Nr. 3. Steuerverwaltnng.
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Spalte 15 der Hauplübersichl nachgewiesene Reineinnahme günstig
beeinflußt.
Die Reineinnahme an Staatsstenern wurde im Laufe des
Etatsjahres an die zuständigen Staatskassen abgeliefert.
2. Zahl der Stenerposten.
Im Laufe des Etatsjahres 1900 sind der Steuerkasse die aus
der anliegenden Nochweisnng ersichtlichen Steuerposten «ausgeschriebene
Quittungen und Wandergewerbescheine) zur Einziehung überwiesen
worden.
Nach Spalte 7 dieser Nachweisung waren außer den Rest
posten am Schluffe des Vorjahres (siehe Spalte 9) bei den einzelnen
Steucrarlen einzuziehen:
C3
U
Bezeichnung der Steuer
im Etats
jahr 1900
Posten
gegen
mehr
1899
weniger
A.
Gcmeindegrundsteuer und Sub
levationsbeiträge
96 860
1052
B.
Gewerbesteuer
262 824
4 468
—
C.
BelricbSsteuer
17 065
109
—
01.
Miethssteuer
—
—
1
D.
Umsatzsteuer
1492
—
145
E.
Hundesteuer
62 091
3 576
—
F.
Viehsenchenabgabe
11 327
52
—
G.
Gemeindeeinkommensteuer bezw.
Staatscinkommen- und Er
gänzungssteuer
2 452 970
143 771
H.
Renlenbankrenten
1038
10
J.
Wandergewcrbesteuer:
I. festgesetzt in Berlin . .
2 371
_
68
II. - - Potsdam. .
135
—
15
zusammen
2 908173
153 028
239
gegen
im Vorjahre,
2 755 384
mithin mehr
152 789
152 789
—
Die Zahl der Umsatzstcuerposten ist in Folge eingetretener Ab
nahnie der Zahl der Besitzveränderungen und Auflassungen hinter
der des Vorjahres um 145 zurückgeblieben. Ferner hat sich die
Zahl der Rentcnposten durch Ablösung der Renten um 10, die Zahl
der ein Wandergewerbe betreibenden Personen aber um 83 verringert.
Dieser Abnahme von zusammen nur 239 Posten steht aber eine
Zunahme von 153 028 Posten bei den sonstigen Steucrarlen gegenüber.
Die Zunahme der Grundsteucrposten ist der Vermehrung der
grundstenerpflichtig gewordenen Gebäude, die Zunahme der Gewerbe-
und Betriebssteuerposien aber der Begründung zahlreicher neuer
steuerpflichtiger Gewerbe und Betriebe zuzuschreiben.
Die Neuanschaffung vieler Hunde muß auf die bessere wirth
schaftliche Lage der betheiligten Steuerpflichtigen zurückgeführt werden,
während die Zunahme der Einkommen- und Ergänzungssteuerposten
theils durch den fortgesetzt starken Zuzug von Steuerpflichtigen, theils
jvber dadurch herbeigeführt ist, daß in Folge natürlichen Zuwachses
-und gründlicherer Prüfung der Einkommenverhältnisse durch die Ein
ffchätzungskommissionen eine gegen das Vorjahr wesentlich größere
IZahl zuvor steuerfreier Personen zu dem ihrem Einkommen cnt-
ksprechendcn Steuersätze veranlagt wurde.
L Die Zahl der veranlagten Personen hat in den letzten Jahren so
Mark zugenommen, daß auch die Zahl der Steuererheber entsprechend
Vermehrt werden mußte.
L ^’ c Gesammtzahl aller im jetzigen Berichtsjahre zur Einziehung
gepellten Steuerposten, einschließlich der Restposten aus Vor
jahren, betragt ausweislich Spalte 10 der Nachweisung
2 951 415 Posten.
Men 2 794 073
ß», Vorjahre,
I mithin mehr 157342 Posten.
Davon wurden«
a) durch-die Steuererheber eingezogen . . 2 124 468 Posten
oder 71,« v. H. gegen 2 0119 282 Posten
oder 74,vk v. H. in, Vorjahre (stehe
Spalte 11 der Nachwcisnng),
b) direkt zur Kasse gezahlt .' 343 128 -
ober 11,63 v. H. gegen 302 474 Posten
oder 10,82 v. H. im Vorjahre (siehe
-spalte 12 der Nachweisung),
Uebertrag 2 467 596 Posten
Uebcrtrag 2 467 596 Posten
c) niedergeschlagen 422 295
oder U,3i v. H. gegen 379075 Posten
over 13,-8 v. H. ini Vorjahre «siehe
Spalte 13 der Nachweisung),
ck) in die Nestliste übertragen 61524
oder 2,08 v. H. gegen 43 242 Posten oder
1,84 v. H. im Vorjahre (siehe Spalte 14
der Nachweisung).
Sind obige 2 951415 Posten.
Die Erledigung der Steuerposten hat sich hiernach etwas un
günstiger als im Vorjahre gestaltet, namentlich aber haben sich die
Zahlungen an die Steuererheber wiederum um mehr als 2 v. H.
verringert.
Von den direkt zur Kaffe gezahlren 343 128 Posten (siehe oben
unter b) mußren. da die Hebelisten der Kaffe noch nicht vorlagen, als
Vorausbezahlungen
besonders gebucht werden:
a) bei der Grundsteuer und den Sublevationsüeiträgen
787 Posten über 190 589,io M,
b) - Gewerbesteuer . 1091 - - 83197,»i -
c) - - Betriebssteuer 2 30,oo -
ck) - . Einkommen- und
Ergänzungssteuer . . . 9 941 - - 2 219 637,30
zusammen 11 821 Posten über 2 493 453,so,M,
gegen 11 880 - - 2 553 303,os -
im Vorjahre.
Bemerkt wird ferner, daß, wie in den Vorjahren, 20 110 Steuer
posten, welche die im Abschnitt 1 gedachten, erst Ende April und
Mitte Mai 1901 der Steuerkasse überwiesenen 318 808,61 M Ein
kommen- und Ergänzungssteuerzugönge betreffen, ini diesjährigen
Verwaltungsberichr wegen zu späten Eingangs außer Bctracbt bleiben
mußten.
Zur Erhebung und zwangsweisen Beitreibung der bei den ver
schiedenen Steuerarten nachgewiesenen .... 2 908 173 Posten
(stehe Spalte 7 der Nachweisung), abzüglich der
daselbst unter 1), 8 und J angegebenen
1 492 Posten Umsatzsteuer,
1038 - Rentenbankrenten und
2 506 Wandergewerbesteuer,
zusammen 5 036
— deren Einziehung der Annahmestelle für ver
zogene Steuerzahler obliegt —
noch 2 903 137 Posten
oder im Durchschnitt vierteljährlich .... 725 784
(gegen 687 527 Posten im Vorjahre), waren außer den in der An
nahmestelle für verzogene Steuerzahler beschäftigten 69 Steuererhebern
in jedem Vierteljahr des Etatsjahres 1900 261 Steuererheber mit
festen Revieren (gegen 250 im Vorjahre) erforderlich.
Die Zahl der aus jeden dieser 261 Steuererheber vierteljährlich
entfallenden Posten ist hiernach von 2 750 im Vorjahre auf 2 780
ini jetzigen Berichtsjahr gestiegen.
Dies allein giebt jedoch keinen Maßstab ab für das den Steuer
erhebern obliegende Arbeitspensum, denn die Thätigkeit der Steuer
erheber ivird auch durch die ihnen obliegenden Schreib und Rechnungs
arbeiten. foivie durch die ihnen von den Büreaus der I. und II. Ab-
theilung oft in großer Anzahl ertheilten Aufträge (z. B. Recherchen
in Veraniagiingssachen, Zustellung der Veranlagungen, Austragen
und Einsammeln verschiedener Listen», endlich aber durch die beständige
Zunahme der im Laufe des Etatsjahrcs innerhalb Berlins vcr
zogenen Steuerpflichtigen und der in den Geschäftslokalen der
Besteuerten oder in anderweit angegebenen Zahlstellen zu erhebenden
Quittungen, die ausgesondert und durch besondere Listen weiter ver
folgt werden müffen. in hohen Maße in Anspruch genommen.
Zu erwähnen ist hierbei noch, daß die von jedem Steuererheber
mit festem Revier ausgesonderten Quittungen derjenigen Steuerpflichtigen,
die innerhalb des Hebereviers der betreffenden Steuerannahmcstelle
bekannt verzogen find, nach bewirkicni Austausch durch die zuständigen
Steuererheber der Stelle eingezogen werden müssen, während die aus
gesonderten Quittungen derjenigen Steuerpflichtigen, deren neue
Wohnung außerhalb des Hebereviers der betreuenden Slenerannahme-
stclle liegt, durch die bereits weiter vor gedachten 69 besonderen
Steuererheber der Annahmestelle für verzogene Steuerzahler weiter
verfolgt werden.
Von den ivegen bekannten Verzugs der Steuerpflichtigen inner
halb Berlins sowie wegen genehmigter Erhebung der Steuern in de
sonders angegebenen Zahlstellen zur Aussonderung gekommenen
Stenerguittnngen waren zu erledigen: