DER STÄDTEBAU
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Abb. 60.
hörden sein dürfte. Der Forderung der Städtebauer auf
weiteren Ausbau des Wald- und Wiesengürtels für Berlin
entsprechend, soll in der Vorlage Anregung bzw. Grundlage
nach Maßgabe der örtlichen Verhältnisse gegeben werden.
I. Grundgedanke.
Der Grundgedanke ist ein doppelter: Einmal den
Anwohnern der Gegend eine Grünfläche in größerem
Umfange und einer für sie nutzbringenden Weise zu
schaffen, und zum zweiten, den Berlinern eine wirkliche
Erholung nach des Tages oder der Woche Last und Mühe
zu geben. Wer je Gelegenheit gehabt hat, in einem über
und über gefüllten Wagenabteil der Bernauer Strecke zu
fahren, dem muß die Lust vergehen zu größeren Ausflügen
und Spaziergängen. Hiergegen soll die Anlage Abhilfe
schaffen: In Blankenburg (oder vielleicht noch näher bei
Berlin gelegen) soll der Ausgangspunkt des Pankefließes
sein, das von Blankenburg über die Triften von Französisch-
Buchholz, Karow, Buch, Röntgental, Zepernick und Bernau
durch Naturanlagen aller Art mit offenen und geschützten
Wegen, wie Sitz- und Ruheplätzen, Spiel- und Erholungs
plätzen ausgestattet werden soll.
II. Beschreibung.
Wir werden zwei Hauptgruppen der Pankebesucher zu
unterscheiden haben: einmal die Wandergruppe, die
wohl meist aus Wandervögeln besteht, und dann die jün
geren und älteren Besucher, denen es weniger auf
große Wanderungen, als hauptsächlich auf Ruhe und Er
holung in der freien Natur ankommt. Die ersteren werden
meist Sonnabend nachmittag ihren Marsch Eintreten, für den
am Pankefließ in Blankenburg der Ausgangspunkt sein mag.
Sie mögen wandern den obengenannten Ortschaften entlang
vielleicht bis Zepernick, wo ein großes Nachtlager für sie
geschaffen werden soll, um am anderen Tage über Bernau,
Wandlitz usw. zurück etwa durch den Bernau - Bücher
Wald nach Berlin. So führt sie der Weg durch Flur und
Au und Wald, vorbei an den landschaftlich schönen Seen!
Dem Rechnung tragend, waren in Blankenburg im Panke-
tal Verkaufsstände gedacht, einfachster Art (in Natur- ‘
technik ausgeführt, grundrißlich entsprechend etwa den
Verkaufsständen an den Wandelhallen der Bäder), in denen
die Wandervögel von den Kolonisten des Nordens ihr
frisches Obst und Gemüse einkaufen können für unterwegs
zum Essen und zum Abkochen bei ihren Mahlzeiten. In Blan
kenburg und den anderen Kolonien des Panketals werden die
Laubenbesitzer und Anwohner froh sein, so Absatzgebiete
für die sonst schwer abzusetzenden überzähligen Erzeug
nisse ihrer Gärten zu erhalten. Karow hat noch eine
andere Überraschung: Der rührige Gemeindevorsteher da
selbst will die Wiesen des Panketals ausnutzen als Weide
für eine Ziegenherde, deren Molke gegen ein Entgelt den
Abb. 61.
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