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Abb. 36 I Weserbrücke in Beverungen / Der feine Reh der Hügelland
schaft wird durch die Bogen zunichte gemacht. Das Stadtbild wird un
günstig überschritten und kommt nicht mehr zur IVirkung. j Vgl. Abb. 23
nur die neue Fricdrich-Ebert-Brücke in Mannheim anzusehen!
(Abb. 40). Wir haben in diesem Bauwerk den Idealtyp einer
Eisenbrücke im Stadtbild; sie zeigt volle Übersicht nach
beiden Stromseiten und Ufern und tritt über Geländehöhc
überhaupt nicht in Erscheinung,
Dieser Baugedanke kann in Hameln allerdings nicht bzw. nur
ganz bedingt zur Anwendung kommen. Die Mannheimer Brücke
zeigt zwei Kragträger mit eingehängtem Mittelstück, eine Kon
struktion, die in Hameln nicht möglich ist. Deshalb wird auch
die Freihaltung der Übersicht, d. h. die Vermeidung von Kon-
struktionsteilcn über Geländehöhc so gut wie unmöglich sein.
Die eigentliche Tragkonstruktion muß unmittelbar auf die
Ufermauer aufsetzen, 50 m vom Münster entfernt. In diesem
Umstand liegt die Gefahr für das Stadtbild. Da die Brücke
sich im stadtseitigen Teil frei vom Ufer Zur Insel spannen muß,
würde normalerweise daher in erster Linie wohl nur ein Bogen-
(oder Gitter-) Träger in Frage kommen, dessen Wirkung auf
das Stadtbild man an der erst vor einem Vierteljahr dem Ver
kehr übergebenen Weserbrückc bei Rinteln ungefähr abschätzen
kann (Abb. 35). Diese Lösung muß vom Standpunkt des Zu-
Unien links: Abb. 38 j Hameln mit der 1895 erbauten Hängebrücke.
Vgl• Abb. 3g
Unten rechts: Abb. 3g j Stadtbild von Hameln mit Einzeichnung einer
eisernen Bogenbrücke nach dem Muster von Rinteln. / Vgl. Abb. 33
Das Stadtbild völlig zerstört
Abb. 37 j Weserbrücke bei Holzminden / Da sie wenig auf fällt, ist der
Gesamteindruck gut. (Lichtbild; Photograph Schultz-Holzminden)
Abb. 35 [ Die neue Weserbrücke bei Rinteln / Das alte Stadtbild wird
durch den übergroßen Maßstab der Brücke erdrückt, j Vgl. Abb. 34
Abb. 34 I Die alte Weserbrücke bei Rinteln, die sich dem Stadtbild gut
einordnet, f Vgl. Abb. 33