Nr. 31. Bau-Verwaltung.
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Abgetreten sind:
Etaisjahr'
uneittgeltlich
gegen Entgelt
zusammen
qm
qm
qm
1895
154 986
27 714
182 700
1896
114 521
9 641
124 162
1897
125 673
13122
138 796
1898
124 479
18 690
143 169
1899
130 278
21 912
152190
Verausgabt
sind:
Gatsjahr
Ordinarium
Ertta-
ordinarium
Summe
Jt
Jt
Jt
1895
2 980623
5 368 736
8 349 359
1896
1 504 816
3 209
1 508 025
1897
1 622 352
949137
2 571 489
1898
1 678 670
2 304 287
3 982 907
1899
1 961 673
3 702 013
5 663 686
Diesen Ausgaben stehen an Einnahme gegenüber die Beträge,
die auf Grund des Ortsstaluts vom 7/19. März 1877 von den An
liegern neuer Straßen mit den übrigen Kosten der Srraßenanlagcn
in ungetrennler Summe entrichtet sind, sowie ferner der Erlös aus
dem Verkauf von Restparzellen, dem Abbruch der Baulichkeilen u. s. w.
Dieser betrug:
1895 1896 1897 1898 1899
1 648 002 468 289 4 864 694 347 155 325 221 Jt.
Von den aus dem Extraordinarium im Jahre 1899 für Land
erwerb aufgewendeten Mitteln entfallen:
auf die Verbreiterung der Wallstraße 527 640 M,
- -- - Roßstraße 651 >
- den Bau der Roßstraßenbrücke, Verbreiterung der
Roßstraße und Neue Roßstraße 801915 -
auf die Verbreiterung der Artilleriestraße 436 088 Jt,
- - - - Königstraße, zwischen dem
Jsrael'schen Grundstück und der Poststraße . . 1 198 646 -
- die Freilegung des Schloßplatzes 162 073 -
. - Verbreiterung der Spandanerstraße (2. und
letzte Rate) 575 000 -
2. Pflastermaterial.
(Vergleiche Uebersicht beim Abschnitt Unterhaltung des Straßen-
Pflasters auf Seite 14).
Der Flächeninhalt des Dammpflasters der städtischen Siraßeu —
hinsichllich der Chausseen vergl. Abschnitt VI — betrug am Schlüsse
des Berichtsjahres:
1895
1896
1897
1898
1899
qm
qm
qm
qm
qm
5 435 121
5 488 060
5 593 467
5 691 042
5 772 514
Davon waren be
festigt:
mit Asphalt. . .
1 275 618
1 338 460
1 412 876
1 549 866
1 719 875
- Holz....
59 469
70 611
68 812
74 603
81246
- Steinen 1. bis
3. Klasse . . .
2 505 286
2 591 563
2 736 918
2 857 614
2 955 349
mit Schlackensteinen
539
539
539
124
124
- Eisenpflaster .
110
110
11
—
—
- Zement-
Macadam. . .
723
4 447
3 701
mit Großmosaik auf
Beton ....
149
149
149
also mit befferem
Material . . .
3 841 022
4 001 283
4220028
4 486 803
4 760444
Von der überhaupt
gepflasterten
Fläche sind dies
70,69 pEt.
72,9t pEt.
75 pCt.
78,8tpG.
82,47 pCt.
Mit geringeren
Steinsorten
waren befestigt
uitd zwar mit
IV. bis V. Klaffe
516 327
527 500
510 720
481 790
434 398
mit VI. bis VIII.
Klasse . . . '.
1 077 772
959 277
862 719
722 449
578 672
Asphaltpslafter.
Im Berichtsjahre sind hinzugekommen 170009 gm.
Von der am 31. März 1900 vorhandenen Gesammlfläche (vergl.
obige Nachweisung) sind von der Stadt 1 145 909 gm, von Unter
nehmern, Sttaßenbahn-Gesellschaften u. s. w. 573 966 gm zu unter
halten.
Für die Neuherstellung des Asphaltpflasters einschließlich der
Betonunterlage von 20 om Stärke wird zur Zeil ein Preis von
14 Jt für 1 gm gezahlt.
Die Unternehmer sind verpflichtet, das von ihnen gefertigte
Pflaster von dem auf die Herstellung folgenden 1. April ab 4 Jahre
lang unentgeltlich und während der folgenden 15 Jahre gegen eine
bestimmte Vergütung für das Jahr und das Quadratmeter zu unter
halten. Die Vergütung beträgt für die innerhalb und zwischen den
Sttaßenbahngeleisen belegencn Flächen sowie für einen Streifen von
70 om zu Seiten der äußeren Schienen 0,75 Jt, im übrigen O.so Jt.
für 1 gm.
Da die ersten Asphaltirungen, für die die Unterhaltungspflicht
galt, bereits im Jahre 1878 ausgeführt worden sind, so waren bereits
mit den Jahren 1898 und 1899 die Unterhaltungsvenräge für einige
der Sttaßen abgelaufen, denen sich in den darauf folgenden Jahren
mehr und mehr Straßen anschließen werden.
Um auch für derartige Straßen eine geordnete und dauernde
Unterhaltung zu ermöglichen, ist mit denjenigen Firmen, die bisher
zur Unterhaltung dieser Straßen verpflichtet waren, ein neuer, auf
die Dauer von 10 Jahren laufender Vertrag abgeschlossen worden,
demzufolge sie sich bereit gefunden haben, das Quadratmeter Asphalt
innerhalb und zwischen den Geleisen der Straßenbahnen und bis zu
einer Breite von 65 om neben den äußeren Schienen für eine Ver
gütung von 1,25 Jt für das Jahr, alle sonstigen Straßenflächen
jedoch für den Preis von 0,eo Jt für das Jahr und Quadratmeter,
im Uebrigen unter Aufrechterhaltung der früheren Vertragsbedingungen
zu unterhalten.
Mtt dem Kunstasphalt „Pediolith" sind im Jahre 1899 belegt
worden:
die Artilleriestraße von der Auguststraße bis zur Linienstraße
— 1 248 gm —, die Anguststraße von der Oranienburgersttaße
bis zur Artilleriestraße — 2 348 gm —,
das .Kronprinzen - Ufer von der Herwarthstraße bis zur
Hausgrenze 25/26 — 1 948 gm —.
Bei der Kürze der Zeit, die seit der Herstellung dieser
Pflasterungen verstrichen ist. läßt sich ein abschließendes Urtheil über
die Güte des verwendeten Materials noch nicht fällen.
Von den früher mit dem gleichen Baustoffe hergestellten Probe
pflasterungen hat diejenige in der Brandenburgstraßc, die im
Jahre 1889 ausgeführt worden ist, verhältnißmäßig geringere Aus-
beflerungen bedurft, während die in der Kleinen Präsidentenstraße in
dem darauffolgenden Jahre bewirkte Dammbefestigung umfangreiche
Reparaturen erforderlich gemacht hat. Das theils im Herbst, theils
im Mai und Juni 1896 in der Voßstraße sowie das 1898 in der
Potsdamerstraße zwischen den Hausgrenzen 118c/119 und 32a/33
gelegte Pediolith-Pflaster Hai dagegen zum größten Theil bereits
wiederholt erneuert werden müssen. Das Gleiche ist der Fall mit
den im vorjährigen Berichte erwähnten, ebenfalls in der Potsdamer
straße und am Nord Ufer mit einem anderen Kunstasphalt, dem
„Technolith" angestellten Versuchen. Ob nach diesen Ergebnissen die
Unternehmer sich zu dem Wagnisse weiterer Versuchspflasterungen ver
stehen werden, kann füglich bezweifelt werden.
Holzpflaster.
Ausgeführt sind im Jahre 1899 8 870 qm,
beseitigt wurden 2 227 -
Die Gesammtfläche hat sich also um 6 643 qm vergrößert und
betrug am 31. März 1900 81246 qm', davon sind 47 030 qm von
der Stadtgemeinde und 34 216 qm von den Unternehmen:, Siraßeu-
bahngesellschaften u. s. w. zu unterhalten.
Holzpflaster wird in der Regel nur dort verlegt, wo die Noth
wendigkeit der Verwendung geräuschlosen Pflasters vorliegt, wo aber
die Sreigungsverhältnisse die Anwendung von Asphalt verbieten.
Ueber die Dauer des nach dem verbesserten Verfahren, dem sog.
Pariser System, aus schwedischem Fichtenholze hergestellten Pflasters
liegen Erfahrungen, die ein sicheres Urtheil zulasien, auch jeyi noch
nicht vor; doch wird man mit der Annahme kaum fehlgreifen, wenn
man den Bestand in verkehrsreicheren Straßen auf 6 bis 7 Jahre
schätzt, während in weniger befahrenen Sttaßen aus eine Dauer von
9 bis 10 Jahren zu rechnen sein dürfte.
Für die Neuherstellung des Holzpflasters aus schwedischer Fichte
sind im Jahre 1899 16,so Jt (einschließlich Unierbellung) für das
Quadratmeter bezahlt worden.
Die Unterhaltung dieses Pflasters hat der Unkeruehnicr während
der drei ersten Jahre unentgeltlich zu bewirken. Für weitere 3 Jahre
erhält er 0,2» Jt für das Jahr und das Quadranneier; hierfür Hai
er vierteljährlich einmal das Pflaster mit Porphyrgrus zu bestreuen,
einzelne schlechte Klötze zu beseitigen, und die mit Lehm oder Sand
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