6
Nr. 16. Friedrick Wilhelms-Hospital und Siechenanstalten.
Bei der im letzten Jahre vorgekommenen größeren Zahl von
Todesfällen (93 Fälle gegen 68 Fälle im vorletzten Jahre) ist be-
sonders die Jnflucnzaepidemie des Winters 1899/1900, die im Monat
Februar ihren Höhepunkt erreichte, als Ursache anzusehen: außerdem
ist zu bemerken, daß die Zahl der Hospitaliten gewachsen ist, was
unter Anderem aus folgendem Rückblick auf die lebten drei Jahre
ersichtlich:
Bestand am 31. März 1898 432 Hospitaliten,
im Berichtsjahre 1897 waren gestorben . . 56 Personen
(ca. 13 pCt.).
Bestand am 31. März 1899 451 Hospitaliten,
im Berichtsjahre 1898 waren gestorben . . 68 Personen
(ca. 15 pCt.).
Bestand am 31. März 1900 514 Hospitaliten,
im Berichtsjahre 1899 waren gestorben . . 93 Personen
(ca. 18 pCt.).
Für die größere Sterblichkeit ist außer der Jnfluenzaepidemie
ferner von Bedeutung, daß auch sieche Personen in die Hospitalpflege
aufgenommen und nur krebskranke Sieche der Siechenanstalt über
wiesen worden sind. Unter 514 Personen, die Ende März 1900 in
Hospitalpflege waren, befanden sich 406 sieche Personen, von letzteren
waren 146 Personen (28,4 pCt. des Gesammtbestandes) bettlägerig siech.
Von Infektionskrankheiten kamen nur vereinzelte Fälle von Rose
und krupöser Lungenentzündung vor, dagegen traten zu den 5 In
fluenzakranken des Bestandes im letzten Berichtsjahre 59 neue Jn-
fluenzakranke hinzu.
Berlin, den 29. Mai 1900.
Dr. Lamz, Sanitätsrath,
Anstaltsarzt des Friedrich Wilhelms-Hospitals,
Pallisadenstraße 37.
Vr *
Stittd uou 4ö. & S. Locwcnrhat, iücrUii.