DER STÄDTEBAU
GESCHÄFTLICHE MITTEILUNGEN.
UNST BRINGT GUNST, diese Devise führt der illustrierte Pro
spekt über photographische Apparate, den die „Bezugavereinigung
für Literatur, Kunst und Photographie“, E. Mauck & Co„ in Berlin SW. 47,
Großbeerenstraße 7 I in der heutigen Nummer unserer Zeitschrift zur Bei
lage bringt.
Die Firma hat mit dieser Behauptung unstreitig Recht. Denn was
man im allgemeinen an Amateurphotograghien zu Gesicht bekommt, ist
von einer minderwertigen Beschaffenheit. Die meisten Amateure benutzen
wertloses Fabrikat und haben dadurch nicht allein Zeit und Geldverlust,
sondern büßen auch die Freude an der schönen Lichtbildkunst ein.
Die Bezugsvereinigung mahnt eindringlichst zu guten, erstklassigen
Apparaten mit vorzüglicher Optik; sie führt nur solche von den Firmen
Bmemann und Görz, die zu monatlichen bequemen Teilzahlungen bezogen
werden können, so daß jedermann in der Lage ist. sich ohne sofortige
Barauslagen etwas schönes zu erwerben. Da alle Apparate unter der
Original-Fabrikbenennung zum Verkauf gebracht werden, ist der Käufer
Uber den Wert des Apparates keiner Täuschung ausgesetzt, wie dies bei
den Deck- oder Fantasienamen vieler Händler leicht möglich ist. Die
Firma übernimmt übrigens für die von ihr bezogenen Apparate vollste
Garantie. Um ferner die Freude an der Lichtbildkunst zu heben, und vor
allem ihre Abnehmer zu künstlerischem Schaffen anzuregen, sendet sie bei
Bestellungen von hundert Mark eine reich illustrierte photographische
Halbmonatsschrift gratis zu. Diese Vorteile sprechen für sich selbst.
Jetzt ist die passendste Zeit zum Erwerb eines Apparates, man muß
im Sommer eingearbeitet und mit seiner Camera vollständig vertraut sein,
um Erfolge zu haben. Welch hoher Genuß von seinen Reisen, selbst
verfertigte Andenken heimzubringen, welche Freude erweckt man durch
schöne und durchdachte Porträtaufnahmen und was für einen inneren
Stolz empfindet man über ein künstlerisch gelungenes Bild.
Das sind Momente, die uns der Lichtbildkunst zuführen müssen.
S CHORNSTEIN-EINSATZ ZUM SCHUTZ DER RAUCH-
AUSMÜNDUNG GEGEN STÖRUNG DURCH DEN WIND
von Baurat Mareks zu DellbtÜck. Deutsches Reichspatent Nr. 167633.
— Auslands-Patente angemeldet. Die mannigfaltigen, zu großem
Teil patentierten Vorrichtungen zum Schutz der Schornsteinauamündungen
gegen Störungen des Rauchabzugs durch den Wind sind meistens Auf
sätze auf den Schornstein und mit jeder Architektur unverträglich.
Die hier vorliegende Lösung der vielbearbeiteten Aufgabe dagegen
liegt ganz Im Innern des Schornsteins und Ist kaum von außen zu
sehen. Sie bindet also den Architekten nur dadurch, daß sie Überdachung
des Schornsteins und vier Seitenöffnungen, zwei für den Rauchaustritt
und zwei für den Eintritt der den Rauch absaugenden Außenluft, verlangt.
Im übrigen behält der Architekt völlig freie Hand, Der Windschutz wird
durch zwei Klappen erzielt. Die obere, ln der Ruhelage wagerecht stehende,
schließt durch den Wind selbst die windseitige obere Öffnung, läßt also
dem Rauch nur die windabseitige Öffnung für den ungestörten Austritt
frei. Die untere, in der Ruhelage senkrecht stehend, schließt ebenso durch
den Wind selbst die windabseitige Öffnung, sodaß der, durch die wind
seitige, untere Öffnung schräg von unten nach oben eintretende Wind nur
durch die obere windabseitige Öffnung mit dem Rauch zusammen aus
treten kann, und so auf diesen stark absaugend, also förderlich wirkt,
Weht der Wind genau oder nahezu senkrecht gegen die Richtung der
Öffnungen, so trifft er auf die geschlossene Kopfseite des Schornsteins und
kann somit den Rauchauatritt wenigstens nicht stören. Eine geringe Ab
weichung des Windes von dieser neutralen Richtung jedoch genügt schon,
um die sehr leicht beweglichen, weit abbalanzierten Klappen in Bewegung
zu setzen, also die beabsichtigte Sperrung des schädlichen und Erzwingung
des nützlichen Weges für Wind und Rauch herbelzüführen. Die Klappen
bewegen sich ohne Scharnier blos durch Kippung mittels porzelanener
Negativ-Schneide auf porzelanener Positiv-Schneide und können daher
nie versagen und nur in sehr vielen Jahrzehnten merkliche Abnutzung
erleiden. Die Klappen selbst sind von hartem Gußeisen, sodaß ihre Dauer
im Innern des Schornsteins bei gutem Anstrich ebenfalls eine mehrfach
jahrzehntelange Ist. Der Apparat könnte hiernach einfach beim Aufbau
des Schornsteinkopfes ln diesen eingebaut werden. Da dieses aber das
volle Verständnis des Maurers verlangen würde, so wird wohl immer
die fertige Anordnung des Apparates in einem in den Schornsteinkopf
einzumauernden, die nötigen Öffnungen enthaltenden Gehäuse praktisch
erforderlich sein, in welchem Gehäuse daher der Apparat geliefert wird.
Dies Gehäuse ist von nur «/* mm starkem Eisenblech, jedoch völlig steif
konstruiert. Der Maurer hat nur das Gehäuse nach Wage und Lot auf
zustellen und die Ziegeln oder Hausteine nach dem Entwurf des Archi
tekten in Portlandzement-Mörtel darum herum zu setzen, so Ist der Schorn
stein in der vom Architekten gewählten Form fettig. Das Gehäuse kann
sodann ruhig im Innern des Mauerwerks verrosten und vom Zement, der
sich bekanntlich mit Schmiedeeisen fest verbindet, im Laufe der Zeit ab-
blättern. Die porzelanen Stützen der Kippungen werden dann durch ihre
heilige Form von Zement in dauernd richtiger Lage gehalten und bedürfen
des Gehäuses nicht weiter. Der Apparat wird zunächst für Schornsteine
von 140 : 305 und 140 : 370 mm Lichtwelte, 13,4 bezw. ao,6 kg schwer ge
liefert, doch steht nichts entgegen, auch jede andere Dimension für die
Fabrikation zu erwählen. Ein Apparat zu 370 : 370 an Lichtweite für
Zentralheizungen ist in Vorbereitung.
Die zwangweise Wirkung der Klappen auf den von Wind und Rauch
zu nehmenden Weg ist eine so unbedingte, daß der Schornstein gar nicht
mehr über benachbarte Dachfirste usw. {Unausgeführt zu werden braucht
und sich schon durch diese Ersparnisse an Scbornsteinhöhe und an Ver
ankerungen der Apparat ln der Regel vollauf bezahlt macht. Dazu kommt
noch die Befreiung der Architekten von jeder Rücksicht auf die Stellung
des Schornsteins gegen den Dachfirst usw. bei der Grundrißdisposition.
Auch hat jeder Schornstein mit dem Einsatz selbstredend ganz bedeutend
besseren Zug als ohne denselben. Der Apparat funktioniert übrigens
durchaus lautlos,
D ie ln allen bedeutenden Staaten patentierte Kunstmauersteln-Maschine
„PETTYJOHN“ hat Weltruf als die leistungsfähigste und ver
hältnismäßig billigste Mauerstein-Maschine.
Mit ihr lassen sich Voll- und Hohlsteine, glatte, behauene oder sonst
wie verzierte Mauersteine in den üblichen Bauformen herstellen. 51 auf
20 auf 191/, cm (Höhe) ist die Normalgröße der Strecker (siehe Abbildung).
Ein Arbeiter fertigt 150 bis 250 Stück pro Tag an. Die Tragfähig
keit lat laut amtlicher Prüfung 10 mal stärker als die von Backsteinen.
Die Steine können daher zu Bauten jeder Art, wie zu Privat- und Ge
schäftshäusern, Fabriken, landwirtschaftlichen Gebäuden, Mauern etc.
Verwendung finden, wobei das hochelegante Aussehen der Steine wesent
lich zur Hebung des architektonischen Eindruckes beiträgt.
Bel System Pettyjoha wird die Maschine bewegt, der grüne Stein
bleibt liegen. Automatisch öffnet bezw. schließt sich die Maschine mit
dem Abheben bezw*. dem Niedersteilen. Die Maschine kann von jedem
Arbeiter sofort bedient werden, ist bequem zu füllen, schließt Bruch voll
ständig aus und erlaubt raschen Übergang von einer Form zur anderen.
Mit ihr lassen sich elegant aussebende Mauersteine in beliebiger Form
und Verzierung billiger und rationeller herstellen, als auf irgend eine
andere Art. Als Beweis diene, daß der Kubikmeter Mauerstein auf nur
12 M. kommt. Backsteine kosten fast das doppelte.
Bauunternehmern, Kunststein-Fabrikanten, Architekten und Bau
spekulanten kann daher die Anschaffung dieser Maschine aufs wärmste
empfohlen werden, da sie ihnen gleichzeitig billigstes und geschmack
vollstes Aussehen der hiermit aufgeführten Bauten gewährleistet,
Der Alleinvertrieb für Deutschland und verschiedene andere Staa
ten ist in Händen der Firma Rudolf Meyding, Reienbergstraße 66, Stutt
gart, —
T"\as Spital in PFULLENDORF (Baden) erhält durch Einrichtung einer
eigenen großen Dampf-Wäscherei und Desinfektionsanstalt eine sehr
wertvolle Ergänzung. Die gesamte maschinelle Einrichtung hierzu stammt von
der Firma Rumech & Hammer, Maschinenfabrik, Forst i, L.