192
TYP1CAL FLOOR PLAN
Scale 20 Feer to One lac«
■ i , H « » » fKI
Abb. 11 / Grundriß eines neungeschossigen Wohnhausblocks in London
vgl. Abb. 10 auf Seite 191
Zeichenerklärung:
LR Wohnzimmer, BR Schlafzimmer, K Küche,
B Bad und Abort, DS Müllschlucker,
L Fahrstuhl, CS Treppenhaus
Bl BAD II MO DLS OlLANDl/
V OR DtM tuipiiun VHOI -
nr/nm ~,bi
Abb. 1 / Remscheid, Bahnhofsplatz / Alter Zustand und abzuändernde Fluchtlinien
Architekt: Ludwig Lemmer, Remscheid
vgl. Abb- 3 gegenüber
UMGESTALTUNG
DES
BAHNHOFSPLATZES
IN
REMSCHEID
Die auf Höhenkuppen gelagerte Indu
striestadt Remscheid bietet dem Städte
bauer eine Fülle besonders schwieriger
und bedeutsamer Aufgaben. An der Spitze
des städtischen Bauwesens steht zur Zeit
Architekt Ludwig Lemmer, der seit einer
Reihe von Jahren sich tatkräftig für eine
Förderung der städtebaulichen Entwick
lung Remscheids einsetzt.
Aus der Fülle der städtebaulichen
Einzelaufgaben ist neben der Umge
staltung des alten Marktplatzes die Neu
gestaltung des Bahnhofsvorplatzes für
Remscheid von besonderer verkehrslech-
nischer und städtebaulicher Bedeutung.
Der Planbeschreibung des Architekten')
entnehmen wir folgendes: Das verhältnis
mäßig neue Empfangs - Gebäude des
Remscheider Hauptbahnhofes liegt noch
beziehungslos inmitten einer Nachbar
schaft von notdürftig eingezäunten Hof
grundstücken und Rückansichten.
Die wenig glückliche Lage des Emp
fangsgebäudes zum Zugang zur Stadt
und zu den benachbarten Straßenzügen
macht die Lösung des Verkehrsproblems
schwierig. Während heute ein behelfs
mäßig anmutender Straßendurchbruch den
Weg zur inneren Stadt über eine steile,
für den Fuhrwerksverkehr überhaupt nicht
benutzbare Gasse führt und eine seitliche,
den Stadtkern umgehende Verkehrsstraße
die Situation für den ankommenden
Fremden noch mehr verwirrt, wird im
neuen Gestaltungsvorschlag in der Mittel
linie des Bahnhofsportals ein geschlos
sener, regelmäßiger Vorplatz geschaffen,
der die Verbindung mit einem unfern
liegenden Verkehrsknotenpunkt herstellt,
von wo aus fünf Hauptverkehrsstraßen
und mehrere Straßenbahnlinien nach allen
Richtungen des Stadtgebiets ausstrahlen
und von wo eine leichte Orientierung
überall hin möglich ist. Der vom Durch
gangsverkehr abgerückte eigentliche Bahn
hofvorplatz soll zwar für die Anfahrt und
Aufstellung von Fahrzeugen ausreichen
den Raum bieten, im übrigen aber eine
Anordnung erhallen, durch die der
Reisende nicht gleich nach Verlassen der
Bahnhofshalle zu sehr vom Verkehrsge
wühl umfangen wird.
') vgl. Ludwig Lemmer: Remscheid. Ein Beitrag
zum Gestaltungsproblem einer Industriestadt. Lind-
ner Verlag, Lindner & Braun. Düsseldorf 1926. Preis
geh. Mk. 8.—