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Abb. 4 [ General-Bebauungsplan für Karlsruhe i. B. J Südost-Abschnitt j Links Anschluß an Abb. j, oben Anschluß an Abb. 2 j Maßstab 1:40000
Links oben der Haupt-Bahnhof, rechts davon der neue Güter-Bahnhof (Bahn-Anlagen schraffiert); von der benachbarten Stern-Anlage nach Süden
ziehend die Alb. Rechts davon die feuchten, unbebaubaren Rennzoiesen, dann der Durlacher Wald. Oben rechts Durlach. Links unten Ruppur,
nordöstlich davon eine Gartenstadt
jetzigen Zustand dazu, daß die Reichsbahn sich ernstlich mit
der Abstellung der Mißständc und dem planmäßigen Ausbau
unter Berücksichtigung städtebaulicher Notwendigkeiten befaßt.
Landstraßen
Der Durchgangsverkehr leidet unter Unklarheiten innerhalb
der Stadt erheblich. Die Aufgabe, neue Ausfallstraßen mit
günstiger Verbindung untereinander zu schaffen, wird im ganzen
mit befriedigendem Erfolg behandelt. Es ließen sich aber auch
hier noch Vereinfachungen erzielen, z. B. bei der Herstellung
einer besseren Verknüpfung der Landstraße von Mannheim mit
der nach Rastatt innerhalb der Stadt. Auf die Erschwerung
übersichtlicher und ungehinderter Straßenführung in der Rich
tung Pfalz habe ich schon hingewiesen. Nicht ganz einfach ist
die Frage der Auto-Fernstraßen. Ihre Durchführung durch das
Erweiterungsgebiet der Stadt und ihre Verknüpfung mit dem
Netz der städtischen Verkehrsstraßen ist mit Sorgfalt erwogen.
Eigentliche Stadterweiterung
Die Ausfallstraßen sind die gegebenen Träger des Straßenbahn
netzes, an das sich in den Außenbezirken die Erweiterungs
gebiete anschließen. Daß hinter dem Verkehr der Radialstraßen
der von Ringstraßen erheblich an Bedeutung zurücksteht, ist
allgemein anerkannt. Trotzdem enthält der Generalbebauungs
plan eine Reihe solcher Straßen mit Straßenbahn, darunter
solche, die auf weite Strecken durch unbebaubares Gelände
führen sollen. Ob etwa der Arbeiterverkehr zwischen Rhein-
hafen und dem östlichen Wohngebiet von Durlach sie erfordern
würde, erscheint mindestens zweifelhaft.
Der Generalbebauungsplan sucht den durch die Entwicklung
der Stadt in den letzten Jahrzehnten nach Ost und West lang
gestreckten Körper möglichst abzurunden. Eine Erweiterung
nach Norden war von Anfang an durch den Gründungsplan mit
dem vom Schloß nach Süden ausstrahlenden Fächer verhindert.
Auch jetzt hält die Stadt mit Recht daran fest, den großen
Waldbezirk des Stadtwaldes unangetastet zu lassen (Abb. 2).
Nach dem Krieg sind einzelne Randstreifen des Waldes bebaut
worden. Ob nicht im Westen (Abb. 1) eine ähnliche Entwick
lung, wie sie der Generalbebauungsplan im Osten des Stadt
waldes (Abb. 2) vorsieht, zugelassen werden sollte ? Die hier
etwa entstehenden Wohngebiete ständen in günstiger Verkehrs
lage zur inneren Stadt, auch die Beschaffenheit des Baugrundes
wäre günstiger als an manchen anderen Stellen.
Der gestaltete Plan
Über die eigentliche Aufgabe eines Generalbebauungsplanes
hinaus, der zunächst der Aufteilung der Flächen nach den ver