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Nr. 3. Steuerverwalinng.
Ueber die dadurch verursachten fortivähreiideu Sollverände-
rungen werden einsprechend eingerichtete Kontrollen geführt und nach
jedesmaliger Steuerausschreibung Abschlüsse der kalkulatorisch geprüften
Erhebungskataster vorgenommen.
Im Jahre 19M mußten derartige Abschlüsse in jedem Monate
bewirkt werden: das dabei fortgeschriebene Veranlagungssoll sammt,
licher Staats- und Gemeindesteuern, deren Veranlagung von der
Steuerdeputalion, Abtheilung ll, vorgenommen wird oder bei deren
Veranlagung sie mitwirkte, betrug
67 039465,80 M,
wie dies speziell vorher nachgewiesen worden ist.
2. Einquartierungswesen.
Die Einquartierung ist durch das Kaisermanöver, an dem das
Gardekorps betheiligt war, und aus welchem Anlaß mehrere Regi
menter vom III. Armeekorps hier einquartiert werden mußten, sowie
auch wegen der Wirren in China, durch Formirung des ostasiatischen
Expeditionskorps, für Berlin größer als in den letzteren Jahren
gewesen. Zur Bestreitung der erheblichen Kosten mußten im Viertel
jähr -Oktober/Dezember 1900 von den Grnndeigenthümern die Suble-
vationsbeiträge, die seit Januar/März 1896 nicht zur Erhebung ge
langten, erhoben werden.
Von den Standquartierlruppen wurden im Jahre 1900
mit Einschluß der zu den Uebungen in größerer Zahl einberufenen
Nebnngsmannschaften einquartiert:
Dom
19.
April 1900 ab
auf
12 Tage rot.
220
Mann
19.
-
-
-
13 °
250
-
-
9.
Mai
-
13 -
250
-
-
7.
Juni
-
13 -
250
-
-
22.
-
4 -
100
-
22.
-
-
-
13 -
250
23.
-
-
-
12 °
100
-
-
4.
August
-
2 .
330
*
4.
-
-
3 -
60
-
4.
-
.
-
7
200
-
-
4.
-
-
13 -
250
-
-
8.
-
-
-
1 Tag -
240
-
9.
-
-
-
8 Tage -
150
-
-
11.
- -
-
-
6 -
220
-
25.
-
-
-
5 * -
100
.
25.
-
-
-
9 -
560
- ""
-
27.
-
-
-
2 -
140
-
-
27.
-
-
-
7
190
*
-
14.
September -
-
-
3 -
180
15.
-
-
-
2
500
-
durchschnittlich täglich 680 Mann.
Im Jahre 1897/98 ivaren durchschnittlich täglich 597 Marin,
1898/99 - ' 531
1899/1900 - - - 603
unterzubringen.
Extraordinär (Durchniarschtruppen) wurden i»i Jahre 1900
außer verschiedenen kleineren Kommandos einquartiert:
Vom 9. April 1900 ab auf 2 Tage von der Kriegsschule Neiße
91 Mann,
- 15., 16. und 17. Juli 1900 ab bis zum 4. August 1900 auf
verschiedene Dauer rot. 100 Offiziere und Burschen des neu
gebildeten ostasiatischen Expeditionskorps,
. 17. August 1900 ab aus 8 Tage rot. 260 Offiziere und Burschen
von den zur Besatzung hierher kommandirten kasernirten
Regimentern Nr. 48 und 52, sowie von dem Jägerbataillon
Nn 3.
- 28. Anglist 1900 ab auf 3 Tage 16 Mann lind 4 Pferde, sowie
auf 5 Tage rot. 90 Mann, und
29. August 1900 ab auf 1 Tag rot. 50 Mann Quartiermacher
der hier vom 30. August 1900 ab untergebrachten Truppen
aus dem 111. Armeekorpsbezirk,
30. August 1900 ab auf 4 Tage rot. 3 600 Manu und
106 Pferde vom Leibgrenadierreginient Nr. 8 und Grenadier
regiment Nr. 12, sowie auch Quartiermacher für die vom
1. September 1900 ab einquartierten Gardetruppen der
Garnison Potsdam,
31. Anglist 1900 ab auf 3 Tage rot. 110 Manu und 50 Pferde
von den verschiedenen Stäben der Gardekavallerie und
Artillerie,
. 1. September 1900 ab auf 2 Tage rot. 3 400 Mann und
166 Pferde vom 1. Garderegimeut z. F., vom Gardejäger,
bataillon, vom Lehrinfanteriebataillon, von der Unker-
ofsizierschule,
3. Sepleniber 1900 ab auf 11 Tage rot. 100 Offiziere und
Burschen des hier Kasernenquartier bezogenen Infanterie
regiments Nr. 52.
Am 1. Oktober 1900 auf 1 Tag rot. 200 Mann Rekruten für die
Gardekavallerie,
Am 10. Oktober 1900 rat. 950,
- 11. - - - 1 100.
- 12. - 600,
je auf 1 Tag, Rekruten für die Gardeinfanlerie.
Voni 16. Dezember 1900 ab auf 2 Tage rot. 1000 aus Ostasien
zurückgekehrte Marinemannschaften.
Jni Ganzen wurden eingiiartiert, Standquartier und Durch,
inarschtrilppen <AnlagelK):
287 399Mann oder durchschn. tägl.787 Mann,
von ivelcheu laui anliegen
der Nachiveisung N ant
Grund des mit dem Gar
nisonrepräsentanten abge
schlossenen Vertrages an
Stelle desNaturalquartiers
die Quartiervergütignng
bezogen habe» . . . . 223085 - - - 611 -
so daß Naturalquartier
erhielten 64314 - ■ 176
In den Vorjahren betrug:
Für 1897/98:
Gesammtzahl .... 232309Mannoderdnrchschn.tägl.636Man»,
Quartiervergütigungs
empfänger . . . . 212845 - - - - 582 -
Natnralquartier erhielien 19964 . - 54 - .
Für 1898 99;
Gesainintzahl .... 207 658 Mann oder durchichn.tägl. 569 Mann,
Quartiervergütigungs
empfänger . . . . 182515 - - • 500 -
Natnralquartier erhielten 26143 - - - - 69 - .
Für 1899/1900:
Gesammtzahl .... 231512Mannoderd»rchschu.tägl.634Mann,
Quartiervergüligungs-
empfänger . . . . 214716 - - - - 588 >
Natnralquartier erhielten 16 796 - - 46 - .
Pferde wurden im Jahre 1900 umergebracbi 919 oder durch
schnitrlich 3.
Die Unterbringung der kleineren Durchmarschkonimandos erfolgte
im städtischen Ordonnanzhanse Neue Königstraße 21, wogegen die
zur Uebung einberufenen Mannschaften in beit in der Nähe der be
treffenden Kasernen von den Steuererhebern ermittelten Quartieren
einquartiert wurden, wie auch die Offiziere und Mannschaften der in
Berlin eingerückten Regimenter auswärtiger Garnisonen in denjenigen
Stadtgegenden, welche für sie von der höheren Militärkommando
behörde zur Einquartierung bezeichnet, gleichfalls in Quartieren, die
von den Steliererhebern ermittelt waren, Unterkunft erhielten.
Nach der anliegenden Nachiveisung O wurden mii Beköstigung
einquartiert:
11 468 Mann an 22 941 Verpstegungstagen.
In den Vorjahren waren mit Beköstigung einquartiert:
1897/98:
1914 Mann an 2 004 Verpflegungstagen.
1898/99;
1 584 Mann an 1 644 Verpstegnngstagen.
1899/1900: ^
775 Mann an 830 Verpflegungstagen.
Ueber die Zahl der täglich benutzten Quartiere giebt die Nach
weisung P Auskunft.
Die höchste -Quartierzahl ist 1 402 am 1. September 1900.
Am meisten Quartiere wurden in den Vorjahren benutzt:
1897/98 190.
1898/99 171,
1899/1900 99.
Das städtische Ordonnanzhaus ivurde belegt laut Nachweisung ^
mit 3 894 Mann oder durchschnittlich täglich mit 11 Mann.
Es betrug in den Vorjahren die Zahl der im Ordonnanzbause
einquartierten Mannschaften:
1897/W . . . 2 639 Mann oder durchschnittlich täglich 7 Mann.
1898/99 . . . 3 869 - 11
1899/1900 . . 3715 - - 10
Der Werth des dem Pächter gegen 4 500 JC Kaution über-
gebenen Ordonnanzyansinvenlariums beträgt mit Ende März 1901
3 841,33 M.
Die durch die Einquartierung im Jahre 1900 entstandenen
Kosten belaufen sich auf 213 263,77 M, und zwar: