DER STÄDTEBAU
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4. „Zukunft“ — Verfasser Baurat Gelius, Mainz:
„Verfasser liefert^ Zeichnungen und Beschreibung,
die wesentlich Ziegelhohlbaujund mit Leichtsteinen,
Wickelstakungen oder Windelböden versehene Holz^
Abb. i. Entwurf: „Eigene Scholle, deutsche Kraft“.
Verfasser: Karl Engelter, MÖrs und W. Kleppe, Homburg (Rhein),
decken vorschlagen. Die konstruktiven Fragen werden
eingehend erörtert. Die gründliche Arbeit gibt auch
in wirtschaftlicher Hinsicht beachtenswerte Vor
schläge.“
5. „Zellenbau“ — Verfasser Architekt B. D. A. Baurat Ernst
Kühn, Professor an der Technischen Hochschule in
Dresden:
„Verfasser wünscht Übergangsbauten aus Holz in
fabrikmäßiger Ausführung. Wohn- und Stallzellen
aus Holz in Normalgröße werden aneinander gereiht.
Die Hölzer sind kreuzweise und eine Isolierwand (aus
Pappe) dazwischen angeordnet.“
6. „Wohnhofblock“ eine ebenfalls überwiegend literarische
Arbeit des Architekten Leopold Stehen in Charlotten
burg:
„Die Verlegung der siedelungstechnischen Grund
sätze über die Gestaltung der Wohnhöfe wird be
sonders anerkannt.“
7. „Wohnhof*, eine rein literarische Arbeit des Herrn
Dr.-Ing. Janz, Bürgermeister, und Wilhelm Fahler,
Architekt, beide in Wiesdorf (Rhein):
„Der Verfasser will die Verbilligung durch Anlage
von Wohnhöfen mit geringen Geschoßhöhen erreichen.
Die Arbeit enthält nach der verwaltungstechnischen
und volkswirtschaftlichen Seite brauchbare Vorschläge
und vertritt gesunde Anschauungen in praktischer
Beziehung.“
8. „Eigene Scholle — Deutsche Kraft“, Verfasser Karl
Engelter und Wilh. Kleppe, Architekten in Mors bzw,
Homberg (Rhein):
„Verfasser will Verbilligung durch einfache Innen
konstruktion und einfachste Form erzielen und greift
auf den alten Fachwerkbau mit Lehmfachung zurück.
Der Siedelungsplan geht von brauchbaren Grund
sätzen aus, dagegen geben die Grundrisse zu mannig
fachen Bedenken Anlaß. Die Gebäude wirken in
ihrem architektonischen Aufbau zu zerlegt,“
9. „Schlesierland“:
„Verfasser empfiehlt die Benutzung bekannter
Materialien, ohne neue Baustoffe oder neue Anwen
dungsmöglichkeiten in Vorschlag zu bringen. Die
Entwürfe geben die Gewißheit, daß sie den wirtschaft
lichen Verhältnissen, auch den zu erwartenden gut
angepaßt sind. Wohltuend berührt die geschlossene
Hausform, die in Schlesien heimisch ist.“
10. „Dennoch“;
„Die Arbeit zeichnet sich durch Vollständigkeit der
Behandlung sämtlicher Punkte des Programms aus.
Ein besonderes Verdienst liegt in der Berücksichtigung
der^ nicht beschlagnahmten Baustoffe. Namentlich
deswegen wird die Arbeit zum Ankauf empfohlen.“
Die Beurteilung der in der Gesamtzahl von 245 ein
gegangenen Arbeiten, von denen 47 nach vielfältiger Begut
achtung durch Sonderfachmänner ausgewählt wurden und
schließlich für die Preisverteilung 15 in engere Wahl ge
kommen sind, war eine außergewöhnlich schwierige und
zeitraubende, da den Bewerbern eine weitgehende Freiheit
darin gelassen war, ob und welche der vom Preisaus
schreiben zur Erörterung gestellten 13 Punkte, in welchem
Umfange und in welcher Darstellungsart sie diese bearbeiten
wollten.
Es haben sich dickleibige Bücher darunter befunden,
Mappen mit zahlreichen Zeichnungen, auch Muster und
Modelle von Einzelheiten, zum Patent angemeldete Schriften
usw. Der ungeheure Aufwand an Arbeit hat gezeigt, wie
Abb, 2 und 3.
Entwurf; „Wohnhofblock“. Verfasser: Leopold Stehen, Charlotten bürg.
tief die damit aufgeworfenen Fragen weite Kreise der Be
völkerung berühren. Architekten, Ingenieure, Bauunter
nehmer, Verwaltungsbeamte, Schriftsteller verschiedener Art,
darunter viele, die im Felde gestanden haben, selbst Missio
nare haben sich daran beteiligt. Ihnen allen kann für diese
Opfer nicht genug gedankt werden. T. G.