DER STÄDTEBAU
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Die Anlagen an der Wipper sind unter Beibehaltung
des vorhandenen Promenadenweges zweckentsprechend
angelegt. Die Straße nördlich der Wipper erscheint da
gegen überflüssig; zweckmäßiger würde eine Ausbildung
sein, wie sie in dem bereits bebauten Teile der Straße an
gewendet ist. Die Straßenzüge am untern Teile des Berges
sind gut angelegt, nur fehlt auf der großen Länge des
Hauptweges eine fahrbare Verbindung mit der Landstraße.
Die Beibehaltung der vorhandenen Wege am oberen Teile
des Berges ist zu loben, dagegen ist die Annahme von
Landhäusern unmittelbar an der Landstraße unter Ein
ziehung des oberen Weges und der vorhandenen Futter
mauer nicht als vorteilhaft anzusehen.
Entwurf „Gartenstadt“ — Lageplan auf Tafel 70, Einzel
heiten in den Textbildern 1—3 und unter a) Tafel 72.
Abb. 1—3. Entwurf „Gartenstadt“.
Architekten: Schönberg und Ehrlich, Hagen in Westfalen.
neben dem bestehenden Promenadenwege anzulegen. Die
Durchschneidung des mit schönen alten Bäumen bestan
denen Schallschen Parkes durch eine Verbindungsstraße
nach der Rottlebener Landstraße kann nicht als wünschens
wert bezeichnet werden. Die Bauanlage am Berge mit
einer Kirche als beherrschendes Hauptstück ist gut ge
dacht; desgleichen der Abschluß durch eine Terrasse.
Da das Gelände hier jedoch in erster Linie mit Land
häusern bebaut werden soll, so erscheint die Anlage eines
Monumentalgebäudes hier weniger vorteilhaft, als vielleicht
auf der Kuppe des Berges. Die Wegeanlage am Berge
ist nicht besonders günstig; besonders fehlt eine gute
Verbindung des untern Berggeländes mit der innern
Stadt. Die an der Rottlebener Straße gelegenen Grundstücke
sind überhaupt nicht zugänglich gemacht. Die Beibehal
tung der vorhandenen oberen Bergwege ist dagegen anzu
erkennen. Die beigefügten Einzelzeichnungen und Skizzen
sind anschaulich dargestellt,
Entwurf „Aufbau“ — Lageplan Tafel 71.
Eine gute Verbindung des Baugeländes der Talsohle
mit dem Bahnhofe ist nicht vorhanden. Die Einteilung
der Banblöcke und deren Größenverhältnisse ist zweck
entsprechend. Durch die schön angelegte Schafgasse ist
eine gute Verbindung mit der alten Stadt geschaffen. Durch
Abb. 4 und 5. Entwurf „Sennerin-Sonntag“.
Architekt: Hoff, Kiel.
Der Hauptvorzug des Entwurfes ist die gute Verbin
dung von der inneren Stadt und vom Bahnhofe nach dem
Mittelpunkte des für die Bebauung in Aussicht genomme
nen Berggeländes. In der Talsohle wird durch den Haupt
straßenzug eine bestehende Achse betont. Die Baublöcke
sind gut gestaltet, auch ist eine anmutige Platzanlage
vorgesehen. Die Bebauung ist im wesentlichen als offene ge
dacht; nur ist der westliche Teil des Geländes als Schutz
gegen die Westwinde in geschlossener Bauweise ange
nommen worden.
Die Straße an der Wipper ist ohne besondere Prome
nade angelegt. Es erscheint zweckmäßiger, die neue Straße
Anordnung von Teichen und Wasserbecken, die sich mit
geringem Kostenaufwand ausführen lassen, ist der Land
schaft ein reizvoll malerisches Motiv hinzugefügt. Die An
lage der Straßen und Plätze ist unter Betonung der Haupt
punkte, insbesondere des schönen Aussichtspunktes im
Berggelände, geschickt angeordnet. Nicht gut gelungen
ist dagegen die Zugänglichkeit des Landhausgeländes von
der Rottlebener und Kelbraer Straße.
Entwurf „Sennerin-Sonntag“ Textbilder 4 und 5.
Die Straßen und die Anlagen an der Wipper sind sehr
reizvoll gedacht, doch sind die gärtnerischen Anlagen in
diesem Teile des Geländes zu umfangreich, insbesondere