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Schwebebahn
Schwebebahn
mit
zwei Fahrbahnen.
Hochbahn
l
Untergrund -
bahn
Fterflvftfkei*
Ahb. 3 / Vergleich der Bahnkorperlängen
für gleiche Baukosten
Abb. 4 (nebenstehend) J Zweistöckige Bauart
hei Schwebebahnen
7 m bei Hochbahnen), wegen des Fehlens jeglicher Bettung,
ferner des Vorhandenseins nur einer, dazu leichteren Schiene
und der geringeren. Fahrzeuglast wesentlich geringere Eisen
mengen. Der Bahnkörper wird also erheblich billiger als der
einer Hochbahn. Infolgedessen ist ein wesentlicher Faktor, die
Verzinsung, geringer. Die Erneuerung kommt bei rostfreier
Erhaltung und Nichtüberlastung kaum in Frage, da die
Lebensdauer der Brücken eine fast unbegrenzte ist. Auch die
Unterhaltung des Bahnkörpers erfordert geringere Aufwen
dungen als eine Hochbahn. Sämtliche Teile sind leicht zugäng
lich und können daher dauernd in Ordnung gehalten werden.
Etwa alle sieben Jahre sind die Bauwerke zu streichen, so daß
jährlich etwa 2 km in Frage kommen. Die Bahnhöfe werden
im Interesse des Aussehens häufiger gestrichen.
Die Lebensdauer der Fahrschienen schwankt zwischen 8 und
20 Jahren, Aus- und Einbau vollziehen sich in der einfachsten
Weise, da nur Schrauben zu lösen und zu befestigen sind. Alles
Nachrichten und Stopfen usw,, wie es bei Standbahnen der Fall
ist, entfällt.
Die Wagen sind aus Eisen. Da viele Teile auf Zug beansprucht
sind, da ferner die sehr schmalen Radgestelle leichter werden,
so ist das ganze Wagengewicht erheblich geringer als bei gleich
großen Standbahnwagen:
ein Schwebebahnwagen für 75 Personen wiegt 12,5 t
ein Standbahnwagen für 75 Personen wiegt 24,0 t.
Dieses geringere Wagengewicht, verbunden mit einem für
die ganze Strecke fast gleichmäßigen Widerstand verursacht
naturgemäß einen geringeren Stromverbruach.
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Was die Erhaltung der
Betriebsmittel anlangt, so
ist diese ebenfalls geringer
als bei Standbahnen. Die
Wagen schwingen in Kur
ven aus, sind daher viel
geringeren Beanspruchen-
gen unterworfen als ein
Standbahnwagen und er
leiden dadurch auch
geringere Schäden. Er
wähnt sei auch, daß die
Schwebebahn zur Tren
nung von Nah- und Fern
verkehr zweigeschossig
ausgebildet werden kann
(Abb. 4).
Abb. 3 zeigt die Bahn
körperlängen bei Schwebe
bahn, Hochbahn und
Untergrundbahn, die für
das gleiche Geld zu er
stellen sind. Man wird da
her Direktor König von
der Schwebebahn-Gesell
schaft beistimmen, wenn
er auf einem in der Haupt
versammlung des Vereins Deutscher Straßenbahnen usw. ge
haltenen Vortrage im Anschluß an die hier wiedergegebenen
Angaben ausführte; „Unser Wirtschaftsleben, das unter den
bekannten Dawes-Lasten zu arbeiten gezwungen ist, verlangt
nach schnelleren und b|lligeren Verkehrsmitteln, und viele un
serer 5 größten Städte müßten" längst Schnellbahnen besitzen.
Sie werden vor der Wahl stehen, ob sie warten sollen, bis sie
Geld genug haben, um unsichtbare und teuere Untergrundbahnen-”
bauen zu können und inzwischen ihr Wirtschaftsleben nicht
vorwärts zu bringen, oder ob sie mit heute aiifbringbareft GfSld'df n
sich in den Besitz einer billigen Schwebebahn bringen wollen.“
Leider ist die Erkenntnis von der höheren Wirtschaftlichkeit
der Schwebebahn gegenüber Hoch- und Untergrundbahnen noch
nicht überall verbreitet, wie es z. B. die jetzigen Erweiterungen
des Berliner Schnellbahnnetzes beweisen (vgl. „Städtebau“ 1927,
Heft 5, Seite 80); die neuen Strecken werden in Berlin nach
wie vor als Untergrundbahnen ausgebildet. Erstaunlich ist,
daß hier die Zurückdrängung der Vertreter des Grundbesitzes
in den städtischen Körperschaften durch sozial denkende Männer
und Frauen nicht die geringste Änderung herbeigeführt hat.
Statt billige Schnellverkehrsmittel zu schaffen, scheinen sogar
die Sozialisten sich damit zufrieden geben zu wollen, die selbst
süchtigen Vorurteile der städtischen Grundbesitzer zu über
nehmen und deren Geschäfte zu besorgen. • L. A.
Die, Abbildungen 1 bis 5 auf Seite i?4 bis i7 5 sind dem Sonder
druck „25 Jahre Schwebebahn 11 aftSjjdejf^ Niederschrift über die'
XXII. Hauptversammlung dsi Vereins Deutscher Straßenbahnen,
Kleinbahnen,, und Privateisenbahnen E. V. entnommen.
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Ahb. 5 / Landstrecke der Schwebebahn Elberfeld-^ Barmen