Path:
Volume Nr. 4, April 1912

Full text: Anzeiger für Architektur, Kunsthandwerk und Bau-Industrie (Public Domain) IssueXV.1912 (Public Domain)

Nr. 4. 1912. Anzeiger für Architektur, Kunsthandwerk und Bau-Industrie. 
39 
Inhalt des fiauptblattes: 
„Blätter für Architektur und Kunsthandwerk“ 
Jahrgang XXV, Nr. 4. 
Tafel 31 u. 32. Die städtische Volks 
schule Implersfraße 35 in München. — 1. An- 
sicht gegen die Impierstraße. — 
2. Ansichtgegenden Schulhof. — 
Architekt: Stadtbaurat Dr.-ing. h. c. 
H. G r ä s s e 1. 
Tafel 33 u. 34. Altes aus London. 
6. Die Kirche St. Mary Woolnoth. 
a) Gesamtansicht. — b) Teil der 
Seitenfront. — Mitgeteilt von P. G r a e f 
Tafel 35. Landhaus in Zehlendorf-W.. 
Klopsfockstr. 21. — Architekt: Martin, 
Schreiber, Berlin. 
Tafel 35. Das Gelfhaus an der Wasser 
promenade in Bozen. — Architekt: Baumeister 
Franz Weber, Bozen. 
Tafel 37—39. Aus Creuzburg bei Eise 
nach. — 1. Die Werrabrücke mit 
derLiboriuskapelle. — 2. Seiten 
ansicht der Li b 0 r i usk a p e 11-e. — 
3. Der Chor der Nikolaikirche. 
— Besprochen von Dr. H. Höhn. 
T a f e 1 40. Das Geschäftshaus der Deut 
schen Grundkreditbank in Berlin, Vosssfr. 2. — 
Architekten; Regierungsbaumeister Joh. 
Hirte und Architekt P. Jaeger. 
Die Deutsche Grundkreditbank in Berlin, Voss-Straße 2 
2. Zimmer des Direktors. 
Arch.: Regbmstr. Hirte und Architekt P. Jäger. 
Eine Denkschrift der 
Internationalen Baufach-Ausstellung Leipzig 1913. 
Das Direktorium der Internationalen Baufach-Ausstellung mit 
Sonderausstellungen Leipzig 1913 legt in einer vornehm ausgestatteten 
Denkschrift den Zweck und die Ziele dieser ersten Weltausstellung für 
Bau- und Wohnwesen dar. Der Herausgeber, Heinrich Pfeiffer, Ge 
schäftsleiter des großzügigen Unternehmens und zugleich erster Schrift 
leiter der Literarischen Arbeitsabteilung, weist zunächst nach, dass die 
neue Art des Ausstellungswesens die Welt-Sonderausstellung sein müsse, 
wenn bei der zunehmenden Amtsstelle auf allen Gebieten der Industrie das 
einzelne industrielle Gebiet abgeschlossen, restlos und wirkungsvoll 
in Erscheinung treten und der mit der Beteiligung an einer Ausstellung 
beabsichtigte Erfolg erreicht werden solle. Eine solche Welt-Sonder- 
ausstellung wird die Leipziger Ausstellung von 191.3 sein, die das gesamte 
Gebiet des Bau- und Wohnwesens umfaßt. In klaren und übersicht 
lichen Ausführungen wird in der Denkschrift gezeigt, wie zahlreich die 
Gebiete sind, die von dem Rahmen dieser Ausstellung umschlossen 
werden. Wir nennen nur, um davon eine Vorstellung zu geben, einzelne 
größere Abschnitte der Denkschrift; Städtebau und Siedelungswesen, 
die Architektur, das Wohnwesen, Gartenvorstadt Leipzig- 
Marienbrunn, Raumkunst, die Ingenieur-Baukunst, die 
Industrie, die Bauhygiene, 
Nach den Ausführungen der Denkschrift wird die Ausstellung den 
gewaltigen Stoff in wohlgeordneter und übersichtlicher Gliederung 
derart vorführen, dass sich die zahlreichen Zweige der Bau-Industrie 
um wissenschaftliche Mittelpunkte gruppieren, um Zeugnis abzulegen, 
wie aus der Wechselwirkung von Theorie und Praxis ihre hohe Blüte 
sich entwickelt hat. 
Die Ausstattung der aus J. J. Weber’s Werkstätte in Leipzig hervor 
gegangenen Denkschrift ist vornehm und geschmackvoll; Grundrisse 
und Lagepläne sind beigefügt und ein farbiges Vogelschaubild des 
Ausstellungsgeländes ist beigelegt. Dieses Blatt lässt die Größe der 
Anlage, die schöne Aufteilung des Geländes, die klare Gruppierung 
der Gebäude deutlich erkennen und gibt eine gute Vorstellung von 
dem imposanten Unternehmen. S. 
Nietlose Eisen-Gitterträger. 
Unter dem Namen NEG-Träger bringt die Firma Gehr. 
Friesecke - Berlin, Planufer 94, eien Trägern auf den Markt, der be 
stimmt ist, bis zu einem gewissen Grade für 1 - Träger als Ersatz zu dienen. 
Diese NEG-Träger sind Betonbalken, in die ein gesetzlich ge 
schützter nietloser Eisengitterträger eingelegt ist (s. Abbildung). Ein 
Beton (Zement und Kies im Verhältnis 1 : 4), der ietwas nasser als 
erdfeucht ist, wird in hölzerne Formen eingebracht, in die bereits 
die Gitterträger eingelegt sind. Nach dem Einfüllen wird die Platte, 
auf der die- Formen liegen, durch geeignete Vor 
richtungen (D. R. P. von der Firma angemeldet) in 
rüttelnde Bewegungen versetzt. Während des 
Rüttelns wird allmählich Beton aufgefüllt und die 
überschüssige Masse sodann an der Oberkante ab 
gestrichen. Nach 45 Tagen sind die Träger ge 
brauchsfertig. 
Die durch das Königliche Materialprüfungs 
amt in Großlichterfelde vorgenommene Prüfung der 
NEG-Träger gleichzeitig mit I -Trägern hat er 
geben, dass erstere das 1,2 fache mehr tragen. Wo 
bisher z. B. 1 -Eisen N. P. I 0 verwendet wurde, 
da wird nunmehr NEG-Träger N. P. I O genommen, 
ohne dass die geringste Änderung in der statischen 
Berechnung eintritt. 
Mit der Einführung dieser neuartigen Beton 
balken ergeben sich ohne weiteres eine Reihe von 
Vorteilen. Die NEG-Balken sind feuerfest und 
feuersicher und bedürfen keiner umständlichen und 
teuren Ausmauerung oder Ummantelung wie die 
bisherigen 1 -Träger. Durch den Wegfall dieser 
Arbeit wird erreicht, dass sich NEG-Träger billiger 
stellen als die Eisenträger. Bei der Überdeckung 
eines Fensters von 1,00 m lichter Weite und 13 cm 
Anschlag bei 1 *4 Stein Wandstärke ergibt sich bei 
gleichen Belastungsannahmen eine Ersparnis von 
ungefähr 2,25 .« zugunsten der NEG-Träger, die 
sich naturgemäß bei größeren Spannweiten be 
deutend erhöht. Diese neuen Träger machen die 
Anwendung von Unterlagsplatten unnötig, sie er 
zielen eine innige Verbindung mit dem Mauerwerk, 
und auch der Reibungswiderstand ist erheblich 
größer. Dübel, Klammern, Schrauben usw. lassen 
sich leicht anbringen, und auch das Einsetzen der 
Fenster macht bedeutend geringere Schwierigkeiten, 
da die Anschlagsfläche ganz eben ist und die breite 
Fuge zwischen Blendrahmen und 1 -Eisenträger, die 
schlecht vollzufüllen ist und zum Ausbröckeln von 
Mörtel Gelegenheit bietet, nunmehr wegfällt. NEG- 
Träger lassen sich werksteinmäßig bearbeiten und 
können ausser zum Überdecken von Fenster- und 
Türöffnungen auch für die Herstellung von Massiv 
decken als Deckenträger benutzt werden, wobei dann 
Einschalung und Rüstung in Fortfall kommen. 
Laut Verfügung des Kgl. Polizeipräsidiums zu 
Berlin vom 24. Oktober 1911 sind die NEG-Träger 
innerhalb des Landes-polizeigebietes allgemein zuge 
lassen. F. L.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.