DER STÄDTEBAU
161
Abb. 2.
Malaga. Brunnen auf der Alameda.
toria in Palermo, 1552 — 73 von A. Vaghernio und Montor-
soli, bildet eine weite, von einer Balustrade und einem
ringförmigen Wassergraben umzogene Plattform, die
wieder ein vertieftes ringförmiges Becken umschließt, auf
dessen Rande Statuen stehen. Weiter führen Treppen zu
einer zweiten Plattform, die wieder ein Becken um
schließt, aus dem sich ein hoher von drei Schalen unter
brochener Rundpfeiler erhebt, dessen Stamm mit Figuren
verziert ist. Die Bekrönung wird von einer Figur gebildet.
Aus den Nischen in der Umfassung der zweiten Plattform
treten meisterhaft naturalistisch gearbeitete Tierköpfe nach
außen hervor. Das Ganze wirkt großartig im dekorativen
Sinne. Die Fontäne am Dome zu Taormina zeigt sitzende
Figuren, welche die untere Schale tragen, darüber Tritonen
und die obere Schale, aus der sich ein Aufsatz mit einem
Meerwesen erhebt. Der große Brunnen vor der Kathedrale
in Messina von Montorsoli ist dem in Palermo in der
Hauptanlage ähnlich. Es ist wieder ein Stufenunterbau
mit Treppen und dazwischen verteilten Kufen, dann ein
großes Becken mit Reliefs und auf dem Rande mit liegen
den Figuren, während auf den Treppenrampen Löwen
lagern. Die Mitte ziert ein Aufbau, der zwei Schalen über
einander und an den Absätzen des Pfeilers Figuren zeigt,
sowie eine Statue als Bekrönung. Die Wirkung des
Ganzen ist wieder bedeutend.
Paris besitzt aus der Periode der Renaissance die vor
nehmlich durch architektonischen Aufbau wirkende Fon
täne des Innocents mit den schönen figürlichen Reliefs von
Goujon. Das nach allen Seiten offene Tempelchen, mit
Attika und flacher Kuppel versehen, ruht auf terrassen
förmig aufsteigenden Becken, und in der Arkade befindet
sich eine Schale. Coutras in der Gironde hat einen Brun
nen mit tempelartigem, offenem Überbau, der mit Kuppel
und Laternen schließt. Ein großer Wandbrunnen mit
Nische in Fontenay-le-Comte läßt das Wasser durch
Röhren im unteren Teile der Mauer ausfließen. Clermont-
Ferrand hat die Fontäne Jaques d’Amboise, sie besteht aus
einem vertieften Behälter, über dem sich ein polygonales
Becken erhebt; der Rand desselben ist mit Säulen besetzt,
auf denen Vasen stehen. In der Mitte befindet sich ein
turmartiger, von Becken unterbrochener Aufbau, dessen
Absätze Kinderfiguren zieren. Als Bekrönung dient eine
Herkulesfigur.
Der Wandbrunnen Karls V. in der Alhambra zu Gra
nada zeigt eine viereckige Kufe, hinter der eine mit
Masken und Butten verzierte hohe Wand aufsteigt. Der
Brunnen auf Campo del Moro in Madrid bildet ein flaches
Becken; am mittleren Aufbau erscheinen Tritonen und
Nereiden, am Stamm der Schale andere Figuren, über der
selben entwickelt sich ein Pfeiler als Träger einer zweiten
Schale. Malaga besitzt einen Brunnen auf der Alameda:
ein weites Becken auf einem Stufenunterbau, in der Mitte
ein zweimal abgestufter Pfeiler mit angelehnten Figuren
und zwei Schalen, über der oberen Schale ein runder Auf
satz mit Kinderfiguren von einem Adler bekrönt. (Abbil
dung 2. Malaga, Brunnen auf der Alameda.)
Abb. 3.
Prag. Der singende Brunnen.