen Hallen ist darauf
zurückzuführen, daß einzelne Händler ihre Stände aufgegeben haben
und auf der Straße den Hausierhandel betreiben, welcher, zum Nach-
teil des Markthallenbetriebes, eine immer weitere Ausdehnung ge
winnt. Unter diesen Umständen wird bei der sonst wenig günstigen
Geschäftslage auf einen noch weiteren Rückgang in der Besetzung der
Verkaufsstände gerechnet werden müssen. Die Halle III hat noch durch
den immer weiteren Abbruch von Wohnhäusern, an deren Stelle Ge-
schäftshäuser getreten sind, gelitten. Der Obsthandel der Obstzüchter
vereine in dieser Markthalle hat sich zwar iveiter gut entwickelt, der
Markt war zum größten Teile in den Frühstunden geräumt, hat aber
auf die Zunahme des übrigen Hallengeschäfts keinen Einfluß ausgeübt.
Nachdem der Fleischgroßmarkt in den im Oktober 1901 dem
Verkehr übergebenen Sradtbahnbogen Nr. 133—135 im vorigen Berichts
jahre bereits derartig zugenommen hatte, daß am Schluß des Vorjahres
von 482,s gm besetzbarer Fläche schon 313,« gm im Abonnement und
1l8,i gm tagweise vermietet waren, trat in diesem Berichtsjahr in
folge der Besserung des Fleischhandels eine immer größere Nachfrage
nach Ständen ein, so daß zu Anfang Februar 1904 bereits sämtliche
Stände in den vorgenannten Bogen im Abonnenient vermietet waren.
Die drei Bogen bilden eine Erweiterung der Zentralmarkthalle la und
sind in der Tabelle 5 über die Besetzung dieser Halle mit enthalten.
Um ein übersichtlicheres Bild von der Fortentwicklung des Marktes
in diesen drei Bogen zu geben, lassen wir hier wieder eine Spezial
zusammenstellnng folgen:
Besetzung der Fleischoerkaufsstände und Einnahmen in den Stadtbahnbogen Nr. 133—135.
Monat
Von 482,8 qm besetzbarer Fläche
waren vergeben
im Abonne.! tageweise
ment durchschnittlich zusammen
1 abgerundete
qm qm qm
Unbesetzt
blieben
qm
im Abonne-
ment
JC | ^
Einnahmen
für Tages
marken
JC | ^
zusammen
JC | ^
April
. 1903
312,9
105,9
418,8
64,0
3 644
04
1 589
5 238
04
Mai
331,7
93,5
425,2
57,8
3 776
40
1 544
50
5 320
90
Juni
-
332,o
104,i
436,i
46,7
3 860
52*)
1 562
—
5 422
52
Juli
.
332,o
77,3
409,3
73,6
3 832
96*)
1 197
—
5 029
96
August
-
327,2
96,i
423,3
59,6
3 704
40
1 489
50
5 193
90
September ....
. A -
339,8
95,2
435,0
47,8
3 932
68
1 428
50
5 361
18
Oktober
371,o
92,i
463,1
19,7
4 320
56
1 428
50
5 749
06
November ....
-
371,o
88,i
459,i
23,7
4 300
20
1 322
—
5 622
20
Dezember ....
-
389,9
95,8
485,7
—
4 484
04
1 485
50
5 919
54
Januar
. 1904
428,9
91,6
620,4
—
4 665
64
1 418
—
6 083
64
Februar
.
482,8
66,4
549,2
—
5 718
24*)
963
—
6 681
24
März
.
482,8
72,b
555,3
—
5 712
-*)
1 123
50
6 835
50
Summe der Standgeldeinnahmen
51 901
68
16 551
-
6» 452
68
*) Der Ueberschuß der besetzten über die zur Besetzung vorhandene Fläche in den Monaten Dezember 1903 bis März 1904 erklärt sich durch mehr
fache Vergebung von Abonnementsständen und freien nicht katastricrten Räumen gegen Tagesmarken. Obwohl die vermietete Fläche in diesen Monaten die
gleiche war. ist die Einnahme doch verschieden, weil die aufgegebenen Flächen nicht sofort, d. h. vom ersten Tage der in Frage kommenden Monate vermietet
werden konnten. Die Neuvermietung erfolgte erst an späteren Tagen, so daß eine Differenz in der Einnahme entstehen mußte, die je nach der Länge der Zeit
größer oder kleiner ausgefallen ist.
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