Abb. 6 / Gartenvorstadt Beth Hakerem bei Jerusalem / Architekt: Richard Kauffmann, Jerusalem
Terrassenanlagc (vgl. Abb. S Mitte)
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Abb. 5 / Gartenvorstadt Beth Hakerem bei Jerusalem Architekt: Richard Kauffmann
Bebauungsplan (vgl. Abb. 4 und 6)
Abb. 7 / Siedlung Montefiore / Architekt: Richard Kauffmann, Jerusalem
Bebauungsplan
Eine Hauptstraße zieht als Rückgrat des Ganzen von dem Ein
gangsplatz über die Höhe und dann südlich abwärts zu dem an
schließenden Erweiterungsgebiet von „Mar Eliash.“
Die Größen der einzelnen Grundstücke sind mit rund 1 Du-
nam vorgesehen, so daß nach Abzug der für Straßen und öffent
liche Plätze sowie Grün- und Sportanlagen vorgesehenen 28 v. H.
des Ganzen etwa 800 Plätze erstellt werden.
Im Nordwesten von Jerusalem liegt das Gelände von Beth
Hakerem (Abb. 4—6) in einer Gesamtausdehnung von ungefähr
280 Dunam, ca 25 ha. Es hat die typische Geländegestaltung des
judäischen Berglandes, in seinem Hauptteil charakterisiert durch
eine Hügelkuppe.
Zwei Wadis (Bergtäler) ziehen in terrassenförmiger Abstufung
zu beiden Seiten abwärts, um sich an ihrem Fuße zu einer brei
ten Talmulde zu erweitern. In diesen Wadis befindet sich die
beste Gartenerde. Der Humus, der von den felsdurchsetzten, un
bewaldeten Bergen im Laufe der Zeit hinabgeschwemmt wurde,
hat sich dort abgelagert. Die Wadis ergeben so die natürliche
Stelle für die Anlage zweier Parkstreifen (Abb. 6).
Wie Jerusalem voraussichtlich das kultu rel le Zentrum Palästinas
sein wird, so kann man andererseits als gegeben annehmen, daß
Haifa das Industrie- und Handelszentrum Palästinas werden
wird. Haifa liegt nicht nur in günstiger Lage zu dem Lande
selbst, sondern ist auch der Ausgangspunkt für die Verkehrs
wege nach den Nachbarländern. Bei Haifa beginnt die west-öst
liche Durchbruchspforte durch die süd-östlichen Gebirgsmassive
Palästinas. Schon jetzt ist es der Ausgangspunkt für die Bahn
linie nach Oslsyrien, dem Hauran und Transjordanien, Die Bahn
linie nach Egypten beginnt in Haifa, ebenso die Bahn nach Akko,
die jetzt fortgeführt werden wird, um den Anschluß nach Aleppo
und Beirut und dadurch nach Konstantinopel und Europa,
zu erhalten. Die Küstenlinie Palästinas zieht in praktisch geradem,
etwa nordsüdlichem Verlaufe den ganzen Mittelmeerstrand entlang.
Nur bei Haifa ist durch den Golf von Haifa-Akko eine natürliche
Bucht entstanden, die an sich schon die beste Vorbedingung
für die Anlage eines Hafens bildet (Abb. 19).
Im Westen der Stadt und der Bucht erhebt sich dasCarmelgebirge
bis zu einer Höhe von etwa 350 m. Kaum ein idealeres Wohngebiet