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DIE JÜDISCHE ANSIEDLUNG IN PALÄSTINA
VON JÜRGEN BRANDT, HAMBURG
Die Engländer hatten schon ■während des Krieges in Palästina
eine Eisenbahn von Ägypten nach Haifa und eine Reihe von neuen
Straßen gebaut. Als sie 1922 die Mandatsherrschaft über Palästina
übernahmen, setzten sie die Erschließung des Landes fort. Heute
weist das früher fast straßen
lose Land ein ausgezeichnetes
Wegenetz mit einem lebhaften
Autoverkehr auf, und der
Ausbau der Eisenbahnen
schreitet ständig fort. Die
Sicherheit hat im ganzen
Lande zugenommen, überall
hin finden regelmäßige Post
verbindungen statt, und man
kann technische Fortschritte
auf allen Gebieten beobachten.
Zu diesem Aufschwung hat die starke jüdische Einwanderung
viel beigetragen. Sie wird ermöglicht durch die Haltung Eng
lands und der übrigen Westmächte, die ausdrücklich den An
spruch der Juden auf Heimkehr und Ansiedlung in ihrer Heimat
völkerrechtlich anerkannten.
England als Mandatarmacht
hat die Verpflichtung über
nommen, die jüdische Einwan
derung und den Erwerb des
Staatsbürgerrechts durch die
Einwanderer zu erleichtern,
die hebräische Sprache neben
der englischen und arabischen
als gleichberechtigt anzuer
kennen und die Juden an der
Verwaltung Palästinas teil-
Abb. 2 / nebenstehend / Haifa
Seifen- und Ölfabrik
Ahb. j und 4 / unten / Haifa
Rutenberg-Elektrizitäl-Station
und eine neue Straße