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Abb. 23 / Bremen / Wettbewerb Ausstellungsgelände / Entwurf „Bremer Schlüssel", mit dem
IV. Pr eise in Höhe von 4000 Mark ausgezeichnet j Architekt: Dipl.-lng.Wilh. Wortmann, Bremen
Blick auf die Stadthalle
Abb. 14 / Bremen / Wettbewerb Ausstellungs-Gelände / Entwurf „Bremer Schlüssel“, mit dem
IV.Preise in Höhe von 4000 Mark ausgezeichnet / Architekt; Dipl.-lng. Wilh. Wortmann Bremen
Vogelschau auf das Gesamtgelände
Abb. 15 / Bremen / Wettbewerb Ausstellungs-Gelände / Entwurf „Das Bremer Wappen“, für
2500 Mark angekauft / Architekten: Prof. Hummel, Darmstadt und Magistratsbaurat Rothe, Kassel
Lageplan
sehen Entwurfs, im gegebenen Rahmen
ohne Schwierigkeiten denkbar. Wirklich
fragwürdig erscheint aber hier, und noch
mehr bei Fahrenkamp, die Bildung archi
tektonischer Gruppen aus Baulichkeiten,
die in ihrem inneren Wesen sich so voll
ständig fremd sind, wie Großgarage,
Hallenbad, Planetarium usw. Auch Distel
(Abb. 21-28) benutzt den langgestreckten
Garagenbau als dekorativen Hintergrund
für das Planetarium. Das Preisgericht
hat geglaubt, die Konzentration solcher
Bauten lobend hervorheben zu müssen.
Eher könnte man indessen hier den Vor
wurf aussprechen, den das Preisgericht
an anderer Stelle Fahrenkamp macht,
nämlich ,,Die Verwendung dekorativer
Mittel, die nicht immer vertretbar
erscheinen“.
Der Entwurf DistcPs „interessierte das
Preisgericht besonders, weil er unter den
cingegangenen Arbeiten der am besten
geglückte Versuch ist, die Stadthalle mit
dem Holler-See und dem Parkhaus in
achsiale Beziehung zu bringen“, d. h. ein
Versuch, das ganze Gelände achsial auf
zuteilen und der Mittelachse des Hollcr-
sces entscheidende Bedeutung zuzu-
erkennen. „Er mußte jedoch infolge
Opferung der nicht zu ersetzenden Grün
anlage vor anderen Entwürfen, welche
diese beibehaltcn haben, zurücktreten.“
Zwischen Stadthalle und Hollerallce gegen
den See zu liegt — bei Distel wie bei
dem zarter durchgebildeten Entwürfe von
H. Gildemeister (Abb. 19) — der Konzert
garten, und die den See begleitenden Alleen
sind östlich fast bis zur Schlachthofstraße
weitergeführt. Westlich werden sie bei
beiden Entwürfen durch das eigentliche
Ausstellungsgeländc und seine Bauten
abgefangen. Die Ausbildung des Verkehrs
platzes ist bei Hermann Gildemeister
besser, weil er, ohne verkehrstechnisch
schlechter zu sein, gegen die Bauten
auf der Eisenbahnseite durch Planetarium
und Baumreihen abgeschlossen ist und
darum räumlicher wirkt. Der Ausstcllungs-
platz dagegen ist im Entwurf DistePs weit
überzeugender, ebenso die äußerst sorgsam
durchgebildeten Vorschläge zur weiteren
Aufteilung des Geländes.
Aus der Fülle der interessanten ver
kehrstechnischen Vorschläge des Ent
wurfs DistePs sei auf den überzeugend
erscheinenden Vorschlag zu einer Ver
breiterung der Eisenbahnunterführung
hingewiesen.
Zum Entwürfe Scharoun-Breslau, der
angekauft wurde, sagt das Preisgericht:
„Da der Wettbewerb wenig Arbeiten
zeigt, die Zielen nachgehen, in denen ein
großes Wagnis liegt, interessiert das Preis
gericht die Kühnheit, mit der sich der
Verfasser solche Ziele steckt. Es sah dabei